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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung künstlicher Zähne aus zwei
keramischen massen Die Verteilung von verschiedenfarbig gefärbten keramischen Massen
innerhalb des Unterteils der üblichen Zahnformen ist schwierig und erfordert bei
den heutigen, hauptsächlich in, Gebrauch befindlichen Verfahren eine erhebliche
Handfertigkeit, um nicht zu unmöglichen Farbenverteilungen auf dem Zahnkörper zu
kommen.
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Bekannt ist es, die Handfertigkeit dadurch unnötig zu machen, daß
die beiden verschieden gefärbten Zahnmassen in Gestalt :eines zuerst vorgepreßten
Zahnteiles und einer zweiten über ihn gestrichenen Zahnmasse in die untere Zahnform
.eingetragen werden. Indessen macht es Schwierigkeiten, einen vorgepreßten Zahnteil
aus der Hilfsmatrize herauszunehmen und in das Unterteil der eigentlichen Zahnmatrize
hineinzubefördern.
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Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, ist vorgeschlagen worden, zu
dem Unterteil der eigentlichen Zahnmatrize ein zweites Matrizenobertef herzustellen,
das derart geformt ist, daß es in Verbindung mit dem Unterteil der eigentlichen
Zahnmatrize den zuerst vorgepreßten Zahnteil zu erzeugen vermag. Da beim Zurückziehen
des zweiten llatrizenoberteils nicht verhindert werden kann, .daß ein Teil der ausgeformten
Mineralmasse an ihm hängenbleibt, so wird das Matrizenuntertell mit diesem Hilfsoberteil
dazu benutzt, um nach dem Anpressen durch Erhitzen der beiden Teile eine genügende
Vortrocknung für diesen zuerst vorgepreßten Zahnteil zu erzeugen. Alsdann läßt sich
das Hilfsoberteil abnehmen, durch Einstreichen der zweiten Mineralmasse -das Zahnunterteil
entsprechend füllen, dann mit Hilfe des eigentlichen Zahnmatrizenoberteils der übliche
Herstellungsprozeß vollenden.
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Gemäß der Erfindung wird nun ein auf der Rückseite ebener und nur
auf der Vorderseite gerundeter und ausgeformter, in Richtung nach der Zahnwurzel,
der Zahnschneide und den Zahnrändern scharf ausgeformter Formling durch Einstreichen
unter Druck in einer nach oben offenen, zugleich eine. ganze Serie von Formlingen
herstellende, von der eigentlichen Matrizenform unabhängigen Hilfsform als zwar
beförderungsfähiger, aber zusammen mit der nachträglich in dem Unterteil der Zahnmatrize
aufgebrachten plastischen Mineralmasse noch verformbarer Körper ohne vorherige Trocknung
hergestellt.
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Durch Benutzung einer nach oben offenen, eine ganze Serie von Formlingen
herstellenden Hilfsform, in welche die erste Masse nur eingestrichen zu werden braucht,
ist die Schwierigkeit vermieden, die sich durch das Hängenbleiben der Masse an dem
Matrizenoberteil ergibt. Es fällt zugleich auch die Umständlichkeit des Trockenprozesses
weg, und es wird gleichzeitig erreicht, daß beide Massen in der eigentlichen Zahnform
noch verformbar sind, während bei einem vorgetrockneten Formling die zweite Masse
nur auf- oder umgepreßt zu werden vermag. Aus
einer nach oben offenen
Form läßt sich d& zuerst hergestellte Zahnteil leicht herausheben bzw. herausschieben
und auch ausreichend formfest herstellen, um ohne erhebliche Verformung in das Matrizenunterteil
der eigentlichen Zahnform bewegt werden zu können.
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Die Anwendung einer besonderen Form zur Herstellung des Formlings
an Stelle des Matrizenunterteils ermöglicht nicht nur die serienweise Herstellung
des Formlings, sondern macht auch die Zahnherstellung unabhängig von der Herstellung
des Formlings.
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Da der für das Verfahren nach der Erfindung erforderliche Formling
noch in plastischem Zustand verarbeitet wird, so kann die schwierige Ausformung
seiner Rückfläche durch das nachfolgende Einspachteln der anderen Masse in die Zahnform
vorgenommen werden, wobei die von oben her aufgestrichene zweite Masse sich nicht
nur mit der ersten Masse verschweißt, sondern auch diese verformt und unter Verkrümmung
der Rückenfläche sich in die Unebenheiten der Zahnform hineinschiebt.
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Der mit der Matrize gemäß der Erfindung zuerst hergestellte Zahnteil
erhält vorteil.-hafterweise die Gestalt einer halben, in der Mittelebene durchgeschnittenen
Bohne, wobei es -vorteilhaft sein- kann., noch senkrecht in den Bereich der Zahnwurzel
vorspringende Massen gleichzeitig mitauszuformen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, und zwar zeigt
-Abb. i einen gemäß dem angemeldeten Verfahren hergestellten Zahn im Blick von vorn
und Abb. 2 einen solchen Zahn im Querschnitt. Abb. 3 zeigt einen Formling in Gestalt
einer halben, in der Mittelebene geteilten Bohne.
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Abb..l zeigt einen Formling mit 'senkrecht in Richtung nach der Zahnwurzel
gerichteten Vorsprüngen, Abb. 5 das Benutzen des Formlings nach Abb. q. in der Matrize
zum Ausformen des Zahnes und Abb. 6 eine Form zur Herstellung der Formlinge für
einen ganzen Satz von Zähnen, wie sie gewöhnlich mit einem einzigen Matrizendruck
ausgeformt werden.
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In Abb. z ist i die eine und z die andere Masse eines künstlichen
Zahnes. Wie Abb. i erkennen läßt, verteilt sich die andersfarbige keramische Masse
2 von der Zahnwurzel in Richtung nach . der Zahnschneide, und zwar auf der Mittelfläche
.der Zahnvorderfläche liegend. Die Masse i .dagegen bildet in' der Hauptsache die
Zahnschneide und den rückwärtigen Teil des künstlichen Zahhkörpers.
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Gemäß der I?rfiiidung wird nun dic Zahnmässe a in die Ausnehmungen
in der einteiligen. nach oben offenen Matrize nach _1bb. 6 vorteilhaft unter Druck
hineinge-' strichen bzw. hineingetrieben, wobei die Formlinge nach Abb. 3 entstehen,
welche die Gestalt einer in der Mittelebene durchgeschnittenen Bohne besitzen, also
an den Kanten scharf ,angezogen sind. Diese zuerst hergestellten Zahnteile nach
Abb. 3 werden nunmehr in die übliche Zahnform eingelegt, nachdem sie aus den Ausnehmungen
in der Matrizenform nach Abb. 6 herausgehoben oder herausgeschoben worden sind.
Auf diese 'Formlinge wird dann mit Hilfe einer Spachtel -die Masse i aufgestrichen
und der Zahn-1 .lsörper üi der üblichen Weise hergestellt. ,Vorteilhaft kann es
sein, auf den bohnenförmigen Formling a noch einen senkrecht in Richtung nach den
Kauflächen vorspringenden Höcker 3 auszuformen, wie dies in Abb. q. dargestellt
ist. Das Einlegen dieses Formlings gemäß Abb. 4. in die Zahnform 4. und das Einstreichen
der Masse i mit der Spachtel ist aus Abb. 5 ersichtlich.
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Die Herstellung dieser eigentümlichen Formlinge nach Abb.3 in der
nach oben offenen Matrize nach Abb. 6 erfolgt stets für einen ganzen üblichen Zahnsatz,
weshalb in Abb. 6 eine Reihe - verschieden großer und verschieden gestalteter -Nusnehmungen
dargestellt sind.