DE526767C - Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff

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DE526767C
DE526767C DEI32961D DEI0032961D DE526767C DE 526767 C DE526767 C DE 526767C DE I32961 D DEI32961 D DE I32961D DE I0032961 D DEI0032961 D DE I0032961D DE 526767 C DE526767 C DE 526767C
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Germany
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hydrogen cyanide
cyanide
sodium
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DEI32961D
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Dr Kurt Herrdegen
Dr Friedrich Lieseberg
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0262Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from cyanides
    • C01C3/0266Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from cyanides from simple alkali or alkaline earth metal cyanides
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff Es ist bekannt, Cyanwasserstoff aus Alkalicyaniden oder solche enthaltenden Massen mit Kohlendioxyd auszutreiben. Da hierbei aber nur ein Teil des Kohlendioxyds reagiert, geht die Hauptmenge des Kohlendioxyds durch die Reaktionsmasse unbenutzt hindurch, und es entsteht ein Gasgemisch, das neben viel Kohlendioxyd nur wenig Cyanwasserstoff enthält. Um aus einem solchen Gasgemisch reinen Cyanwasserstoff zu gewinnen, sind umständliche Trennungs- und Reinigungsmethoden erforderlich, die außerdem das Verfahren verteuern. Geringe, bei diesem Verfahren unter Umständen sekundär entstehende Mengen Bicarbonat nehmen an der weiteren Umsetzung nicht teil. Es wurde ferner schon vorgeschlagen, statt der freien Kohlensäure saure Salze für die Gewinnung von Cyanwasserstoff zu verwenden, jedoch wurde hierbei ausdrücklich hervorgehoben, daß Natriumbicarbonat eine Zersetzung der Blausäure bewirkt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man reinen Cyanwasserstoff in vorteilhafter Weise erhält, wenn man Alkalicyanide oder solche enthaltende Massen mit Natriumbicarbonat in Gegenwart von Wasser so behandelt, daß dabei das Natriumbicarbonat von Anfang an im Lrberschuß vorhanden ist, und aus der envärmten Reaktionsmasse, die Natriumcarbonat und -bicarbonat enthält, den Cyanwasserstoff bei vermindertem Druck abtrennt.
  • Man arbeitet zweckmäßig in der Weise, daß man zu der wäßrigen Aufschlämmung des Natriumbicarbonats unter ständigem Rühren eine Lösung von z. B. Natriumcyanid langsam zulaufen läßt, darauf die Reaktionsmasse auf etwa 5o° erwärmt und durch gleichzeitige hohe Druckverminderung den Cyanwasserstoff aus der Reaktionsmasse austreibt.
  • Das Verfahren besitzt den Vorteil, daß sowohl während der Reaktion als auch nachher eine Polymerisation und eine Verseifung des Cyanwasserstoffs nicht eintritt, da das Bicarbonat die starke Hydrolyse der Natriumcyanidlösung sofort ganz erheblich vermindert und gegen Ende der Reaktion Natriumcarbonat vorherrscht, das auf den gebildeten Cyanwasserstoff ohne schädlichen Einfluß ist.
  • Das Arbeiten mit dem leicht dosierbaren Natriumbicarbonat gestattet eine sehr einfache und schnelle Durchführung der Reaktion und liefert ein reines hochprozentiges Gas.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist der, daß als Nebenprodukt Natriumcarbonat gewonnen wird, das für andere Zwecke, vorteilhaft für die Herstellung von Cyaniden aus Stickstoff, Kohle und Soda, verwendet werden kann. Beispiel I 2¢o Volumeriteile einer_.reinen 26,5%igen Natriumcydnidlösung läßt@@fan im Verlauf von 5 Minuten;i . eirie ;ailf_ 5o° erwärmte Aufschlämmung von 137 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat in 35o Volumenteilen Wasser einfließen. Unter gleichzeitiger Druckverminderung auf 22 mm Hg wird der Cyanwasserstoff aus dem Lösungsgemisch mit Bicarbonat als Bodenkörper schnell frei gemacht, wobei die Hauptmenge des Cyanwasserstoffs in wenigen Minuten in die Vorlage überdestilliert.
  • Die Gesamtausbeute beträgt 96,5% des angewandten Cyanids: der gewonnene Cyanwasserstoff besitzt einen Reinheitsgrad von 9923%.
  • Beispiel 2 In 2¢o Volumenteilen einer reinen I8,25prozentigen Natriumcyanidlösung von 25° werden 943 Gewichtsteile Natriumbicarbonat, die in 25o Volumenteilen Wasser aufgeschlämmt sind, rasch eingetragen. Nach Erwärmen der Masse auf 5o° destilliert man den Cyanwasserstoff bei einem Unterdruck von 21 mm H- in die Vorlage über.
  • Es werden 97,7% des angewandten Cyanids als Cyanwasserstoff gewonnen. Der Reinheitsgrad des Cyanwasserstoffs beträgt 9980%.
  • Beispiel 3 2¢o Volumenteile einer I7 %igen rohen, insbesondere durch Calciumchlorid verunreinigten Natriumcyanidlösung werden in eine Aufschlämmung von 88 Teilen Natriumbicarbonat in ¢oo Teilen Wasser bei 25° schnell ein-,gerührt. Durch Erwärmen auf 50° und Evakuieren bis zu einem Unterdruck von 28 mm wird der Cyanwasserstoff aus der Reaktionsmasse ausgetrieben. Man erhält den' Cyanwasserstoff in einer Ausbeute von 98,8% des angewandten Cyanids. Der Reinheitsgrad beträgt 99,450/0.
  • Beispiel ¢ 5o Gewichtsteile eines bei der Herstellung von Natriumcyanid aus Soda, Kohle und Stickstoff gewonnenen Rohprodukts, das neben Kohle, Eisen und freiem Alkali 38, 5 o/o Natriumcyanid enthält, werden mit 20o Volumenteilen Wasser aufgeschlämmt und mit einer Aufschlämmung von ¢2,¢ Teilen Natriumbicarbonat in 3oo Volumenteilen Wasser versetzt.
  • Die Reaktionsmasse wird darauf unter gleichzeitiger Druckverminderung auf 25 mm Hg auf eine Temperatur von etwa 5o° erwärmt, worauf der Cyanwasserstoff mit einer Ausbeute von 95,5%, bezogen auf das angewandte Cyanid, in die Vorlage übergeht. Der Reinheitsgrad des gewonnenen Cyanwasserstoffs beträgt 99,820/0.

Claims (1)

  1. YATISNTANSYRIICIj Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff aus Alkalicyanid oder Alkalicyanid enthaltenden Massen durch Behandlung mit Natriumbicarbonat in Gegenwart von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß das Natriumbicarbonat von Anfang an im überschuß vorhanden ist und der Cyanwasserstoff bei vermindertem Druck aus der erwärmten Reaktionsmasse, die Natriumcarbonat und -bicarbonat enthält, abgetrennt wird.
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