DE524613C - Verfahren zur Herstellung aktiver Kohle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung aktiver Kohle

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DE524613C
DE524613C DEH114918D DEH0114918D DE524613C DE 524613 C DE524613 C DE 524613C DE H114918 D DEH114918 D DE H114918D DE H0114918 D DEH0114918 D DE H0114918D DE 524613 C DE524613 C DE 524613C
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/336Preparation characterised by gaseous activating agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung aktiver Kohle Es ist bekannt, kohlenstoffhaltiges Material durch Gase so zu aktivieren, daß man die Gase quer durch das sich bewegende zu aktivierende Material durchleitet. Hierbei bewegt sich das zu aktivierende Material durch sein eigenes Gewicht in einem Turm oder einer Kolonne langsam abwärts, während das Gas seitlich durch Röhren oder Düsen einströmt und auf der anderen Seite wieder abgeleitet wird.
  • Diesem Verfahren haften verschiedene Mängel an. Bei der Abwärtsbewegung bilden sich leicht Hohlräume, oder aber ein Teil der Beschickung bleibt irgendwo an den Wänden haften. In jedem Falle wird eine gleichmäßige Durchsetzung und Aktivierung des Materials nicht erreicht. Ferner ist die Packung der Kohle sehr dicht, da auf den unteren Teilen das ganze Gewicht der oberen Teile ruht, so daß die aktivierenden Gase nur schwer einen Durchgang finden und daher nicht alle Teilchen gleichmäßig umströmen. Außerdem werden die lockeren Teilchen stark zerdrückt, so daß ein großer Teil der Kohle als ein sehr feiner Staub anfällt.
  • Erfinderin hat nun gefunden, daß alle diese Nachteile vermieden «-erden, wenn man die Aktivierung in einer waagerechten oder geneigten Retorte vornimmt, in w=elche das Ausgangsmaterial kontinuierlich an einem Ende eingefüllt und durch mechanische Vorrichtungen, z. B. eine Schnecke, mit beliebig veränderlicher Geschwindigkeit zum anderen Ende der Retorte befördert wird, von wo die aktive Kohle abgezogen wird. Das aktivierende Gas wird hierbei senkrecht zur Fortbewegungsrichtung der Kohle tangential in die Retorte eingeleitet, so daß ein die Kohleteilchen in lebhaft wirbelnder Bewegung erhaltender Gasstrom in der Retorte und in der Umgangsleitung umläuft, ohne jedoch selbst wesentlich zur Beförderung der Kohleteilchen von einem Ende der Retorte zum anderen beizutragen. Infolge ihrer lockeren Lagerung können die Teilchen leicht durch den Gasstrom aufgewirbelt werden, so daß sie dauernd in inniger Berührung mit dem Gase sind. Die Kohle wird also einerseits langsam in der Längsrichtung des Aktivierungsraumes weiterbefördert, andererseits durch das Gas ständig in lebhafter Bewegung gehalten.
  • Das aus dem Aktivierungsraum austretende Gas passiert zweckmäßig erst einen Staubabscheider, in dem es von den mitgerissenen Kohleteilchen getrennt wird, und wird dann, z. B. durch teilweise oder vollständige Verbrennung, regeneriert. Die Regenerierungsanlage kann so angeordnet sein, daß die bei diesem Vorgang frei werdende Wärme zur Beheizung des Ofens ausgenutzt wird. Das regenerierte Gas wird, gegebenenfalls unter Zusatz von frischem Aktivierungsgas, dem Ofen wieder zugeführt.
  • Der Fortschritt, der durch das vorliegende Verfahren erzielt wird, besteht hauptsächlich darin, daß durch geeignete Wahl der Gasmenge und .der Gasgeschwindigkeit bzw. des überdruckes, unter dem Blas Gas in die Reforte einströmt, und der Bewegungsgeschwindigkeit der @chriecle, die Aktivierungsbedingungen weitgehend dem Ausgangsmaterial und dem zu erzielenden Endprodukt angepaßt werden können, so d-aß man in derselben Apparatur die verschiedenartigsten Materialien verarbeiten und aktive Kohle von jeder gewünschten Qualität herstellen kann. Ferner sind die einzelnen Teilchen sehr locker und daher leicht aufwirbelbar gelagert, so daß sie vom Gas ungehindert von allen Seiten umströmt und außerdem nicht durch das Gewicht der Beschickung zerrieben werden.
  • Eine der möglichen Ausführungsformen des vorliegenden Verfahrens ist in der beiliegenden Zeichnung wiedergegeben. Durch eine Einfüllvorrichtung a gelangt das zu aktivierende Material in die Retorte b, in der sich die Schnecke bewegt, .die durch eine beliebige Antriebsvorrichtung in Umdrehung versetzt wird. Das fertige, aktivierte Material gelangt in den Behälter d, von wo es kontinuierlich oder diskontinuierlich abgezogen wird. Die erforderliche Temperatur wird durch Außenheizung beliebiger Art, z. B. durch Gasbrenner, aufrechterhalten. Die Heizgase streichen erst um die Retorte, umspülen den überhitzer e und werden darin durch den Rauchkanal abgeleitet. Die aktivierenden Gase oder Dämpfe werden erst durch den Cberhitzer e geleitet und strömen dann durch die Düsen f in die Umgangsleitungen lt und den Aktivierungsraum. Durch die Umgehungsleitungen und die darunter angebrachten Zwischenwände werden, im Zusammenwirken mit den Gängen der Schnecke, die Aktivierungsgase gezwungen, ihre Strömung tangential zur Retortenachse beizubehalten. Sie verlassen die Retorte durch das Rohr g. Hier gelangen sie erst zum Staubabscheider und dann zur Regenerierung, von wo sie durch den Überhitzer wieder dem Aktivierungsraum zugeleitet werden. Die beschriebene Anordnung der Gaszuführung bewirkt es, daß .die einzelnen Kohleteilchen sowohl in der Retorte rotieren als auch ständig durch die Umgangsleitungen geführt werden, wo sie jedesmal beim Vorbeigang an einer Düse mit frischem Aktivierungsgas in Berührung kommen.
  • Die Gaszuführung kann natürlich j e nach der gewünschten besonderen Wirkung beliebig geändert werden. Man kann z. B. das Gas nur durch einige Düsen einströmen lassen oder aber das frische Zusatzgas und das regenerierte Gas durch verschiedene Düsen in die Retorte einleiten. Es hat sich z. B. als zweckmäßig erwiesen, das regenerierte Gas im wesentlichen nur durch die erste Düse einzuführen, während frisches Zusatzgas in der erforderlichen Menge durch die anderen Düsen zugeleitet wird.
  • Auch die Düsen können in verschiedener Weise angeordnet sein. Man kann sie z. B. statt in die in der Zeichnung ausgeführten getrennten Umgangsleitungen in einen gemeinsamen Vorraum zur Retorte einmünden lassen, der dann zweckmäßig, ebenso wie der Raum über der Schnecke, durch senkrecht zur Retortenachse verlaufende Scheidewände unterteilt wird, um die Führung der Gase in kreisender Bewegung um die Schnecke zu erleichtern.
  • Als Material für die Retortenwandungen wählt man vorteilhaft Stoffe von gutem Wärmedurchgangsvermögen. Die Schnecke oder die anderen Vorrichtungen zur Weiterbewegung der Kohle werden zweckmäßig aus einer hochhitzebeständigen Legierung, z. B. einer Eisen-Chrom-Nickel-Legierung, hergestellt.
  • Mit Hilfe dieser Vorrichtung können beliebige kohlenstoffhaltige Ausgangsmaterialien mit beliebigen aktivierenden Gasen oder Dämpfen bei beliebigen Temperaturen und Drucken, gegebenenfalls bis zu mehreren Atmosphären, aktiviert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung aktiver Kohle aus kohlenstoffhaltigen Stoffen mittels Gasen und Dämpfen unter Hindurchleiten dieser quer zur Bewegungsrichtung der zu behandelnden Stoffe im Schwebezustand, dadurch gekennzeichnet, daß das Material mit Hilfe einer Schnecke oder anderer mechanischer Vorrichtungen langsam durch den Aktivierungsofen bewegt wird, während das aktivierende Gas im wesentlichen senkrecht zu dieser Richtung in so großem überschuß unter steter Rückführung zirkuliert, daß das kohlenstoffhaltige Material in den durch die einzelnen Schnekkengänge o. dgl: gebildeten Schichten in lebhaft wirbelnder Bewegung gehalten wird.
DEH114918D 1928-01-26 1928-01-26 Verfahren zur Herstellung aktiver Kohle Expired DE524613C (de)

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