DE53079C

DE53079C - Sicherheits-Fahrrad, dessen Sattel auf mit der Achse verbundenen C-Federn ruht

Info

Publication number: DE53079C
Application number: DENDAT53079D
Authority: DE
Original assignee: F. GROSZ in Hamburg, Erikastr. 1, Eppendorf
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. November 1889 ab.

Bei zahlreichen Fahrrädern ist die Verbindung zwischen den Radachsen und dem Sitz oder Sattel eine starre, so dafs alle Erschütterungen sich direct auf den Fahrer und die Lenkstange übertragen. Diesem Uebelstande suchte man dadurch abzuhelfen, dafs man den Sattel selbst auf Federn ruhen liefs. Hierdurch sind indessen einestheils die auf die Lenkstange übertragenen Erschütterungen noch nicht beseitigt, anderentheils aber ist durch die Beseitigung des einen Uebelstandes ein anderer geschaffen, nämlich der, dafs durch die Schwankungen und Lagenveränderungen des Sattels die wirksame Entfernung desselben gegenüber den Fufstritten sich änderte, wodurch das Treten ein unsicheres wurde; überdies verlor der Fahrer seinen festen Stützpunkt auf dem Sattel selbst und konnte auch, aus diesem Grunde nicht immer in gewünschter Weise arbeiten und seine volle Kraft entwickeln.

Durch die in beiliegender Zeichnung als Beispiel an einem sogen. Sicherheits-Zweirad dargestellten Einrichtungen soll eine federnde Verbindung zwischen den Radachsen und dem Gestell in solcher Weise geschaffen werden, dafs ein fester Sattel angewendet werden kann und die-» Stellung desselben gegenüber den Fufstritten eine unveränderliche bleibt.

Zu diesem Zwecke werden die beiden Arme der am unteren Ende gabelförmig getheilten Lenkstange α durch C-Federn pp¹ auf beiden Seiten des Lenkrades mit der festen Achse c desselben verbunden. Das in bekannter Weise mit der Lenkstange durch ein Gelenk d verbundene Gestell besteht aus dem oberen, den verstellbaren Sattel h tragenden Rohr g, dessen hintere Gabelarme g¹ g·² das hintere Treibrad theilweise von beiden Seiten umfassen und an einem Gabelstück nn^x befestigt sind, welches mit dem von dem Gelenk d ausgehenden gebogenen Rohr f unterhalb durch einen geschlossenen Rahmen f¹ verbunden ist. Letzterer dient zur Lagerung der Drehachse der Fufstritte i i¹ und der Welle eines kleinen Kegelrades /, welches in ein gröfseres Kegelrad k auf der Fufstrittachse eingreift und dessen Drehbewegung auf das Hinterrad überträgt. Mit der festen Achse des Hinterrades ist aber das Gestell des Fahrrades nur durch die beiden C-Federn pp¹, an welchen die Stützlager der Radachse angebracht sind, verbunden, indem deren oberes Ende durch Vermittelung der Hängetaschen q q¹ an den Armen η η¹ und das äufsere Ende des waagrechten Theiles der Federn an den festen Consolen m m^l des Rahmens f¹ durch Drehbolzen gelenkig befestigt sind.

Die Uebertragung der Drehbewegung des Kegelrades / auf das Treibrad findet mittelst des auf der Radnabe befestigten Kegelrades s und des auf der Welle t angebrachten, mit dem Vorigen in Eingriff stehenden Kegelrades r statt. Da die Welle t den Schwankungen des Hinterrades entsprechend nachgeben mufs, ohne die Bewegung auf die Kegelräder zu übertragen, und ferner auch nach Mafsgabe der Durchbiegung der C-Federn pp¹ eine axiale Verschiebung erleiden mufs, so ist dieselbe zweitheilig gemacht und einestheils durch ein Universalgelenk u mit der Welle des Rädchens I verbunden, anderentheils ist eine Büchse ν derart eingeschaltet, dafs sich das behufs Uebertragung

der Drehbewegung abgeflachte Ende y in der Längsrichtung verschieben kann.

Durch diese Einrichtung des Uebertragungsmechanismus sind gleichzeitig die Nachtheile des Kettenbetriebes wirksam beseitigt.

Die Bremse χ wirkt direct auf die Nabe des Hinterrades.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Sicherheits-Fahrrad, gekennzeichnet durch die Verbindung des aus den Theilen/¹/¹^^¹^² und η η¹ bestehenden, in sich starren Gestelles mit der Achse des hinteren Treibrades durch Vermittelung der auf der Achse angebrachten C-Federn pp¹ in der Weise, dafs an deren oberem Ende die Zweige des Gabelstückes η η¹ und am Ende ihres unteren waagrechten Theiles der die Fufstrittachse mit den Vorrichtungen zur Uebertragung der Bewegung auf das Treibrad aufnehmende Rahmen f befestigt ist, zum Zwecke, eine federnde Verbindung des Sattels mit der Achse des Treibrades unter Erhaltung eines unveränderlichen Abstandes zwischen dem Sattel und der Fufstrittachse herzustellen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.