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Verfahren zur Vertilgung von Insekten Es ist bereits bekannt, daß
Dämpfe gewisser Aldehyde eine gute, insektentötende Wirkung besitzen. So hat z.
B. R o a r k (D epartment Bulletin 1313 of the United States Department of
Agriculture) eine iooo/oige Abtötung des Sitophilus oriza und des Sitophilus granarius
innerhalb von 24 Stunden erhalten, als er in einem Raum von io 1 die
folgenden
Mengen eines Vergasungsmittels verwendete: 1,789 n-Butanal, 0,34g Furfurol
und OJ79 Crotonal.
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Der gleiche Forscher hat erkannt, daß Chloralhydrat für die gleichen
Insekten eine schwache Giftigkeit besitzt.
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Es ist nun gefunden worden, daß man die insektizide Wirksamkeit der
Aldehyddämpfe in vorteilhafter Weise erhöhen kann, wenn man in das Molekül lediglich
i oder 2 Atome Chlor einführt. Während z. B. in einem abgeschlossen#en Raum von
iol Inhalt die geringste toxische Menge des Butanals auf Sitophilus granarius
1,78g beträgt, ist diejenige des Dichlorbutanals nur o.,io g.
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Es ist ferner gefunden worden, daß die insektizide Wirkung der Mono-
und Dichloraldehyddämpfe auch bei ihren Derivaten mit Aldchydcharakter, so z.B.
Hydraten, Hen-dacetalen, Acetalen und Polynieren, vorhanden ist.
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Die Insektenvertilgungsmittel können sowohl allein für sich als auch
in Mischung oder Vereinigung mit anderen. wirksamen Stoffen verwendet werden; man
kann auch einen geeigneten Träger mit ihnen beladen, z. B. Talkum, Bimsstein, Kieselgur,
Holzpulv,er o.dgl., indem man gegebenenfalls ein Bindemittel hinzufügt, z. B. AcetylceUulose
oder Paraffin; diese Mischungen können in Form von Preßlingen verwendet werden.
Man kann die neuen Insektenvertilgungsmittel aber auch in mehr oder weniger teigförmiger
Form anwenden, z. B. in Mischung mit Talg, Vaselinöl, stearinsaurem Zink oder Natronsilikat.
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Sie können mit besonderem Vorteil zur Behandlung von Vorratsstoffen,
so z. B. Getreide, Saatgut, und zum Schutze von Kleidern und Pelzen wie auch durch
Diffusion der Dämpfe in den Erdboden zur Vernichtung der in der Erde befindlichen
Insekten verwendet werden. Beispiele i. In einen abgeschlossen-en Behälter von i
o 1 Rauminhalt, der auf 15 bis 2o' C gehalten wird, bringt
man eine kleine Kapsel, die 0,059 Monochloracetaldehydhydrat enthält. Man
bringt sodann in den Behälter 2o Kornwürmer (sitophilus granarius). Nach Verlauf
Von 24 Stunden ist das Produkt vollkommen verdampft, und die Insekten sind sämtlich
abgetötet. Man erhält das gleiche Ergebnis beim Arbeiten unter gleichen Bedingungen,
wenn man an Stelle von Monochloracetaldehydhydrat folgende Körper verwendet: o,o5
g Monochlorcrotonal, o,io g
Monochlorparaldehyd, 0,20 g Diäthylchloracetal,
o,o5 g Dichloracetaldehyd, oio g
2-3-Dichlorbutanal, 0, 15 9
Äthylheniiacetal des
Dichloräthanals, o,2 5 - Diäthylacetal
des Dichloräthanals, o,2o Dichlorparaldehyd und 0,20g Diäthylacetal des Dichlorerotonals.
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2. In einen- isolier-ten, und abgeschlossenen Raum von etwa 18
ni3 Inhalt, in dem von Samenkäfern (bruchus obtectus) befallener Bohnensamen aufbewahrt
ist, bringt man 36o g eines pulverförmigen Vertilgungsmittels, das aus einer
Mischung gleicher Gewichtsteile Chloracetaldehyd und Talkum besteht.
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Nach Verlauf von 24 Stunden sind sowohl die aus den Bohnen herausgekrochenen
Insekten als auch die noch nicht vollständig entwickelten Insekten abgetötet.
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3. Eine Lösung von i % Monochloracetaldehydhydrat in Wasser wird auf
den Erdboden im Verhältnis von 7,5 1 auf den Quadratmeter ausgegossen. Nach
Verlauf von einigen Tagen sind die Maulwurfsgrillen, Engerlinge und andere im Erdboden
lebende Insekten vollkommen vernichtet.
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4. Eine in der Wärme hergestellte Mischung gleicher Gewichtsteile
Stearinsäure und Monochloracetaldehydhydrat wird in Pastillen'gegossen, die im Durchschnitt
ig des wirksamen Stoffes enthalten. In einem Behälter, der Erde und Maulwurfsgrillen
enthält, steckt man diese Pastillen in 5 cm Tiefe und in einem Verhältnis
von ioo auf den Quadratmeter in ddh Boden. Nach Verlauf von 48 Stunden sind die
Insekten getötet.
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5. Unterhalb des Wurzelhalses'von Aprikosenbäumen, die von
den Larven des Capnodis tenebrionis befallen sind,-legt man für jeden Baum 40
9 Monochloracetaldehydhydrat. Man häufelt am Fuße des Baumes Erde an.
8 Tage nach dieser Behandlung sind die Larven abgetötet und vernichtet.
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6. In einen geschlossenen Raum, in dem sich Säcke voll Linsen,
Bohnen oder Erbsen, die von Samenkäfern (z. B. bruchus pallidipennis, bruchus obtectus,
bruchus pisi) angefressen sind, befinden, bringt man Hydrat des Monochloracetaldehyds,
das in dünner Schicht auf Tellern (Sog je Kubikmeter):ausgebreitet worden
ist. Die Samenkäfer werden selbst im Innern der Früchte in 24 Stunden getötee.
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Bei diesem Beispiel kann das Hydrat des Monochloracetaldehyds in der
Weise angewendet werden, daß, man es auf einen inerten Träger, wie z. B. Holzpulver,
verteilt.
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7. In einen Behälter von 2o 1 Inhalt legt man Gewebe
oder Pelzstücke, auf denen sich zehn Milvenmotten (Tinea bisiellella) und zehn verschieden
dicke Larven desselben Insektes befinden. Man führt dann o,3 g des Hydrats
des Monochloracetaldehydsein. Zwei Stunden später sind die Schmetterlinge abge.-tötet
und nach 24 Stunden alle Larven tot.
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Bei diesem Beispiel kann das Hydrat des Monochloracetalde'hyds in
Form von Preßlingen verwendet werden, die man durch Zusammenpressen eines Gemisches
von Holzpulver, Bimsstein, Acetylcellulose und Monochlor,acetaldehyd, rein oder
in konzentrierter wäßriger Lösung, herstellt.
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8. Man verschließt die öffnungen der Bohrgänge in Pappelbäumen,'
die von Larven der Saperda Carcharias herrühren, mittels eines Teiges, der aus
75 Teilen Talg und 25 Teilen Chloracetal.dehyd in konzentrierter,
wäßriger Lösun- besteht. Die Larven sind nacheinigen Tagen tot, und die Bäume erhalten
ihre ursprüngliche Frische wieder.