DE52458C

DE52458C - Verfahren zur Isolirung elektrischer Leiter

Info

Publication number: DE52458C
Application number: DENDAT52458D
Authority: DE
Original assignee: CH. TH. SNEDEKOR in Washington, 703 7th Street N.w., V. St. A
Anticipated expiration: 1909-07-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate.

Die Erfindung bezieht sich auf eine vollkommen betriebs- und feuersichere Umhüllung bezw. Isolirung von elektrischen Leitern und Kabeln.

Die bisher üblichen Methoden der Umhüllung oder Isolirung elektrischer Leiter leiden hauptsächlich an dem grofsen Uebelstand, dafs, ■ wenn die Isolirung eine wirklich gute sein soll, die Umhüllung eine zu voluminöse oder zu starre wird, und die so isolirten Körper entweder wenig biegsam sind oder die Umhüllung leicht bricht.

Durch diese Erfindung sollen nicht allein diese Uebelstände gehoben und den isolirten Körpern grofse Biegsamkeit gegeben werden und ihre natürliche Elasticität erhalten bleiben, sondern ' die Umhüllung soll aufserdem auch eine vollkommen feuersichere sein, d. h. die Umhüllung soll unter der Einwirkung des Feuers nicht nachtheilig beeinflufst werden.

Das neue Verfahren der Isolirung von Kabeln oder anderen Metalldrähten ist folgendes:

Der zu isolirende Draht oder sonstige Metallkörper wird erst mit einer Decke von aufgelöstem Schellack, überzogen und, ehe derselbe vollständig getrocknet ist, mit einem Faserstoff, der aus Baumwolle, Jute, Seide oder anderen Pflanzenstoffen, welche vorher mit einer gesättigten Lösung von Alaun behandelt worden, umsponnen. Nachdem dieser Ueberzug vollständig trocken geworden ist, wird derselbe mit flüssigem Leim überstrichen, und nachdem dieser getrocknet, wird eine starke Schicht von dickem Firnifs aufgetragen. Ehe letzterer voll

ständig trocken geworden, wird das Ganze mit einem Pulver bestreut, das aus 4 Theilen gestofsenem und gesiebtem Glas, 1 Theil Alaun und ι Theil gesiebtem Asbest besteht.

Hierauf wird der Leiter nochmals mit einer Faserschicht umgeben, die vorher vollständig mit Leinöl, dem Bleiweifs, Bleiglätte, gesiebter Asbest und Alaun beigemengt wurde, durchtränkt worden ist. Hierauf erfolgt nochmals eine Umspinnung mit in starker Alaunlösung getränktem Faserstoff, und wird dann das Ganze getrocknet. Wenn dies geschehen, wird nochmals ein Ueberzug von Oellack gegeben, und ehe dieser völlig erhärtet, Asbestpulver darüber gesiebt und Asbestfaser in den Lack eingedrückt. Ist dieser Ueberzug vollständig getrocknet, so wird das Ganze nochmals mit einem Lack überzogen.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung einer Isolirhülle für elektrische Leiter, darin bestehend, dafs der Leiter mit einem Ueberzug von aufgelöstem Schellack oder anderem Harz versehen wird, der vor seiner vollständigen Erhärtung von einem mit Alaunlösung behandeltem Faserstoff umsponnen wird, welche Umspinnung wiederum mit flüssigem Leim überdeckt und nach der Trocknung des; Leims mit dickem Firnifs überstrichen wird, vor dessen Erhärtung man eine zu 4 Theilen aus pulverisirtem Glas und zu je 1 Their aus Alaun und gesiebtem Asbest bestehende Schicht aufträgt, worauf

der so behandelte Leiter zunächst mit einer zweiten Faserschicht aus Baumwolle, Seide, Jute oder dergleichen, welche Faserstoffe mit einer Mischung von Leinöl, Bleiweifs, Bleiglätte, Alaun und gesiebtem Asbest getränkt werden und dann mit einer in gesättigter Alaun

H lösung getränkten Faserstoffdecke umsponnen, die auf diese Weise gebildete Decke nach dem Trocknen mit einem weiteren Ueberzug von Oellack und eingedrückten Asbestfasern versehen und schliefslich das Ganze nochmals mit einem Decklack überzogen wird.