AT299108B - Vliesstoff mit mustermäßiger Bindung und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Vliesstoff mit mustermäßiger Bindung und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
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Vliesstoff mit mustermässiger Bindung und Verfahren zu dessen Herstellung
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tiefgezogenen Produkt keine zu hohe Reckbarkeit besitzen.
Der Aufbau des erfindungsgemässen Vliesstoffes und dessen bevorzugte Herstellungsweise sind nach- stehend unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen, ohne die Erfindung hierauf zu be- schränken, weiter erläutert. In den Zeichnungen zeigt Fig. l den Imprägnierungsvorgang des Faservlieses in schematischer Darstellung. Fig. 2 veranschaulicht die Oberfläche einer Imprägnierwalze in perspek- tivischer Ansicht, während Fig. 3 den imprägnierten Vliesstoff in der Draufsicht zeigt. Fig. 4 stellt einen
Querschnitt durch den imprägnierten Vliesstoff im vergrösserten Massstab dar.
Zur Herstellung des erfindungsgemässen Vliesstoffes mit mustermässiger Bindung wird das Spinnvlies einer Verfestigung mit Hilfe von Bindemitteln unterworfen, die in flüssiger oder Dispersionsform vorlie- gen und das Spinnvlies nicht versteifen oder verspröden, sondem zunächst eine unter den Verformungs- bedingungen dehnbare Bindung ergeben. Die Bindemittel, z. B. hochpolymere Substanzen, wiebutadien- copolymerisate oder Polyacrylate, werden dabei über die gesamte Fläche des Spinnvlieses aufgebracht, aber derart, dass ein Punkt- oder Netzwerk von Konzentrationsunterschieden entsteht, die par- allel gehen mit Unterschieden der Dichte. Zur praktischen Durchführung wird die Imprägnierung mit der Bindemitteldispersion z.
B. mit Hilfe von Präge- oder Riffelwalzen vorgenommen, wie dies in Fig. l schematisch dargestellt ist. Dabei wird ein Walzenpaar, bestehend aus einer Präge- oder Riffelwalze A sowie einer glatten Gegenwalze B, verwendet. Die Gegenwalze, kann in ihrer Härte je nach gewünsch- tem Dichtenunterschied der Bindestellen im fertigen Vliesstoff variiert werden und z. B. einen Überzug aus weichem Silikongummi tragen. Die Präge- oder Riffelwalze A taucht in eine Bindemitteldispersion
G ein und nimmt im Abschnitt C einen Flüssigkeitsfilm zur Abquetschwalze D mit, in die das Spinn- vlies S einläuft. Das Spinnvlies wird mit dem Transportband E angeliefert und verlässt fertig imprägniert und punkt-und musterartig verdichtet das Imprägnierwerk zum Trockner in Richtung F.
Die Imprägnierwalze, die hier als Präge- oder Riffelwalze ausgebildet ist, trägt an der Oberfläche eine Musterung aus Erhebungen, die nach den gewünschten Verdichtungsarten geformt ist. Bei Verfor-
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2Muster bewährt. Die Oberfläche der Präge- oder Riffelwalze ist dabei mit kleinen abgeflachten Pyramiden besetzt, die von Mitte zu Mitte einen Abstand von 1, 5 mm hatten. Die abgeflachte Oberfläche der Pyramide hatte eine Grösse von 0, 6 x 0, 6 mm, die Höhe der Pyramiden betrug 0, 7 mm. Wie Fig. 3 er-
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drängt, so dass die Stellen G bei dieser Ausführungsform eine geringere Nassaufnahme zeigen als die Stellen H. Auf diese Weise kommt man zu musterartig voneinander abgesetzten Konzentrationsunterschieden an Bindemittel im fertig imprägnierten Spinnvlies.
Die Aufnahme an Bindemittel an einem derartigen Spalt wird bekanntlich durch die Konzentration des Bindemittels sowie durch den Abquetschdruck gesteuert. Die Dichte des Vlieses an den Musterstellen wird durch den Abquetschdruck geregelt. Um eine grössere Variationsbreite an Bindemittelauftrag zu
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dichteten Stellen infolge verminderter Saugfähigkeit weniger aufnehmen als die voluminöseren Zwi- schenstellen. Durch diese Arbeitsweise ist auch eine breite Variation der Produkteigenschaften möglich.
Im tieferstehenden Beispiel wird bei der musterartigen Vorimprägnierung ein Polyacrylat mit guten Bindeeigenschaften aufgebracht, um die Verdichtung und Verfestigung zu unterstützen, worauf bei der Nachimprägnierung ein Butadien-Acrylnitril-Copolymeres aufgebrachtwird, um das Material für eine PVC-Beschichtung besonders geeignet zu machen.
Für das spätere gleichmässige Verformen ist eine geometrisch gleichmässige Struktur der Vliesstoffe erforderlich. Da für die mechanischen Eigenschaften eines mit Bindemittel verfestigten Vlieses das Zusammenwirken von Faser und Bindemittel massgebend ist, wird durch die vorstehend beschriebene Verfestigungstechnik eine geometrisch gleichartige Struktur gewährleistet. Diese Verfestigungsart unterscheidet sich von der sogenannten Punktbindung, bei der Bindemittelpunkte aufgedruckt werden, wobei aber die dazwischenliegenden Bereiche kein Bindemittel enthalten.
Eine solche mustermässige Bindung, wie sie bei einem aus Stapelfasern aufgebauten Vliesstoff gemäss der deutschen Auslegeschrift 1098903 bekannt ist, weist also vollständig mit dem Bindemittel imprägnierte Stellen einerseits und von Bindemittel vollständig freie Zonen anderseits auf, was sich auch in einer verminderten Sprungelastizität
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äussert. Demgegenüber ist bei der erfindungsgemäss angewendeten Technik der gesamte Vliesstoff imprägniert, so dass bindemittelfreie Stellen überhaupt nicht vorliegen, doch wird zur Strukturbildung mit Konzentrations- und Dichteunterschieden gearbeitet.
Dies ist für das spätere Verformen wichtig, denn bloss punktgebundene Vliese, die noch bindemittelfreie Bereiche aufweisen, würden an den losen Stellen beim Verformen reissen. Durch die musterartige Verdichtung wird auch noch ein gewisses Erinnerungsvermögen unterstützt, das sich darin äussert, dass bei starker Verformung unter Wärmeeinfluss der Vliesstoff eine Tendenz zeigt, unter gewissen Bedingungen seine frühere Lage anzustreben. Dieses "Zu- sammenwirken"kann dazu benutzt werden, verformte Gebilde, die aus den erfindungsgemässen Vliesstoffen bestehen, fest auf Gegenstände etwas kleinerer Dimensionen aufzuschrumpfen.
Auch beim Verfahren gemäss der franz. Patentschrift Nr. 1. 211. 358 wird die erfindungsgemässe musterförmige Verteilung des Bindemittels innerhalb des Vlieses nicht erreicht, weil die dort benutzte Imprägnierwa1ze viele enge benachbarte spitze Punkte (wie bei einer sogenannten Tausend-Punkte-Wal- ze) aufweist. Da die Erhebungen ferner aus elastischem Gummi bestehen, wird das Vlies einer dauernden Walkarbeit unterworfen, bei der es seine Gleichförmigkeit verliert.
Es wird also mit Hilfe des bekannten Verfahrens zwar das Bindemittel gleichförmig im Vlies verteilt, aber das Vlies selbst wird seinerseits verzogen, weswegen dieses Verfahren aufgegeben wurde (vgl. deutsche Auslegeschrift 1232544).
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in H2S04) und einer Breite von 1800 mm, ein am Flächengewicht von 60 g/nr* einem Titer von 1, 1 den, einer Bruchlast von 2, 9 g/den und einer Bruchdehnung von 190% wurde einem Imprägnierwerk ge- mäss Fig.1 zugeführt, dessen untere Stahlwalze A mit abgeflachten Pyramiden gemäss Fig. 2 besetzt war und die oben angegebenen Dimensionen aufwies. Als Gegenwalze B wurde eine mit Silikongummi belegte Stahlwalze benutzt. Beide Walzen wurden mit einem Liniendruck von etwa 10 kg/cm aufeinandergepresst.
Die Imprägnierwalze tauchte in einen Behälter ein, der mit einer 20 gew. igen Dispersion eines Copolymerisates von Butylacrylsäureester beschickt war. Nach dem Trocknen ergab sich eine Gesamtgewichtsaufnahme von 10 g/n an Bindemittel, das gemäss Fig. 3 und entsprechend der Prägung der Imprägnierwalze musterartig unter gleichzeitiger Vliesverdichtung verteilt war. Nach dem Trocknen wurde durch Tauchimprägnierung eine Dispersion eines Butadien-Acrylnitril-Copolymerisates aufgebracht, mit einer Gesamtaufnahme nach dem Trocknen von 40 g/m ?, so dass sich ein Endgewicht des fertig imprägnierten Spinnvlieses von 110 g/m2 ergab.
Das Vlies hatte folgende Eigenschaften :
Bruchlast 15 kg/5 cm
Bruchdehnung 160%
Dicke an verdichteten Stellen 0, 15 mm
Dicke an voluminösen Stellen 0, 35 mm
Weiterreissfestigkeit 2, 3 kg
Dieser Vliesstoff eignete sich hervorragend zur Beschichtung mit PVC, um damit tiefziehfähige Kunstleder herzustellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vliesstoff mit mustermässiger Bindung durch ein eingebrachtes Bindemittel, dadurch ge- kennzeichnet, dass derselbe aus endlosen, gegebenenfalls verstreckten Fasern besteht und dass sich Flächen einer Ausdehnung von grössenordnungsmässig 0, 5 mm2 mit einem grösseren und solche mit kleinerem Bindemittelgehalt laufend abwechseln.
Claims (1)
- 2. Verfahren zum Herstellen einesVliesstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus endlosen, gegebenenfalls verstreckten thermoplastischen Fäden bestehendes Vlies zunächst zwischen einer unteren, mit etwa 0, 7 mm hohen Pyramidenstümpfen mit einer Pyramidenstumpfoberfläche von grössenordnungsmässig 0,5 mm! bei einem gegenseitigen Abstand der Pyramidenstümpfevon grössenordnungsmässig 1, 5 mm versehenen, in eine Bindemittellösung oder-dispersion eintauchenden Stahlwalze und einer oberen Gegenwalze mit elastischem Überzug imprägniert, danach getrocknet, anschliessend in seiner Gesamtheit nachimprägniert und endlich das Bindemittel ausgehärtet wird.
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