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Vorrichtung zum Steuern von Schneidemaschinen o. dgl. unter Benutzung
lichtempfindlicher Zellen Es ist bereits vorgeschlagen worden, mit Hilfe von Prüfvorrichtungen,
z. B. photoelektrischen Anordnungen, Sortiermaschinen u. dgl. zu steuern. Hierbei
werden die zur Steuerung herangezogenen Körper (Sortiergut) nacheinander an der
Prüfvorrichtung vorbeigeführt. Des weiteren liegt in der Technik häufig die Aufgabe
vor, fortlaufend Material, z. B. Papier, an irgendwie bezeichneten Stellen zu trennen
bzw. zu zerschneiden oder auch zu bedrucken. Da in allen diesen Fällen die Anordnung
der Prüfvorrichtung in der unmittelbaren Nachbarschaft der die eigentliche Arbeitsleistung
ausübenden Vorrichtung Schwierigkeiten macht, hat man bereits vorgeschlagen, Prüfung
und Arbeitsvorgang voneinander zu trennen und ihren vorbestimmten zeitlichen und
räumlichen Abstand dadurch zu berücksichtigen, daß man einerseits das Prüfgut, andererseits
den Arbeitsmechanismus bis zur eigentlichen Arbeitsstelle einander entsprechende
Wege durch-; laufen ließ. Vorrichtungen dieser Art lassen sich jedoch nur dann verwenden,
wenn die Prüfstellen in ebenso genau bestimmten räumlichen Abständen voneinander
liegen, wie sie zwischen den Bereitschaftsstellungen des bzw. der Arbeitsmechanismen
bestehen.
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Die Erfindung erreicht auf überaus einfachem Wege eine Unabhängigkeit
von dieser häufig schwer zu erfüllenden Vorbedingung und ermöglicht es, auch dann
betriebssicher zu arbeiten, wenn die Prüfstellen in beliebigen räumlichen Abständen
aufeinanderfolgen, eine Aufgabe, die z. B. beim Schneiden eines Papierbandes auf
Grund aufgedruckter oder aufgezeichneter Marken stets vorliegt und bisher kaum lösbar
erschien. Die Erfindung macht dabei Verwendung von einem Laufwerk. das erst durch
die Prüfvorrichtung in Gang gesetzt wird und bei seinem Ablauf den Arbeitsvorgang
auslöst.
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Die Erfindung sei zunächst an Hand eines einfachen Beispiels erläutert.
Es sei die Aufgabe gegeben, einen fortlaufenden Papierstreifen an Stellen, die mit
einem etwa aufgedruckten Strich gekennzeichnet sind, zu zerschneiden. Die schematische
Übersicht der zur Lösung dieser Aufgabe dienenden erfindungsgemäßen Anordnung zeigt
Abb. i. Das Papierband i wird mit Hilfe von Führungsrollen z zunächst an einem strahlenempfindlichen
Prüforgan 3 vorbeigeführt. Dieses Prüforgan besteht aus einer Glühlampe q., deren
Glühfaden mit Hilfe der Linse 5 auf dem Papierstreifen i als heller Strich abgebildet
wird. Zur Beobachtung des reflektierten Lichtes dienen die zwei Photozellen 6, welche
über eine Verstärkeranordnung mit einem Relais verbunden sind. Das Papierband i
wird auf dem Tisch 7 entlang bewegt und gelangt schließlich zu der durch den Preßbalken
8 und das Messer 9 angedeuteten Schneideanordning. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
gelingt es nun zu :erreichen, daß der eigentliche Arbeitsvorgang, d. h. das Zerschneidendes
Papierbandes,
zeitlich und räumlich gegen die Prüfung durch das optische Organ 3 verschoben stattfindet.
Die Maschine merkt sich gewissermaßen, wann die gekennzeichnete Stelle des Papierbandes
unter der Prüfanordnung 3 bei i o vorbeigewandert ist, und wann sie die Schneidevorrichtung
8, 9 bei i i erreicht. In diesem Augenblick erfolgt dann der Arbeitsvorgang, d.
h. die Fortbewegung des Bandes i wird für .einen Augenblick unterbrochen, der Preßbalken
8 senkt sich, und das Messer 9 führt den Schnitt aus.
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In welcher Weise dies nach der Erfindung erreicht wird, zeigt Abb.
2. Das Laufwerk 12 ist mit der Fördervorrichtung, z. B. mit einer der Führungsrollen
2, mechanisch gekoppelt, und zwar erfolge die Kopplung durch Reibung, so daß das
Laufrad der in Richtung des Pfeiles stattfindenden Bewegung nicht folgt, solange
es an der Nase 13 des Sperrhebels 14 .anliegt. Der Sperrhebel 14 wird durch die
Prüfanordnung 3 gelöst, d. h. angehoben, sobald ein Strich auf dem Papierband i
erscheint und den durch die optische Anordnung 4, 5 abgebildeten Lichtstreifen für
einen Augenblick verdunkelt. In diesem Augenblick wii _3 nämlich durch die Prüfanordnung
3 ein Stromkreis ,geschlossen, durch den der Magnet 15 erregt und der Hebel 14 aus
der Sperrlage gehoben wird. Das Laufwerk i2 läuft nunmehr an. Sobald jedoch der
Punkt 16 der seitlich ansitzenden Profilscheibe 17 an der Nase 18 des Hebels i g
vorbeiläuft, fällt der Hebel 19 ein, und der Kontakt 2o wird betätigt. (Zur Vermeidung
von Verzögerungen ist Ruhestromschaltung gewählt.) Im Stromkreis des Kontaktes 2o
liege der Antrieb für die Schneidevorrichtung 8, g. Wird nun die Wegstrecke auf
der Profilscheibe 17 vom ;gezeichneten Ruhepunkt der Nase 18 aus bis zum Punkt 16
so eingestellt, daß sie der Wegstrecke des Papierstreifens i vom Beobachtungspunkt
i o bis zum Arbeitspunkt i i entspricht, so erfolgt der Schneidevorgang genau in
demjenigen Augenblick, in dem sich die Markierung unter dem Messer 9 befindet. Der
Papierstreifen wird also an der vorausbestimmten Stelle geschnitten. Nach Betätigung
des Kontaktes 2o läuft das Laufwerk 12 weiter, bis die Vase 21 am Hebel 14 ansteht.
Von diesem Augenblick an ist das Laufwerk von neuem zur Auslösung bereit.
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Ob das Laufwerk 12, 17 aus zwei symmetrischen Hälften, wie gezeichnet,
besteht oder nur einfach bzw. mehrfach unterteilt ist, richtet sich nach den jeweils
vorliegenden Abmessungen der Vorrichtung und hat für seine ZVitkungsweise keine
grundsätzliche Bedeutung.
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Die Vorteile der Erfindung sind nicht allein darin zu erblicken, daß
infolge der mechanischen Kopplung des Laufwerkes 12 mit der Fördervorrichtung 2
der Arbeitsvorgang mit höchster Genauigkeit an der richtigen Stelle ausgelöst wird,
sondern vor allem darin, daß die Arbeitsvorrichtung (im obigen Beispiel die Schneidevorrichtung
8, 9) ohne Rücksicht auf Form und Umfang der Prüfvorrichtung 4, 5, 6 ausgebildet
und angeordnet sein kann. Besonders wichtig ist dieser Umstand bei Papierschneidemaschinen,
wo die Stapelhöhe sehr verschiedene Werte annimmt und der Preßbalken 8 bzw. das
Messer g verhältnismäßig viel Raum in Anspruch nehmen, so daß eine dicht benachbarte
Anordnung geeigneter Prüfmittel kaum möglich erscheint. Gemäß der Erfindung kann
jedoch der räumliche und zeitliche Abstand -zwischen Beobachtung und Arbeitsvorgang
beliebig gewählt werden, so daß man auch die Prüfanordnung 3 ohne Rücksicht auf
andere Einzelteile der Maschine zweckentsprechend einfach und betriebssicher auszubilden
vermag.
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Das Laufwerk vermag außer der rechtzeitigen Auslösung des Arbeitsvorganges
natürlich auch noch andere Tätigkeiten, z. B. kurz vor dem Schnitt eine Herabsetzung
der Vorschubgeschwindigkeit des Bandes i, bei Prägemaschinen eine Reihe von Prägungen
und anderes" mehr _ durchzuführen. Für diese Auslösungen sieht man zweckmäßig Schaltvorrichtungen,
ähnlich der Profilscheibe 17, mit mehreren Schaltstufen vor.
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Die beschriebenen- Vorteile treten natürlich auch zutage, wenn die
Erfindung auf Maschinen ähnlicher Art übertragen wird, also z. B. auf Druck-, Präge-,
Falz- und Stanzmaschiilen u. dgl. m. Auch kann die Prüfung statt auf photoelektrischem
ebensogut auch auf mechanischem, elektrischem oder magnetischem Wege erfolgen, ohne
daß der Sinn der Erfindung hiervon berührt wird.
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Eine weitere Vervollkommnung der Erfindung ergibt sich dadurch, daß
man mehrere Laufwerke der beschriebenen Art anordnet, die nacheinander eingeschaltet
werden. Es wird dann möglich, die Arbeitsgänge in einem Abstand aufeinanderfolgen
zu lassen, der kleiner ist als der Abstand der strahlenempfindlichen Anordnung von
der Arbeitsstelle der Maschine, d. h. kleiner als der Abstand der Punkte i o und
i i in Abb. i.
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Ein Ausführungsbeispiel dieser Art zeigt Abb. 3. Es sind vier Laufwerke
entsprechend demjenigen (12) in Abb. 2 angeordnet und in Aufsicht unter den Nummern
22, 23, 24 und 25 erkennbar. Die Hebe126, 27, 28 und 29 entsprechen dem Hebel-14
in Abb.2. Der diese Hebel bewegende gemeinsame Elektromagnet; der dem Magnet 15
in Abb. 2 entspricht, ist der Übersichtlichkeit halber nicht mit eingezeichnet.
Die Hebe126, 27, 28 und
29 tragen Verlängerungsstücke 30, 31, 32
und 33, de oberhalb der Scheibe 34 liegen. Werden die Hebel 26, 27, 28 und
29 durch den Elektromagneten beeinflußt, so vermag in der gezeichneten Stellung
nur der Hebel 27 dem Zuge zu folgen, weil er mit seinem Verlängerungsstück 31 über
dem Ausschnitt 35 der Scheibe 34 liegt. Es wird also nur das Laufwerk 23 in Gang
gesetzt. Die Scheibe 34 ist nun so angeordnet, daß sie 'sich nach jedem Anlauf eines
Laufwerkes (22, 23. 24 ,od(e#r -25), d. h. nach jedem von der Prüfvorrichtung 3
gegebenen Stromstoß um einen Sektor in Richtung des Pfeiles weiterdreht. Auf diese
Weise werden die einzelnen Laufwerke 22, 23, 24 und 25 nacheinander freigegeben,
so daß, der Abstand der Markierungszeichen bzw. der zu sortierenden Körper etwa
3/#, der Wegstrecke io-i i beträgt. Die Zahl der Laufwerke läßt sich aber praktisch
offenbar beliebig vergrößern, so daß man die Markierungspunkte auch noch dichter
anzuordnen vermag.
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Die aufeinanderfolgende Freigabe der einzelnen Laufwerke kann selbstverständlich
auch elektrisch etwa dadurch geschehen, daß durch eine Kontaktscheibe nacheinander
getrennte Magneten, die je zu .den Hebeln 26, 27, 28 und 29 gehören, in den Stromkreis
der durch die Photozellen 6 gesteuerten Relaisanordnung eingeschaltet werden.
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Die beschriebene mechanische Kopplung des Laufwerkes mit der Fördervorrichtung
2 hat den Vorteil, daß eine sehr hohe Genauigkeit erreicht werden kann, die z. B.
bei Schneidemaschinen den Bruchteil eines Millimeters zu betragen vermag. In gewissen
Fällen kann man jedoch das Laufwerk auch elektrisch weiterbewegen.
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Die Anordnung des Laufwerkes kann an irgendeiner geeigneten Stelle
der Maschine erfolgen, so daß deren einzelne Arbeitsgänge durch dies zusätzliche
Gerät in keiner Weise behindert und beeinträchtigt werden: Die Verwendung des Laufwerkes
löst somit gleichzeitig die Aufgabe, die Arbeitsweise von Maschinen zu automatisieren,
ohne dabei zu unangenehmen Verwicklungen und Zusatzbauten zu gelangen.
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In den nächsten Beispielen sei eine Sortiermaschine beschrieben, um
zu zeigen, daß das Laufwerk auch schrittweise durchgeschaltet werden kann und daß
sich mit seiner Hilfe selbst die schwierige Aufgabe der Trennung von Körpern in
mehrere Gruppen mit verhältnismäßig einfachen Mitteln durchführen läßt. Das Schema
der Anordnung zeigt Abb. 4. Auf einem Laufband 36 wandern Körper 37 in gewissen
Abständen durch die Sortiervorrichtung, die aus der strahlenempfindliehen Anordnung
38 und einer Reihe von Behältern 39 besteht, in die die sortierten Körper entsprechend
ihrer optischen Beschaffenheit abgelegt werden sollen. Das Ablegen in die einzelnen
Behälter wird durch die schematisch angedeuteten Vorrichtungen 40 veranlaßt, die
den aussortierten Körper 37, sobald er sich in ihrem Bereich befindet, entweder
vom Förderband herunterschieben oder in anderer Weise zu einer Wegänderung veranlassen.
Die Anordnung arbeitet so, daß die Körper 37 schrittweise jeweils um die Wegstrecke
S weitergeführt werden, wobei sie nach jedem Schritt für einen kurzen Zeitraum ruhen.
Während dieser Ruhezeit erfolgt die Prüfung des jeweils unter der lichtempfindlichen
Anordnung 38 (Wegstrecke So) befindlichen Körpers 37.
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Die Vorrichtung hat nun die Aufgabe zu erfüllen, einen geprüften Körper
37 in demjenigen Augenblick zur Aussortierung zu bringen, in dem er an den betreffenden
Vorratsbehälter gelangt, für - den er bestimmt ist. Diese Aufgabe wird mit Hilfe
des Laufwerkes folgendermaßen gelöst: Sobald ein Körper 37 durch schrittweise Fortbewegung
um die Wegstrecke So unter die strahlenempfindliche Anordnung 38 gelangt ist, wird
der Schalter 41 eingelegt. Dieser Schalter schließt einen Stromkreis, der aus der
Batterie 42, der in der Vorrichtung 38 enthaltenen Photozelle, der Glimmstrecke
43, dem Kondensator 44 und dem Relais 45 besteht. Durch das vom beobachteten Körper
reflektierte Licht wird ein Photostrom in der Zelle hervorgerufen, der zum Aufladen
des Kondensators 44 führt. Ist diese Aufladung so weit fortgeschritten, daß das
Zündpotential der Glimmstrecke 43 erreicht wird, so findet bekanntlich eine stoßartige
Entladung des Kondensators 44 über die Glimmstrecke 43 statt, die zur Betätigung
des Relais 45 führt. Die Zeit, die vom Schließen des Schalters 41 bis zur Betätigung
des Relais 45 vergeht, ist um so kürzer, je größer das Reflektionsvermögen (also
z. B. je heller die Farbe) des beobachteten Körpers 37 ist. Diese Zeitstrecke wird
im vorliegenden Falle zur Kennzeichnung der Sortiergruppen benutzt. Zu diesem Zwecke
wird gleichzeitig mit der Schließung dies Schalters 41 ein Stromkreis geschlossen,
der den Magneten 46 der Abb. 5 betätigt. Für die Bestimmung der Zeitstrecke, die
vom Schließen des Schalters 41 bis zum Ansprechen der Glimmröhre 43 vergeht, dient
das Laufwerk, das aus dem Rad 47 besteht. Das Rad 47 ist durch Reibung o. dgl. mit
einer Antriebsvorrichtung, z. B. einem Motor oder Uhrwerk, mechanisch gekoppelt,
das bestrebt ist, es im Sinne des Pfeiles zu drehen. Im Ruhezustand ist das Rad
47 jedoch durch den Sperrhebel 48 an dieser Bewegung gehindert. Die Drehbewegung
setzt
ein, sobald der Magnet 46 und gleichzeitig der Schalter 4s betätigt werden und der
Sperrhebel 48 das Rad 47 freigibt. Durch das Ansprechen des Relais 45 in Abb. 4
wird die Wicklung des Magneten 46 wieder stromlos ,gemacht, so daß das Rad 47 insgesamt
nur für diejenige Zeitstrecke entsperrt bleibt, die zum Aufladen des Kondensators
44 bis zur Ansprechschwelle der Glimmröhre 43 erforderlich ist. Das Rad 47 wird
also um einen desto größeren Winkel in Richtung des Pfeiles gedreht, je dunkler
der jeweilig beobachtete Körper 37 ist. Mit der Drehung des Rades 47 um einen die
Helligkeit des betreffenden Sortierkörpers bestimmenden Winkel ist im vorliegenden
Falle die Prüfung des Körpers 37 abgeschlossen, und der Körper kann nur einen Schritt,
d. h. bis Sr, weiterbewegt werden.
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Das Rad 47 sei während der Meßzeit beispielsweise um vier Zähne in
Richtung des Pfeiles weitergedreht worden. Während der schrittweisen Weiterbewegung
des Förderbandes muß nunmehr der Ablauf des Laufwerkes erfolgen. Diesem Zwecke dient
die Zugstange 49, die bei jedem Förderschritt des Bandes 36 so weit nach links gezogen
wird, daß sich die Nasen 5o und 5s der Hebel 52 und 53 in Höhe der punktierten Linie
54 befinden. Das Laufrad 47 wird also durch den Hebel 52 bei jedem Schritt des Förderbandes
36 um einen Zahn zurückgedreht, so daß es nach ebensoviel Schritten in seine Ruhelage
zurückgelangt ist, um wieviel es vorher während des Prüfvorganges aus dieser Lage
herausgeführt worden war. Ist das Laufwerk 47 jedoch in die gezeichnete Ruhelage
zurückgekehrt, so wird es durch den Hebel 52 nicht mehr weitergedreht, da
an dieser Stelle der zum Angreifen des Hebels 52 erforderliche Stift fehlt. Gleichzeitig
wird zwischen den beiden Schleiffedern 55 und 56 eine leitende Verbindung hergestellt.
Dieser Kontakt würde also in Verfolg des obigen Beispiels, bei dem das Laufrad um
vier Zähne aus seiner Ruhelage herausgedreht sein sollte, offenbar nach vier Schritten
des Förderbandes 37 wieder geschlossen werden. Wenn der unter S4 in Abb. 4 ,gekennzeichnete
Behälter 39b für diese Körpersorte vorgesehen ist, so müßte also nach Schließung
der Verbindung zwischen den Schleiffedern 55 und 56 die zu 54 gehörige Vorrichtung
4o eingeschaltet werden, damit sie den vor ihr angelangten Körper in den unter S4
befindlichen Behälter 39b abwirft.
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Diese Auswahl der betreffenden Abwurfvorrichtung 40 erfolgt durch
das Schaltrad 57, das in Abb. 5 unterhalb des Laufwerkes 47 angeordnet ist. Das
Schaltrad 57 ist in Ruhelage gezeichnet. Sobald der Magnet 46 Strom führt, d. h.
während der Prüfung eines Körpers 37 durch die Anordnung 38 wird gleichzeitig der
Sperrhebel 58 angehoben. Das Winkelstück 59 wird infolgedessen durch das Gewicht
des Hebels 53 nach links gedreht, so daß der Greifhebel 53 in eine
tiefere Lage fällt. In dieser tieferen Lage vermag die Nase 5 i beim nächsten Schritt
den nach dem Mittelpunkt der Scheibe 57 versetzten Stift 6o zu erfassen und die
Schaltscheibe 57 um einen Sektor weiterzudrehen. Bei der mit dem ersten neuen Schritt
der Fördervorrichtung 36 erfolgenden Betätigung des Hebels 53 durch die Zugstange
49 ist jedoch der Prüfvorgang bereits beendet und der Magnet 46 wieder stromlos.
Da das Ende 6s des Hebels 53 hochgebogen. ist, kann- bei nach links geführtem Greifhebel
53 der Winkel 59 unter dem Zug der Feder 62- wieder in seine Ruhelage zurückgebracht
und von dem Sperrhebel 58 erneut erfaßt werden. Der Greifhebel g3
gleitet
daraufhin wieder in seiner höheren Lage hin und her, vermag aber trotzdem bei jedem
Schritt das Schaltrad 57 um einen Sektor weiterzuschalten, weil die Stifte 63 in
hinreichender Entfernung vom Mittelpunkt des Schaltrades 57 angeordnet sind. Erst
wenn das Schaltrad 57 wieder in seiner gezeichneten Ruhelage angelangt ist, bleibt
es stehen, weil dann der Hebel 53 den nach unten versetzten Stift 6o nicht
zu fassen vermag.
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Durch das Laufrad 47 wurde die Verbindung zwischen den Kontaktfedern
55 und 56 nach dem vierten Schritt (So-S4) hergestellt. Nach dem vierten Schritt
des Schaltrades 57 befindet sich aber das Kontaktsegment 64 an der Schleiffeder
66, die zu der über S4 befindlichen Vorrichtung 40 gehört. Durch das Laufwerk 47
wird infolgedessen die Schrittzahl bestimmt und durch das Schaltrad 57 die dieser
-Schrittzahl zugehörige Sortiervorrichtung 40 ausgewählt.
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Im vorliegenden Beispiel werden alle Körper, die einen .gewissen Helligkeitsgrad
überschreiten, d. h. bei denen das Laufwerk 47 während der Meßzeit um ein bis drei
Zähne oder um weniger als einen Zahn aus seiner Ruhelage herausgeführt wird, in
einen gemeinsamen Behälter, und zwar den unter S3 befindlichen Behälter 39a einsortiert.
Bei solchen Körpern wird vom Laufwerk 47 die Verbindung zwischen den Schleiffedern
55 und 56 nach dem nullten, dem ersten, zweiten oder dritten Schritt herbeigeführt,
vom Schaltrad 57 jedoch erst stach dem dritten Schritt (Schleiffeder 66), d. h.
in dem Augenblick, in dem sich der Körper über dem zu S3 gehörigen Behälter 39a
befindet. Wenn das Schaltrad 57 beim weiteren Umlauf nacheinander noch alle übrigen
Steuervorrichtungen 4o in Tätigkeit setzt, so kann hierdurch
offenbar
keine Fehlsortierung entstehen, da sich ja nichts mehr an der zugehörigen Stelle
des Förderbandes 36 befindet, wenn der betreffende Körper 37 bereits vorher abgelegt
worden ist. Nach Rückführung des Laufwerkes 47 in die gezeichnete Ruhelage und nach
beendeter voller Umdrehung des Schaltrades 57 befindet sich die Anordnung wieder
in Bereitschaft für die Prüfung eines neuen Körpers.
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Hat ein Körper sehr geringes Reflektionsvermögen, so kann es geschehen,
daßi das Laufwerk 47 um mehr als sieben Zähne und schließlich bis zum Anschlag des
vergrößerten Zahnes 68 gegen den Hebel 48 geführt wird. Die Rückschaltung erfolgt
dann in mehr als sieben Schritten, so daß die Verbindung 55# 56 erst hergestellt
wird, nachdem das Schaltrad 57 über alle Schleiffedern 65, 66, 67 usw. hinweggegangen
ist. Der betreffende Körper bleibt also auf dem Förderband liegen und gelangt in
den letzten Sammelbehälter 391.
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Es ist selbstverständlich, daß bei einer Sortiervorrichtung der zuletzt
beschriebenen Art mehrere solcher Laufwerke 47 mit Schaltrad 57 vorgesehen werden
müssen, um die Körper in der erforderlichen Dichte anordnen zu können. Des weiteren
kann die gleichmäßige Bewegung des Laufrades 47 während der Messung durch eine beliebig
anders verlaufende Bewegung ersetzt werden, die mit Hilfe von Übersetzungen, Führungsscheiben
o. dgl. erzeugt wird. Es kann dann leicht ein der jeweiligen Aufgabe entsprechender
Zusammenhang zwischen den optischen Eigenschaften der Körper 37 und den gewünschten
Sortiergruppen gewonnen werden. Dasselbe Verfahren, das im vorliegenden Beispiel
für eine Sortiermaschine beschrieben worden ist, läßt sich selbstverständlich auch
für andere Zwecke, z. B. zum Versehen von Gegenständen mit verschiedenen Aufdrucken
verwenden, wobei von Fall zu Fall zu entscheiden ist, ob man eine schrittweise oder
stetige Fortbewegung des Laufwerkes ¢7 verwendet oder nicht. Auch im vorliegenden
Beispiel befinden sich die eigentlichen Sortiervorrichtungen, d. h. die Steuervorrichtungen
¢o sowie die Sammelbehälter, getrennt von der optischen Anordnung 38, so daß jeder
Bauteil die seiner Aufgabe am besten dienliche Ausgestaltung erfahren kann.