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Stoffzuschneidemaschine mit einem feststehenden und einem bewegten
Scherenschenkel Die Erfindung bezieht sich auf eine Stoffzuschneidemaschine finit
einem tmteren, f@ststehenden Scherenschenkel und einem oberen, durch motorischen
Antrieb auf und ab bewegten Scherenschenkel. Bei bekannten Maschinen dieser Art
ist die Maschine mit dem ortsfest angebrachten Motor durch eine biegsame Welle verbunden.
Diese Welle treibt mit einer großen Übersetzung ins Langsame durch ein Kegelradgetriebe
eine exzentrische Scheibe an, welche. das Obermesser gegen die Wirkung einer Rückzugsfeder
bewegt. Die Messer sind bei der bekannten Einrichtung wie bei einer gewöhnlichen
Schere als lange Schenkel ausgebildet. Diese Maschine ist infolge des Antriebs durch
eine biegsame Welle und der Zwischenschaltung eines Kegelradgetriebes nicht nur
sehr verwickelt und unhandlich, sondern sie ist auch zum Zuschneiden von Stoffen
nach Schablonen unbrauchbar, weil, sie nur gerade Linien, aber keine Bogen schneiden
kann. In der Krümmung würden sich die einzelnen langen Schnitte als Tangenten an
die Krümmung aneinanderreihen, so daß kein glatter Schnitt in der Krümmung entstände
und der Stoffrand zerstückelt würde.
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Diese Nachteile sind bei der neuen Stoffzuschneidemaschine vermieden.
Bei dieser Maschine werden ganz kleine, nur wenige Millimeter lange Schnitte, sehr
schnell aufeinanderfolgend, aneinandergereiht, so daß das Schneiden gewissermaßen
punktw`ise erfolgt. Auf diese Weise können Krümmungen vollkommen glatt geschnitten
werden. Erfindungsgemäß sitzt auf der Motorwelle ohne Zwischenschaltung einer Übersetzung
eine N ockenscheibe mit mehreren Nocken. Diese Nocken lassen das um einen Drehpunkt
schwingende Obermesser gegen die Wirkung einer Rückzugsfeder bei jeder Motorumdrehung
mehrmals mit ganz geringem Schneidhub gegen das feste Untermesser schwingen. Hat
der Motor beispielsweise ;; o0o Umdrehungen in der Minute und besitzt die Nockenscheibe
vier Nocken, so macht das Obermesser 8 ooo Hübe. Der Motor ist vorteilhaft in dem
gleichzeitig als Handgriff dienenden Gehäuse in der Längsrichtung gelagert.
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In den Abb. r bis 3 der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in
einer beispielsweisen Ausführung dargestellt. Abb. r zeigt die neue Stoffzuschneidemaschine,
von der Seite gesehen. Abb. a ist eine Ansicht von oben, Abb. 3 eine Ansicht von
vorn.
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Am Gehäuse a, welches beim Schneiden gleichzeitig als Handgriff dient
und in dem ein kleiner Motor untergebracht ist, ist vorn, und zwar seitlich möglichst
tief, das Untermesser b fest angebracht. Letzteres ist hinter der Schneide c nach
oben geführt und hier mit Schrauben außen am Gehäuse des Motors befestigt. Das Obermesser
g ist durch einen an der Gehäusewand des Motors befestigten winkligen Hebelarm
m schwingend im Punkt d
gelagert. Die auf der Motorwelle
h sitzende Scheibe/ mit vorstehenden Nocken e ist so ausgebildet, daß bei Drehung
im Sinne des Uhrzeigers (das ganze von vorn gesehen) die vorstehenden Nocken in
eine entsprechende Aussparung des oberen Scherenschenkels eingreifen und diesen
während der Drehung des Motors in kurzem Andruck nach unten drückt, wodurch die
vordere Schneidhälfte i gegen das Untermesser b bewegt wird. Nach jedem Anschlag
durch die Nocken e zieht eine Feder h den oberen Scherenschenkel wieder in die alte
Lage zurück. Bei vier Nocken wird also das schneidende Messer während einer Umdrehung
viermal auf und nieder bewegt. Da diese Nocken so ausgebildet sind, daß bei jedem
Anschlag gegen den oberen Scherenschenkel nur kurze Hübe voll eiili-eü Millimetern
entstehen, ergibt dies bei schneller Drehung des 'Motors kurze, schwingende Hübe
bzw. Schnitte der vorderen Schneidhälfte i gegen den unteren Scherenschenkel b.
Der untere Scherenschenkel b gibt mit seinem hinteren hochgeführten Teil l dem beweglichen
oberen Scherenschenkel ä eine gute Führung und ist außerdem an der Innenfläche des
Teils L mit Schmiernuten versehen.
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Bei Benutzung der neuen Stoffzuschneidemaschine nimmt man das Gehäuse,
mit den beiden Scherenmessern nach vorn, in die Hand und drückt dabei mit dem Handballen
auf den Einschaltknopf tt. wodurch der Motor mit den Scherenmessern in Betrieb gesetzt
wird.
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Durch eine hohe Maschinengeschwindigkeit entsteht eine hohe Schnittgeschwindigkeit,
so daß mit der neuen Vorrichtung, wie auch die Praxis gezeigt hat, eine größere
Anzahl von aufeinandergelegten Stofflagen geschnitten werden kann. Das untere Messer
gleitet hierbei unter dem Stoff hin. Da es ganz unten am Gehäuse sitzt und auch
schmal ist, wird der Stoff nicht mehr wie bisher beim Schneiden mit den langschenkligen
Scheren dauernd gehoben und gesenkt, sondern bleibt ruhig auf dem Tisch liegen.
Dies bedeutet gerade beim Zuschneiden einen besonders wichtigen Vorteil, da hier
meistens nach Schablonen geschnitten wird, die auf den Stoff aufgelegt werden. Die
neue Vorrichtung schneidet genau so gut nach geraden «vit, nach gebogenen Schnitten
bzw. Linien.
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Der große Vorteil dieser Maschine besteht außerdem darin, daß der
Antrieb der Messer in einem kleinen, handgriffähnlichen Gehäuse untergebracht ist
und jedes übersetzungsgetriebe; wie biegsame Welle und Zahnräder, zwischen @ Motor
und Messer fortfällt.