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Bei Freileitungen kann man in vielen Fällen keine blanken Leitungsdrähte verlegen, wenn z. B. die blanken Drähte durch die Einflüsse der Umgebung angegriffen werden. Die Luft enthält entweder Säuren, namentlich in der Nähe von Fabriken,'Bahnhöfen und grossen Zentralen, oder der Salzgehalt der Luft in der Nähe der Meeresküste greift die Leitungen an, Auch muss häufig verhinde : t werden, dass Freileitungen, die Schwachstromleitungen kreuzen, mit ihnen in Berührung kommen.
Man verwendet deshalb in diesen und ähnlichen Fällen Leitungen mit einer Umhüllung, die im allgemeinen aus einem Baumwollgewebe oder Geflecht besteht und mit einer widerstandsfähigen Masse getränkt ist, welche die Faserstoffhülle haltbar machen soll. Solche Massen sind z. B. Ölfarben Bitumina o. dgl.
Es zeigt sich jedoch, dass diese Tränkungen die Baumwollschicht nur beschränkt haltbar machen ; nach einiger Zeit verwittert die Umhüllung, sie wird runzelig und ist oft stark zernagt. Dies beruht offenbar darauf, dass beim Durchtränken von Bespinnungen oder
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einzelnen Stoffasern durch das Tränkungsmittel gestatten ; es werden vielmehr die Zwischenräume zwischen den Fäden durch die Tränkungsmasse ausgefüllt, ohne dass aber ein ausreichender Zusammenhalt der Tränkungsmasse entsteht. Beim Biegen der Leitungen, z. B. beim Montieren, beim Hin-und Herschwingen infolge des Windes usw. wird die Tränkungsmasse gelockeit, so dass sie abbröckelt oder durch den Regen ausgewaschen wird.
Dadurch wird die Faser an einzelnen Stellen freigelegt, so dass der Regen jetzt auch in die Faser eindringen kann, wodurch die Faser aufquillt und später beim Verdunsten des Wassers wieder zusammentroeknett Diese Vorgänge wirken in hohem Masse zerstörend auf die Faser ein, namentlich wenn noch im Winter das eingedrungene Wasser friert und dadurch die Faser weiter zersprengt wird,'Dieses Arbeiten der Faser wirkt dann wiederum lockernd auf das Tränkungsmittel ein.
Man hat nun zwar versucht, die Angriffsmöglichkeiten der Umgebung auf die Faserstoffhülle dadurch zu vermeiden, dass man die Unebenheiten der Umhüllung durch Behandeln mit Paraffin oder anderen hellen Wachsen möglichst geglättet hat. Dadurch erhält das Erzeugnis zwar ein gefälliges Aussehen, auf die Haltbarkeit der Umhüllung hat dies Verfahren jedoch keinen Einfluss wegen der geringen eigenen Widerstandsfähigkeit des Glättungsmittels.
Gemäss der Erfindung werden die Mängel der bekannten Faserstoffumhüllung von Freileitungen dadurch vermieden, dass die Faserstoffe nicht in Form von gesponnenen Fäden aufgebracht werden, mit denen die Leitung beispielsweise umklöppelt wird, sondern in Gestalt von Faserstoffmasse, in der Ölfarben, Bitumina oder andere widerstandsfähige Tränkungsmittel gleichmässig verteilt sind, so dass eine vollkommene gleichmässige Schicht aus Faser-
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und nahtlos und ist in hohem Masse elastisch. Der Faserstoff ist dann nicht mehr Träger der Tränkungsmasse, sondern er ist in der Masse so verteilt, dass ihr Zusammenhang durch
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den Faserstoff nicht gestört wird. Die vollkommene Durchtränkung der Faser mit der Masse kann unterstützt werden durch Lösungs-oder Verdünnungsmittel.
Das Aufbringen des Masse auf die Leitung kann auf irgendeine bekannte Weise, z. B. mit Hilfe von rotierenden Nippeln erfolgen, unter Umständen unter Anwendung von Wärme, wobei gleichzeitig eine glatte, riss-und porenfreie Oberfläche entsteht. Infolgedessen ist die Umhüllung in hohem Masse widerstandsfähig gegen mechanische und chemische Einflüsse. Das Verfahren ist selbstverständlich nicht nur anwendbar bei Freileitungen, sondern auch bei Leitungen, die bereits auf irgendeine Weise isoliert sind, um die darunter liegende Isolation zu schützen oder zu verstärken, da die Umhüllung selbst in hohem Masse isolierend ist.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zum Herstellen'von elektrischen Leitungen, insbesondere Freileitungen mit Schutzhülle, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Leitungen eine Hülle aufgetragen wird, die aus Faserstoffmasse besteht in gleichmässiger Verteilung in Ölfarben, Bitumina oder anderen wetter-und säurebeständigen Massen.