DE516022C

DE516022C - Vorrichtung zum Anzeigen und UEberwachen der Geschwindigkeit von umlaufenden Maschinenteilen

Info

Publication number: DE516022C
Application number: DES68574D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1925-01-24
Filing date: 1925-01-24
Publication date: 1931-01-17

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Anzeigen und Überwachen der Geschwindigkeit von umlaufenden Maschinenteilen. Die Erfindung besteht darin, daß eine von dem umlaufenden Maschinenteil angetriebene Kontaktvorrichtung abwechselnd Stromstöße an wenigstens zwei mit Verzögerung arbeitende Relais übermittelt, deren Schaltorgane so miteinander verbunden sind, daß

beim Stromloswerden eines Relais beim Überschreiten der eingestellten Verzögerung infolge zu geringer Drehzahl des umlaufenden Maschinenteils geschaltet und eine Anzeigeoder Überwachungseinrichtung betätigt wird.

Die Anzeige- oder Überwachungsvorrichtung für den umlaufenden Maschinenteil kann dabei mittelbar oder unmittelbar durch die Relais gesteuert werden. Bei mittelbarer Steuerung ist es gemäß der Erfindung besonders zweckmäßig, daß von zwei oder mehreren Relais ein Überwachungsstromkreis gesteuert wird, der in Reihe über die einzelnen Arbeitskontakte der Relais geführt ist. Als Relais werden mit Vorteil verzögernd wirkende Zeitschalter verwendet. Gemäß der Erfindung kann auch die Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung für den umlaufenden Maschinenteil an sich bekannte Sicherheitsvorrichtungen zur Auslösung bringen. Wenn man eine selbsttätige Abschalteinrichtung anordnet, die bei der Unterschreitung einer bestimmten Drehzahl in Tätigkeit tritt und z. B. den Antrieb des überwachten Maschinenteils abschaltet, so wird nach der Erfindung beim Anlaufenlassen des Antriebs zweckmäßig ein besonderer Überbrückungsschalter für die Kontakteinrichtung angeordnet, der beim Anlaufen so lange geschlossen wird, bis der Maschinenteil eine hinreichend große Geschwindigkeit erreicht hat.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. In Abb. 1 ist mit ι und 2 ein Netz bezeichnet. Mit 3 ist die Welle eines sich drehenden Maschinenteils angedeutet, dessen Drehzahl zu überwachen ist. Auf der Welle 3 sitzt eine Nockenscheibe 11 mit dem Nocken 12. 13 und 14 sind federnde Kontaktzungen und 15 und 16 die zugehörigen Gegenkontakte. Mit 8 und 108 sind zwei Relais bezeichnet. Bleibt beim Stillstande einer der Kontakte 13, 15 oder 14, 16 geschlossen, so fällt eines der beiden Relais mit Sicherheit ab, und der Zeiger 9 zeigt diesen Zustand durch eine Mittelstellung an. Man kann die Überwachungsvorrichtung beispielsweise auch so treffen, daß die Relais elektrisch überwacht werden. Zu diesem Zwecke sind an den Relais Kontakte 17 und 18 angeordnet, über die in Reihe eine Überwachungsleitung geführt ist. Für den Fall, daß beim Stillstände der Kontaktwelle 3 zufällig einer der beiden Kontakte 13, 15 oder 14, 16 geschlossen sein sollte, wird trotzdem die Überwachungsleitung durch

eines der Relais unterbrochen. Diese Überwachungsleitung kann sowohl zum Anzeigen des Betriebszustandes als auch zur Betätigung von irgendwelchen Sicherheitsvorrichtungen dienen.

Hierfür gibt die Abb. 2 ein Ausführungsbeispiel. Mit 19, 20 und 21 sind in diesem Ausführungsbeispiel die drei Phasen des Wechselstromnetzes bezeichnet. Der Motor 22 treibt über ein Schneckengetriebe 23 die Nockenscheibe 11 an. 14 und 15 sind wiederum federnde Kontaktzungen, die mit der einen Motorzuleitung verbunden sind. Beim Laufen der Maschine 22 werden durch abwechselndes Schließen der Kontaktzungen Stromimpulse durch die beiden verzögernd wirkenden Zeitschalter 8 und 108 geschickt. Die Auslösezeit dieser beiden Zeitschalter ist dabei größer gewählt als die Zeitdauer, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stromimpulsen liegt, vorausgesetzt, daß die Drehzahl der zu überwachenden Motorwelle 3 nicht unter das zulässige Maß gesunken ist. Sinkt die Drehzahl unter diesen Wert, so werden die beiden Maas gnetkerne der Relais 8 und 108 freigegeben, und der Stromkreis für die Auslösespule 24 wird unterbrochen. Die Folge davon ist, daß die Feder 25 den Netzschalter 26 öffnet und die Maschine 22 abschaltet. Gleichzeitig wird auch die Stromzuführung für die Relais 8 und 108 unterbrochen, da deren Zuleitung 27 über den Netzschalter 26 geführt ist. Es wird dabei nicht nur das eine, sondern auch das zweite Relais abfallen, selbst wenn einer der Kontakte 13, 15 oder 14, 16 geschlossen sein sollte.

Zum Anlassen des Motors wird entweder der

Netzschalter 26 so lange von Hand eingelegt, bis die Zeitfolge der Impulse für die Relais 8 und 108 genügt, um die Relais angezogen zu erhalten, so daß die Spule 24 sodann den Schalter 26 selbst geschlossen hält. Man kann aber auch nach der Erfindung den Netzschalter einlegen und gleichzeitig einen Umgehungsschalter 28 für die Kontakte 13, 15 und 14, 16 schließen, und zwar so lange, bis der Motor 22 angelaufen ist.

Durch die Erfindung wird z. B. in einfacher Weise ein zuverlässiger Schutz für Motoren geschaffen, die — falls sie aus irgendeinem Grunde zum Stillstand gekommen sind — mit Sicherheit vom Netz abgeschaltet werden, so daß ein Durchbrennen des Motors ausgeschlossen ist. Die Erfindung kann für jeden Antrieb verwendet werden, bei dem es sich darum handelt, die Drehzahl der umlaufenden Maschinenteile zu überwachen, oder es lassen sich mit der Erfindung auch irgendwelche anderen Sicherheits- oder Überwachungsvorrichtungen steuern.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Anzeigen und Überwachen der Geschwindigkeit von umlaufenden Maschinenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß eine von dem umlaufenden Maschinenteil angetriebene Kontaktvorrichtung abwechselnd Stromstöße an wenigstens zwei mit Verzögerung arbeitende Relais übermittelt, deren Schaltorgane so miteinander verbunden sind, daß beim Stromloswerden eines Relais beim Überschreiten der eingestellten Verzögerung infolge zu geringer Drehzahl der umlaufende Maschinenteil geschaltet und eine Anzeigeoder Überwachungseinrichtung betätigt wird.

2. Vorrichtung nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über hintereinanderliegende Kontakte, die von je einem Relais betätigt werden, ein Überwachungsstromkreis geführt ist.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Überbrückungsschalters (28) für die Kontaktvorrichtung, der während des Anlaufes der zu überwachenden Maschinenteile geschlossen wird.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung für die Relais beim Abschalten des Maschinenteils unter gleichzeitigem Anzeigen des betriebswidrigen Zustandes unterbrochen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen