DE531142C - Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus Faservliessen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus FaservliessenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus Faservließen Die Erfindung betrifft die Herstellung von Textilstoffen aus Faservließen. Im besonderen handelt es sich bei der Erfindung um solche Textilstoffe, die mit irgendeiner Masse getränkt oder bedeckt werden sollen und die ohne Anwendung von verwebten Fäden die erforderliche Festigkeit aufweisen.
- Solche Textilstoffe hat man z. B. bei Herstellung von Kunstleder oder ähnlichen Flächengebilden schon in der Weise hergestellt, daß man auf ein sich gleichmäßig fortbewegendes Faservließ ein Bindemittel aufbrachte und mit Hilfe des Binden-littels mehrere übereinandergebrachte Faservließlagen miteinander verband. Dabei wurden die einzelnen Faservließe nicht in gleicher Richtung, teils aber auch sich kreuzend aufeinandergelegt.
- Demgegenüber bringt die vorliegende Erfindung für die Herstellung von Textilstoffen, insbesondere Kunstleder aus Faservließen, die Neuerung, daß auf eine Faserschicht oder auf Faserschichten oder Faservließe ein mit Fasern durchsetztes Bindemittel quer zur Vließlängsrichtung aufgebracht wird, und zwar insbesondere durch Aufgießen, so daß die im Bindemittel enthaltenen Fasern sich im wesentlichen quer zu denen des Vließes legen und ihnen eine Querverbindung geben.
- Der nach dem neuen Verfahren gewonnene Stoff läßt sich in mehreren Schichten übereinanderlegen und miteinander verbinde., wobei wiederum eine Kreuzung der Faserrichtung zwecks Verbesserung der Eigenschaften des Erzeugnisses sowie :ein Zusammenhang erreicht werden kann, der für die Festigkeit von größter Bedeutung ist.
- Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind im nachstehenden genauer erläutert an Hand der schematischen Zeichnungen, welche mehrere Einrichtungen zur Ausübung des Verfahrens zeigen.
- Abb. i ist eine Seitenansicht einer Einrichtung zur Herstellung einer Grundstoffbahn gemäß der Erfindung.
- Abb. z ist eine Seitenansicht einer Einrichtung, um zwei Stoffbahnen Übereinanderzulegen und miteinander zu verbinden.
- Abb. 3 ist ein Grundriß zu Abb. z.
- Abb. q. zeigt im Grundriß eine andere Einrichtung zum übereinanderlegen und Verbinden zweier oder mehrerer Stoffbahnen.
- Abb. 5 zeigt in einer Einzeldarstellung eine Einrichtung zur genauen Einstellung der Stoffdicke.
- Eine Kardenmaschine i, wie bei der Herstellung von Filz gebräuchlich und mit einer selbsttätigen Wiegeeinrichtung versehen, legt die in Betracht kommenden Fasern in der erforderlichen Menge auf ein Förderband z, wo die Fasern Eine gleichmäßige Schicht 3 bilden. Diese Schicht wandert mit dem Förderband unter einen Behälter q., der aus einer Anzahl feiner öffnungen 5 chemische Stoffe, je nach den Eigenschaften, die der fertige Textilstoff erhalten soll, ausfließen läßt, gegeberienfalls unter Zuhilfenahme einer Pumpe. Sodann wandert :die Faserschicht 3 weiter in einen Raum 6, in- welchem die chemischen Stoffe erstarren oder trocknen. Der Raum ist je nach der Natur dieser Stoffe entweder warm oder kalt gehalten. Von diesem gelangt das Transportband mit der Faserschicht zwischen zwei Walzen 12 und 13. Die Walze 12 ist in Führungen 2q. horizontal verschiebbar gelagert und steht unter der Wirkung von Schubstangen i i, die an ihrem rückwärtigen Ende mittels Gelenk-es 9 an Lenkern 8 angeordnet sind, welch letztere bei 7 am Maschinenrahmen fest gelagert sind. Ein Gewicht to o. dgl. ist am Gelenk 9 aufgehängt und liefert die Kraft zum Andrücken der Walze 12 gegen die Faserstoffschicht in Richtung auf die Walze 13 zu. Auf die Trommel 18 wird die gewonnene Textilstoffbahn aufgewickelt.
- Die mit gleichmäßiger Kraft angedrückte Walze 12 sorgt für gleichmäßige Spannung und dadurch auch für gleichmäßige Dicke und Breite der zu erzeugenden Stoffbahnen. Die Wickeltrommel i 8 wird derart angetrieben, daß die Umfangsgeschwindigkeit an der Aufwickelstelle stets der Laufgeschwindigkeit der Textilstoffbä.hn entspricht. Deshalb geschieht der Antrieb der Trommel 18 zweckmäßig vom Umfang aus, wie in Abb. i angedeutet.
- Die so gewonnene Textilstoffbahn kann nun in einer Querlegemaschine gemäß Abb. 2 und 3 oder q. weiterbehandelt weiden.
- Von der Trommel 14 läuft die Stoffbahn 3 unter die mit einer großen Anzahl feiner Öffnungen versehene Auslaufvorrichtungeines Behälters 15, der durch ein biegsames Rohr, Schlauch o. dgl. mit einem in der Längsrichtung der Stoffbahn liegenden Verteilerrohr 2o verbunden ist, das auf Schienen in der Querrichtung der Stoffbahn hin. und hex bewegt werden kann und ein Bindemittel" welches Textilfasern enthält, in feinen Strahlen 16 auf die Stoffbahn 3 austreten läßt. Durch die Hinundherbewegung des Verteilerrohres 2o werden die in dem aufgegossenen Bindemittel befindlichen Fasern quer zu denen der Stoffbahn 3 gelegt, so daß ein für die Festigkeit des Ganzen vorteilhafter Querverband der Faser entsteht.
- Mit 17 ist eine Vorrichtung bezeichnet, die eine zweckmäßig in der vorhin beschriebenen Weise gewonnene Faserstoffbahn quer zu der Stoffbahn 3 legt, in derselben Weise, wie die Querlegeeinrichtungen bei der Filzfabrikation. Die Vorrichtung 17 läuft in der Querrichtung über die Stoffbahn 3 hin und her. Je nach der Geschwindigkeit dieser Querbewegung kommt die aufgelegte Stoffbahn mehr senkrecht oder mehr schräg zur Stoffbahn 3 zur Auflage. Im Grundriß (Abb.3) ist angedeutet, wie man auf diese Weise drei sich übergreifende Faserlagen erhält. Die Verbindung der Stoffbahnen besorgt die bei 16 aufgetragene klebrige Fasermasse.
- Nach dem vorbeschriebenen Belegen wandert der Stoff durch ein Walzenpaar iz', 13', von denen die Walzei 2' in waagerecht geführten Lagern beweglich ist und mittels Gewichtes o. dgl. i o' auf den Stoff gedrückt wird, wie vorher bei der Einrichtung 7, 8, 9, to, 11, 1z beschrieben. Sodann gelangt der Stoff auf die Wickeltrommel i9.
- Was vorher über Antrieb und Umfangsgeschwindigkeit der Wickeltrommel gesagt ist, gilt auch hier.
- Durch das Belegen mit der zweiten Faserstoffbahn 17 erhält die fertige Stoffbahn einen ihre Festigkeit verstärkenden Zusammenhang, insbesondere an jedem der beiden Ränder.
- Anstatt eine fortlaufende Faserstoffbahn aufzulegen, könnte man auch einzelne viereckige Stücke auf die Stoffbahn 3 auflegen, wie in Abb. q. dargestellt, von denen beispielsweise das eine Stück 2z seine Faserrichtung in der Längsrichtung der Stoffbahn 3 besitzt, das nächstfolgende Stück jedoch quer zur Richtung der Stoffbahn 3 gerichtete Fasern hat. Dem Aufbringen dieser Stücke 22, 23 usw. dient eine Querlegeeinrichtung z i.
- Das Belegen des Grundstoffes kann natürlich auch in mehrfachen Lagen geschehen. Die Einrichtung zum Belegen der Stoffbahn 3 gemäß Abb. q. kann ähnlich ausgebildet sein wie die Bogenlegeeinrichtung bei einer Druckmaschine.
- Damit die Walzen I2', 13' bzw. 1z, 13 auf einen ganz bestimmten Abstand voneinander eingestellt und in gewissem Abstand erhalten werden können, so daß dadurch die Erzea,-gung eines Stoffes von ganz bestimmten Eigenschaften gewährleistet ist, empfiehlt sich die Anwendung einer Mikrometereinrichtung gemäß Abb.5. Diese Einrichtung ist in einer der Anordnung nach der Abb.2 entsprechenden Weise dargestellt. Ein Armkreuz 15 ist um eine in fester Verbindung mit der Lagerung der Walze 13' stehenden Achse 16 drehbar. An seinen Enden sind . Mikrometerstücke 17 befestigt,. und zwar zweckmäßig teleskopartig eingeschoben, so daß sie, um nicht zu stören, zur Seite gedreht werden können. Die Mikrometerstücke 17 unterscheiden sich in ihrer Stärke um kleine, vorausbestimmte Beträge. Je ein Arm mit Mikrometerstück 17 kann so eingestellt werden" daß er zusammenwirken kann mit einer Anschlagfläche des auf der Führung 23' verschiebbaren Lagers 18 der Walze 12'.
- Man kann nun das Gewicht to' derart einstellen, daß der Anschlag am Lager 18 das gerade angewendete 1Vlikrometerstück 17 genau berührt, und man ist dann sicher, daß, sobald die gleiche Einstellung mit dem gleichen Mikrometerstück wieder vorgenommen wird, die Beschaffenheit des zu erzeugenden Stoffes genau dieselbe wird wie vorher, vorausgesetzt natürlich, daß man dieselben Rohstoffe, Fasern, Bindemittel usw. anwendet.
- Nach dem neuen Verfahren läßt sich z. B. Öltuch, Linoleum, Gummituch oder Lederersatzstoff herstellen.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE r. Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus Faservließen, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein laufendes Faservließ quer zur Längsrichtung ein mit Fasern durchsetztes Bindemittel aufgegossen wird, so,daß die Fasern des Bindemittels im wesentlichen quer zu denen des Vließes liegen und ihnen eine Querverbindung geben. a. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß auf das mit Fasern durchsetzte Bindemittel eine weitere Faserstoffbahn aufgebracht wird, wobei letztere in an sich bekannter Weise wiederum quer gelegt wird, solange jenes Bindemittel noch nicht seine Klebfähigkeit verloren hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW69991D DE531142C (de) | 1925-07-17 | 1925-07-18 | Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus Faservliessen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE255476X | 1925-07-17 | ||
DEW69991D DE531142C (de) | 1925-07-17 | 1925-07-18 | Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus Faservliessen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE531142C true DE531142C (de) | 1931-08-05 |
Family
ID=25769706
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW69991D Expired DE531142C (de) | 1925-07-17 | 1925-07-18 | Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus Faservliessen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE531142C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749138C (de) * | 1935-10-30 | 1944-11-16 | Tufide Products Corp | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von poroesem Kunstleder o. dgl. |
DE862593C (de) * | 1949-07-13 | 1953-01-12 | August Buenger | Verfahren zur Herstellung von poroesem Kunstleder |
DE929890C (de) * | 1949-09-10 | 1955-07-04 | Walther Pickhardt | Verfahren zum Herstellen von Verstaerkungs-Ein- oder -Auflagen fuer Papier, Folien u. dgl. |
DE1076074B (de) * | 1955-12-02 | 1960-02-25 | Schickedanz Ver Papierwerk | Verfahren zum Herstellen von Faservliesen |
-
1925
- 1925-07-18 DE DEW69991D patent/DE531142C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749138C (de) * | 1935-10-30 | 1944-11-16 | Tufide Products Corp | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von poroesem Kunstleder o. dgl. |
DE862593C (de) * | 1949-07-13 | 1953-01-12 | August Buenger | Verfahren zur Herstellung von poroesem Kunstleder |
DE929890C (de) * | 1949-09-10 | 1955-07-04 | Walther Pickhardt | Verfahren zum Herstellen von Verstaerkungs-Ein- oder -Auflagen fuer Papier, Folien u. dgl. |
DE1076074B (de) * | 1955-12-02 | 1960-02-25 | Schickedanz Ver Papierwerk | Verfahren zum Herstellen von Faservliesen |
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