DE446752C

DE446752C - Gefedertes Fahrrad

Info

Publication number: DE446752C
Application number: DEST40294D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-11-12
Filing date: 1925-11-12
Publication date: 1927-07-09

Description

Gefedertes Fahrrad. Die Erfindung betrifft ein gefedertes Fahr= rad, dessen nach hinten winklig abgebogene Vorderradgabel entgegen dem Druck einer Feder um einen hinter dem Lenkrohr an einem Arm desselben gelagerten Bolzen schwingbar ist. Das Neue besteht in der besonderen Verbindung der winklig abgebogenen Vorderradgabel mit dem Lenkrohr, die ein freies Ausschwingen der Gabel nach oben und unten und damit eine gute Abfederung gestattet und gleichzeitig sehr haltbar ist. In der Zeichnung ist eine Ausführung dargestellt.
Abb. i ist eine Seitenansicht und teilweise ein Schnitt des Fahrrades und Abb.2 in größerem Maßstab ein Schnitt durch das Lenkgehäuse und den Vorderradgabelkopf nach Linie A-B der Abb. i; Abb. 3 und 4 sind Schnitte nach Linie C-D der Abb. 2 und E-F der Abb. i.
Der Rahmen i, der die übliche Form haben kann, ist vorn an der Feder 2 und hinten an der Feder 3 aufgehängt.
Die Gabelwangz n der Vorderradgabel i 6 sind an ihrem oberen Ende nach hinten winklig abgebogen und um eine in einem Tragarm i8 des Lenkrohres z4 gelagerte Achse i9 (s. auch Abb. 4) unter Einschaltung von Kugellagern schwingbar. Die Vorderradgabelhälften sind durch die Gewindebolzen i9 und 2o miteinander verbunden. Der Bolzen 2o ist ebenfalls in Kugellagern 2i gelagert, auf deren Gehäuse die abgesetzte und in ihrem unteren Teil seitlich abgeflachte Führungsstange 22, 23 (s. Abb.2 und 3) sitzt. Diese wird in dem Lenkrohr 24 mittel zweier in demselben befestigten Backen 25 geführt und trägt an ihrem oberen Ende Muttern 26.
Das Lenkrohr 24 ist in dein mit dem Rahmen i fest verbundenen Lenkgehäuse 27 drehbar gelagert und trägt am unteren Ende den Arm i 8 von I-förmigem Querschnitt. Im oberen Teil des Lenkrohres 24 ist der Lenkschaft 28 eingelötet, dessen unteres eingebogenes Ende ein Widerlager 29 für eine bewegliche Metallbüchse 3o bildet, gegen welche die Feder 2 drückt, die auf der Führungsstange 23 sitzt und sich unten auf die Backen 25 abstützt, wenn sich die Vordergabel nach unten verschiebt und den Führungsstift 23 hierbei herabzieht.
Hebt sich das Vorderrad beim Überwinden eines Hindernisses, so wird der Führungsstift 23 nach oben geschoben und drückt hierbei die Feder 2 von unten gegen den Flansch der Metallbüchse 30 und diese gegen die Umbördelung 29 des Lenkschaftes 28. Bewegt sich dagegen die Vordergabel nach hinten, so wird der Führungsstift herabgezogen, die Muttern 26 legen sich unter Vermittlung einer Lederscheibe auf den Flansch der Metallbüchse 3o und drücken diese nebst der Feder 2 nach unten, die sich hierbei auf die beiden Führungsbacken 25 setzt und Spannung erhält. Es kann sich also das untere Ende der Vorderradgabel bei einer Belastung heben und zugleich nach vorn verschieben. Die Entfernung von Mitte Hinterrad bis Mitte Vorderrad ist also entsprechend den auftretenden Unebenheiten der Fahrbahn veränderlich.
Infolge der neuen Bauart erfolgt das Fahren selbst bei schlechtestem Kopfsteinpflaster außergewöhnlich leicht und völlig stoßfrei. Die bei Unebenheiten der Fahrstraße auftretenden Stöße werden zunächst von der Hintergabelfeder 3 und der mit Feder 2 versehenen winkelhebelartigen Vordergabel aufgefangen. Hierbei heben sich Vorder- und Hinterrad, und das Vorderrad schiebt sich zu gleicher Zeit nach vorn, wobei die Entfernung zwischen Mitte Vorder- und Hinterrad je nach den Unebenheiten der Straße veränderlich ist. Das Gewicht des Fahrers braucht also bei dieser Ausführung nicht, wie sonst bei starren Rädern, gehoben zu werden, wodurch die lebendige Kraft stark vermindert wird.
Die Feder 2 drückt sich beim Anfahren an ein Hindernis durch Heben des Vorderrades zunächst zusammen, will darauf nach Überwindung der höchsten Stelle der Unebenheit die Vordergabel mit dem Rad wieder in die ursprüngliche Stellung zurückdrücken und zieht hierbei deri Fahrradrahmen nach vorn. Die Verminderung an lebendiger Kraft beim Anfahren gegen das Hindernis wird also durch die Anordnung der beweglichen und abgefederten Vordergabel aufgehoben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gefedertes Fahrrad, dessen nach hinten winklig abgebogene Vorderradgabel entgegen dem Druck einer Feder um einen hinter dem Lenkrohr liegenden, an einem Arm desselben gelagerten Bolzen schwingbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die winklig abgebogenen Gabelarme (16, 17) im Winkelpunkt durch eine Achse (2o) verbunden sind und sich unter Vermittlung von Kugellagern (21) gegen eine von der Achse (2o) getragene Führungsstange (22, 23) legen, auf die die Vordergabelfeder (2) einwirkt, und die im Lenkrohr (24) durch Führungsbacken (25) gegen Verdrehung gesichert ist.
2. Fahrrad nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die im Lenkrohr (24) angeordnete Vordergabelfeder (2) sich mit ihrem oberen Ende gegen den Flansch einer vom Lenkschaft (28) gehaltenen verschiebbaren Büchse (30) und mit dem unteren Ende gegen die Führungsbacken (25) abstützt.