-
Fahrdrahtklemme für Kettenfahrleitungen elektrischer Bahnen mit schief
stehenden Hängedrähten Im Patent 389 887 sind Fahrdrahtklemmen zur Aufhängung
eines einzelnen Fahrdrahtes an schief stehenden Hängedrähten von Kettenfahrleitungen
beschrieben, deren Aufhängepunkte zwecks Sicherung des Fahrdraliktes gegen Verdrehen
derart angeordnet sind, daß die Zugrichtung des Hängedrahtes durch den Fahrdraht
geht.
-
Die Erfindung bezieht sich in Erweiterung der im obigen Patent beschriebenen
Vorrichtung auf die Aufhängung von mehreren Fahrdrähten an schief stehenden Hängedrähten.
-
Es ist an sich bekannt, Kettenfahrleitungen mit schief stehenden Hängedrähten
mit doppelten Fahrdrähten auszurüsten. Es sind auch bereits Klemmen verwendet is-orden,
die beide Fahrdrähte gleichzeitig fassen und dabei der Neigung des Hängedrahtes
gegen die Ebene der beiden Fahrdrähte in baulicher Beziehung Rechnung tragen. Diese
Klemmen sind jedoch nur für übereinanderliegende Fahrdrähte verwendet und außerdem
entsprechend den auftretenden Neigungen der Hängedrähte in verschiedene Bauarten
unterteilt worden, deren jede nur für den vorgesehenen Neigungsbereich der Hängedrähte
verwendbar ist. Dagegen hat man sich bei nebeneinander an schiefen Hängedrähten
aufgehängten Fahrdrähten bisher mit der gesonderten Aufhängung jedes der beiden
Fahrdrähte begnügt.
-
Beiden Aufhängeverfahren des Doppelfahrdrahtes haften verschiedene
Mängel an. Im ersteren Falle bedarf es mehrerer Sonderklemmen; dies widerstrebt
jedoch der Forderung nach Vereinheitlichung der Ausrüstungsteile und erschwert deren
Lagerhaltung. Im letzteren Falle bedeutet die Aufhängung jedes der beiden Fahrdrähte
mittels gesonderten Hängedrahtes einen übermäßigen Verbrauch. Außerdem hat die Notwendigkeit
der Einregelung der beiden Fahrdrähte in die gleiche Horizontallage in Ermangelung
eines gemeinsamen Aufhängemittels eine umständliche und langwierige Einbauarbeit
zur Folge.
-
Demgegenüber bezweckt die Erfindung eine einheitliche, beiden Fahrdrähten
gemeinsame Aufhängevorrichtung, die eine Einstellung der beiden Fahrdrähte in die
Normallage (Horizontal- oder Vertikallage) unabhängig von der Schräglage der Hängedrähte
ermöglicht. Hierfür kommt das aus dem oben angeführten Patent bekannt gewordene
Prinzip zur Einstellung der Normallage eines einzelnen
Fahrdrahtes
durch Verlegung des Angriffspunktes des Hängedrahtes an der Klemme zustatten. Gemäß
der Erfindung wird dieses Prinzip auf die Verhältnisse der Aufhängung des doppelten
Fahrdrahtes erweitert. Diese sind insofern andere, als bei den betreffenden Aufhängevorrichtungen
die. Zugrichtung des Hängedrahtes durch den Schnittpunkt der resultierenden Fahrdralitkräfte
gehen muß. Dieser Schnittpunkt liegt bei zwei in der Normallage befindlichen Fahrdrähten
in der Mitte der Verbindungslinie der Schwerpunkte der Fahrdrahtquerschnitte, kann
aber auch abseits davon liegen, wenn Querschnitte und Spannungen der Fahrdrähte
verschieden sind.
-
Die Zusatzerfindung legt hinsichtlich der Zahl der an schiefen Hängedrähten
abzustützenden Fahrdrähte keine Beschränkung auf. Mit Rücksicht auf die besondere
praktische Bedeutung wird die Anwendung der Erfindung jedoch vorzugsweise für Kettenfahrleitungen
mit doppelten Fahrdrähten erläutert.
-
Entsprechend den verschiedenen in der Praxis vorkommenden Anordnungen
von doppelten Fahrdrähten - sei es, daß die Fahrdrähte übereinander, nahe oder in
Abständen nebeneinander geführt werden -sind verschiedene Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstandes erforderlich.
-
Beispielsweise können die Aufhängevorrichtungen Hängedrahtklemmen
(im Patent 389 887 Fahrdrahtklemmen genannt) verschiedener Bauart sein, die
mit den nach der Erfindung erforderlichen Einrichtungen versehen werden. Es ist
aber auch möglich, die Aufhängevorrichtungen nach Art von Distanzaufhängungen auszuführen,
wobei das die Hängedrahtklemmen bzw. Fahrdrähte in Abstand haltende Mittel baulich
den besonderen Erfordernissen der Erfindung angepaßt wird. Endlich kann auch mit
sogenannten Dreieckaufhängungen der Zweck der Erfindung erzielt werden.
-
Die Anwendung der beiden letztgenannten Aufhängungen ist jedoch grundverschieden
von derjenigen bekannter Aufhängungen für normale Kettenfahrleitungen. Bei letzteren
nämlich ist die Distanzierung ein Mittel, um durch verschiedene Längen der Distanzmittel
den Fahrdrähten eine Zickzackverschiebung zu erteilen, während die Aufhängung der
distanzierten Hängedrahtklemmen in Dreieckform ein Behelf ist, um einem Schwanken
der distanzierten Fahrdrähte zu begegnen.
-
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung enthalten.
Die Abb, i und z lassen den Erfindungsgegenstand in der Ausführung für zwei übereinanderliegende
Fahrdrähte erkennen, während die Abb. 3 und q. von ihm verschiedene Ausführungen
für zwei nahe und die Abb. 5 bis 7 für zwei in Abständen nebeneinanderliegende Fahrdrähte
veranschaulichen.
-
In den Abb. i und 3 bis 7 ist der Erfindungsgegenstand in der Längsansicht
und in der Abb. ? in der Seitenansicht gezeichnet.
-
Die Abb. i und :2 zeigen eine Aufhängevorrichtung in Gestalt einer
Fahrdrahtklemme aus zwei die Fahrdrähte a einklemmenden Backen b, c. An der
Backe c ist ein Arm d
angebracht, der zur Aufhängung der Hängedrähte mit Rasten
c versehen ist. In der Abb. 3 ist der Arm d als Einsatzstück zwischen den Klemmbacken
b und der Mittelrippe f der Fahrdrahtklemme vorgesehen. Gemäß Abb. 4 sitzt der Arm
c1 an der Mittelrippe f der Fahrdrahtklemme.
-
In der Abb.5 ist eine Aufhängevorrichtung dargestellt, bei der die
nebeneinander angeordneten Fahrdrähte a distanziert sind. Hier bezeichnet g den
Distanzbügel, der mit beispielsweise halbrunden Rasten e versehen ist und an beiden
Enden eine normale Fahrdralitklemme b trägt; la bedeutet einen Aufhängebügel,
der einerseits in die der günstigsten Schräglage des Hängedrahtes i entsprechende
Rast e, anderseits in die Öse des Hängedrahtes einhängbar ist.
-
Die Abb. 6 zeigt gegenüber der Abb. 5 den Unterschied, daß der Distanzbügel
g der Aufhängevorrichtung einen Ösenschlitz h besitzt, mittels dessen der Aufhängebügel
la in einer der Schräglage des Aufhängedrahtes angeinessenen Stellung angelenkt
werden kann.
-
Die Abb.7 endlich veranschaulicht eine Aufhängevorrichtung in Gestalt
einer Dreieckaufhängung. L bezeichnet eine Distanzstange, .auf der beiderseits normale
Fahrdrahtklemmen b aufgesetzt sind. Diese Ausführung- ist insofern eigenartig, als
die Distanzstange einen besonderen Klemmkörper für die Hängedrahtklemmen entbehrlich
macht. i bezeichnet den Hängedraht, der in zwei ungleich lange Enden in, 7a gespreizt
ist. Die Spreizung des Hängedrahtes geschieht am zweckmäßigsten durch Beiklemmen
eines Drahtstückes mittels der Regelklemme o. Die Einstellung der erforderlichen
Längen der Hängedrahtenden in, n richtet sich nach der jeweiligen Schräglage des
Hängedrahtes und erfolgt durch Verstellen der Regelklemme. Mit Rücksicht auf weitere
Regelmöglichkeit werden die Hängedrahtenden zwischen den Backen b der Fahr dralitklemmen
unmittelbar eingeklemmt.
-
Von den hier aufgeführten Aufhängevorrichtungen sind die beiden letzteren
durch eine Feinregelung ausgezeichnet. Sie gestattet bei jeder Schräglage des Hängedrahtes
die praktisch genaueste Einstellung der Aufhängevorrichtungen
in
die theoretisch richtige Lage. Demgegenüber lassen die übrigen Aufhängevorrichtungen
in der Regel nur eine Grobeinstellung zu, da die Zahl der Rasten beschränkt ist.
-
Es versteht sich von selbst, daß, abgesehen von den beschriebenen,
die Erfindung auch andere Ausführungen umfaßt, die auf dem gleichen Grundgedanken
beruhen. So kann man sich beispielsweise bei der Distanzierung der Hängedrahtkleminen
b der Abb. 5 und 6 auch mit einem Rohr und einer darauf verschiebbaren, in den Hängedraht
i eingehängten Schelle begnügen. Ebenso kann der für die Hängedrahtklemmen b der
Abb. i bis 4 vorgesehene Arm d sinngemäß durch die in der Zeichnung des Patents
389 887 dargestellten seitlichen Ansätze ersetzt werden.
-
Die Größe der Distanzierung der Fahrdrähte, die Wahl des zur Verwendung
kommenden Klemmensystems, die Beschaffenheit des Aufhängegliedes i und der etwaige
Ersatz derjenigen Fahrdrähte, die nicht Kontaktdrähte sind, durch Seile ist für
die Erfindung unerheblich.