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Vorrichtung zum Trocknen und Härten lackierter und emaillierter Gegenstände
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen und Härten lackierter
und emaillierter Gegenstände, vorzugsweise von Rohren.
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Es ist bekannt, die Trocknung lackierter Gegenstände in einem mit
Lösungsmitteldämpfen angereicherten umlaufenden Luftstrom vorzunehmen. Bei den zu
diesem Zweck benutzten Trockenkammern werden die Luft- und Dampfmengen in der Kammer
in der Onerrichtung umgewälzt. Zum Trocknen und Härten lackierter und emaillierter
Gegenstände von größeren Längenabmessungen, beispielsweise Rohren, plattenförmigen
Körpern u. dgl., ist eine Trockenkammer, welcher eine derartige Führung des mit
Lösungsmitteldämpfen angereicherten L uftstromes zugrunde liegt, wenig geeignet,
dabei einer Beschickung der Kammern mit längeren Rohren u. dgl. die Werkstücke nur
außen getrocknet würden.
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Bei den bekannten Einrichtungen läßt sich eine Längsströmung der mit
Lösungsmitteln angereicherten Trocknungsluft durch die Trockenkammer deshalb nicht
erreichen, weil nur eine einzige Heizfläche vorgesehen ist, und sich die Trocknungsluft
auf ihrem Wege durch die Trockenkammer infolge der Verdunstungskälte mehr und mehr
abkühlt, so daß das Lösungsmittel meist nur an dem dem Eintrittsende zunächst liegenden
Teil der zu trocknenden Gegenstände verdampft, am anderen Ende jedoch nicht.
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Die bei den bekannten Trockenkammern vorgesehene einzige Heizschlange
bedingt die Verwendung von innerhalb der Kammer selbst angebrachten Kühlflächen,
die schräg gestellt werden, so daß durch diese Schräglage sich die Luft in der Trockenkammer
aufwärts bewegt.
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Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen besteht die Erfindung
in einem waagerechten, an einer Stirnseite zugänglichen, mit einem Heizmantel versehenen
Trockenkanal, dessen Enden durch einen unterhalb liegenden, mit ihm ein Dreieck
bildenden Umführungskanal miteinander verbunden sind, wobei der absteigende Teil
mit Kühlflächen und der aufsteigende Teil mit Heizflächen ausgestattet ist.
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Dadurch, daß der Umführungskanal nicht. wie bei der bekannten Anordnung,
innerhalb der Trockenkammer, sondern außerhalb derselben liegt, ergibt sich im Verein
mit der Dreiecksform des Umführungskanals eine besondere günstige Wirkung, d. h.
eine wesentliche Verbesserung des Umlaufs des Trocknungsluftstromes. Durch den Heizmantel
in Verbindung mit dem Umführungskanal werden bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung
derartige Temperaturunterschiede erzielt, daß eine wirkungsvolle dauernde Umwälzung
des
mit Lösungsmitteldämpfen angereicherten Luftstromes gewährleistet
ist. Unter Ausnutzung des Vorteils der Durchströmung der Trockenkammer in der Längsrichtung
wird trotz der Verwendung eines waagerechten langen Trockenkanals für die Behandlung
der einleitend erwähnten besonderen Werkstückarten ein ausreichender selbsttätiger
Umlauf des Trockenmittels herbeigeführt, und zwar durch das im absteigenden Ast
des Umführungskanals infolge der Kondensation entstehende Vakuum und durch den Auftrieb
infolge der Beheizung im aufsteigenden Ast des Umführungskanals. -In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar in einem
senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung.
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In eine Heizkammer i ist auf Schienen 2 ein Wagen 3 zur Aufnahme der
zu trocknenden oder zu härtenden, lackierten oder emaillierten Werkstücke durch
eine Tür 4 einfahrbar. Die Heizkammer ist mit einem Doppelmantel 5 versehen, in
den bei 6 ein Heizmittel ein- und bei ,7 austreten kann. Thermometer 8 und g gestatten
die Feststellung der Temperaturen an den beiden Kammerenden.
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An das auf der Zeichnung links dargestellte Ende der Kammer i schließt
sich ein senkrechter Kanal io, dessen Wandung als Hohlmantel i i ausgebildet ist.
In diesen Hohlmantel kann ein Kühlmittel bei 12 ein-und bei 13 aus ihm austreten.
An der tiefsten Stelle des Kanales io befindet sich ein Kondensatauslaß 14.
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Das untere Ende des Kanales io ist durch einen schräg nach aufwärts
gerichteten Kanal 15 mit dem rechten Ende der Heizkammer i verbunden. Dieser Kanal
i5 weist wiederum eine hohle Wandung 16 auf, die von einem bei 17 ein- und bei 18
austretenden Heizmittel durchflossen werden kann.
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Die Hohlmäntel 5, 1i und 16 können auch mit anderen Heiz- und Kühlflächen,
beispielsweise in Gestalt von Rohrschlangen o. dgl., versehen werden,.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Wird die Heizkammer i mit Hilfe des
Wagens 3 im wesentlichen voll beschickt, so daß große Oberflächen der noch feuchten
Werkstücke Lur Verfügung stehen, so wird zunächst nur die Heizfläche i6 mit allmählich
steigenden Temperaturen angeheizt. Die Folge ist, daß die im Kanal 15 befindliche
Luft hochsteigt und von rechts nach links durch die Heizkammer i strömt, wobei sie
sich allmählich, je häufiger der Kreislauf wiederholt wird, mit Lösungsmitteldämpfen
anreichert.
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Die Kühlfläche i i kann von vornherein in Betrieb genommen werden;
sie fängt aber erst dann an zu wirken, wenn die Sättigung der Luft mit Lösungsmitteldämpfen
ein gewisses Maß erreicht hat. Der jeweilige Überschuß läuft als Kondensat bei 14
ab.
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Auf diese Weise kann die Temperatur allmählich bis zur Siedetemperatur
des Lösungsmittels oder höchstens einige Grade darüber gesteigert werden. Ist die
Trocknung vollendet, so kann auch der Mantel 5 der Heizkammer beheizt werden, um
dann die notwendige Härtung durch Temperatursteigerung zu vollenden.
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Auch während der Trocknung kann der Heizmantel 5 schon leicht angeheizt
werden, um die selbsttätige Zirkulation zu unterstützen und Wärmeverluste in der
Heizkammer zu verhindern, die sonst bei Heizkammern großer Ausdehnung den Wirkungsgrad
der Vorrichtung herabsetzen würden.
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Wird die Heizkammer nicht voll beschickt. so kann es unter Umständen
zweckmäßig sein, um die Anreicherung der umlaufenden Trockenluft mit Lösungsmitteldärripfen
zu beschleunigen, unter Inbetriebnahme des Heizmantels 5 etwas Lösungsmittel in
die Heizkammer hineinzuschicken. Die Anreicherung der umlaufenden Trockenluft mit
Lösungsmitteldämpfen hat auch noch den Vorzug, daß die Gefahr der Bildung explosibler
Gemische im Betriebe vermieden wird, was immerhin wertvoll ist, obwohl keine elektrischen
Entladungen zu erwarten und auch keine heißlaufenden Maschinenteile vorhanden sind.