DE202751C - - Google Patents

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DE202751C
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steering
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steering wheel
wheel
fork
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62CVEHICLES DRAWN BY ANIMALS
    • B62C3/00Undercarriages or running gear of vehicles; Axle supports
    • B62C3/02Front wheel carriers; Bogies; Steering mechanisms for bogies

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Steering-Linkage Mechanisms And Four-Wheel Steering (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 202751 KLASSE 63MgRUPPE
FRIEDRICH JUNG in BERLIN.
Lenkvorrichtung für durch Zugtiere fortbewegte Fahrzeuge.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. August 1907 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Lenkvorrichtung für durch Zugtiere fortbewegte Fahrzeuge mit Übertragung der Lenkbewegung von einer aufrechten Achse auf die Lenkachse durch ein Gelenkparallelogramm oder einen Kettentrieb.
In der Hauptachse unterscheidet sich diese Lenkvorrichtung von den bekannten dadurch, daß die Zugkraft nicht auf das Lenkrad unmittelbar, sondern auf eine vorn am Wagengestell drehbar gelagerte senkrechte Achse ausgeübt und von dieser erst weiter auf das Lenkrad übertragen wird. Dadurch wirkt die Zugkraft bei der Lenkung auf das Wagengestell selbst und nicht nur auf das Lenkrad; das letztere kann von dem Angriffspunkt der Zugkraft beliebig weit zurück- und an die Hinterräder nahe herangebracht werden, die wegen der kurzen Kurvendrehung des Lenkrades durch das letztere nicht behindert werden. Es ergibt sich aus dieser vom Angriffspunkt der Zugkraft unabhängigen Anordnung des Lenkrades die hinsichtlich der Belastung der Räler zweckmäßigste Bauart des Wagens und daraus wieder die Möglichkeit einer leichteren bzw. weniger beanspruchten Bauart.
Es ist zwar an Automobilfahrzeugen bekannt, die Lenkbewegung nicht unmittelbar auf die aufrechte Lenkradachse auszuüben, sondern sie von einer zweiten Achse aus zu übertragen; bei durch Zugkraft fortbewegten Fahrzeugen liegen jedoch andere Bedingungen vor> die durch die bekannten Automobilsteuerungen nicht erfüllt werden können.
Durch die den Gegenstand der Erfindung bildende Lenkvorrichtung wird das Wenden des Fahrzeuges mit kleinster Kurve ermöglicht, derart, daß sich das Lenkrad nahezu um seine senkrechte Achse dreht, ohne daß dabei ein übermäßiges Schwanken oder die Gefahr des Umwerfens des Fahrzeuges herbeigeführt wird.
Die Zeichnungen verdeutlichen diese Lenkvorrichtung an einem Ausführungsbeispiel.
Fig. ι ist eine Seitenansicht eines mit der Lenkvorrichtung ausgestatteten dreirädrigen Wagens;
Fig. 2 ist eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt;
Fig. 3 ist eine Oberansicht der Lenkvorrichtung, teilweise im wagerechten Schnitt;
Fig. 4 und 5 dienen zur Erläuterung von Einzelheiten der Bauart.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist angenommen, daß der Wagen A von einem in der Gabel gehenden Zugtier gezogen werden soll; die Gabel wird an dem Zugbalken α in bekannter Weise befestigt; der Zugbalken kann ebensowohl für die Einschirrung von zwei Zugtieren eingerichtet sein. Der Zugbalken α sitzt fest auf einer senkrechten Achse b, die an ihrem unteren Ende- in dem Tragkranz c, an ihrem oberen Ende, in einem am Bock oder Wagenkasten befestigten Träger d drehbar gelagert ist, so daß diese Achse b den durch die Lenkting des Zugtieres verursachten Ausschlagbewegungen nach beiden Seiten unmittelbar folgt. Am oberen Teil dieser Achse b sitzt fest ein Querbalken e, an dessen Ende je eine Gelenkstange / drehbar befestigt ist, deren
anderes Ende in gleicher Verbindung mit einem Querbalken g auf dem Gabelschaft h stellt. Die beiden Querbalken e und g können auch durch je ein Kettenrad ersetzt werden, um welche beiden in einer Ebene liegenden Räder eine Kette zur Übertragung der Drehbewegung von der Achse b auf die Achse h laufen würde; doch ist die Gelenkstangeh-bewegung in den meisten Fällen vorzuziehen.
ίο Aus Fig. 3 ist ersichtlich, wie diese Gelenkstangenübertragung bei einer Drehung des Zugbalkens α um 900 sich einstellt; die veränderte Stellung ist punktiert gezeigt.
Die Gabel i umfaßt das Lenkrad / (Fig. 1), oder es können in ihr zwei solcher Lenkräder j nebeneinander angeordnet sein, wie in Fig. 2 angenommen ist. Die Verdoppelung des Lenkrades gibt mehr Auflagefläche und größere Standfestigkeit und Sicherheit gegen das Kippen beim Wenden des Wagens; im übrigen wirken die beiden Lenkräder / übereinstimmend.
An den Schenkeln der Gabel i ist ein Bügel k befestigt (Fig. 1 und 3), an dessen Rücken unter Zwisohenfügung einer Feder k' eine Laufrolle in befestigt ist, die sich entlang einer Führung η bewegt, die an der Unterseite des Tragkranzes c befestigt ist und eine bogenförmige Schiene bildet, gegen welche der Bügel k und durch- diesen die Lenkradgabel i sich federnd stützt; die Drehbewegung der Gabel i des einfachen oder doppelten Lenkrades j wird durch diese Führung an der Schiene w, auf welche die Rolle m mit einer Rinne aufgreift, gesichert und ohne merkliche Erschütterungen im Gleichgewicht gehalten. Diese Drehbewegungen des Lenkrades / vollziehen sich also innerhalb des Tragkranzes c, der zugleich einen Schutzring für das Lenkrad bildet.
Die Achse h der Lenkradgabel i muß in senkrechter Richtung einigen Spielraum zur Auf- und Niederbewegung haben, um den'Unebenheiten des Bodens ohne starke Erschütterungen folgen zu können. Zu diesem Zweck ist die Achse h in einer Büchse 0 geführt, deren oberer Teil behufs Eingießens von Schmiere abgenommen werden kann (Fig. 4). Die Stange h muß sich in der Büchse 0 drehen und sich auch auf-und niederbewegen können, während der Querbalken g für den Angriff der Gelenkstangen f weder starr mit der
. Achse h verbunden sein, noch auch deren Auf- und Niederbewegungen mitmachen darf, dennoch aber der Achse die Drehungen erteilen - muß. Dies wird beispielsweise durch die in Fig. 4 und 5 gezeigte Einrichtung ermöglicht;' die Achse h ist hier vierkantig, geht durch eine vierkantige Bohrung des Querbalkens g hindurch und ist auf ihrem oberen Teil mit einer außen runden Hülse p umgeben, die sich in der runden Bohrung der Büchse 0 dreht, jedoch verhindert ist, auf- und niederzugleiten. Die Stöße und Erschütterungen werden außerdem durch eine, oder mehrere Schrauben- oder auch Blatt- oder Wagenfedern aufgefangen, die zwischen dem Rücken der Lenkgabel i und dem Querbalken g angeordnet sind (Fig. 4). In manchen Fällen genügt die mittlere, um die Achse h gelegte Feder q, oder es können auch nur.die seitlichen ■Federn q' vorhanden sein. Die Verbindung der Achse h mit dem Rücken der Gabel i ist zweckmäßig gelenkig ausgeführt, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, um der Gabel i gegenüber der Stange h einen kleinen Spielraum für seitliche Bewegungen zu gewähren; dies hat besonders Vorteile bei doppeltem Lenkrad, von denen das eine durch eine Unebenheit gehoben werden kann, während das andere einer solchen nicht begegnet.
Auf der senkrechten Drehachse b sitzt an geeigneter Stelle, zweckmäßig zwischen dem Tragring c und dem Zugbalken a, ein Kettenrad r starr befestigt, über welches ein Stück Kette s gespannt ist, an dessen Enden Riemen, Drähte oder eine Verlängerung der Kette ί sich anschließen, die über Rollen t auf dem Tragring c geführt sind und durch zwischengefügte Federn u an den beiden gelenkig'miteinander verbundenen Hälften des Bremsbalkens ν angreifen (Fig. 3). Die mit Bremsklötzen versehenen Bremsbalkenhälften ν werden durch Federn w nach den Rädern B hingezogen, im übrigen aber nach Bedarf durch Bremskurbel χ und Gestänge oder ähnliche bekannte Vorrichtungen bedient. Die bei der Lenkung nach der einen oder anderen Richtung in Wirkung tretende Zugvorrichtung s, u hat den Zweck, mittels des Kettenrades r auf der Achse b diejenige Hälfte des Bremsbalkens v, die gegen das die äußere Kurve beschreibende Rad anzuliegen bestrebt ist, unter Überwindung des Federzuges w von diesem Rad abzuziehen, so daß bei der Wendung des Wagens das äußere Laufrad leicht und frei die Kurve durchläuft, das innere Rad aber gebremst wird. Das Wenden wird dadurch wesentlich erleichtert, unterstützt, und es wird größere Sicherheit geboten.
Der eingangs erwähnte Ersatz der Querbalken e und g durch Kettenräder und der Gelenkstangen / durch Triebkette eignet sich besonders bei der Lenkvorrichtung bei Kraftwagen, weil hier die Entfernung von der Antriebsachse der Lenkung auf die Achse der Lenkradgabel geringer zu sein pflegt.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    I. Lenkvorrichtung für durch Zugtiere fortbewegte Fahrzeuge mit Übertragung
    der Lenkbewegung von einer aufrechten Lenkachse auf die Lenkradachse durch ein Gelenkparallelogramm oder einen Kettentrieb, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkachse (b) am Vorderteil des Fahrzeuges drehbar gelagert und mit dem Zugbalken für den Angriff der Zugkraft fest verbunden ist, so daß die den Ausschlagbe\vegungen des Zugbalkens folgende vordere Achse (b) die Zugbewegung einesteils auf den Wagen selbst und anderenteils auf die Lenkradachse (i) überträgt, wodurch eine kurze und sichere Lenkung des Fahrzeuges erreicht wird.
  2. 2. Lenkvorrichtung nach - Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkradgabel (i) an einer Bogenschiene (n) mittels einer federnd unterstützten Führungsrolle (in) gleitend gestützt wird.
  3. 3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Lenkrad (j) umgebender Tragring (c) zugleich als Träger für die Lenkachse (b) und den Führungsbogen (n) dient.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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