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Vorrichtung zum Entwickeln belichteter photographischer Streifen Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, claß wenn ein lichtempfindlicher photographischer
Streifen nach der Belichtung aufgewickelt wird und seine Windungen nacheinander
innerhalb einer eine Behandlungsflüssigkeit, beispielsweise zum Entwickeln, Tonen
und Waschen, enthaltenden Kammer erweitert und verengt werden, die dadurch erzeugte
Bewegung der Windungen gegeneinander und voneinander weg ein sanftes Pressen der
Flüssigkeit gegen die Emulsionsschicht und eine seitliche Strömung dazu derart erzeugt,
daß eine ideale Relativbewegung zwischen der Flüssigkeit und der Schicht auf dem
Streifen entsteht. Die Erfindung ermöglicht auch die Handhabung verhältnismäßig
großer Schichtlängen in einem sehr begrenzten Raum bei großer Wirtschaftlichkeit
hinsichtlich der Menge der verwendeten Behandlungsflüssigkeit.
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Obwohl die Entwicklung mit der Vorrichtung nach der Erfindung in einer
Dunkelkammer ausgeführt werden kann, ermöglicht sie die Zusammenfassung des belichteten
lichtempfindlichen Streifens in Spiralform bei in enger gegenseitiger Berührung
liegenden Windungen, so daß nur ein kleiner Raum für deren darauffolgende Relativbewegung
nötig ist. Dadurch wird die Anwendung eines licht- aber nicht wasserdichten Behälters
möglich, der als Ganzes in die verschiedenen Lösungen bei Tageslicht eingetaucht
werden kann. Vorrichtungen zum Entwickeln belichteter photographischer Streifen,
bei denen die auf einer Trommel spiralförmig aufgewickelten Windungen des Streifens
im lichtdichten Behandlungsgefäß gegeneinander und voneinander weg abwechselnd gelockert
und zusammengezogen werden, sind bekannt.
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Durch die Erfindung wird eine derartige Vorrichtung so durchgebildet,
daß die das abwechselnde Lockern und Zusammenziehen des Streifens bewirkenden Umdrehungen
der Trommel auf eine bestimmte Anzahl beschränkt werden. Zu diesem Zweck ist nach
der Erfindung eine mit der Trommel in Eingriff zu bringende Antriebspindel vorgesehen,
auf der verschiebbar, aber nicht drehbar eine Gewindebuchse gelagert ist, die beim
Aufwickeln des zu entwickelnden Streifens eine bestimmte, das vollständige Aufwickeln
bewirkende Anzahl Umdrehungen zu machen gestattet. Vorzugsweise wird weiter eine
mit Gewinde versehene zweiteilige Hülse vorgesehen, die am Behandlungsgefäß angelenkt
ist und Hubflächenansätze aufweist, die beim Hineindrehen der Gewindebuchse in das
Gefäß durch einen an ihr befindlichen Anschlagkopf auseinandergedrückt und durch
einen Gummiring o. dgl. nach V orübergang des Kopfes wieder zusammengedrückt werden
und dann eine Begrenzung für die Gewindebuchse bei den das abwechselnde Lockern
und Zusammenziehen des Streifens bewirkenden späteren Umdrehungen bilden.
Die
Erfindung ist in den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Abb. i stellt einen vorderen Aufriß einer Entwicklungsvorrichtung
gemäß der Erfindung dar.
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Abb. 2 ist ein Seitenaufriß.
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Abb.3 ist eine teilweise weggebrochene Draufsicht.
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Abb.4 ist eine teilweise weggebrochene Unteransicht.
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Abb. 5 ist ein Längsschnitt nach Linie 5-5 der Abb. i.
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Abb.6 ist ein waagerechter Schnitt nach Linie 6-6 der Abb.5, in der
Pfeilrichtung gesehen.
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Abb. 7 ist eine Teilansicht der zur Zeitregelung dienenden Gewindebuchse.
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Abb.8 ist eine Unteransicht dieser Gewindebuchse bei geschnittener
Antriebsspindel für die Trommel.
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Abb. 9 ist eine Ansicht der- nachgiebigen Anschlaghülse.
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Abb. io ist ein teilweise schematischer Querschnitt durch die Vorrichtung
und zeigt die Lage der Windungen vor ihrem Erweitern.
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Abb. fi entspricht der Abb. io und zeigt die Erweiterung der äußersten
Windungen bei einer umgekehrten Bewegung der Trommel.
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Abb. 12 entspricht den Abb. io und ii und zeigt die Lage der Windungen,
wenn sie nacheinander in ihre äußerste Endlage gebracht sind.
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Abb. 13 ist ein Schnitt durch einen der Lösungsbehälter und veranschaulicht
die mit dem Boden der Entwicklungsvorrichtung zusammenwirkenden, eine Relativbewegung
verhindernden Mittel darin, und Abb. 14 ist eine Draufsicht auf den Lösungsbehälter.
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Die Tageslichtentwicklungsvorrichtung besteht aus einem Gehäuse A
mit zylindrischer, auf einer Grundplatte angebrachter Seitenw andung. Die Grundplatte
weist eine Mehrzahl von senkrechten Einlaßöffnungen i auf, durch welche Flüssigkeit
eintreten kann. Diese üffnungen stehen in Verbindung mit rechtwinkligen Kanälen
2, die ihrerseits mit einem Ringraum 3 verbunden sind. Die Flüssigkeit fließt aus
dem Ringraum 3 nach waagerechten Kanälen 4 und von dort nach aufwärts durch Kanäle
5 in das Gehäuseinnere. Es kann also Flüssigkeit in das Gehäuse eintreten, während
Licht an einem Eindringen verhindert wird.
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Das Gehäuse ist mit einer Deckelplatte C versehen, die Einlaßkanäle
6 für die Flüssigkeit aufweist. Letztere stehen mit einem Ringkanal ? in Verbindung,
der seinerseits mit einer Reihe von senkrechten, nach dem Gehäuseinnern führenden
Kanälen 8 verbunden ist. Durch eine Öffnung in der Grundplatte B ragt die Nabe 9
einer Trommel hindurch und wird durch einen Federring i i festgehalten. Die Trommel
io ist mit einem Durchgangsschlitz iox für den Streifen verbunden. Dieser Schlitz
führt nach einer winkelflächigen, mittleren Kammer, welche die winklige Spindel
i2 aufnimmt. Letztere ist an ihrem unteren Ende in Anpassung an die verjüngte Wandung
der Trommelkammer verjüngt. Aus Abb. 5 ist ersichtlich, daß wenn sich die Spindel
in ihrer Lage befindet, ihre Endspitze unterhalb der eigentlichen Trommel und innerhalb
eines in der Nabe 9 vorgesehenen Kanals liegt.
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Auf der Deckelplatte C ist mittels eines Stiftes 13 eine Hülse angelenkt,
die im einzelnen in Abb.9 dargestellt ist. Die Hülse besteht aus zwei Hälften 14,
i4x, die je einen senkrechten Hubflächenansatz 15 mit schräger Wand 15" aufweisen.
Jeder Teil der Hülse ist mit einem schräg nach auswärts gerichteten Finger 16 versehen.
Die Hülsenteile werden normalerweise in der in Abb. 9 gezeichneten Lage mittels
eines aus Gummi o. dgl. bestehenden, nachgiebigen Ringes 17
gehalten (Abb.5).
Die Innenwandung der Hülse ist mit Gewinde versehen zur Aufnahme einer die Zeit
regelnden Gewindebuchse 18, die in Abb. 7 im einzelnen dargestellt ist. Die Gewindebuchse
trägt an ihrem oberen Ende einen Anschlagkopf i8x für einen später zu erläuternden
Zweck und ist mit einer winkligen, axialen Bohrung zur Aufnahme der Spindel derart
versehen, daß wenn die Spindel gedreht wird, die Buchse an dieser Drehung teilnimmt.
Am oberen Ende der Spindel ist ein Knopf ig mittels einer Schraube 2o befestigt.
Der Knopf weist eine Aussparung igx auf, deren Durchmesser größer ist als derjenige
der Gewindebuchge, so daß letztere in ihrer obersten Lage teilweise in die Aussparung
hineinragt.
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Das Gehäuse _A ist mit einer seitlichen Verdickung 2i versehen, in
der ein Schlitz für den Durchgang des belichteten Streifens D angebracht ist. Einander
gegenüberliegende Gummiblätter o. dgl. werden in der Verdickung durch Platten 23
(Abb. 6) festgehalten und dienen dazu, den Schlitz gegen den Durchgang von Licht
dadurch abzuschirmen, daß sie in feste aber nachgiebige Berührung mit dem lichtempfindlichen
Streifen treten. Es sind jedoch auch andere Mittel für die Lichtabdichtung des Streifenschlitzes
anwendbar. .
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In der Verdickung 21 des Gehäuses A ist an einander gegenüberliegenden
Stellen eine Federklammer 24 angelenkt, die mit ihrem oberen Teil 24x über die Deckelplatte
C und
mit ihrem unteren Teil 2d.xx über die Bodenplatte B schnappt.
Die Federklammer weist auch einspringende Teile d auf, die mit der Verdickung 21
zum Festklemmen des äußeren Endes des Films gegen das Gehäuse für einen noch später
zu beschreibenden Zweck zusammenwirken. Die Federklammer weist einen mit ihr aus
einem Stück bestehenden Handgriff b auf.
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Bei der Benutzung der Vorrichtung wird, wenn ihre einzelnen Teile
zusammengebaut sind, der Daumen zwischen die konvergierenden Verlängerungen 16 der
nachgiebigen Anschlaghülse so eingeführt, daß die Hülsenteile getrennt und ihre
Gewindegänge aus dein Bereich der Gewindebuchse gebracht werden. Der Knopf ig kann
dann erfaßt und nach aufwärts bewegt werden, so daß die Spindel und die Gewindebuchse
aus der Vorrichtung herausgenommen werden. Es wird angenommen, daß der belichtete
Streifen sich in einem Behälter E (Abb. 6) befindet. Es wird dann das äußere Ende
des Streifens durch den Schlitz zwischen die nachgiebigen Dichtstreifen 22 gesteckt,
bis es in die mittlere Öffnung der Trommel eintritt, was beobachtet «erden kann,
indem von oben in die Vorrichtung gesehen wird. Dann wird die Spindel in ihre Aufnahmeöffnung
in der Trommel eingesteckt, und bei dieser Bewegung wird die richtige Lage der Spindel
und der Gewindebuchse durch einen Pfeil 25 an dein Handknopf ig angezeigt.
Die Teile müssen sich in solcher Lage befinden, daß der Pfeil gegen die Mittellinie
der Verlängerungen 16 an der Anschlaghülse 1.1. zeigt. Die Ge«-indebuchse 1 8 weist
einen isolierten Gewindeansatz 26 an ihrem unteren Ende auf (Abb.8), und dieser
Ansatz fällt mit einer INut 27 zusammen, die in der Längsrichtung in die Innenwand
der nachgiebigen Anschlaghülse eingeschnitten ist. Wenn sich die Spindel, die Trommel
und die Gewindebuchse in ihren richtigen Lagen befinden, geht der Ansatz 26 in die
Nut 2; hinein, und eine Drehung der Spindel veranlaßt den allmählichen Abwärtsgang
der Gewindebuchse relativ zur Anschlaghülse, und zwar bei einer Drehzahl, die abhängig
ist von der Länge der Ge-«vindebuchse, die ihrerseits mit der gewünschten Drehzahl
der Trommel und demgemäß der auf die Trommel aufzuwickelnden Streifenlänge in Einklang
gebracht ist. Die Anordnung ist so getroffen, daß der ganze Streifen bis auf ein
kurzes Stück in die Entwicklungsvorrichtung eingeführt wird, worauf das verbleibende
kurze Stück in die Lage der Abb. i umgefaltet und in dieser Lage durch die Federklammer
24 festgeklemmt wird.
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Wenn die Spindel mittels des Handknopfes gedreht wird, nähert sich
der Anschlagkopf den Hubflächenansätzen 15 der nachgiebigen Anschlaghülse. Bei weiterer
Drehung läuft der Kopf über die Schrägflächen i5x dieser Ansätze nach abwärts und
drückt allmählich die Hülsenteile voneinander. Sobald der Anschlagkopf bis unter
die Ansätze 15x gelangt ist, springen die durch den Ring 1 7 nachgiebig gehaltenen
Hülsenteile wieder in gegenseitige Berührung, und die Ansätze 15 liegen alsdann
über dein Anschlagkopf und bilden für diesen einen Begrenzungsanschlag (Abb. i),
Die Abwärtsbewegung der Gev indebuchse wird endgültig begrenzt, sobald sich der
Kopf i8x gegen die Oberseite der nachgiebigen Anschlaghülse, wie in Abb.5 dargestellt,
legt. In diesem Augenblick ist die ganze Streifenlänge, die in der Entwicklungsvorrichtung
behandelt werden soll, rund um die Trommel gewickelt. Eine umgekehrte Drehung des
Handknopfes 1g ist nunmehr mit einer vorbestimmten Drehzahl möglich. Diese Drehzahl
wird geregelt durch den Abstand zwischen dem Anschlagkopf i8x und den Ansätzen 15
der nachgiebigen Hülse. Diese Drehungen genügen gerade dazu, die Windungen des Films
aus der in Abb. 5 und schematisch in Abb. io dargestellten Lage bis in die Lage
der Abb. 1a zu erweitern. Es werden, mit anderen Worten, die Windungen veranlaßt,
sich nacheinander von der Trommel nach auswärts bis zur Innenwand des Gehäuses A
zu bewegen. Bei der ersten Rückdrehung bewegt sich die äußerste Windung von der
Trommel weg und in Berührung mit der Gehäusewand, wie in Abb. i i dargestellt. Dieser
Bewegung folgen nacheinander die übrigen Windungen, bis sie wie in Abb. 12 dargestellt
liegen. Eine derartige Bewegung der Windungen gegeneinander veranlaßt nicht nur
eine Wirbelung und Umrührung der Entwickler- oder sonstigen Flüssigkeit, sondern
drückt auch die Flüssigkeit über jedes Teilchen derlichtempfindlichen, belichteten
Schicht.
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Es ist beabsichtigt, die Entwicklungsvorrichtung mit einer Mehrzahl
von Flüssigkeit enthaltenden Bechern, wie sie in Abb. 13 und 1.1. dargestellt sind,
zu verwenden. Diese Becher sind mit Vertiefungen 28 versehen, gegen deren senkrechte
Wände sich die an der Entwicklungsvorrichtung sitzenden Füße 29 legen, so daß, wenn
die Vorrichtung in einen Becher eingebracht ist, der Handknopf ig wirksam gedreht
werden kann, ohne daß sich seine Drehung auf die Vorrichtung überträgt.
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Die Gewindebuchse ermöglicht eine genügende Anfangsdrehung der Trommel,
um die gewünschte Streifenlänge aufzuwickeln, die genau vorbestimmt und so bemessen
ist, daß ein genügend langes Ende zum Festklemmen mittels der Federklammer verbleibt.
Nachdem
der Film rund um die Trommel gewickelt ist, gestatten die Gewindebuchse und die
nachgiebige Anschlaghülse die Ausführung der genauen Drehzahl, die notwendig ist,
um den Film von der Trommel bis zur Innenwand des Gehäuses zu erweitern, worauf
die Trommel gegen eine weitere Bewegung gesichert ist und keine Gefahr besteht,
daß der Streifen infolge Überdrehung reißt. Der Handknopf .kann dann so häufig,
wie es notwendig ist, rück- und vorwärts gedreht werden, und jede Bewegung wird
selbsttätig begrenzt.
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Nachdem der lichtempfindliche Streifen in aufeinanderfolgenden Bechern,
wie dem in Abb. 13 dargestellten, behandelt worden ist, wird die Federklammer zurückgeschwenkt,
und der endgültig behandelte Streifen kann zum Trocknen herausgezogen werden. Dieser
Herausnahme des Streifens geht eine Auslösung der Spindel und der Gewindebuchse
voraus, die geschieht, indem von Hand die Verlängerungen 16 der nachgiebigen Anschlaghülse
auseinandergedrückt werden, damit ihre Gewindegänge außer Eingriff mit denjenigen
der Gewindebuchse treten.
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Kanäle 30 und 31 können vorgesehen sein, um den Durchgang der
Flüssigkeit von der Ober- nach der Unterseite der Trommel zu ermöglichen und auch
um deren Bauweise leichter zu gestalten.
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Wenn der Handknopf i9 so gedreht ist, daß sein Pfeil, wie in Abb.
i und 2, vorn liegt, liegt die Öffnung der Trommel genau gegenüber dem Eintrittsschlitz
des Gehäuses. Dies ist der Fall, weil die Spindel in die winklige Bohrung der Trommel
nur in einer Lage einpaßt, so daß eine gegebene Wand der Trommelöffnung unveränderlich
mit einer gegebenen Wand der winkligen Spindel zusammentrifft, wie insbesondere
aus Abb.6 ersichtlich ist.
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Selbstverständlich sind die Form und Anordnung der Teile noch einer
Reihe Änderungen fähig, ohne daß vom Wesen der Erfindung abgewichen wird. So kann
das Gehäuse in jeder gewünschten Weise ausgebildet sein, und wenn es, wie im vorliegenden
Fall, eine abnehmbare Bodenplatte aufweist, können beliebige Verriegelungsmittel
außer den in der Bodenplatte vorgesehenen Bajonettschlitzen 35 und den am Gehäuse
angebrachten Stiften 36 verwendet werden. Anschläge 37 für die Verlängerungen 16
der nachgiebigen Anschlaghülse sind gleichfalls möglich, ebenso geeignete Mittel,
um die Deckelplatte C in einer gegebenen Lage mit Bezug auf das Gehäuse zu verriegeln,
wie beispielsweise ein Anschlag 38 am Teil C, der in eine entsprechende Vertiefung
im Gehäuse eintritt. Der Entwicklerbecher F kann mit gestrichelt gezeichneten Klampen
39 versehen sein, die ein Thermometer 4o tragen, so daß der Benutzer die Zeit der
Streifenbehandlung im Einklang mit der Temperatur feststellen kann. Bei Abschirmung
des Eintrittsschlitzes für den Streifen mittels einander gegenüberliegender Gummidichtflächen
o. dgl. dienen diese Dichtflächen zum Abstreifen der Flüssigkeit von dem behandelten
Streifen, sobald dieser aus der Vorrichtung herausgenommen wird.