DE52705C - Verfahren zur Darstellung von Chlor - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Chlor

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DE52705C
DE52705C DENDAT52705D DE52705DC DE52705C DE 52705 C DE52705 C DE 52705C DE NDAT52705 D DENDAT52705 D DE NDAT52705D DE 52705D C DE52705D C DE 52705DC DE 52705 C DE52705 C DE 52705C
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DENDAT52705D
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R. DORMER in Garston b. Liverpool, England
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides
    • C01B7/04Preparation of chlorine from hydrogen chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. \%.
Bei dem bisher üblichen Verfahren zur Herstellung von Chlor durch Einwirkung von Salzsäure auf Mangansuperoxyd (Mn O2) oder WeI do η's Mangansuperoxydschlamm wird selbst der Theorie nach nur die Hälfte des in der Salzsäure enthaltenen Chlors entwickelt, während die andere Hälfte in der Lösung als Manganchlorür zurückbleibt, und zwar entsprechend folgender Gleichung:
i)Mn O2 + 4 HCl = Mn Cl2 + Cl2 + 2 H2 O.
Nach vorliegender Erfindung soll nun zuerst das gesammte Chlor der Salzsäure gewonnen werden, indem die Thatsache benutzt wird, dafs die Salzsäure in Gegenwart von Schwefelsäure (H2 SOJ, auf Mangansuperoxyd oder Weldon's Mangansuperoxydschlamm nach folgender Gleichung einwirkt:
2) Mn O2 + 2 HCl+ H2 SOi
= 2 Cl+ Mn SO1 + 1H2 O,
so dafs man also auf diese Weise theoretisch die gesammte Chlormenge gewinnen kann.
Bisher war es üblich, das nach Gleichung 1) gewonnene Manganchlorür nach Weld ο η- oder D unlop-Verfahren in Mangansuperoxyd umzuwandeln.
Bei dem vorliegenden Verfahren, bei welchem man entsprechend Gleichung 2) sä'mmtliches Chlor erhält, wird das Mangan als Mangansulfat gewonnen, welches in diesem Zustande zur Regenerirung in Mangansuperoxyd nach dem Weldon- oder Dunlop-Verfahren völlig ungeeignet ist.
Nach vorliegender Erfindung nun soll das Mangansulfat (MnSOJ in Manganchlorür durch einen im Ueberschuls bewirkten Zusatz von Chlorcalcium (Ca Cl2) nach folgender Gleichung umgewandelt werden:
3) Mn SOi + Ca Cl2 = Mn Cl2 + Ca 5O4; das zu diesem Zweck zu benutzende Chlorcalcium wird bei dem Weldon- oder Dunlöp-Verfahren als bisher unverwerthbares Nebenproduct gewonnen.
Das so gebildete Manganchlorür wird durch Decantiren oder Filtriren von dem Calciumsulfat (Ca SOJ getrennt und ist nunmehr geeignet, um nach dem Weldon- oder D u η 1 ο ρ Verfahren. zu Mangandioxyd regenerirt zu werden.
Der bei einer solchen Regenerirung eintretende Manganverlust kann durch eine Lösung von natürlichem Braunstein in Salzsäure ersetzt- werden. Eine derartige Lösung wird in bekannter Weise etwa durch Kalk oder Calciumcarbonat neutralisirt und darauf zu der, entsprechend Gleichung 3), erhaltenen Manganchlorürlösung zugesetzt.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren benutzt also folgende Reactionen:
4) Mn O2 + H2
2 HCl
2 2 i
= 2 Cl+ Mn SO4 + 2 H2 O.
5) Mn 5O4 + Ca Cl2 = Mn Cl2 + Ca 5O4.
6) Mn Cl2 + Ca O + O = Mn O2 + Ca Cl2. Dasselbe kann ausgeführt werden, indem man die durch Gleichung 2) und 3) gekennzeichneten Reactionen getrennt von einander oder gleichzeitig zusammen ausführt.
Demgemäfs führt man das vorliegende Verfahren zweckmäfsig in folgender Weise aus: In einem heizbaren Destillirgefäfs aus Stein,
Steingut, Eisen, welch letzteres mit Blei, Ziegel oder einem anderen säurebeständigen Material ausgekleidet sein mufs, wird Braunstein in Form von W e 1 d ο η - Mangansuperoxy dschlamm mit so viel Schwefelsäure, als zur Umwandlung der in demselben enthaltenen Metallverbindungen in Sulfate gerade hinreicht, und mij; ejner Menge Salzsäure behandelt, welche die'dem wirksamen Sauerstoff des Mangansuper-,oxyds äquivalente Menge (d.h. ι Molecül Mn O2 aiif 2 Molecülen HCl) etwas übersteigt.
■'-' Sobald kein Chlor mehr entweicht, entle.ert man das Destillirgefäfs in einem Behälter und neutralisirt das Ganze zweckmäfsig mit Kalk und fügt dann Chlorcalcium hinzu, um entsprechend der Gleichung 3) die Umsetzung in Manganchlorür (Mn Cl2) zu bewirken und genügend Calciumchlorid in Lösung zu lassen, damit die Regenerirung des Mangansuperoxyds in befriedigender Weise nach dem Weld ο n-Verfahren stattfinden kann; demgegenüber ist bei Benutzung des DUnlop-Verfahrens ein solcher Ueberflufs nicht nothwendig.
Die Manganchlorürlösung wird von dem sich absetzenden Calciumsulfat getrennt und in einen Sammelbehälter abgelassen. Das Calciumsulfat wird entweder mit Calciumchloridlösung oder mit Wasser gewaschen, auch kann man dasselbe gewünschtenfalls mittelst einer Filterpresse von der Flüssigkeit trennen und alsdann zur Befreiung von anhängender Manganlösung waschen.
Das Mangan ist nun als Manganchlorür in Lösung und kann demnach nach dem bekannten Weld on- oder Dunlop-Verfahren mit Hülfe von Kalk zu Mangansuperoxyd regenerirt werden.
Das Calciumsulfat ferner kann getrocknet werden und beliebige Verwendung finden.
Das vorliegende Verfahren kann man zweckmäfsig auch in der Weise ausführen, dafs man die Reactionen nach Gleichung 2) und- 3) zu einer einzigen vereinigt und die gesammte Menge Chlorcalcium vor der Beendigung der Chlorentwickelung in den Destillirbehälter einführt. In diesem Falle wird der Vorgang etwa nach folgender Gleichung verlaufen:
7) Mn O2 -f 2 H Cl + H2 5O4 + Ca CL2
= Mn Cl2 + 2 C/ -j- Ca 5O4 -f 2 H2 O.
Diese Gleichung gilt natürlich für chemisch reines Mangansuperoxyd. Da nun aber das angewendete Mangansuperoxydmaterial (WeI-d ο η' s Mangansuperoxydschlamm) neben Mangansuperoxyd auch noch andere Bestandtheile, so vornehmlich Chlorcalcium, Manganoxydul und Calciumoxyd, enthält, so mufs die nach obiger Gleichung mit Rücksicht auf das thatsächlich angewendete Superoxyd berechnete Schwefelsäuremenge um so viel vermehrt werden, dafs. das Calciumoxyd und Manganoxydul in Sulfat umgewandelt wird, während so viel Chlorcalcium zugesetzt werden mufs, als genügend ist, um das Mangansulfat entsprechend obiger Gleichung in Manganchlorür umzusetzen.
Aus vorstehendem ist ersichtlich, dafs zur Gewinnung des sämmtlichen Salzsäurechlors nur die Schwefelsäure Extrakosten verlangt.
■ Nach den bisher üblichen Verfahren betrug, die gewonnene Chlormenge 50 pCt. des in der Salzsäure angewendeten Chlors, und da 25 pCt. des Gesammtchlors bei der Herstellung von Chlorkalk verloren gehen, so werden nur 25 pCt. des Gesammtchlors ausgenutzt.
Nach vorliegender Erfindung wird theoretisch die Gesammtmenge also 100 pCt. des Salzsäurechlors als Chlor gewonnen. Rechnet man nun obige 25 pCt. Fabrikationsverlust für die Chlorkalkbereitung ab, so wird also nach vorliegendem Verfahren das Dreifache der bisher bekannten Verfahren gewonnen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung sämmtlicheii Chlors der Salzsäure mit Hülfe von Mangansuperoxyd (zweckmäfsig in Form von Weldon's Mangansuperoxydschlamm), wobei das Mangan als Manganchlorür gewonnen wird, darin bestehend, dafs man Schwefelsäure, Salzsäure, Mangansuperoxyd und Chlorcalcium auf einander einwirken läfst.
DENDAT52705D Verfahren zur Darstellung von Chlor Expired - Lifetime DE52705C (de)

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DE (1) DE52705C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3612793A (en) * 1968-11-25 1971-10-12 Otto Engineering Electrical switch components and switches formed thereby
US5872104A (en) * 1994-12-27 1999-02-16 Oridigm Corporation Combinations and methods for reducing antimicrobial resistance

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US3612793A (en) * 1968-11-25 1971-10-12 Otto Engineering Electrical switch components and switches formed thereby
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