DE319351C - Zuendungsregler - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 6. MÄRZ 1920

Um bei Verbrennungsmotoren ein Überschreiten der Höchstdrehzahl zu verhindern, hatte man bisher auf der Ankerwelle des Zündapparates oder in direkter Kupplung mit dieser einen Kurzschlußregler angeordnet, der mit Hilfe eines _ Schwunggewichts bei Erreichung einer bestimmten höchsten Drehzahl des Motors den Zündstrom kurzschloß und dadurch die Zündung ausschaltete. Bei mit

ίο starken Erschütterungen verbundenen Motoren hat sich jedoch gezeigt, daß die Drehzahlen des Motors, innerhalb deren der Kurzschlußregler die Zündungen ausschalten soll, außerordentlich schwanken und infolge der Erschütterungen während des Ausschaltvorganges noch häufig unregelmäßige Zündungen eintreten, d. h. der Kurzschlußregler den Zündstrom wieder unterbricht, was zur Folge hat, daß die Drehzahl des Motors erheblich mehr steigt, als nach dem Ausschalten der Zündung erwünscht ist. Diesen Übelstand zu beseitigen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß der Kurzschlußregler mit einer höheren Drehzahl als der Zündapparat zum Beispiel mittels eines geeigneten Übersetzungsgetriebes von diesem angetrieben wird. Dadurch wird eine bedeutend größere Fliehkraft auf das Schwunggewicht des Kurz-Schlußreglers ausgeübt, so daß der von ihm kurzzuschließende Zündstrom auch gegenüber der mehr oder weniger starken Erschütterungen des Motors bei · einer bestimmten Drehzahl desselben sicher kurzgeschlossen

wird und bleibt, und somit unregelmäßige Zündungen und die dadurch bedingten erheblichen Schwankungen in der Drehzahl des Motors beim Ausschalten der Zündung nicht mehr eintreten können.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Zündapparates gemäß vorliegender Erfindung in Seitenansicht mit Längsschnitt durch den oberen Teil dargestellt.

Der in seiner Konstruktion bekannte Kurzschlußregler r ist mit einem Schwung- gewicht g versehen, das bei Drehung des Kurzschlußreglers durch die Fliehkraft gegen die Wirkung einer Feder radial verschoben wird, bis sich die Kontakte k, k¹ dauernd berühren und dadurch den vom Anker durch die Feder / übergeleiteten, parallel zum Unterbrecher (nicht dargestellt) liegenden Zündstrom kurzschließen. Der Kurzschlußregler ist nun nicht wie bei den bekannten Ausführungen auf der Ankerwelle α angeordnet oder direkt mit dieser verbunden, sondern wird gemäß der Erfindung von der Ankerwelle aus mit der Zahnradübersetzung 2. z¹ angetrieben, so daß er eine wesentlich höhere Drehzahl als die Ankerwelle erhält. Dadurch wird das Schwunggewicht g, sobald es einmal die für den Kurzschluß der Kontakte k, k¹ maßgebende, wesentlich höhere Drehzahl erreicht hat, diese Kontakte infolge seiner viel höheren Fliehkraft auch bei etwaigen Erschütterungen des Zündapparates um so sicherer kurzgeschlossen halten, so daß auch keine unregelmäßigen Zündungen und die damit verbundenen erheblichen Schwankungen der Drehzahl des Motors beim Ausschalten der Zünilung nicht mehr stattfinden können.

Nach den mit der Erfindung vorgenomme-

nen praktischen Versuchen hat sich gezeigt, daß zum Beispiel bei einem Benzinmotor mit einer Drehzahl von etwa 1800 in der Minute -die Schwankungen der Drehzahl beim- Ausschalten der Zündung durch den Kurzschlußregler nur etwa 20 bis 25 Unidrehungen in der Minute betrugen, während derselbe Benzinmotor mit bekannter Anordnung des Kurzschlußreglers auf der Ankerwelle des Zündapparates Drehzahlschwankungen von etwa Joo in der Minute beim Ausschalten der Zündung durch den Regler aufwies.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zündapparat mit Kurzschlußregler, um die Überschreitung einer Höchstdrehzahl zu vermeiden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußregler mit einer höheren Drehzahl als der Zündapparat angetrieben wird. ·

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.