-
Verfahren zur Trennung von metallen aus Lösungen Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Gewinnung von Metalloxyden aus Metallsalzlösungen durch Überführung
der Metalle in ihre Oxalate.
-
Es ist zwar bekannt, daß die Oxalsäure mit den Metallen unlösliche
Salze bildet. Es ist aber neu, daß man unter Anwendung der Oxalsäure die verschiedenen,
in Lösung vorliegenden Metalle trennen und aus den Oxa-. laten in wirtschaftlich
durchführbarer Weise herstellen kann. Die Verwendung der Oxalsäure bietet dabei
den großen Vorteil, daß die für die Lösung der Metalle benutzte Mineralsäure wiedergewonnen
wird, so daß nur die geringen Säuremengen zu ergänzen sind, die im Laufe des Fabrikationsverfahrens
verlorengehen.
-
Auch die verwendete Oxalsäure wird ständig wieder in den Kreislauf
eingeschaltet. Die Durchführung des Verfahrens gestaltet sich so, daß jeweils in
saurer Lösung das edelste Metall zunächst abgeschieden wird. Wenn nur so viel Oxalsäure
zugegeben wird, daß dieses edelste Metall als Niederschlag abgeschieden wird, bleiben
die daneben vorhandenen unedleren Metalle in Lösung und werden dann nach Abfiltration
des zunächst gebildeten Salzes durch neue Oxalsäuremengen ihrerseits gefällt. Die
entstandenen Oxalate können in verschiedener Weise weiterbearbeitet werden. Man
kann nach dem einen Verfahren die Oxalate mit äquivalenten Mengen von Lauge, beispielsweise
Kalilauge, behandeln. Dabei scheiden sich die Metalle als Oxyde ab, und es entsteht
das entsprechende Alkalisalz der Oxalsäure. Dieses Alkalisalz wird durch Kalk in
Calciumoxalat verwandelt, dieses durch Salzsäure zersetzt und die Oxalsäure durch
Auskristallisieren gewonnen.
-
Nach einer anderen Methode wird die Zersetzung des oxalsauren Salzes
durch Ammoniak und nach einer dritten Methode direkt mit Salzsäure herbeigeführt.
-
Aus der entstandenen Magnesiumchloridlösung kann die Salzsäure in
an sich bekannter Weise wieder ausgeschieden. werden. Ausführungsbeispiel I i cbm
einer Lauge mit 40 g Cu und 6o g Zn pro Liter, in welcher die Metalle sowohl als
Chloride wie auch a:ls Sulfate oder Nitrate oder Gemischen derselben vorliegen können,
wird mit 1o71 einer Oxalsäurelösung mit einem Gehalt von 750 g pro, Liter
und einer Temperatur von über 70° C unter Umrühren versetzt. Das hierbei gebildete
Kupferoxalat wird von der zurückgebildeten freien Mineralsäure und der Zinklösung
durch Filtration getrennt. Zu dem Filtrat werden weitere 1551 Oxalsäurelösung gleicher
Konzentration und Temperatur zugesetzt, wobei
sich das Zink als
Oxalat abscheidet und die dem Zink äquivalente Säuremenge frei gemacht wird.
-
je ioo kg des abgeschiedenen Kupferoxalats oder i 18 kg des
Zinkoxalats werden mit je 6oo 1 Kalilauge von etwa i-go g KQH im Liter bei einer
Temperatur von über 70° C umgerührt, wobei sich Kupfer als Oxyd bzw. Zink als Hydroxyd
abscheidet. Die Lösung, welche von dem Niederschlag getrennt wird, enthält die Oxalsäure
als Kaliumoxalat gebunden und wird bei normaler Temperatur mit gebranntem Kalk versetzt,
bis die Flüssigkeit keine Oxalatreaktion mehr aufweist. Das gebildete, unlösliche
Calciumoxalat wird von der frei gewordenen, äquivalenten Kalilauge getrennt und
letztere zur Behandlung neuer Metalloxalatmengen verwandt. Von dem Calciumoxalatniederschlag
werden je ioo kg mit 1551 Salzsäure von 2o° Be bis zum Siedepunkt erhitzt.
-Die klare Lösung läßt man abkühlen, wobei die Oxalsäure auskristallisiert, welche
von der Chlorcalciumlösung getrennt zur Ausfällung frischer Metalloxalate dient.
Ausführungsbeispiel II i cbm Lauge mit 3o g Cu und 30 g Ni pro Liter wird
bei einer Temperatur von über 70°C mit 8o l Oxalsäurelösung von 75o g Öxalsäure
im Liter versetzt, wobei das Kupfer als Oxalat abgeschieden wird. Das Filtrat wind
mit 861 Oxalsäurelösung gleicher Konzentration und Temperatur versetzt, wobei das
Ni als Oxalat abgeschieden und- die äquivalente Säuremenge frei gemacht wird.
-
n7 kg Nickeloxalat werden mit 6o0 1 Kalilauge von i 2o g K O H pro
Liter in gleicher Weise, wie vorstehend beschrieben, behandelt und das Kaliumoxalat
ebenfalls in derselben Weise weiterverarbeitet. Ausführungsbeispiel III je ioo kg
Kupferoxalat, oder iio kg Zinkoxalat, oder 8o kg Nickeloxalat, oder 6o lcg Kobaltoxalat
werden in der Kälte mit 2751
z5°[oiger Ammoniaklösung, welche etwa
30 g Ammoniumchlorid im Liter enthält, mehrere Stunden gerührt, bis das betreffende
Metalloxalat vollständig gelöst ist. Zu der aminoniakalischen Metalloxalatlösung
werden auf je ioo Gewichtsteile Oxalsäureinhalt 32 Gewichtsteile Magnesiumoxyd
zugesetzt, mehrere Stunden umgerührt, wobei sich die Oxalsäure als unlösliches Magnesiumoxalat
ausscheidet. Die in Lösung verbleibenden Metalle werden durch Verdampfung des Ammoniaks
als Oxyde bzw. Oxydhydrate abgeschieden, und das kondensierte Ammoniak dient zur
Auflösung neuer Metalloxalate. Von dem abfiltrierten Magnesiumoxalatwerden je roo
kg mit 99 1 Salpetersäure von 400 Be auf etwa 9o° C erwärmt. Die klare Lösung läßt
man abkühlen, wobei die Oxalsäure auskristallisiert, welche zur Fällung neuer Metalloxalate
dient.
-
Die von der abgeschiedenen Oxalsäure getrennte, konzentrierte Magnesiumnitratlösung
wird erhitzt, wobei zuerst der Wasserinhalt und dann die Salpetersäure ausgetrieben
wird, während Magnesiumoxyd zurückbleibt. Das Magnesiumoxyd wird zur Fällung frischer
Oxalatmengen aus ammoniakalischer Metalloxalatlösung und die wiedergewonnene Salpetersäure
zum erneuten Freimachen der Oxalsäure aus Magnesiumoxalat verwendet.
-
Ausführungsbeispiel IV Man versetzt ioo kg Kupferoxalat mit 103 1,
oder ioo kg Zink-, Nickel- oder Kobaltoxalat mit je 9o 1 Salzsäure von a3° Be, erwärmt
kurze Zeit bis nahe an den Siedepunkt und läßt abkühlen. Die dabei durch Kristallisation
ausgeschiedene Oxalsäure wird von der konzentrierten Metallchloridlösung abfiltr.iert
oder abgeschleudert und zur Fällung neuer Metallverbindungen benutzt.
-
Zu der Lösung von Metallchlorid werden auf je - 1,59 Gewichtsteile
Kupfer, oder 1,63
Gewichtsteile Zink, oder 1,47 Gewichtsteile Nickel,' oder
1,48 Gewichtsteile Kobalt je 3,3 Gewichtsteile eines Gemisches von i Gewichtsteil
Magnesiumoxyd und a,3 Gewichtsteilen Magnesiurnchlorid zugesetzt und mehrere Stunden
unter Umrühren gekocht. Dabei scheiden sich die Metalle als Hydroxy de aus. Dieselben
werden abfiltriert, getrocknet und nach Bedarf geglüht.
-
Die Magnesiumchloridlösung wird bis zum Entweichen von Salzsäure erhitzt
und die Erhitzung unter überleiten von Dampf so lange fortgesetzt, bis so viel Salzsäure
ausgetrieben ist, daß der Rückstand wieder der Zusammensetzung MgCl2 # Mg0 entspricht.
Die Salzsäure wird in geeigneter Kondensationseinrichtung aufgefangen und zur Umsetzung
neuer Metalloxydmengen verwandt. Der Rückstand von Magnesiumchlorid und -oxyd dient
zur Ausfällung neuer Metallhydroxydmengen.