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Verfahren und Vorrichtung zum Auskleiden von Hohlkörpern, insbesondere
mit Hartgummi Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren. und eine Vorrichtung zum
Auskleiden von Hohlkörpern, insbesondere mit Hartgummi, mit denen es möglich ist,
vornehmlich dünne und trotzdem gleichmäßige Auskleidungen auf große, in sich verlaufende
Flächen aufzubringen, wie beispielsweise bei Rohrabschnitten großer Länge und von
großem Durchmesser.
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Es ist zwar bereits bekannt, Innenräume dadurch mit einem Überzug
zu versehen, daß ein hohler, vorgeformter Gummikörper durch Aufblasen gegen die
mit der Auskleidung zu versehende Innenfläche gelegt wird. Dieses Verfahren ist
jedoch nur zur Auskleidung von Innenräumen kleinerer Abmessungen geeignet. So ist
es beispielsweise mit dem bekannten Verfahren kaum möglich, Röhrenabschnitte großer
Länge und Breite mit einer völlig gleichmäßigen Innenauskleidung zu versehen, deren
Stärke nur einen Millimeter, ja sogar weniger beträgt.
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Erfindungsgemäß wird dies bei dem neuen Verfahren durch Verwendung
eines Kernes ermöglicht, über welchen der vorgeformte Gummikörper gezogen wird und
von welchem aus er gegen die Innenwandung des ArbeitsstÜckes aufgeblasen wird.
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Die Verwendung eines solchen Kernes erleichtert nicht nur wesentlich
die Erzielung einer vollständig gleichmäßigen Auskleidungsschicht, sondern sie ermöglicht
es auch, den vorgeformten Gummikörper in besonders einfacher Weise herzustellen,
z. B. dadurch, daß in bekannter Weise einzelne Gummistücke gegebenenfalls in Form
von Streifen auf den Kern aufgelegt oder um ihn herumgelegt werden, deren Kanten
darauf miteinander verbunden «-erden. Auch läßt sich ein besonders gleichmäßiger
vorgeformter Gummikörper durch das übliche Aufspritzen von Gummimasse auf den Kern
erreichen.
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In weiterer Ausbildung des Verfahrens wird der Kern mit perforierter
Oberfläche vor dein Einführen in den auszukleidenden Körper zweckmäßig evakuiert,
wodurch ein festes Anliegen des Gummikörpers an den Kern unter Vermeidung des Abhängens
erreicht wird, da sonst der Gummikörper mit der mit Gummimasse bestrichenen Innenwandung
des auszukleidenden Körpers während des Einführens in Berührung kommen könnte, wodurch
nicht nur der Gummikörper, sondern auch der Gummianstrich beschädigt werden würde,
was Fehlerstellen zur Folge haben würde.
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Bei der Überführung des Gummikörpers vom Kern auf die Innenwandung
des auszukleidenden Körpers durch das bekannte Aufblasen wird der Zwischenraum zwischen
diesen beiden Teilen evakuiert. Arbeitet man nicht mit einem Vakuum, so bilden sich
leicht Luftblasen zwischen Innenwandung und Auskleidungsschicht, welche unbedingt
vermieden werden müssen.
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Weiterhin wird zweckmäßig für die Herstellung eines Vakuums für die
Überführung der Auskleidungsschicht auf die Innenwandung des auszukleidenden Körpers
dieser selbst in weitgehendstem Umfange zur Bildung des zu evakuierenden Raumes
herangezogen. Dies geschieht dadurch, daß die am
auszukleidenden
Körper befindlichen öffnungen in üblicher Weise mit Kappenstücken luftdicht abgeschlossen
werden. Diese Kappenstücke können zur Aufnahme der erforderlichen Luftkanäle sowie
auch zum Halten des Kernes dienen.
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Da die Abschlußstücke dabei teilweise sowohl gegen das Arbeitsstück
als auch gegen den Kern dichten müssen, erfolgt diese Abdichturig zweckmäßig durch
eine U-förmige Dichtungsmanschette, welche im Gegensatz zu den bekannten Manschetten
verschiedene Schenkellängen hat.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung
zur Durchführung des neuen Verfahrens dargestellt.-Fig. i zeigt einen lotrechten
Mittelschnitt durch die Vorrichtung in Arbeitsstellung zur Auskleidung eines Rohres
im Innern.
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Fig. 2 zeigt in Seitenansicht einen Wagen zum Transport des zu belegenden
Rohres in Verbindung mit der Vorrichtung gemäß Fig. i.
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Fig. 3 zeigt einen lotrechten Mittelschnitt durch eine Dichtungskappe
an einem Ende des Rohres in Arbeitsstellung.
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Fig. q. zeigt einen Schnitt nach Linie A-A der Fig. 3.
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Fig. 5 zeigt einen lotrechten Mittelschnitt durch einen zylindrischen
Hohlkörper anderer Art in Arbeitsstellung mit einem Kappenstück.
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Wie aus Fig. i ersichtlich, ruht der auszukleidende Gegenstand bei
dem Ausführungsbeispiel in Gestalt eines großen Rohrabschnittes ca in den Schellen
e, welche bei f (Fig. 2) schwenkbar am Wagengestell b angelenkt sind und- deren
freies Ende durch den Bolzen g festgehalten wird. Das Wagengestell b ist mit den
Rädern c auf den Schienen dl verschiebbar. Konzentrisch innerhalb des Rohres befindet
sich der Kern k1, beispielsweise ein Metallrohr, welches über seine ganze Oberfläche
hin, mit Ausnahme einer kleinen Strecke an jedem Ende, perforiert ist. Auf dem Kern
befindet sich die urivulkanisierte Gummischicht it.
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An beiden Enden des Rohres a befinden sich die Abschlußkappen hl,
lt,. Packungen il in Verbindung mit Packungshaltern j2 bewirken einen dichten Abschluß
zwischen Rohrinnerem und der Atmosphäre.
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Die Kappenstücke hx, lt., sind mit axialen Bohrungen zur Aufnahme
des Kernes k,_ versehen; um diese Bohrungen schließen Dichtungspackungen i2 und
Halteringe j,_ den Zwischenraum zwischen Kern k1 und Rohr a gegen die Außenluft
ab.
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Die Abschlußwand k, des Kernes kl enthält eine Bohrung. Ein durch
diese Bohrung hindurchgeführtes Rohr führt zu einem Dreiwegehahn in, durch den das
Innere des Kernes je nach der Stellung des Hahnes in mit einer Druckluftleitung
oder einer Vakuumleitung in Verbinung gebracht oder abgesperrt werden kann.' Die
Kappe lt, der Fig. i ist noch mit einer Bohrung versehen, welche den Raüm zwischen
Kern k, und Rohr a mit einer VakuumleitungP unter Zwischenschaltung eines Absperrventils
o verbindet.
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Bei der Ausführungsform der Kappe gemäß Fit: 3 und 4 ist nur eine
einzige Dichtung s1, s._ von U-förmigem Querschnitt und verschiedener Schenkellänge
vorhanden, deren längerer Schenkel gegen den Kern k, und deren kürzerer Schenkel
gegen den auszukleidenden Körper a abdichtet. Die Dichtung s1, s2 wird in ihrer
Lage durch Profilstücke t1, t@ gehalten.
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Zur Erleichterung des Einlegens des auszukleidenden Körpers und des
Kernes ist das Kappenstück, die Dichtung und das Haltestück geteilt. Die oberen
Hälften x:, s1, t1 sind bei q (Fig. 4.) schwenkbar mit den unteren Hälften i_, s_,
t. verbunden. Das freie Ende wird in der Arbeitsstellung durch den Klappbolzen r
zusammengehalten. Die Dichtheit der Trennfugen im Dichtungsring wird in bekannter
'Weise durch eine schräge Anordnung derselben gesichert.
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Bei der Auskleidung eines zylindrischen Behälters u mit Bodenteil
wird gemäß Fig. 5 der Kern w entsprechend gestaltet. Die-Kappe besteht dabei zweckmäßig
nur aus einer einzigen Deckplatte v, an welcher der Kern w
befestigt
ist. Die Befestigung der Kappe v erfolgt dabei zweckmäßig durch hakenförmige Schraubenbolzen
an dem Flansch des auszukleidenden Behälters it. Die Anordnung der Drück- und Saugluftleitungen
ist entsprechend der Darstellung gemäß Fig. i.
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Zwecks Herstellung einer Innenauskleidung wird wie folgt verfahren:
Der auszukleidende Körper wird in den Wagen eingesetzt und seine innere Wandfläche
mit Gummilösung versehen.
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Der in seiner äußeren Begrenzung der Innenwandung des auszukleidenden
Körpers angepaßte Kern wird mit einer Gummischicht überzogen, entweder, indem man
auf den Kern einen fertigen Gummikörper überzieht oder zweckmäßiger den Gummikörper
auf dem Kern selbst herstellt, beispielsweise durch Verbinden einzelner auf den
Kern aufgelegter Gummiplatten, oder durch Herstellung des Gummiüberzuges mit Hilfe
des an sich bekannten Spritzverfahrens. Alsdann wird das Innere des Kernes evakuiert,
damit die Gummihülle auf der Unterseite des Kernes nicht abhängt. Hierauf wird der
Kern in den auszukleidenden Körper oder der letztere über den
Kern
gefahren, wobei die Rolle Z= am Stützarm h des freien Endes des Kernes die Abstützung
dieses freien Endes wesentlich erleichtert.
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Nach dem Anlegen der Kappenstücke und Dichtungen wird der Zwischenraum
zwischen dem auszukleidenden Körper a und Kern k, evakuiert. Dadürch wird die Bildung
von Luftblasen zwischen der Innenwandung und der Auskleidungsschicht verhindert.
Durch langsames Umstellen des Hahnes 'm wird nunmehr Luft oder Preßluft dem Innern
des Kerns zugeführt, gleichzeitig aber die Verbindung des Zwischenraumes zwischen
auszukleidendem Körper a und Kern k,. mit der Vakuumleitung P bestehen gelassen.
Die Druckdifferenz bewirkt die Übertragung der Auskleideschicht n vom Kern k1 auf
die Innenwandung des auszukleidenden Körpers a. Dort setzt sich unter der Wirkung
der Haftlösung die Auskleidungsschicht fest, und es kann daher sofort der ausgekleidete
Körper a ausgefahren und ein neuer auszukleidender Körper a eingebaut werden, nachdem
dieser vorher entsprechend vorbehandelt worden und auch der Kern mit einem neuen
Gummikörper versehen ist.