DE518559C - Verfahren und Buerste zum Buersten von Hutstumpen, gewalkten Tuchen und anderen Gegenstaenden aus Tierhaaren, Wolle o. dgl. - Google Patents

Verfahren und Buerste zum Buersten von Hutstumpen, gewalkten Tuchen und anderen Gegenstaenden aus Tierhaaren, Wolle o. dgl.

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DE518559C
DE518559C DE1930518559D DE518559DD DE518559C DE 518559 C DE518559 C DE 518559C DE 1930518559 D DE1930518559 D DE 1930518559D DE 518559D D DE518559D D DE 518559DD DE 518559 C DE518559 C DE 518559C
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Germany
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brush
hat
brushing
stumps
tumbled
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DE1930518559D
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JOSEF BOSSER
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JOSEF BOSSER
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A42HEADWEAR
    • A42CMANUFACTURING OR TRIMMING HEAD COVERINGS, e.g. HATS
    • A42C1/00Manufacturing hats
    • A42C1/08Hat-finishing, e.g. polishing, ironing, smoothing, brushing, impregnating, stiffening, decorating

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Bürste zum Bürsten von Hutstumpen, gewalkten Tuchen und anderen Gegenständen aus Tierhaaren, Wolle o. dgl. Um den aus Tierhaaren, Wolle u. dgl. hergestellten Hutstumpen, besonders Velourhutstumpen, gewalkten Tuchen mit faseriger Decke und anderen Erzeugnissen ähnlicher Bearbeitung einen sammetweichen Griff und ihrer Faserdecke einen seidigen Glanz zu erteilen, benutzt man bisher eine Bürstvorrichtung, die das Arbeitsgut unter ständigem Zufluß möglichst kochenden Wassers bearbeitet, wobei die Bürste die nach außen freiliegenden Fasern glättet, in Strich legt und unter der Einwirkung des heißen Wassers, in Verbindung mit dem Druck der Bürste, einen gewissen Bügeleffekt auf der Faser erzeugt. Je größer die Hitze, desto glatter und glänzender wird die Faserdecke, und in dem gleichen Verhältnis steigt auch die Beständigkeit der geglätteten Faser, da mit der Hitze die Widerstandskraft der Faser abgetötet und dadurch verhindert wird, daß letztere wieder in ihren natürlichen Kräuselungszustand zurückgeht.
  • In demselben Verhältnis wirkt aber auch die Hitze des zugeführten Wassers auf das innere Gefüge des Arbeitsgutes ein, und indem auch hier die Faser mehr und mehr abgetötet und erweicht wird, lockert sich der vorher fest verfilzte Kern in seinem gegenseitigen Zusammenhange, weil die Bürste mindestens nach einer Richtung hin einen schiebenden Zug auf das Arbeitsgut ausübt, und da mit der fortschreitenden Bearbeitung die Spannkraft der Faser immer geringer wird, so ist der Kern des fertigen Arbeitsstückes stets um so weniger fest und formbar, je höher der Glanz und die Griffigkeit der Oberfläche herausgearbeitet wurde.
  • Besonders bei der Herstellung von Velourhüten, die als Stumpen in Kegelform gebürstet und später in die eigentliche Hutform ausgeformt werden, ist es unbedingt nötig, daß der innere Kern des Filzes bei der Formung noch seine Spannkraft besitzt und diese erst in der endgültigen Form abgetötet wird, sonst zieht sich der abgeflachte Kopf, die scharfe Bandstelle und der flache Rand des fertigen Hutes unter dem Einfluß der Witterung mehr oder weniger in die ursprüngliche Kegelform zurück; andererseits würde aber bei ungenügendem Bürsten später beispielsweise jeder Regentropfen auf dem fertigen Arbeitsstück seine unverwischbare Spur hinterlassen, indem sich die Faserdecke an den betreffenden Stellen wieder verkräuselt und den Glanz verliert.
  • Die Ausübung des bisherigen Bürstverfahrens stellt demnach an die Aufmerksamkeit des Arbeiters die höchsten Anforderungen, die dadurch noch gesteigert werden, daß wegen des ständigen Zulaufs von kochendem Wasser das heiße Arbeitsgut nur unter Verwendung von Gummihandschuhen angefaßt werden kann, die wohl das Hantieren erschweren, aber keinen unbedingten Schutz gegen schwerste Verbrühungen der Hände darstellen. Die vorliegende Erfindung verwendet zur Erzielung der nötigen Hitzeeinwirkung auf die Faserdecke eine heizbare Bürste, deren Borsten zu diesem Zwecke aus unverbrennbarem, wärmeleitendem Material (beispielsweise Metalldraht) bestehen und von sich aus die der Faserdecke des Arbeitsgutes zugeführte Feuchtigkeit nur dort und in dem Augenblick zum Sieden bringen, wo die Borsten die Fasern berühren. Dadurch wird es erreicht, daß einerseits der Bürstvorgang absolut unter Siedetemperatur erfolgt und mithin den höchsten Wirkungsgrad gewährleistet, andererseits aber der Kern des Arbeitsstückes in seinem Gefüge nicht angegriffen wird und somit seine Festigkeit, Filzfähigkeit und Formbarkeit behält.
  • Bürsten mit Heizvorrichtungen sind zwar bekannt, jedoch dienen diese entweder zum gleichzeitigen Dämpfen des Arbeitsgutes oder aber Sonderzwecken, wie z. B. zum Trocknen von Haaren.
  • Irr der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der heizbaren Bürste beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen Abb. i und 2 eine umlaufende, walzenförmige Bürste mit Borstenbezug im Mantel und von innen durch Dampf heizbarem, hohl ausgebildetem Bürstenkörper; Abb.3 und 4. stellen eine gleiche Bürste für Gasheizung dar; Abb. 5 ist eine Flachbürste für elektrische Beheizung, deren Arbeitsfläche ebensogut kreisförmig, viereckig, oval oder in jeder anderen Form ausgebildet sein kann.
  • Die Bürste besteht vorteilhaft aus einem metallenen Hohlkörper, der im Innern durch eine beliebige Hitzequelle beheizt wird und an seiner Arbeitsfläche mit unverbrennbaren, wärmeleitenden Borsten besetzt ist, deren einzelne Bündel direkt in die Bürstenkörper eingezogen sind und sofort dessen Temperatur annehmen. So ist in Abb. i und 2 der hohle Bürstenkörper a mit den Borsten b versehen; der mit dem Bürstenkörper a umlaufende Deckel c trägt einen Rohrstutzend, welcher durch eine Verschraubung e-f mit dem feststehenden Dampfrohr g verbunden ist, so daß der Dampf in das Innere des drehenden Bürstenkörpers eintreten kann. Das hier entstehende Kondenswasser wird entweder durch die Bindelöcher des Borstenbezuges oder durch zwischen denselben angeordnete Löcher oder auch durch eine andere Einrichtung entfernt, die aber auf die Erfindung keinen Einfluß hat und deshalb in der Zeichnung nicht angedeutet ist.
  • Nach Abb. ; und :1 ist der mit den Borsten b besetzte hohle Bürstenkörper a mit Gasheizung vorgesehen, wobei der Brennstoff durch das Rohrft zugeleitet, durch den Hahn i geregelt, bei k mit Luft gemischt und an den Brennerrohrenl zur Verbrennung gebracht wird, so daß. die Erhitzung des Bürstenkörpers in der ganzen Breite und an mehreren Stellen des Umfanges gleichzeitig erfolgt.
  • Nach Abb. 5 ist der hohle Bürstenkörper a nicht walzenförmig, sondern flach ausgeführt, und bildet der Borstenbezug b demnach eine ebene Fläche. Die Heizung erfolgt durch Elektrizität mittels des Widerstandes nt, der an der den Borsten abgewendeten Seite durch eine Isolierschicht n abgedeckt und durch Schrauben o im Deckel p gegen die borstentragende Fläche angepreßt wird.
  • Selbstverständlich kann die Form der Bürste jedem Zweck entsprechend ausgebildet und das Heizmittel für jede Art der Bürstenform beliebig gewählt werden, beispielsweise können auch die Walzenbürsten nach Abb. i und 3 anstatt mit Dampf oder Gas durch Elektrizität geheizt werden, und ebenso ist die Flachbürste nach Abb. 5 auch durch Dampf oder Gas heizbar einzurichten; desgleichen kann als Heizmittel jedes andere Brennmaterial, wie Spiritus, Benzin usw., verwendet werden.
  • Die Wirkung des neuen Verfahrens ist folgende Nachdem die Bürste entsprechend angeheizt ist, wird das zu behandelnde Arbeitsgut, das hierfür nicht mehr mit annähernd kochendem Wasser überschwemmt, sondern finit kaltem oder mäßig erwärmtem Wasser nur leicht angefeuchtet zu werden braucht, der Wirkung der Borsten ausgesetzt, deren aufgespeicherte Hitze die Feuchtigkeit der berührten Fasern sofort zum Sieden bzw. zum Verdampfen bringt, so daß die Bearbeitung der Faserdecke unter lebhafter Dampfentwickelung vor sich geht. Durch die ständige Einwirkung der Hitzequelle wird die bei der Verdampfung der Feuchtigkeit unvermeidliche Abkühlung der Borsten sofort wieder ausgeglichen und somit die zur Verdampfung erforderliche Temperatur aufrechterhalten. Die Fasern des Arbeitsgutes, die von der inzwischen siedend heiß gewordenen Feuchtigkeit umgeben sind, werden durch die Siedehitze bis ins Mark abgetötet, unter der Wirkung der heißen Borsten geglättet, in Strich gelegt und durch den gleitenden Druck der Metallborsten mit einem bisher unerreichten Bügelglanz versehen, der durch keinerlei Witterungseinflüsse später zerstört werden kann.
  • Dadurch, daß die Feuchtigkeit des Arbeitsstückes nicht durch und durch, sondern nur im Bereiche der Borsten erhitzt wird, bleibt der Kein des zu bearbeitenden Filzes von der Erhitzung unberührt; die Kernfasern behalten ihre Spannkraft und Filzfähigkeit und können sich durch die schiebende Gleitwirkung der Borsten immer weiter ineinander verfilzen, so daß bei diesem Verfahren die Festigkeit des fertigen Arbeitsstückes trotz höchsten Bügelglanzes wesentlich größer wird als vor dem Bürsten.
  • Da bei dem neuen Bürstverfahren die Zuführung kochenden Wassers nicht mehr erforderlich ist, sondern das einfache Eintauchen des Arbeitsstückes vor dem Bürsten in kaltes oder mäßig warmes Wasser genügt, so ist auch die Ausübung des neuen Bürstverfahrens wesentlich einfacher und zuverlässiger, weil selbst bei nachdrücklichster Bearbeitung der Faserdecke jede Überanstrengung der Kernfaser ausgeschlossen und die Anwendung besonderer Schutzmaßnahmen gegen Verbrühung des Arbeiters überflüssig ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Bürsten von Hutstumpen, insbesondere Velourhutstumpen, gewalkten Tuchen und anderen Gegenständen aus Tierhaaren, Wolle o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsgut mit kaltem oder mäßig erwärmtem Wasser angefeuchtet und durch geheizte Bürsten bearbeitet wird, deren Borsten die zum Glätten und Glänzen erforderliche Hitze auf die feuchte Faserdecke übertragen. z. Bürste zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer an sich bekannten Heizvorrichtung versehene Bürstenkörper (a) aus wärmeleitendem Stoff besteht und mit einem wärmeleitenden Borstenbezug (b) versehen ist.
DE1930518559D 1930-01-18 1930-01-18 Verfahren und Buerste zum Buersten von Hutstumpen, gewalkten Tuchen und anderen Gegenstaenden aus Tierhaaren, Wolle o. dgl. Expired DE518559C (de)

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DE1930518559D Expired DE518559C (de) 1930-01-18 1930-01-18 Verfahren und Buerste zum Buersten von Hutstumpen, gewalkten Tuchen und anderen Gegenstaenden aus Tierhaaren, Wolle o. dgl.

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