DE528351C - Vielspindelige Gewindebohrmaschine mit in einem gemeinsamen Spindelkopf angeordnetenWerkzeugspindeln - Google Patents

Description

Bei Werkzeugmaschinen, insbesondere Gewindebohrmaschinen mit mehreren in einem gemeinsamen Werkzeugkopf gelagerten Spindeln, war es bisher nicht möglich, gleichzeitig durch die einzelnen Bohrer einwandfreie Gewinde mit untereinander verschiedener Steigung herzustellen.

Für das gleichzeitige Einschneiden mehrerer Gewinde verschiedener Steighöhe wurden bisher zumeist besondere Werkzeughalter benutzt, welche ein freies Spiel zwischen dem Bohrer und dem Halter ermöglichten, so daß die einzelnen Bohrer sich ihrer Steighöhe entsprechend verschieden schnell in dem Arbeitsstück vorschoben. Dabei sind aber die sich relativ zum Halter verschiebenden Werkzeuge bekanntlich beträchtlichen Zugbeanspruchungen ausgesetzt, welche die Genauigkeit des Gewindes ungünstig beeinflussen.

ao Nach der Erfindung wird dieser freie Vorschub jedes Bohrers durch zwangläufigen, jedoch untereinander verschiedenen Vorschub der einzelnen Bohrer ersetzt, und zwar unter neuartiger Anwendung der an sich bekannten Gewindepatrone. Die Patronen sind ferner erfindungsgemäß verstellbar und auswechselbar angeordnet, so daß Löcher in beliebiger Anordnung mit Gewinde versehen werden können. Die Patronen werden zwischen Bohrkopf und Werkstück angeordnet, so daß sie sich in für das Auswechseln günstiger, für den Arbeiter leicht erreichbarer Höhenlage befinden.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen an drei Ausführungsbeispielen erläutert. Abb. 1 ist eine seitliche Teilansicht einer mehrspindligen Maschine, Abb. 2 die Teilansicht einer Ausführungsform der Erfindung, Abb. 3 diejenige einer weiteren Ausführungsform; Abb. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie 4-4 der Abb. 3; Abb. 5 stellt einen nach Abb. 3 ausgeführten Werkzeugkopf mit darunter befindlichem Werkstück in gestrichelten Linien dar.

An dem Ständer I sind ein Arbeitstisch 2 und ein Werkzeugkopf 3 verstellbar angebracht. Mehrere Werkzeugspindeln 5" sind auf Zapfen drehbar in Lagern 4 angeordnet, welche von Armen 5 getragen werden, die am Werkzeugkopf allseitig verstellbar befestigt sind, so daß jede beliebige Spindelanordnung eingestellt werden kann. Eine Hauptantriebswelle 6 kann den einzelnen Spindeln verschiedene Umlaufgeschwindigkeiten erteilen. Die Übertragung der Drehbewegung auf die Werkzeugspindeln erfolgt mittels Kugelgelenke, durch die eine wechselnde räumliche Anordnung der Werkzeugspindeln trotz feststehender Hauptantriebswelle ermöglicht wird. In der Praxis werden an Stelle der in Abb. ι und 5 angedeuteten drei Werkzeuge meist eine erheblich größere Anzahl verwendet werden.

In der Bohrung s (Abb. 2 und 3) jeder Spindel 6" ist der Schaft 7 einer Patronenspindel L mittels Nut w und Feder g axial

verschiebbar. Der mit Gewinde versehene Teil 8 der Patronenspindel greift in eine feststehende Patronennmtter io ein, wodurch bei Drehung der Spindel L deren axiale Ver-Schiebung bewirkt wird. An den Patronenspindeln sind die üblichen Gewindebohrer T verschiedener Größe befestigt, beispielsweise vermittels eines kegeligen Futters ii, welches in eine kegelige Bohrung 12 der Spindel L

eingepaßt und mit einer Bohrung 13 für die Aufnahme des Gewindebohrers λ'εΓβεΙιεη ist. Abb. ι und 2 zeigen eine oder mehrere Gewindepatronen 10 auswechselbar in einer Platte 14 gelagert, die von Stangen 15 getragen wird. Die oberen Enden der Stangen 15 sind an Armen 16 befestigt, die ähnlich wie die Arme 5 am Werkzeugkopf verstellbar und durch Bolzen 17 befestigt sind. Die Platte 14 ist an den Armen 15 mittels Gegenmuttern 18 festgeklemmt, welche eine begrenzte senkrechte Einstellung der Platte ermöglichen. Die Patronenmuttern sind in Bohrungen 19 der Platte 14 angebracht. Die Muttern besitzen Flansche io^a, welche gegen die Platte anliegen und vermittels Schrauben 20_die Patronen gegen Drehung sichern.

Die Lagerung der Patronenmuttern in einer gemeinsamen Platte 14 ist besonders vorteilhaft für Massenanfertigung. Entsprechend der für ein bestimmtes Arbeitsstück gewünschten Lochanordhung wird die Platte mit Bohrungen für die Aufnahme der Patronenmuttern versehen. Sie kann in einfacher Weise gegen eine Platte mit einer anderen Anordnung der Bohrungen ausgetauscht werden.

Eine weitere Ausführungsform ist in Abb. 3 und 4 veranschaulicht, bei welcher die Patronenmuttern gleichzeitig mit den Werkzeugspindeln verstellbar sind. Die Arme 5 sind mit Verlängerungen 5" versehen, an welchen die Patronenmuttern 10 beispielsweise mittels Bolzen 21 befestigt sind, welche durch die Verlängerung hindurch in die Patronen eingeschraubt sind. Um eine Drehung der Mutter um die Achse der Bolzen 21 zu verhindern, ist es empfehlenswert, die Patronen mit Vorsprüngen 22 zu versehen, die in entsprechende Nuten der Verlängerungen 5" eingepaßt sind.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vielspindelige Gewindebohrmaschine mit in einem gemeinsamen Spindelkopf angeordneten Werkzeugspindeln, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Werkzeuge gleichzeitig untereinander verschiedene Vorschübe durch Gewindepatronen verschiedener Steigung erhalten, und daß diese Gewindepatronen zwischen Bohrkopf und Werkstück angeordnet und

in ihrer Lage zueinander verstellbar sind.

2. Vielspindelige Gewindebohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede! Patronenmutter (10) in einem am Spindelkopf waagerecht verstellbaren Arm (14) gelagert ist, der sich an seinen Halteteilen (16,15) noch in einer anderen Richtung verstellen läßt.

3. Vielspindelige Gewindebohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Patronenmuttern gemeinsam in einer auswechselbaren Platte (14) gelagert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen