-
Verfahren zum Transport einer Flüssigkeit, insbesondere von Absorptionsflüssigkeiten,
durch einen ein Gas enthaltenden Raum niederen statischen Drucks Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Transport einer unter höherem Druck stehenden Flüssigkeit durch
einen Raum niederen Drucks, dessen Druckverhältnisse dabei unverändert bleiben sollen.
Sie besteht im wesentlichen darin, daß sowohl der Eintritt als auch der Austritt
der Flüssigkeit in den bzw. aus dem Gasraum durch einen porösen Körper erfolgt.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß der Unterdruck im Unterdruckraum
durch die eintretende Flüssigkeit unter Absorption eines im Unterdruckraum befindlichen
Gases erzeugt wird.
-
Als besonders geeignete poröse Körper kommen beispielsweise poröses
Glas, Schamotte, Ton, Graphit, Kohle oder sonstige bekannte Diffusionskörper in
Frage. In welcher Weise die ablaufende Flüssigkeit wieder an die Zulaufstelle befördert
wird, ob durch Pumpen oder in anderer Weise, ist für das, Wesen der Erfindung belanglos.
-
Unter Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen soll das Verfahren
gemäß der Erfindung beispielsweise an einem Apparat gezeigt werden, der für Messungen
von Gasen oder Gasgehalten geeignet ist und bei dem das zu messende Gas selbst durch
ein Diffusionsorgan in den Unterdruckraum tritt. Die nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung zu zirkulierende Flüssigkeit ist in diesem Fall eine Absorptionslösung,
die durch poröse Wandungen durch einen im folgenden als Meßraum bezeichneten Unterdruckraum,
ohne dessen Druckverhältnisse zu ändern, hindurchgeführt wird, wobei sie Gasbestandteile
des durch das Diffusionsorgan in den Meßraum tretenden Gases absorbiert.
-
In den Abbildungen bezeichnen i den eigentlichen Meßapparat für die
zu bestimtuenden Gase, 2 ein Manometer, 3 ein Mariottesches Gefäß für die durch
den Unterdruckraum zu führende Absorptionsflüssigkeit; d. stellt den Sammler der
gebrauchten Lösung dar, nachdem sie den Unterdruckraum durchströmt hat.
-
Der eigentliche Meßapparat besteht im Beispiel aus drei gesonderten
Scheiben 5, 6 und 7, die in geeigneter Weise fest miteinander verbunden sind. Die
vorderste Scheibe 5 ist auf ihrer inneren, der Scheibe 6 zugekehrten Seite mit einer
kreisförmigen Ausnehmung oder Ausdrehung 8 versehen. Im oberen Teil dieser Ausnehmung
liegt eine schmale Nut 9, die gegen die kreisförmige Ausnehmung 8 durch einen zweckmäßig
eingekitteten porösen Körper io abgeschlossen ist. Von der Nut 9 aus gehen zwei
Kanäle i i und 12 durch die Scheibe 5 nach vorn. Der eine Kanal i i steht über eine
beliebige zweckmäßig biegsame Leitung 13 reit dem Mariotteschen Gefäß 3 in Verbindung,
dessen fest schließender Stopfen 14 einen oben und unten offenen Hohlzylinder 15
trägt. Die andere Durchbohrung 12 ist mit einer Entlüftungsschraube
16
o. dgl. versehen. Diese Vorrichtung soll das Ablassen der Luft aus der Nut 9 gestatten.
-
Der untere. Teil der Scheibe 5 ist gleichfalls mit einer Vertiefung
17 von zweckmäßig segmentartiger Form versehen. Auch diese Vertiefung 17, die die
Nut 9 an Raumgröße übertrifft, ist gegen die kreisförmige Ausnehmung 8 durch eine
poröse Wand 18 abgeschlossen. Sie weist gleichfalls zwei Durchbohrungen i9 und 2o
nach vorn auf, von denen die Bohrung i9 in geeigneter Weise, z. B. durch eine biegsame
Leitung 21, mit dem Sammelgefäß 4 verbunden ist, während die Bohrung 2o in ähnlicher
Weise wie die Bohrung 12 eine Entlüftungsvorrichtung 22 enthält. Endlich hat die
Scheibe 5 einen Kanal 23, der weiterhin mit der Manometereinrichtung 2 verbunden
ist.
-
Die mittlere Scheibe 6 enthält zunächst auf der der Scheibe 5 zugekehrten
Seite eine kreisförmige Ausnehmung 24, die den Größenverhältnissen nach zweckmäßig
den Abmessungen der Ausnehmung 8 der Scheibe 5 entspricht, so daß sich beim Aufeinanderlegen
der Scheiben die beiden Ausnehmungen 8 und 24 decken und so den eigentlichen Meßraum
bilden. Die Berührungsflächen der Scheiben 5 und 6 werden zweckmäßig mit einer nicht
besonders dargestellten Labyrinthanordnung oder einer beliebigen anderen Dichtung
versehen, die den Durchtritt von Gasen oder Luft in das Innere des Raumes 8, 24
verhindert. Auf der hinteren, gegen die Scheibe 7 gerichteten Seite ist die Scheibe
6 mit einer zweiten ringförmigen Ausnehmung 25 versehen. Die Ausnehmungen 24 und
25 der Scheibe 6 sind durch die zentrale Bohrung 26 miteinander verbunden. In der
Ausnehmung 25 liegt eine poröse Platte 27. Zweckmäßig ist sie dort eingekittet.
-
Die Scheibe 7 ist in der Mitte mit einer Erhebung 28 versehen, die
von kleinerem Durchmesser ist als die Ausnehmung 25 der Scheibe 6. Die Erhebung
ist auch niedriger als die Tiefe der Ausnehmung 25, so daß beim Aufeinanderlegen
der Scheiben 6 und 7 vor der porösen Platte 27 ein Zwischenraum 29 und um die Erhebung
28 herum ein ringförmiger Hohlraum 30 entsteht. Der letztere kann durch Ausdrehungen
31 an der Scheibe 7 noch vergrößert werden. Die Erhebung 28 ist in der Mitte von
dem Gaszutrittskanal 32 durchbohrt, dessen Mündung 33 zweckmäßig trichterförmig
gehalten ist.
-
Vom Ringraum 30 führt ein Gasaustrittskanal 34 nach hinten
aus der Platte 7 heraus. Gaseintritts- und Gasaustrittskanal sind zweckmäßig außen
mit geeigneten Stutzen 35 versehen, um leichten Anschluß an die Gaszuführungen zu
gewinnen. Endlich führt noch ein Kanal 36 von dem Hohlraum hinter der porösen Platte
27 nach dem Manometer.
-
Die in der Zeichnung dargestellte Druckmeßeinrichtung 2 besteht aus
einem mit einem Stopfen 37 fest verschlossenen Gefäß 38, das einerseits durch ein
engeres ' U-förmiges, zweckmäßig durchsichtiges Rohr 39 mit dem Druckmeßkanal --3
der Scheibe 5 verbunden ist. Das Rohr 39 liegt auf einer Skala 4o. Andererseits
ist das mit einer beliebigen Flüssigkeit gefüllte Gefäß 38 durch das Rohr 41 mit
dem Druckmeßkanal 36 der Scheibe 7 verbunden. Druckunterschiede in den Hohlräumen
vor und hinter der porösen Platte 27 werden also auf die Flüssigkeitssäule des Gefäßes
38 übertragen, und der Höhenunterschied beider Schenkel ist an der Skala 4o ablesbar.
Das Gefäß 38 wird zweckmäßig von großem Durchmesser gemacht, so daß sein Flüssigkeitsspiegel
möglichst wenig schwankt und besondere Nullkorrekturen für die Skala 40 vermieden
werden können. Doch kann auch jede andere Art von Druckmessern Ver-,vendung finden.
-
Das Einströmen der Flüssigkeit in den Unterdruckraum, im Beispiel
das Einströmen der Absorptionsflüssigkeit in den Meßraum, wird dadurch hervorgerufen,
daß man das Zuflußgefäß 3 räumlich höher als den Unterdruckraum anordnet, so daß
das eigene Gewicht der im Zuflußgefäß bzw. der Zuflußleitung stehenden Flüssigkeitssäule
die Flüssigkeit in den Meßraum drückt. Um einen möglichst gleichmäßigen Zulauf zu
erzielen, ist das Zulaufgefäß im Beispiel als Mariottesches Gefäß ausgebildet, doch
kann auch in beliebiger anderer Weise dafür gesorgt werden, daß der das Durchlaufen
der Flüssigkeit durch den Unterdruckraum hervorrufende Druck konstant bleibt. Unter
Umständen kann es in der Praxis schon genügen, die Spiegeloberfläche des Zulaufgefäßes
relativ groß zu machen.
-
Tritt im Unterdruckraum eine Absorption ein, durch die der Unterdruck
im Raum selbst erzeugt wird, so kann auch dieser Unterdruck dazu benutzt werden,
um die Flüssigkeit in den Unterdruckraum zu saugen. In diesem Fall muß dann die
eingetretene Flüssigkeit in geeigneter Weise wieder abgesaugt werden, was am einfachsten
dadurch geschieht, daß das Sammelgefäß, in das die Flüssigkeit abläuft, so tief
angeordnet ist, daß das Gewicht der ablaufenden Flüssigkeitssäule dem Unterdruck
im Unterdruckraum entspricht.