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Einrichtung zur Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit von Kraftfahrzeugen
Die- Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit
von Kraftfahrzeugen mit einem auf die Kraftstoff- bzw. Gemischzufuhr einwirkenden
Verstellglied und einer dieses Glied beeinflussenden, von der jeweiligen Einstellung
des Geschwindigkeitswechselgetriebes abhängigen Steuervorrichtung. Bei bekannten
überwachungseinrichtungen dieser Art dient zur Steuerung der Kraftstoff- bzw. Gemischzufuhr
ein Fliehkraftregler, der mit der die Treibwelle des Fahrzeuges antreibenden Welle
des Wechselgetriebes umläuft. Der nachträgliche Einbau eines solchen Fliehkraftreglers
würde einen erheblichen und nur in der Fabrik durchführbaren Eingriff in das Triebwerk
bedeuten, also mit großem Zeitaufwand und erheblichen Kosten verbunden sein. Außerdem
bildet der Fliehkraftregler einen zusätzlichen empfindlichen Bauteil, der die Zahl
der bereits vorhandenen Regeleinrichtungen mit ihren der Abnutzung @unterworfenen
Teilen noch erhöht.
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Diese Schwierigkeiten werden erfindungsgemäß überwunden durch eine
unmittelbar durch den Gangwählerhebel steuerbare elektrische Schaltvorrichtung,
die -beim Schalten der Gänge, in denen über der höchstzulässigen Geschwindigkeit
gefahren werden kann, zur Wirkung kommt und dabei das ,auf die Kraftstoff- bzw.
Gemischzufuhr einwirkende Regelglied beeinflußt. Die Erfindung bringt bei Kraftfahrzeugen,
deren Antriebsmotor bereits mit einer Einrichtung zur Begrenzung der Höchstdrehzahl,
z. B. mit einem Fliehkraftregler, versehen ist, den Vorteil, daß dieser Drehzahlbegrenzer
selbst zur Biegrenzung der Fahrzeughöchstgeschwindigkeit herangezogen werden kann
und somit ein unmittelbar ,auf die Fahrzeugges;cbwindigkeit ansprechender Impulsgeber
nicht mehrerforderlich ist. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung
bildet
einen einfachen Bauteil, der mechanisch mit der Getriebeschaltung verbunden ist;
hierbei stehen sehr große Verstellkräft für die Betätigung der Schaltvorrichtung
zur Verfügung. Diese Vorrichtung ist also weit weniger empfindlich als die für diese
Zwelcke bisher üblichen Impulsgeber, die nach Art derbekannten Geschwindigkeitsmesser
gebaut sind und daher -zählreiche der Abnutzung unterworfene Teile besitzen. Bei
solchen Fahrzeugen, die bereits mit einem derartigen, von der Fahrgeschwindigkeit
abhängigen Impulsgeber zur Geschwindigkeitsüberwachung ausgerüstet sind, kann die
Schaltvorrichtung gemäß der Erfindung zur Erleichterung des Fahrbetriebes herangezogen
werden. Bei den bisher gebräuchlichen Einrichtungen dieser Art kann, nämlich, wenn
die Höchstgeschwindigkeit erreicht worden ist und somit der von dieser beeinflußte
Impulsgeber die Kraftstoff-oder Gemischzufuhr seiner Aufgabe entsprechend vermindert
hat, die Drehzahl der Brennkraftmaschine nicht mehr so weit gesteigert werden, daß
nunmehr z. B. bei Talfahrt zur Ausübung einer Bremswirkung ein langsamerer Gang
stoßfrei eingeschaltet werden kann. Dieser Nachteil wird vermieden, wenn das Schaltglied
gemäß der Erfindung so ausgestaltet und angeordnet wird, daß es den zur Geschwindigkeitsüberwachung
dienenden Impulsgeber unwirksam macht, wenn der zur Getriebeschaltung dienende Hebel
im Bereich der Gänge, in denen über der Höchstgeschwindigkeit gefahren werden kann,
Zwischenstellungen einnimmt, so daß jetzt beliebig Zwischengas gegeben werden kann.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in Verbindung mit einer elektromagnetisch auf die Kraftstoffördermenge einer Einspritzpumpe
einwirkenden Steuereinrichtung schematisch dargestellt. Beim Ausführungsbeispiel
nach Abb. i sind mit dem vom Fahrer zu bedienenden Schalthebel i eines Getriebekastens
2 zwei Stößel 3 und 4. verbunden, die auf zwei Kontaktpaare 5 und 6 einwirken können,
je nachdem ob der Hebel i in Richtung des Pfeilesa zum Einrücken des dritten Ganges
oder- in Richtung des Pfeiles b zum Einschalten des vierten Ganges bewegt wird.
Die Kontaktpaare sind hintereinander in einen Stromkreis einer Batterie 7 eingeschaltet,
der die Wicklung 8 eines Elektromagneten speist. Der unter Wirkung einer Feder stehende
Anker i o dieses Elektromagneten ist dem längs verschieblich gelagerten und durch
Fliehgewichte 13 steuerbaren Teil i i vorgeschaltet, der auf das Regelglied 1.l
einer Einspritzpumpe 15 einwirkt. Dieses Regelglied kann überdies noch mit Hilfe
eines Exzenters 16 durch einen Beschleunigerhebel 12 verschoben werden. Die Welle
der Einspritzpumpe 1 5 und des Fliehgewichtsreglers 13 wird ebenso wie die Welle
17 des im Gehäuse 2 untergebrachten Ge-@@ebes von der nicht gezeichneten Brenn-,jK#bLftm,aschine
angetrieben.
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-y;' Solange nur der erste oder zweit-. Gang oder auch der Rückwärtsgang
des Getriebes 2 eingeschaltet ist und demgemäß die höchstzulässige Fahrgeschwindigkeit
selbst bei höchster Einspritzmenge nicht erreicht «-erden kann, sind die Kontaktpaare
5 und 6 geschlossen. Der dabei durch die Wicklung 8 fließende Strom erzeugt ein
entsprechend starkes Magnetfeld, unter dessen Wirkung der Anker Io vollkommen dem
Bewegungsbereich des Teils i i des Fliehgewichtsreglers 13 ; ntzogen ist. Wird nun
beispielsweise der Schalthebel i in der Pfeilrichtung a bewegt und damit beispielsweise
der dritte Gang eingeschaltet, bei dem das Fahrzeug die zulässige Höcbstgeschwindigkeit
überschreiten könnte, so öffnet sich das Kontaktpaar 5, dem ein Widerstand 18 parallel
geschaltet ist. Nunmehr fließt durch die Wicklung 8 ein entsprechend schwächerer
Strom, und der Anker Io wird durch die Feder 9 gegen den Teil i i gedrückt. Hierdurch
wird die Zentrifugalwirkung der Fliehgetvichte unterstützt, und die Regelstange
14 vermindert die Brennstoffzufuhr. Wird dagegen der Schalthebel i in Richtung des
Pfeiles b verschwenkt und damit eine noch höhere Geschwindigkeitsstufe eingeschaltet,
so öffnet sich. das Kontaktpaar 6; die Wicklung wird vollkommen stromlos. Nunmehr
wird die volle Vorspannung der Feder 9 wirksam und unterstützt die Zentrifugalwirkung
der Fliehgewichte 13 in entsprechend stärkerem Maße. Dementsprechend wird auch die
Brennstoffzufuhr durch das Regelglied 14. noch weiter herabgesetzt.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 unterscheidet sich von dem vorbeschrieben,°n
dadurch, daß als Impulsgeber für die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit ein Geschwindigkeitsmesser
2o dient, dessen Zeiger 21 im normalen Geschwindigkeitsbereich mit einem Kontaktsegment
22 in stromleitender Berührung steht. Die den Erfindungsgegenstand bildende Schaltvorrichtung
3, 4., 5 und 6 ist diesem Kontaktgeber parallel geschaltet und so angeordnet, daß
jeweils eines der hintereinandergeschalteten Kontaktpaare geöffnet ist, wenn der
Schalthebel i einen Gang eingeschaltet hat, bei dem die zulässige Höchstgeschwindigkeit
überschritten werden kann. Sobald dieser Fall tatsäcl-lich eintritt und der Zeiger
21 demgemäß etwa die gestrichelte Stellung erreicht, wird der Stromkreis unter-
; brocken und der die Kraftstoffmenge vermindernde Anker io freigegeben. Soll nun
ein
langsamerer Gang, d. h. eine kleinere übersetzung, eingeschaltet
werden, so wird bei der hierzu erforderlichen Bewegung des. Schalthebels i das offene
Kontaktpaar zwangsläufig geschlossen, und der Anker Io wird wieder vorübergehend
in die Windungen 8 des Elchtromagneten eingezogen. Da nunmehr die Regelstange Iq.
,allein unter der Einwirkung der Fliehgewichte steht, kann die Drehzahl der beim
Umschaltvorgang ausgekuppelten Brennkraftmaschine durch Zwischengas so weit gesteigert
werden, daß nunmehr der langsamere Gang vollkommen stoßfrei eingeschaltet werden
kann. Sobald diese Schaltbewegung beendet ist, wird das Kontaktpaar 5 geöffnet,
und damit wird die Stromzufuhr zu der Wicklung 8 wieder allein vom Geschwindigkeitsmesser
2o beherrscht. In der Abbildung ist die Schaltvorrichtung gemäß der Erfindung in
der Zwischenstellung veranschaulicht, bei der beide Kontaktpaare 5 und 6 geschlossen
sind. Selbstverständlich kann an Stelle des als Kontaktgeber ausgebildeten Geschwindigkeitsmessers
ein beliebiger "anderer auf die Fahrzeuggeschwindigkeit ansprechender Impulsgeber,
z. B. ein einfacher Fliehkraftschalter, verwendet werden.
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Der Erfindungsgegenstand kann auch bei Vergaser- oder Fremdzündmotoren
mit Vorteil ,angewendet werden. Schließlich sei noch bemerkt, daß bei solchen Fahrzeugen,
die nur einen einzigen, ein Überschreiten der Höchst. geschwindigkeit zulassenden
Gang aufweisen, eines der Kontaktpaare 5, 6 entbehrlich ist. An Stelle des Schalthebels
i kann auch ein von diesem Hebel steuerbarer Teil des Übersetzungsgetriebes mit
der Schaltvorrichtung gemäß der Erfindung .ausgestattet werden.