DE524627C

DE524627C - Verfahren und Einrichtung zur Leistungssteigerung von Fahrzeugbrennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE524627C
Application number: DEF60693D
Authority: DE
Original assignee: MANFRED CHRISTIAN DIPL ING DR
Current assignee: MANFRED CHRISTIAN DIPL ING DR
Priority date: 1926-01-13
Filing date: 1926-01-13
Publication date: 1931-05-09

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 9. MAI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 524627 KLASSE 46 b² GRUPPE

Es sind Brennkraftmaschinen zum Antrieb von Fahrzeugen bekannt, deren Leistung mit Hilfe eines Verdichters durch Überladung, d.h. durch Verbesserung des Füllungsgrades, gesteigert werden kann. Bei den nach einem derartigen Verfahren arbeitenden Maschinen wird die Leistungserhöhung entweder durch ständiges Arbeiten oder durch bedarfsweises Einschalten des Verdichters bewirkt; in dem

ίο einen Falle tritt die Leistungssteigerung allmählich, in dem anderen ruckartig ein.

Abb. ι zeigt den Verlauf der Leistungskurve eines Fahrzeugmotors, dessen Leistung beim Einschalten des Verdichters auf ein bestimmtes, durch die Größenverhältnisse des Verdichters festgelegtes Maß ruckartig erhöht wird.

Abb. 2 gibt den Verlauf der Leistungskurve eines Motors mit ständig arbeitendem Verdichter wieder. Die Leistung ist gegenüber der des Motors gleicher Hauptabmessungen ohne Verdichter um ein bestimmtes, mit der Drehzahl steigendes Maß erhöht.

Das bisherige Prinzip der Leistungssteigerung hat nun den Nachteil, das sich mit steigender Fahrgeschwindigkeit und infolgedessen steigender Drehzahl des Antriebsmotors ein über die zur Überwindung der verschiedenen Fahrwiderstände notwendige Leistung hinaus anwachsender Leistungsüberschuß ergibt.

Durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Problem der Leistungssteigerung von Fahrzeugbrennkraftmaschinen mit Verdichter in fortschrittlicher und neuartiger Weise dadurch gelöst, daß in den unteren Drehzahlen der Brennkraftmaschine eine Leistungssteigerung bewirkt wird, die mit steigender Drehzahl, also in dem Maße, in dem das Drehmoment geringer werden kann, nachläßt, ohne daß die Möglichkeit genommen ist, auch bei jeder beliebigen Drehzahl eine beliebige Leistungssteigerung innerhalb der Leistungsgrenzen des Verdichters, wie sie beispielsweise zum Überholen eines anderen Fahrzeuges notwendig ist, hervorzurufen.

Das neue Verfahren dürfte vor allem für die nach dem Zweitaktverfahren arbeitenden Brennkraftmaschinen vorteilhaft sein, bei denen die mangelhafte Kurbelkastenverdichtung durch die Vorverdichtung des Gemisches in einem gesonderten Verdichter ersetzt und die Regelung der Leistung durch die Druckregelung des Verdichters erheblich verfeinert werden kann.

In Abb. 3 ist eine Anzahl von Leistungskurven einer Brennkraftmaschine, die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung arbeitet, wiedergegeben.

Abb. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer das neue Verfahren veranschaulichenden Regelungseinrichtung.

Es bedeutet α den Arbeitszylinder der Brennkraftmaschine, zu dem die Verbindungsleitung b von dem Verdichter c über den Vergaser d führt. In die Verbindungsleitung b ist das Ventile eingeschaltet, das durch die ge-

spannte Feder/ geschlossen gehalten wird und bei den in dem Arbeitsprozeß des Motors möglichen Rückwirkungen auf den Vergaser bzw. die Verbindungsleitung als selbsttätig öffnendes Sicherheitsventil wirkt.

Die Wirkungsweise der Regelungseinrichtung ist folgende:

Beim Anfahren des Motors ist das Ventile geschlossen und der Verdichter demnach imstände, mit seinem vollen Arbeitsdruck den Zylinder α zu laden. Bei steigender Drehzahl bewegen sich die Gewichte eines Fliehkraftreglers g aufwärts, so daß durch den doppelarmigen Hebelh die Feder/ alhnählich entlastet wird. Dadurch kann eine immer größer werdende Luftmenge durch das geöffnete Ventil e entweichen, und der Luftdruck sinkt in der Verbindungsleitung b allmählich bis auf Atmosphärendruck hinab.

In an sich bekannter Weise kann die Wirkung des Reglers mit Hilfe einer Kraft k, die an einem doppelarmigen Hebel i angreift, aufgehoben werden, durch welche, unbeeinflußt vom Regler g, die Feder / bei jeder Drehzahl gespannt wird.

Claims

Patentansprüche:

ι. Regelung für Fahrzeugbrennkraftmaschinen mit Verdichtern, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Verdichter (c) bei größerer Belastung und niedrigerer Drehzahl eine vorübergehende Leistungssteigerung bewirkt wird, die aber mit steigender Drehzahl vermindert wird, indem ein von der Brennkraftmaschine angetriebener Regler (g) das Gewicht der von . dem Verdichter zur Brennkraftmaschine geförderten Luftmenge verringert.
2. Vorrichtung für die Regelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Brennkraftmaschine angetriebene Regler (g) ein in die vom Verdichter (c) zur Luftdüse des Vergasers (d) führende Rohrleitung (b) eingebautes Ventil (e) entsprechend mehr oder weniger öffnet,
3. Vorrichtung für die Regelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Regelung durch eine von ^₀ außen wirkende Kraft (z. B. von Hand aus) ganz oder teilweise aufgehoben werden kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das nach der Außenluft öffnende Ventil (c) gegenüber den in dem Arbeitsgang der Maschine möglichen Rückwirkungen auf den Vergaser bzw. auf die Verbindungsleitung als Sicherheitsventil wirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen