DE529678C - Klappkamera - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 16. JULI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 529678 KLASSE 57a GRUPPE

B 139740 IX/57 ^al Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: s.

Voigtländer & Sohn Akt-Ges. in Braunschweig*)

Klappkamera Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Oktober 1928 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Klappkamera mit selbsttätig in und außer Gebrauchsstellung bewegtem Objektivträger, bei der der Laufboden in der Gebrauchsstellung durch Spreizen gehalten wird, die zugleich beim Hochklappen des Laufbodens das Aufrichten des Objektivträgers, beim Herunterklappen dessen Zurückbewegung veranlassen. Von den bekannten Klappkameras dieser Art

ίο unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß die den Laufboden in der Gebrauchsstellung haltenden Spreizen am Kameragehäuse in der Nähe der Drehachse des Laufbodens drehbar gelagert und derart angeordnet sind, daß sie bei aufgeklapptem Laufboden parallel zu diesem liegen. Hieraus ergibt sich eine vereinfachte Gesamtanordnung der Aufrichtvorrichtung, die nur einen geringen Raum im Kameragehäuse beansprucht, sowie eine sichere, unnachgiebige Abstützung des aufgeklappten Laufbodens.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Abb. ι zeigt eine Klappkamera mit halb geöffnetem Laufboden im Längsschnitt, Abb. 2 bei geöffnetem Boden, Abb. 3 in der Vorderansicht.

Am unteren Rande der vorderen Öffnung des Kameragehäuses α ist der Laufboden b um eine Achse c schwenkbar angebracht. An dessen vorderem Ende sind zu beiden Seiten Böcke e befestigt, auf denen der Objektivträger d um Achsen f drehbar gelagert ist. Die Objektivträger d sind durch eine Brücke g zu einem in sich starren Gebilde miteinander verbunden, so daß das Objektiv gegen seitliche Verdrehungen gesichert ist. Mit jedem Schenkel d des Objektivträgers ist ein Zahnrad h verbunden, das mit einer auf dem Laufboden b längsverschiebbar gelagerten Zahnschiene i in Eingriff steht. Diese Schiene ist mit einem Auge k versehen, an das eine Spreize / mittels eines Zapfens m gelenkig angeschlossen ist. Mit dem anderen Ende ist die Spreize/ im Kameragehäuse auf einem Drehbolzen» gelagert, der in der Nähe der Drehachse c des Laufbodens liegt. Ferner ist sie mit einem seitlich federnden Arm 0 versehen, der bei völlig geöffnetem Laufboden sich hinter eine Rast p legt.

Wird, der Lauf boden b aufgeklappt, so verschiebt sich die von der Spreize I entsprechend zurückgehaltene Schiene i auf dem Laufboden und versetzt mit ihrer Zahnung q die Zahnräder h in Umdrehung, wodurch der Objektivträger aufgerichtet und aus dem Kameragehäuse herausbewegt wird, bis sämtliche Teile die in Abb. 2 dargestellte Gebrauchsstellung einnehmen. Hierbei liegt die Spreize I mit ihrer Unterkante der Länge nach auf der Oberkante der Schiene i, und durch diesen infolge seiner Ausdehnung sehr wirksamen und

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Arpad Barenyi in Berlin-Lichterfelde.

der Abnutzung nicht unterworfenen Anschlag erhält der Laufboden stets eine zur Objektivachsejparallele Lage. Sobald beim Aufklappen der Laufboden diese Lage erreicht hat, schnappt der federnde Arm ο in die Rast'/» ein, wodurch der Laufboden gegen Zurückklappen gesichert ist.

Da bei dieser Anordnung der Laufboden während des öffnens keinen Federwiderstand

ίο und keine reibenden Gelenkverbindungen zu überwinden hat, so geht das Öffnen gleichmäßig leicht vonstatten. Ebenso leicht läßt sich die Kamera wieder schließen, indem man den Boden von unten mit der Hand umfaßt und auf beiden Seiten die federnden Arme 0 um ein geringes Maß nach innen drückt, worauf dann mit gleicher Hand der Laufboden widerstandslos zugeklappt werden kann.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Klappkamera mit selbsttätig in und außer Gebrauchsstellung bewegtem Objektivträger, dadurch gekennzeichnet, daß die den Laufboden in der Gebrauchsstellung haltenden Spreizen (I) am Kameragehäuse in der Nähe der Drehachse (c) des Laufbodens (&) drehbar gelagert und derart angeordnet sind, daß sie bei aufgeklapptem Laufboden parallel zu diesem liegen.
2. 2. Klappkamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizen in der Gebrauchsstellung des Laufbodens auf diesem oder einem darauf befindlichen Teil (Zahnschiene i) aufliegen.
3. 3. Klappkamera nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizen (/) mit seitlich federnden Armen (o) versehen sind, die das gegenseitige Aufliegen von Spreizen und Laufboden sichern.
4. 4. Klappkamera nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Objektivträger (d)- durch eine Brücke (g) mit dieser zu einem starren Ganzen verbunden sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   Ergänzungsblatt
   zur Patentschrift 529 678 Klasse 57a Gruppe 1,

   Das Patent 529 678 ist durch Entscheidung des Reichspatentamts vom 11,Februar 1937, bestätigt.durch Urteil des Reichsgerichts vom 6,Mai 1938, dadurch teilweise für nichtig erklärt, daß der Anspruch 1 gestrichen wird.