DE519050C - Verfahren zur Oxydation von Xanthogenaten der Kohlenhydrate - Google Patents

Verfahren zur Oxydation von Xanthogenaten der Kohlenhydrate

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DE519050C DEH108269D DEH0108269D DE519050C DE 519050 C DE519050 C DE 519050C DE H108269 D DEH108269 D DE H108269D DE H0108269 D DEH0108269 D DE H0108269D DE 519050 C DE519050 C DE 519050C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B15/00Preparation of other cellulose derivatives or modified cellulose, e.g. complexes
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Description

  • Verfahren zur Oxydation von Xanthogenaten der Kohlenhydrate Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Kohlenhydratverbindungen. Es ist bekannt, daß, wenn Xanthogenate der Kohlenhydrate, wie z. B. Cellulosexanthogenat (Viskose) oder Stärkexanthogenat, mit gewissen schwach oxydierendenAgenzien, wie einer Jodlösung in Gegenwart einer schwachen Säure, Ferricyankalium, Ferricyannatrium, Kupfersalzen usw., behandelt werden, ein Niederschlag erfolgt, wobei die Reaktion wahrscheinlich nach einem der folgenden Schemata vor sich geht: Die Reaktion kann jedoch nicht mit beliebigen Oxydationsmitteln ausgeführt werden, da z. B. solche Verbindungen, wie Natriumhypochlorit, Wasserstoffperoxyd und Kaliumpermanganat, die Kohlenhydratverbindung spalten. Die Oxydationsmittel, welche benutzt werden können, sind indes kostspielig, wie z. B. Jod, oder müssen in großer Menge benutzt werden, wie z. B. beim Ferricyanid, so daß die Erzeugnisse kostspielig sind und bis jetzt keine nennenswerte Verwendung gefunden haben.
  • Der Zweck vorliegender Erfindung ist die Herstellung der Verbindungen in einfacher, billiger und praktischer Weise, so daß sie handelsmäßig erzeugt. werden können.
  • Erfindungsgemäß werden Xanthogenate der Kohlenhydrate, wie z. B. Cellulosexanthogenat (Viskose) oder Stärkexanthogenat oder Gemische bzw. kolloidale Zusammensetzungen, welche diese Verbindungen enthalten, mit Stickstoffoxyden oder entsprechenden Säuren derselben in Gegenwart von Säuren, vorzugsweise schwachen Säuren, behandelt. Es wurde in .der Tat gefunden, daß z. B. salpetrige Säure, die gewöhnlich nicht als Oxydationsmittel betrachtet wird, da sie in vielen Fällen als Reduktionsmittel wirkt, bei Cellulosexanthogenat oder Stärkexanthogenat in ähnlicher Weise wie Jod wirkt.
  • Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, zwecks Herstellung von Salpetrigsäureestern der Cellulose salpetrige Dämpfe in einem Träger von Essigsäure oder von Salpetersäure zu verwenden, doch erfolgte die Behandlung bei vollständiger Abwesenheit von Wasser, und es läßt sieb. dabei, die Entstehung von Nebenprodukten, wie Nitroso- und Acetylderivaten der Cellulose, nicht vermeiden. Die vorliegende Erfindung bezweckt nichi die Herstellung von Salpetrigsäureestern, sondern von Oxydationsprodukten der Xanthogenate der Kohlenhydrate, wie Cellulose, und verwendet dazu im Gegensatz zu ,dem obergenannten Verfahren wässerige Lösungen -der salpetrigen Säure oder ihrer Salze, und zwar in Gegenwart von schwachen Säuren (reit Ausnahme der von Stickoxyden abgeleiteten).
  • Zwecks Ausführung der Erfindung wird vorzugsweise salpetrige Säure benutzt, obwohl auch andere Stickoxyde mit schwach oxydierenden Eigenschaften benutzt werden können, wie z. B. Stickstoffoxyd (NO) und Stickstoffdioxyd (N02). Die salpetrige Säure kann zu einer angesäuerten Lösung des Xanthogenats hinzugefügt oder es kann ein Salz der salpetrigen Säure zu dem Xanthogenat zugefügt und die Lösung dann durch Zusatz einer schwachen Säure, wie Essigsäure, angesäuert werden, oder die Lösung des Xanthogenats kann zuerst angesäuert und dann zu der Lösung der salpetrigen Säure hinzugesetzt werden.
  • Das Erzeugnis, welches als Dixanthogen angesprochen werden kann, fällt in Form eines porösen oder schwammähnlichen Niederschlages aus, je nach dem Grad des Umrührens und der Art des Gemisches der Bestandteile zusammen. Wenn eine Masse gebildet worden ist, so kann sie leicht in quarkähnlichen Niederschlag zerteilt und dann besser ausgewaschen werden. Infolge des großen Gasvolumens, das sich bei dem Vorgang entwickelt, wird die Verbindung in sehr umfangreichem Zustande ausgefällt und besitzt infolge der großen wirksamen Oberfläche hohe Reaktionsfähigkeit. Ein während des Vorganges gebildetes Stickoxydul kann durch Aussetzen an der Luft oxydiert und in nützliche Stoffe verwandelt bzw. nach der Oxydation wieder verwendet werden.
  • Die Reaktion geht wahrscheinlich nach der einen oder der anderen der folgenden Gleichungen oder teilweise nach den beiden vor sich aROCSSH -}- 2HN0, -- (ROCSS)2 -f- 2H,0 + 2N0 (i) 2ROCSSH+2HN02 - (ROCS)2S -f- S + zH20 -[- 2N0 (2) Folgendes Beispiel dient zur Erläuterung der Erfindung: ioo Teile Cellulose oder Stärke werden mit einer i8°1oigen Lösung von Ätznatron behandelt, so daß 3oo Teile entstehen. Die Masse wird dann entweder unmittelbar oder nach einiger Zeit, etwa mehreren Tagen, beider Lufttemperatur mit bis zu 8o Teilen Schwefelkohlenstoff (gewöhnlich 45 Teile) während etwa 4. bis 8 Stunden behandelt, wodurch Kohlenhydrat in Xanthogenat verwandelt wird, welches in kaltem Wasser gelöst und bis auf 2ooo bis io ooo Teile verdünnt wird. Die kalte Lösung wird dann mit Essigsäure neutralisiert oder schwach sauer gemacht und dann mit einer Lösung von 5 bis 5o Teilen Natriumnitrit, gelöst in ioo bis aooo Teilen Wasser, gemischt und mit der berechneten Menge Salzsäure oder einem leichten Übersahuß von Essigsäure vermischt. Die Lösung wird während des Mischers lebhaft umgerührt, und die Reaktion findet statt unter Entwicklung von Stickoxydul, während das fest werdende Gemisch durch eia. Gas expandiert und sich zu einer umfangreichen schwammartigen Masse absetzt. -Diese wird zerkleinert, wodurch das Stickoxydul entweicht, und sie wird dann gut in Wasser ausgewaschen. Das Erzeugnis kann für verschiedene Zwecke benutzt werden. Anstatt Essigsäure lassen sich andere schwache Säuren, wie Milchsäure, Ameisensäure, Borsäure, verwenden in äquivalenten Mengen, welche genügen, um die Xanthogenatlösung zu neutralisieren bzw. schwach sauer zu machen.
  • Das Verfahren gemäß Erfindung .kann auch zur Behandlung von cellulosehaltigen Gespinstfasern, Garnen, Geweben usw. benutzt werden, .die im ganzen oder in einzelnen Bestandteilen, sei es von Haus aus aus Xanthogenat, d. h. fertiger Viskose, hergestellt sind, sei es in einer bestimmten Verarbeitungsstufe ,in Xanthogenat umgewandelt worden sind. Das Gewebe kann z. B. durchweg aus Viskosefäden verwebt sein. oder es können nur einzelne Teile des Gewebes, z. B. der Einschuß, aus Viskose bestehen. Aridererseits kann ein Baumwollgewebe örtlich durch Aufdrucken von Natronlauge und Aussetzen den Schwefelkohlenstoffdämpfen in Xanthogenatbestandteile verwandelt werden. Durch Behandlung solcher Erzeugnisse gemäß Erfindung ist es möglich, den Faserstoffen, Garnen oder Geweben neue Eigenschaften zu verleihen. Die Faser (in losem Zustande) als Garn oder als Gewebe nimmt durch :die Behandlung an Volumen zu und ihre Oberfläche wird wollähnlich, womit auch bessere Eigenschaften als Bekleidungsstoff in bezug auf den Wärmeschutz hervorgehen. Die Faser nimmt ferner durch die Behandlung basische Farbstoffe ohne Beizen auf, so daß man durch Verspinnen- oder Verweben nichtbehandelter Faser mit der behandelten oder durch örtlichen Aufdruk der verdickten salpetrigen Säure und- nachheriges Ausfärben nach dem Einbadverfahren zweifarbige Muster erzielen kann.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Oxydation von Xanthogenaten der Kohlenhydrate, wie z. B. Cellulosexanthogenat (Viskose) oder Stärkexanthogenat, oder von Gemischen bzw. kolloidalen Zusammensetzungen dieser Verbindungen mittels salpetriger Säure, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit salpetriger Säure (HIN,) oder ihren Salzen in wässerigen Lösungen und in Gegenwart von schwachen Säuren (mit Ausnahme der von Stickoxyden abgeleiteten) erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die schwache Säure eine wässerige Lösung,der Essigsäure ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i zwecks Behandlung von Faserstoffen, Garnen oder Geweben, welche im ganzen oder in einzelnen Bestandteilen, sei es von Haus aus aus Xanthogenat bestehen, sei es in einer bestimmten Verarbeitungsstufe in Xanthogenat verwandelt worden sind, gekennzeichnet durch die Oxydation der Faserstoffe mit wässerigen Lösungen von salpetriger Säure oder ihren Salzen in Gegenwart einer schwachen Säure (mit Ausnahme der Salpetersäure).
DEH108269D 1925-10-24 1926-10-05 Verfahren zur Oxydation von Xanthogenaten der Kohlenhydrate Expired DE519050C (de)

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