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Vorrichtung zum Walzen von Glasplatten Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung, die, an einem Walzenwagen bekannter Art angebracht, es ermöglicht,
Tafel-, Roh- oder Drahtglas gleich auf genaues Breitenmaß zu walzen. Bisher wurde
das genannte Glas meist erst nach dem Kühlen mittels Glasschneider auf genaue Breite
geschnitten, wobei, besonders bei Drahtglas, ein Abfall von 2o bis 3oo/o unvermeidbar
war. Außerdem war die Schnittkante sehr scharf und gab leicht Anlaß zu Verletzungen.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, durch von der Seite her
auf die Kanten der Glasplatte unmittelbar bei ihrem Austritt aus der Walze einwirkende
Organe die gewünschte Breite der hergestellten Glasplatte festzulegen, jedoch sind
die Ränder der auf diese Weise gewalzten Glasplatten mehr oder weniger gewellt oder
verdickt, so daß ein einwandfreies Enderzeugnis nicht erzielt wird. .
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
die durch die seitlich wirkenden Organe entstandenen Wellungen oder Wülste an den
Rändern der Glasplatte durch besondere, in senkrechter Richtung zu den seitlichen
Organen auf den Rand der Glasplatte drückende drehbare Rollen o. dgl. ausgeglichen
werden, die neben den Kufen sitzen und zweckmäßig an diesen befestigt sind. Es entsteht
bei dieser Behandlung eine saubere, leicht abgerundete Kante, die ein nachträgliches
Beschneiden der Glasplatte überflüssig macht und die Festigkeit des Glases erhöht.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt den Gegenstand der Erfindung, gesehen in Pfeilrichtung
A der Abb. 2. Abb. 2 stellt die Vorrichtung und einen Teil eines Walzenwagens bekannter
Art in Seitenansicht dar.
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Abb.3 veranschaulicht den Grundriß der Kufe r.
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Die Vorrichtung besteht aus zwei Kufen i und 2, welche je durch einen
Kloben 3 und 4 mit den Ringmuttern 5 und 6 verbunden sind. Diese sind mit Schneckenrad
und Schnecke 7 und 8 versehen, um eine Feiüeinstellung der Kufen i und 2 vornehmen
zu können. Die Ringmuttern 5 und 6 befinden sich auf der Spindel 9, die mit
Rechts- und Linksgewinde versehen ist. Die letztere ist bei io und i i drehbar gelagert.
Die Kufen i und 2 nehmen die Hohlwalzen 12 auf. Diese sind an der Außenseite mit
Gewinde versehen, wAches zur Aufnahme der Ringmuttern 14 und 15 dient. Die Ringmuttern
14 und 15 werden so angezogen, daß eine Bewegung der Hohlwalzen 12 in vertikaler
Richtung noch leicht erfolgen kann. Um dies zuzulassen, sind die Kufen i und 2 entsprechend
ausgearbeitet. Die Kufen i und 2 ruhen auf dem Gießtisch 16 und können durch Drehen
des Handrades 34 vermittels der Spindel 9 und der Rin-Muttern 5 und 6 zu- und voneinander
seitlich verschoben werden, wobei auch die Hohlwalzen 12 auf der Welle 13 sich verschieben.
Die letztere ermöglicht, da sie sich beim Walzen
dreht, eine rotierende
Bewegung der Hohlwalzen 12. Die Welte 13 mit der Walze 17 ist bei. 18 und
r 9 drehbar gelagert und mit den aufgekeilten Laufringen ao und 21 versehen. Diese
rollen auf den bekannten Schienen 22 und 23, die die Stärke des Glases bestimmen.
Die Lager i o und i i sowie 18
und 19 sind in den Lagergehäusen 2q.
und 25 so angeordnet, daß eine Bewegung in vertikaler Richtung leicht möglich ist.
Befestigt sind die letzteren am Rahmen 26 des Walzenwagens.
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Der Arbeitsvorgang ist kurz folgender: Soll beispielsweise Drahtglas
hergestellt werden, so werden die schon bekannten Kufen 27 und 28 (nur 27 gezeichnet)
vermittels einer mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Spindel 29 auf ungefähres
Breitenmaß eingestellt. Darauf wird das flüssige Glas zwischen die Kufen 27 und
28 gegossen und gleichzeitig der Walzenwagen in Bewegung gesetzt. "Die Druckwalze
3 r walzt nun das Glas auf die durch die Schienen 22 und 23 bedingte Stärke; durch
den Drahteinleger 30 wird das Dralitgewebe eingeführt und durch die Riefenwalze
32 eingedrückt. Die Glättwalze 33 entfernt darauf die durch 32 entstandenen Rillen.
Die hinter der Walze 33 angeordneten, die Breite der Glasplatte bestimmenden Kufen
r und 2 sind vermittels des Handrades 3q. auf genaues Breitenmaß eingestellt und
nach vorn zu schräg gehalten, wie Abb.3 zeigt. Es wird also auf die Ränder der durch
die Walzen 34 32, 33 breitgedrückten Glasplatte durch die Kufen i und 2 ein seitlichor
Druck senkrecht zur Walzrichtung ausgeübt. Bis hierher ist der Vorgang bekannt,
und jetzt tritt der Gegenstand der Erfindung in Tätigkeit: Die durch Einwirken der
Kufen i und 2 an den Rändern der Glasplatte entstehende Wulst wird durch die sich
drehenden Walzen 12 gleich wieder beseitigt, so daß als Endprodukt eine Glastafel
entsteht, die die gewünschte Breite und gleichmäßige Stärke aufweist und deren Kanten
schön abgerundet sind', ähnlich wie versclunolzem Man kann die Spinde129 durch Kettenräder
und Ketten außer, wie bekannt, mit dem Drahteinleger auch noch mit der Spindel9
in Verbindung bringen, so daß durch Drehen der Spindel29 gleichzeitig und gleichmäßig
die Kufen 27 und 28, der Drahteinleger und die Kufen i und 2 eingestellt werden.