-
Asbestkörper Zusatz zum Patent 7o6 614 Die Erfindung betrifft eine
weitere Ausbildung des Asbestkörpers nach dem Patent 7o6 614 und bezieht sich darauf;
daß zwischen die geprägten Asbestflorschichten Fasern organischer oder anorganischer
Herkunft gestreut werden. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden
zwischen die einzelnen Florschichten Asbestfasern, vorzugsweise solche von kurzer
Faserlänge und geringemspezifischemGewicht,gestreut. Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden künstliche Mineralfasern, wie Glasfasern, Glaswolle o. dgl.,
zwischen die Florschichten lose gestreut. Nach einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung werden zwischen die Florschichten Schichten aus Fasernfilzplatten, beispielsweise
aus Glasfasern, gebracht.
-
Man hat bereits vorgeschlagen, Isoliermatten aus Glasgespinstfasern
herzustellen, die durch ein Drahtgewebe auf beiden Oberflächen befestigt sind und
die als äußere Hülle Decklagen aus Pappe, Papier o. dgl. aufweisen können. Auch
hat man auf einer Unterlage eine Glaswollschicht befestigt und darauf eine Schutzschicht
aus durchsichtigem Werkstoff, wie Celluloid, Glimmer, Moder ,einem netzaztigen Gewebe
angebracht, um die Glaswolle vor Beschädigung zu schützen. Man hat ferner Bitumenpappen
hergestellt, die an Stelle der üblichen Juteeinlage eine solche aus Glasgespinst
als Träger enthalten, der auch auf Asbestpapier aufgeklebt sein kann und vollständig
in die Bitumenmasse eingebettet ist. Wärmeisolierkörper aus mehreren Schichten,
die eine geringe Wärmeleitzahl und ein geringes spezifisches .Gewicht aufweisen
und die biegsam sind, lassen sich auf diese Weise nicht erhalten.
-
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
-
Abb. r zeigt einen Asbestkörper im senkrechten Schnitt, der aus einzelnen
geprägten
Asbestflorschichten besteht, zwischen denen Asbestfasern
o. dgl. lose eingestreut sind.
-
In Abb. 2 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung im senkrechten
Längsschnittdargestellt,derwechs.elw eiseausAsbestflorschichten und Filzbahnen,
beispielswei:3e Glasfaser, aufgebaut ist.
-
Wie aus der Zeichnung Hervorgeht, wird nach der vorliegenden Erfindung
zunächst nach dem Hauptpatent eine Asbestflorschicht i mit geprägter Oberfläche
unter Verwendung eines Bindemittels hergestellt. Auf diese Asbestflorschicht -werden
lockere Asbestfasern y durch eine Streuvorrichtung aufgestreut. Darauf wird «nieder
eine geprägte Asbestflorschicht 3 gelegt und darauf wiederum eine Schicht von locker
aufgestreuten Asbestfasern 4.. Darauf kommt wieder eine geprägte Asbestflorschicht
5 usw.
-
Statt der :=1,sbestfasern kann man auch andere Fasern, z. B. mineralische
Fasern, wie Glasfasern, Glaswolle, Schlackenwolle o. dgl., einstreuen oder organische
Fasern, wie Hanf-, Jute-, Baumwollfasern und Holzfasern. Die Schicht der eingestreuten
Fasern kann zwischen weiten Grenzen schwanlcen und beispielsweise je nach der Faserart
von weniger als i mm betragen. Es empfiehlt sich, für das eingestreute Asbest Fasern
von geringem spezifischem Gewicht, wie z. B. Blauasbest, zu verwenden, um die Wärmedämmwirkung
zu erhöhen. Auch ist es zweckmäßig, Mischfasern aus Asbest- und Glasfasern oder
aus Glas- und Textilfasern zu verwenden. Die eingestreuten Fasern können auch durch
ein Bindemittel angefeuchtet sein, so daß sie in ihren Berührungspunkten verkleben
und ein festes schwammartiges Skelett von großer Porosität ergeben.
-
Nach der vorliegenden Erfindung können die eingestreuten Asbestfasern
eine sehr kurze Faserlänge aufweisen. Es können also Asbestfasern verwendet werden,
die nicht mehr spinnfähig sind, die sich also textilmäßig nicht mehr verarbeiten
lassen. Die verwendeten Kurzasbeste werden 'nach der vorliegenden Erfindung mit
der gleichen Wirkung wie Langasbeste verarbeitet, was für die Wirtschaftlichkeit
der Erfindung von großer Bedeutung ist.
-
Bei der Herstellung der Asbestkörper, wie im Patent 7ö6 6i.I beschrieben
ist, werden auch diese Faserschichten mittels einer Prägewalze geprägt. Die Faserschichten
«-erden ebenfalls mit einem Bindemittel angefeuchtet bzw. besprüht und die benachbarten
Faserschichten an den Berührungspunkten miteinander verklebt.
-
Die so hergestellten Asbestkörper, die sich in Form von Platten, Bahnen,
Streifen usw. herstellen lassen, haben ein sehr geringes spezifisches Gewicht, eine
geringe Wärmeleitzahl und eignen sich ganz besonders gut zur Herstellung von Isolierkörpern
gegen Wärme, Kälte und Feuchtigkeit. Gegenüber den bisher bekannten starren und
halbstarren Asbestkörpern haben sie den Vorteil, daß sie biegsam sind und daß sie
sich um runde Gegenstände, wie Rohre bis zum kleinst,2n Durchmesser, wickeln lassen,
ohne zu brechen.
-
Bei der in Abb. 2 dargestellten Ausführungsform wird auf den geprägten
unteren Asbestflor i eine Filzbahn 6 gelegt, die aus Asbestfilz oder Glasfilz, Glaswatte
oder aus Filz besteht, der aus Textilfasern oder aus Mischfasern hergestellt ist.
Dieser Filz läßt sich sehr porös und leicht herstellen. Die Filzschicht 6 wird durch
eine geprägte Asbestflorschicht 3 bedeckt. Hierauf kommt wieder eine Filzschicht
7 und hierauf schließlich eine Asbestflorschicht 5 usw. Es hat sich gezeigt, daß
auch diese Körper vorteilhaft zu verwenden sind. Während die Filzplatten für die
Isoliertechnik deshalb schlecht brauchbar sind, weil sie leicht brechen oder knicken,
wenn man sie um runde Gegenstände wickelt, lassen sich die zusammengesetzten Filzbahnen
um jede Knickung legen, ohne daß sie brechen, und haben dabei ein hohes Isoliervermögen.
-
Die neuen Asbestkörper haben den Vorteil, daß nur ein Teil der notwendigen
Asbestfaser oder anderen Faser durch die Krempel gehen muß. Dadurch wird die Krempel
entlastet und der Durchsatz der 'Maschinen erhöht. Auch fällt der Abfall in der
Kreinpel fort, da das eingestreute Gut restlos in dem Asbestkörper eingebettet wird.
Es sind nur wenige Schichten Asbestflor notwendig, da die Einstreuung beliebig stark
vorgenoin- i tuen werden kann. Das Einstreuen kann mittels einer Streuvorrichtung
vorgenommen werden. Auch kann Asbest von sehr kurzer Faserlänge und Asbestabfall
zum Einstreuen verwendet werden, das. sonst auf der. Krempel nicht mehr bearbeitet
werden kann. Es können auf diese Weise andere Fasern, die sich auf der Krempel nicht
oder mir schlecht verarbeiten lassen, eingestreut werden, beispielsweise Glasfasern.
Auch lassen sich auf diese Weise Fasermischungen einstreuen.
-
Schließlich kann man aus den Fasern, wie aus Abb. a hervorgeht, auch
zuänchst einen Filz erstellen, bei dem die Fasern miteinander verfilzt sind. Die
Filze können finit Bindemitteln getränkt sein, daß sie eine genügende Festigkeit
aufweisen, und werden dann wechselweise zwischen Asbestflorschichten eingebettet.
Auch diese Filze lassen sich leicht und billig und von geringem spezifischem Gewicht
herstellen, so daß die
neuen Asbestkörper nicht nur billiger sind,
sondern auch neben ihrer vorzüglichen Wärmeschutzwirkung die genügende Festig-],zeit,
insbesondere auch eine genügende Zug- und Biegefestigkeit, aufweisen.