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Weitmaschige Web-, Wirk- oder Flechtware Die Erfindung betrifft ein
Gitter, das, wenngleich aus papiernen oder textilen Fasern bestehend, zu Zwecken
verwendet werden kann, für die üblicherweise z. B. .die bekannten engmaschigen Drahtgeflechte
benutzt werden.
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Ein solcher Drahtnetz- oder Drahtsiebersatz besteht nach der Erfindung
aus von papiernen oder textilen Fäden gebildeter weitmaschiger Web-, Wirk- oder
Flechtware, die mit Lack überzogen ist. Das Aufbringen des Lackes erfolgt vorzugsweise
:derart, daß die gewebte, gewirkte oder geflochtene Ware in Lackgetaucht wird oder
daß auf diese Ware Lach aufgespritzt wird.
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Es findet je nach dem Verwendungszweck des Drahtnetzes ein Wasser-
und/oder hitzebeständiger sowie säurefester Lack Verwendung, :der nach dem Verflüchtigen
des Lösungsmittels dehnbar und biegsam ist. Der Lack kann farblos oder gefärbt sein.
Es kann ihm insbesondere Metallstaub bzw. Metallfarbe beigemischt sein.
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Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Gewebe mit Lack zu überziehen.
Dabei handelt es sich aber um die Herstellung imprägnierter Gewebe. Zu diesem Zweck
sind die bekannten Gewebe mit einem sie beiderseits vollkommen in zusammenhängender
Fläche bedeckenden Lackauftrag versehen. Solche Gewebe, die ebenfalls bekannten,
als Betoneinlage dienenden Gewebe, deren Fasern mit bituminösem Stoff getränkt sind,
und die außerdem bekannten, teilweise aus Textilfasern, teilweise aus Drähten gebildeten,
als Zementpflastereinlage bestimmten Gebilde können nicht an Stelle von Drahtnetzen
oder Drahtsieben verwendet werden.
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Auch Gewebe, die durch Metallauflagen gemustert sind,.und ebenso Gewebe,
die aus Gründen -des Aussehens mit metallisierten Fäden verwebt sind, sind stets
nur als Gewebe, nicht aber als Drahtnetz- oder -'siebersatz brauchbar.
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Schließlich sind auch Gewebe mit aufgespritztem Metallüberzug nicht
geeignet. Diese haben die Nachteile von Drahtfiltern, ohne deren Vorteile aufzuweisen.
Wegen des infolge der abstehenden Fäserchen nötigen starken Bedeckens der einzelnen
Gewebefäden durch aufgespritztes Metall ist so viel Metall
erforderlich,
daß bei gleichem Metallbedarf auch ein Drahtgitter benutzt «-erden könnte. Außerdem
'besteht wie bei Drahtgeflechten die Gefahr des Rostens und des Brechens bei starkem-
Abbiegen sowie der Nachteil mangelnder Dehnbarkeit.
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Ein gemäß der -Erfindung ausgebildetes Gitter dagegen ist, im Gegensatz
sowohl zu den erwähnten Geweben als auch zu gewöhn-1'icher, weitmaschiger Web-,
Wirk- oder Flechtware, an Stelle von Drahtgeflecht verwendbar, da es die erforderliche
Festigkeit und Beständigkeit; insbesondere gegen Wasser und Hitze hat.
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Ferner hat das neue Drahtnetz gegenüber bekanntem geA-öhnlichem Gewebe
den Vorzug gesteigerter Rutschfestigkeit.
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Im Vergleich zu Drahtgeflechten und metallisierten Geweben weist das
neue Gitter neben erhöhter Biegsamkeit und geringerem Gewicht den weiteren Vorteil
auf, daß zu seiner Herstellung kein zu volkswirtschaftlich wichtigeren Zwecken verwendbares
Metall erforderlich ist. Außerdem ist die bei Drahtgeflecht und metallisiertem Gewebe
gegebene Gefahr des Rostens und der Verletzung durch abstehende Enden beim neuen
Gitter nicht vorhanden.
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Das neue Gitter hat, wenngleich es aus papiernen oder textilen Fasern
hergestellt ist, Eigenschaften, die denjenigen eines Metallgitters entsprechen,
und weist, insbesondere wenn dein Lack Metallstaub bzw. Metallfarbe beigefügt ist,
ein metallgitterähnliches .1ttssehen auf.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel in
schematischer Darstellung veranschaulicht. Es zeigt: Fig. i eine Draufsicht auf
ein Stück Gewebe in stark vergrößerter Darstellung, Fig. 2 einen Schnitt durch dieses
Gewebe. Fig.3 einen Querschnitt durch einen Faden.
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Im gezeichneten Ausführungsbeispiel wird das Gitter von einem aus
den Kettenfäden ctl und den Schußfäden a= bestehenden Gewebe gebildet. An Stelle
der gezeichneten Leinwandbindung kann auch jede andere bekannte Bindung gewählt
werden. Es finden papierne oder textile, d. h. tierische, pflanzliche oder künstliche
Fasern Verwendung.
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Das Gewebe ist mit einem Überzug aus Lack versehen, der durch Tauchen
oder Spritzen aufgebracht ist. Durch den Lack wird das Geffge der Fasern beeinflußt.
Er dringt zwischen die den Webfaden bildenden einzelnen Fäserchen b ein, umgibt
die Fäserchen mit einer . häutchenartigen Umhüllung b1, füllt die Zwischenräume
d zwischen den Fäserchen aus und bildet eine den Faden einschließende Umhüllung
c. Der Faden erhält dadurch ein dichtes, geschlossenes Gefüge. Auf diese Weise wird
die Festigkeit des Fadens wesentlich gesteigert. Gleichzeitig werden die papiernen
bzw. textilen Faserbestandteile vor unmittelbarer Beeinflussung geschützt.
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Als Lack findet vorzugsweise ein solcher Verwendung, der gegen Witterungseinflüsse
beständig ist. Je nach dem Verwendungszweck des Gitters muß der Lack zugleich Wasser-
oder hitze- oder säurebeständig sein. Lacke dieser Art sind an sich bekannt. Für
Gitter, die zum Herstellen von starker Hitze ausgesetzten Gegenständen dienen, können
Kunstharzlacke auf Phenolharnstoff- oder Kaseinbasis benutzt werden. Es kann aber
auch ein Naturharzlack, z. B. Kopallack, mit geeigneter Präparation Verwendung finden.
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Der Lack kann farblos oder gefärbt sein. Damit ein Gitter von metallähnlichem
Aussehen entsteht, empfiehlt es sich, dem Lack Metallstaub bzw. Metallfarbe beizumischen.
Der Lack dient in diesem Falle nicht nur als Schutz für die papiernen bzw. textilen
Faserbestandteile, sondern zugleich als Bindemittel z. B. für den Metallstaub. Dieser
steigert die Schutzwirkung des Lacküberzuges.
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Wenn beim Aufspritzen des Lackes die Gewebeporen ausgefüllt und somit
verstopft werden, kann das Öffnen der Poren durch Preßluft erzielt werden.
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Das neue Gitter ist für Filter, Schutzgitter. Siebe, Fliegengitter,
als Einlage für Platten aller Art, z. B. Preßstof£platten, Gummiplatten, für Wandverkleidungen
usw. brauchbar.