DE760251C

DE760251C - Verfahren zum Massenherstellen von Gegenstaenden aus formbaren Werkstoffen

Info

Publication number: DE760251C
Application number: DES136059D
Authority: DE
Original assignee: TYROLIT SCHLEIFMITTEL WERKE; D Swarovski KG
Current assignee: TYROLIT SCHLEIFMITTEL WERKE; D Swarovski KG
Priority date: 1939-02-26
Filing date: 1939-02-26
Publication date: 1951-07-26
Also published as: US2525465A

Description

AUSGEGEBEN AM 26. JULI 1951

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 39a GRUPPE 19o?

S 136059 XII139 a

Die Erfindernennung unterbleibt auf Antrag

Wattens (Tirol)

Verfahren zum Massenhersteilen von Gegenständen aus formbaren Werkstoffen

Patentiert im Deutschen Reich vom 26. Februar 1939 an Patenterteilung bekanntgemacht am 23. November 1944

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Massenherstellen von Gegenständen aus formbaren. Werkstoffen mit einer Vielzahl bis auf eine Stirnfläche völlig eingebetteter formbeständiger Teile aus anderen Werkstoffen. Die Erfindung bezweckt, den bisher üblichen Vorgang beim Herstellen solcher Gegenstände zu vereinfachen, so daß eine Erzeugung mit gesteigerter Stückleistung möglich wird. Bekanntlich werden diese Gegenstände bisher in der Weise hergestellt, daß die einzubettenden, z. B. aus Glas, Metall, Kunststeinmassen u. dgl. bestehenden, einzeln nur einen Bruchteil des zu verformenden Gegenstandes betragenden Teile in eine für das Formen des Gegenstandes dienende Form eingelegt und in ihrer gewünschten Lage durch Haltevorrichtungen gesichert werden, worauf die formbare Masse im Preß-, Preßguß- oder Gießverfahren in die Form eingebracht wird, so daß sie die einzubettenden Teile bis auf die sichtbar bleibende Stirnfläche umhüllt und nach dem Erstarren festhält. Dieses Festhalten kann entweder durch die Haftfähigkeit der eingebetteten Teile in der Masse oder dadurch gegeben sein, daß die Masse den Rand der Teile stellenweise übergreift. Die erwähnten Haltevorrichtungen, welche wegen der

Vielzahl von einzubettenden Teilen z. B. gitterartig ausgebildet sind, können nicht einfach aufgelegt, sondern müssen selbst in ihrer Lage gehalten werden, um ihre Aufgabe vollkommen erfüllen zu können, weil sonst die einzubettenden Teile samt den Haltevorrichtungen beim Eindringen der Masse in die Form angehoben und aus ihrer vorbestimmten Lage verdrängt werden. ίο Gemäß der Erfindung sollen solche besonderen Haltevorrichtungen, die im übrigen in der Alasse verbleiben müssen und daher bei ihrer Verwendung verbraucht werden, gänzlich entbehrlich werden. Die Erfindung besteht darin, daß zuerst ein der endgültigen Form des Gegenstandes annähernd entsprechender Körper mit der Gestalt der einzubettenden Teile entsprechenden Ausnehmungen hergestellt wird, hierauf die einzubettenden Teile lose in ihre derart vorbereiteten Sitze eingelegt werden und schließlich der vorgeformte Körper in einer seiner endgültigen Form entsprechenden Preßform nachgepreßt wird, um sämtliche einzubettenden Teile in einem Abeitsgang fest und dicht mit ihm zu verbinden. Auf diese Weise wird zwar auch mit einer Haltevorrichtung gearbeitet, aber diese wird von dem herzustellenden Ge- ; genstand selbst gebildet, indem seine Form- j gebung in zwei Stufen vorgenommen wird, was auch den Vorteil hat, daß der erste Formvorgang ganz unabhängig von den einzubet- j tenden Teilen erfolgen kann. Die Voraus- j Setzung für die Arbeitsweise gemäß der Er- j findung ist natürlich, daß der vorgeformte j Körper noch einem endgültigen Formen unter- j zogen werden kann, was z. B. bei Verwen- ; dung von sog. wannplastischen Massen im- ! mer möglich ist. Es kommen daher für die : Ausführung dieses Verfahrens hauptsächlich [ Werkstoffe in Betracht, die bei Erwärmung ' plastisch werden, ferner die sog. warm härtbaren Massen, also solche, die in warmem Zu- I stände verarbeitet und durch weitere Wärme- ! zufuhr gehärtet werden können. j

Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet i sich vor allem zum Herstellen von Gegenständen, in die eine Vielzahl von anderen j Teilen eingebettet werden soll, wie Schmuckstücke mit gefaßten Glassteinen, Metallverzierungen oder anderen Zierkörpern, Leuchtsignale mit einzelnen eingebetteten Rückstrahlkörpern usw.

Die von der formbaren Masse zu bedeckenden Oberflächen der einzubettenden Teile und die Ausnehmungen des vorgeformten Kör- ■ pers erhalten, wenn dies ohne Rücksicht auf andere Gesichtspunkte geschehen kann, mit Vorteil eine solche Form, daß das Einlegen der Teile in die Ausnehmungen in Massenarbeit leicht ermöglicht wird, wie dies durch Aufschütten der Teile auf die Stirnseite des ι vorgeformten Körpers, Einrütteln der Teile in die Vertiefungen und Ausrichten der Einlagen durch Darüberstreichen bewirkt werden kann. Der kalt oder warm vorgeformte Körper wird sodann samt den eingelegten Teilen in die eine Preßformhälfte eingesetzt, was z. B. durch Überstülpen des Formenunterteils und nachfolgendes Umwenden geschellen kann, worauf gegebenenfalls der Oberteil der Preßform aufgesetzt und der Preßdruck ausgeübt wird, durch den der vorgeformte Körper die endgültige Form des herzustellenden Gegenstandes erhält.

In der Zeichnung sind in Abb. 1 eine Preßform samt dem vorgeformten Körper und den eingelegten Teilen in dem Zeitpunkt vor dem endgültigen Formen des Gegenstandes und in Abb. 2 der fertige Gegenstand im Schnitt beispielsweise dargestellt.

Der herzustellende Gegenstand hat hierbei die Form einer Platte, an deren Stirnseite Reihen von Zierkörpern o. dgl. eingebettet sein sollen, deren ebene Oberflächen in der Plattenoberfiäche liegen. Der vorgeformte Körper 1 (Abb. 1) hat im wesentlichen bereits die Form der herzustellenden Platte und Ausnehmungen für das Einlegen der einzubettenden Teile. Bei gleichem Rauminhalt ist er etwas schmäler und dafür höher gehalten, damit er leicht in den Unterteil 2 der Preßform eingesetzt werden kann. Die einzubettenden, im vorliegenden Falle mit Abstand aneinandergereihten Teile 3 sind Prismen oder Kegel, deren Grundflächen nach dem Einlegen der Teile in die Ausnehmungen etwas aus der Stirnfläche des Körpers 1 herausragen. Die Kanten an den am Boden der Form aufliegenden Grundflächen der Teile 3 sind unter BiI-dung von Facetten 4 abgeschliffen, so daß zwischen den Teilen 3 und der gegenüberliegenden Formwand zusätzliche Hohlräume, entsprechend den abgenommenen Kanten entstehen. Beim Nachpressen des Körpers 1 durch Niederdrücken des den Formenoberteil bildenden Stempels 5 werden alle Hohlräume der Form ausgefüllt, wobei die Masse über die Facetten greift und die Teile 3 mit besonderer Sicherheit haltbar und dicht eingebettet werden, wie in Abb. 2 an der fertig verformten Platte 1' ersichtlich ist.

Das Fertigverformen des vorgeformten Körpers kann praktisch auch in derjenigen Lage vorgenommen werden, wie sie zum Einbrin- _X1g gen der Einbettungsteile gebraucht wird. Der vorgeformte Körper kann hierbei mit nach oben zu liegen kommenden Ausnehmungen und in diese lose eingelegten Einbettungsteilen im Formenunterteil eingebracht sein, wobei J₂₀ der von oben aufgesetzte Formenoberteil bei dem Verformen zuerst auf die Einbettung«-

teile drückt und die darunter abfließende Masse in die noch vorhandenen Hohlräume preßt und dadurch die Teile dicht einbettet. In gewissen Fällen ist es zweckmäßig, den Körper beim ersten Arbeitsgang bis auf die Einbettungsseite fertig zu verformen, und beim zweiten Arbeitsgang nur die die einzubettenden Verzierungen unmittelbar umgebenden Masseteile nochmals zu erwärmen und

ίο unter Druck fertig zu verformen und gegebenenfalls zu härten, soweit dies für die Fassung der eingelegten Teile nötig ist.

Es i-st ohne weiteres klar, daß das Verfahren gemäß der Erfindung. durch das Wegfallen besonderer Haltevorrichtungen für die einzubettenden Teile erhebliche Vorteile durch Verkürzung der Arbeitszeit bietet und von Einflüssen, . die zu Ausschußware führen können, weitgehend befreit ist, Umstände, die bei der Massenerzeugung eine große Rolle spielen.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Massenherstellen von Gegenständen aus formbaren Werkstoffen mit einer Vielzahl bis auf eine Stirnfläche völlig eingebetteter formbeständiger Teile aus anderen Werkstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst ein der endgültigen Form des Gegenstandes annähernd entsprechender Körper mit der Gestalt der einzubettenden Teile entsprechenden Ausnehmungen hergestellt wird, hierauf die einzubettenden Teile lose in ihre derart vorbereiteten Sitze eingelegt werden und schließlich der vorgeformte Körper in einer seiner endgültigen Form entsprechenden Preßform nachgepreßt wird, um sämtliche einzubettenden Teile in einem Arbeitsgang fest und dicht mit ihm zu verbinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen des vorgeformten Körpers nur so tief ausgebildet werden, daß die eingelegten Teile mit ihren nach außen verjüngten Enden aus ihnen herausragen, so daß die Masse beim Nachpressen über diese Enden tritt.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden.

Mehdorn: »Kunstharzpreßstoffe und andere Kunststoffe«, Berlin 1939, S. 125 (Abb. 86);

Brandenburger: »Herstellung und Verarbeitung von Kunstharzpreßmassen«, Band 4, 1937, S. 132;
Brandenburger: »Kunstharze und andere

plastische Massen«, 1938, S. 395/96;
deutsche Patentschrift Nr. 597 990.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

ι 834 7.