DE528896C - Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
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  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak Es ist bereits versucht worden, aus technischem Kalkstickstoff, d. h. aus dessen Cyanamid, Ammoniak zu gewinnen, indem man diese Stoffe bei erhöhter Temperatur einer Behandlung mit Wasserstoff unterzieht. Die Ausbeuten hierbei waren sehr gering. Zudem ergibt eine Nachprüfung, daß die Bildung des hierbei erhaltenen Ammoniaks nicht auf die Einwirkung von Wasserstoff zurückzuführen ist, sondern sich durch die Einwirkung von Spuren von Wasserdampf erklärt, der entweder schon im Wasserstoff vorhanden war oder aber sich durch Umsetzung von Wasserstoff mit Oxyden, beispielsweise solchen, die in der Wandung der Apparatur enthalten sind, gebildet hat. Zudem nimmt der in massiver Form anfallende Kalkstickstoff bei seiner Zerkleinerung immer eine geringe Menge von Wasserdampf auf, da er äußerst hygroskopisch ist und woraus sich die Bildung von Ammoniak erklären läßt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Gewinnung von Ammoniak aus cyanamidhaltigen Stoffen durch Reduktion mittels Wasserstoff gleichwohl durchführen läßt, wenn man sie vorher einer Behandlung mitEisencarbonyl unterzieht.
  • Die Behandlung der genannten Stoffe mit Eisencarbonyl kann in der verschiedensten Weise erfolgen.
  • Ein cyanamidhaltiges Produkt, wie es beispielsweise durch die Azotierung von Carbiden oder Carbidbildungsgemischen erhalten wird, z. B. Calciumcyanamid, wird, nötigenfalls - nach Reinigung von Katalysatorgiften durch Umlösen - mit EisencarbonyI in feiner Verteilung, das vorteilhaft in einem indifferenten, leicht flüssigen Lösungsmittel, z. B. reinem Benzin oder Benzol, gelöst ist, unter kräftigem Umrühren benetzt, wobei sich die Masse erwärmt und offenbar eine Reaktion zwischen der Cyanamidverbindung und dem Carbonyl vor sich geht. Es dürfte sich hier wohl um eine Anlagerung des Eisencarbonyls an das Calciumcyanamid handeln. Teilweise tritt auch eine Abspaltung des CO ein. Man kann auch eine solche Behandlung mit Eisencarbonyl in geschlossenem Gefäß bei erhöhter Temperatur, beispielsweise bei i 5o bis 2oo°, durchführen, wobei eine erhöhte Zersetzung des Carbonyls vor sich geht.
  • Im Falle, daß man die Behandlung mit Eisencarbonyl an den für eine Azotierung bestimmten Ausgangsmaterialien. Carbiden, vornimmt, empfiehlt es sich, diese Behandlung mit Vorsicht und unter Ausschluß einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre durchzuführen.
  • Bei der darauffolgenden Abspaltung des Ammoniaks arbeitet man vorteilhaft bei höheren Drucken und unter Anwendung höherer Temperaturen. Der Rückstand kann nötigenfalls nach vorangegangener Carbidbildnng erneut einem Azotierungsprozeß unterworfen werden, so daß man für den Hydrierungsprozeß immer wieder dasselbe Ausgangsmaterial als Stickstoffübertrager benutzen kann. An Stelle von Carbidkalkstickstoff kann auch ein durch Reaktion von Calciumcarbonat mit Ammoniak bei hohen Temperaturen oder auf- .gleichartigem-, Wege erhaltenes Cyanamid -Verwendung finden.
  • Beispiel i 5oGewichtsteile frisch gewonnenen technischen Kalkstickstoffs mit 21 °/o - io,5 Gewichtsteilen Stickstoff, welcher in einer Stickstoffatmosphäre zu möglichst großer Oberflächenentwicklung zerkleinert worden war, wurden unter peinlicher Ausschaltung von Feuchtigkeit in den Reaktionsraum einer Hochdruckapparatur eingeführt, erhitzt und bei 5oo° das Rohr evakuiert. Hieran schloß sich eine Behandlung der Substanz im strömenden Stickstoffgas. Die Ofengase wurden durch vorgelegte n Schwefelsäure geleitet 1O und so die Gesamtmenge des durch Erhitzen und Überleiten mit Stickstoff abgegebenen Ammoniaks bestimmt. Es wurden 1,23 Gewichtsteile Stickstoff als Ammoniak erhalten. Beispiel e Von der gleichen Substanz wurden weitere 5o Gewichtsteile in der gleichen Apparatur und in gleicher Weise mit strömendem Wasserstoffgas bei einem Druck von ioo Atm. behandelt. Die Abgase enthielten 0,75 bis o,28 °/o Ammoniak. Der Versuch dauerte 6 Stunden. Es wurden 1,41 Gewichtsteile Stickstoff in Form von Ammoniak aufgefangen.
  • Ein Vergleich mit Beispiel i zeigt, daß durch die Hydrierungsreaktion aus dem Kalkstickstoff bestenfalls o,18 Gewichtsteile Stickstoff in Form von Ammoniak abgespalten worden sind. Beispiel 3 Weitere 5o Gewichtsteile Kalkstickstoff wurden mit io °/o ihres Gewichts an feinem Eisenpulver vermischt und entsprechend Beispiel 2 behandelt. Die Abgase enthielten 1,18 bis o,25 °/o Ammoniak. Die Gesamtmenge des in Form von Ammoniak frei gemachten Stickstoffs betrug 1,61 Gewichtsteile Ammoniak. Durch die Hydrierungsreaktion werden also hier bestenfalls 0,38 Gewichtsteile Stickstoff abgespalten. Beispiel 4 5o Gewichtsteile des gleichen Kalkstickstoffs wurden zunächst mit 15 °/o seines Gewichts an Eisencarbonyl und darauf nach Beispiel 2 mit Wasserstoffgas behandelt. Die Abgase enthielten 3,2 bis o,26 °/o Ammoniak. Die aufgefangene MengeAmmoniak entsprach 2.78 Gewichtsteilen Stickstoff.
  • Wurde die gleiche Menge Kalkstickstoff nach Behandlung mit 15 °/o Eisencarbonyl im Stickstoffstrom erhitzt, so enthielten die Abgase insgesamt 1,z5 Gewichtsteile Stickstoff als NH, Hiermit betrug der Hydrierungseffekt 1,53 Gewichtsteile Stickstoff in Form von Ammoniak. Beispiel s An Stelle von Carbidkalkstickstoff wurde ein besonders reines Calciumcyanamid, welches durch Überleiten von Ammoniak über Calciumcarbonat bei 67o° dargestellt und mit 15 °/o seines Gewichts an Eisencarbonyl behandelt worden war, angewandt. Bei einem Druck von 15o Atm. enthielten die Endgase 3,7 bis 0,3 °/o Ammoniak. Die Gesamtmenge des aufgefangenen Ammoniaks entsprach 3,1 Gewichtsteilen Stickstoff.
  • Wurde die gleiche Menge Cyanarnid nach seiner Behandlung mit Eisencarbonyl im Stickstoffstrom erhitzt, so enthielten die Abgase insgesamt 1,18 Gewichtsteile Stickstoff in Form von Ammoniak. Der Hydrierungseffekt betrug also hier 1,92 Gewichtsteile N H-Beispiel6 8oGewichtsteile Carbid wurden mit der gleichen Menge Ätznatron vermischt und in der üblichen Weise azotiert. 5o Gewichtsteile hiervon mit einem Stickstoffgehalt von i 1 °/o = 5,5 Gewichtsteile Stickstoff wurden nach sorgfältiger Zerkleinerung im Stickstoffstrom erhitzt. Hierbei wurden o,62 Gewichtsteile Ammoniak == 0,51 Gewichtsteile Stickstoff aus den Abgasen erhalten.
  • Wird dagegen die gleiche Menge des Azotierungsproduktes vorher mit 15 °/o seines Gewichts an Eisencarbonyl behandelt und im übrigen nach Beispiel 2 verfahren, so enthalten die Abgase i,18 = o,2 °/9 Ammoniak, und die aufgefangene Gesamtmenge desselben entspricht 1,8 Gewichtsteilen Stickstoff. Der Azotierungseffekt beträgt also 1,29 Gewichtsteile Ammoniak.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak durch Behandlung von Azotierungsprodukten der Erdalkalimetallcarbide mit Wasserstoff bei hohen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Azotierungsprodukte einer vorhergehenden Behandlung mit Eisencarbonyl unterworfen werden.
DEW80981D 1928-11-20 1928-11-20 Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak Expired DE528896C (de)

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