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Verfahren zur stufenweisen Trocknung von Getreide u. dgl. in Rieselschachttrocknern
mit luftdurchlässigen Wänden. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur stufenweisen
Trocknung von Getreide u. dgl. in Rieselschachttrocknern mit luftdurchlässigen Wänden,
das dadurch gekennzeichnet ist. daß in jeder Trockenzone mittels eingebauter Gebläse
ein in bezug auf Feuchtigkeitssättigung, Temperatur und Luftstärke regelbarer Kreisluftstrom
entsprechend der fortschreitenden Trocknung erzeugt wird.
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Dieses Verfahren läßt beliebige Ausführungen zu und ist für beliebige
Ausführungsformen anwendbar. Einige derartige Ausführungsformen von Rieseltrocknern
sind auf beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i bis 3 zeigen in Seitenansicht, Senkrechtschnitt und Wagerechtschnitt
einen solchen Rieseltrockner.
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Der senkrechte Schacht i empfängt das Trockengut durch ein Einlaufrohr
2 am oberen Ende und leitet das getrocknete Gut am unteren Ende durch den Austrag
3 ab. Um das Herabrieseln des Trockengutes in de;Ti Schacht zu regeln und den Druck
der Getreidesäule auf Teildrücke zu reduzieren, ist der Schacht i im Innern reit
Sperrvorrichtungen 4 ausgerüstet. Der Schacht ist in seinen Wandungen luftdurchlässig,
also entweder aus luftdurchlässigem Stoff oder mit geeigneten Luftdurchlässen, beispielsweise
mit Siebwänden, versehen. Dieser Schacht i ist von einem Gehäuse 5 umgeben, welches
die Einrichtungen zur Erzeugung der Kreisluftströme und die Heizflächen einschließt.
Die Kreisluftströme wirken in Teilstrecken des Schachtes. Zu dem Zwecke ist das
Gehäuse 5 durch Querwände 6 in einzelne wagerechte Abteilungen geteilt, und Lüfter
7 bewirken die Umwälzung der Luft in den einzelnen so gebildeten Abteilungen des
Gehäuses 5. Die durch die Trennwände 6 gebildeten Einzelabteilungen des Gehäuses
5 können durch geeignete Heizflächen, beispielsweise Heizrohre 8, beheizt werden.
Zum Abkühlen des getrockneten Gutes ist in dem unteren Raum ein Lüfter g eingebaut,
der Kühl- oder Frischluft über seitliche Klappen io eintreten läßt. Die Kühlluft
tritt dann über eine geöffnete Klappe i i des unteren Kühlraumes aus. Die Abluft
tritt aus dem Gehäuse 5 am oberen Ende dtircli eine Klappe 12 aus.
Daraus
ergibt sich die Wirkungsweise: Das an dem oberen Eintragende 2 in dem Schacht i
eingeführte körnige Trockengut rieselt allmählich in den Schacht herab und wird
an dem Austragende g wieder ausgetragen. Durch die Lüfter 7 werden Kreisluftströme
in -den einzelnen, durch die Scheidewände 6 gebildeten Abteilungen erzeugt, welche
gegebenenfalls durch die Heizflächen 8 erwärmt werden, also nur Teilstrecken des
Schachtes bestreichen und die Luft auf diesen Teilstrecken immer wieder durch den
Schacht und gegebenenfalls gegen die Heizflächen führen und so das körnige Trockengut
trocknen.
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Jedem einzelnen Abteil kann nach Belieben Frischluft direkt zugeführt
und Abluft direkt entnommen werden; es können aber auch alle Abteile fortschreitend
denselben Luftstrom verarbeiten, der dann am besten unten in der trockensten Zone
bzw. im Kühlabteil eintritt und oben am Naßguteinlauf austritt.
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Schließlich wird durch den Lüfter 9 en'' Kühlstrom erzeugt, der das
Trockengut i kühlt, wobei die Kühlluft durch die Trockenklappe io eingeführt und
durch die geöffnete Klappe i i abgeführt wird. Die ausgenutzte Luft aus den Lüftern
7 wird durch die Klappe i2 wieder abgeführt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 4. bis 6 (Seitenansicht, Längsschnitt
und Wagerechtschnitt nach C-D) sind zwei Schächte i für das körnige Trockengut angeordnet.
Die Lüfter 7 und 8 liegen zwischen den beiden Schächten. Die Heizflächen 8 sind
zu beiden Seiten der Schächte vorhanden. Die zur Herhciführung der Kreisluftströme
dienenden Scheidewände 6 liegen innerhalb des Raumes der beiden Schächte. Die untere
Scheidewand 6 dient im Verein mit dem Lüfter 9 ebenfalls zum Kühlen des Trockengutes.
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Bei einer dritten Ausführungsform (Abb. bis 9) sind die Lüfter 7 zur
Erzielung der Kreisluftströme zwischen den Scheidewänden 6 seitlich eingesetzt.
Die Heizflächen S -
sind zwischen beiden senkrechten Schächten i für das Trockengut
angeordnet. Der Zutritt der Kühl- oder Frischluft, der durch die Klappe i o erfolgt,
und der Austritt 12 der Abluft am oberen Ende der Trockenvorrichtungkönnen so miteinander
durch entsprechende i )finungen in den Scheidewänden 6 verbunden sein, daß den einzelnen
Kreisluftströmen dauernd die Abluft des vorhergehenden Abteils als Frischluft zuströmt
und dieselbe Menge als Abluft in das darüber befindliche Abteil ausströmen kann,
sofern dies nicht ganz von selbst schon durch die offene Berührung je zweier Nachbarkreisströme
geschieht. Ebenso kann auch hier natürlich wieder jedes Abteil seinen eigenen direkten
Frischlufteintritt und Abluftaustritt haben, die Abteile also auch getrennt voneinander
arbeiten.
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Bei der in Abb. io bis 12 dargestellten Ausführungsform sind die Schächte
i nicht als geradlinige, senkrechte Schächte, sondern als Zickzack- oder in krummen
Linien geführte ausgeführt, und' zwar derart, daß die Lüfter 7, 9 mit den entsprechenden
Wänden 6 in den Bäuchen der Rieselschächte liegen.
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Bei allen diesen Ausführungsformen wird die nach L=msfänden rasch
oder langsamer abfallende Trockengutschicht in einzelnen untereinanderliegenden
Zonen durch Luftumwälzung so durchlüftet und durch Wärmeumwälzung in je einer Zone
so beheizt, daß die jeweils für die gewünschte Behandlung erforderliche Temperatur
der Teilheizflächen und die für die notwendige Durchlüftung entsprechende Drehzahl
der Lüfter jeder Zone sowie die Luftsättigung in solcher Weise wählbar sind, daß
dadurch z. B. in der höchstgelegenen Zone eine schnelle Vorwärmung des Trockengutes
mit stark strömender und feuchter, heißester Luft, in der darunter be-.findlichen
Zone eine Vortrocknung mit weniger stark strömender und weniger feuchter, aber heißer
Luft und in noch tieferen Zonen eine Fertigtrocknung mit schwach strömender und
ganz trockener, aber niedrig temperierter Luft bewirkt wird. Zur leichteren Kontrolle
dieser Eigenschaften der Kreisluftströme werden entsprechende Meßnnstrumente in
jedes Abteil eingebaut.
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Anstatt der Erwärmung der Kreisluftströme durch eingebaute Heizkörper
kann die Wärmezufuhr je nach den gegebenen Verhältnissen auch durch regelbare Zuführung
von außerhalb, z. B. durch Rauchgase, erzeugter Heißluft geschehen, die dann auf
die einzelnen Trockenzonen durch besondere Zuleitungen zu verteilen wäre.