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Keramische Edelmetallpräparate Die Erfindung bezieht sich auf zur
Erzeugung von dekorativen Überzügen und Farbwirkungen auf keramischen Gegenständen
geeignete Metallpräparate, deren Grundlage eine Lösung von Celluloseestern oder
sonstigen Cellulosederivaten in organischen Lösungsmitteln bildet.
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Als Cellulosederivate kommen in Betracht Nitrocellulose, Acetylcellulose,
Benzylcellulose, Celluloid o: dgl. Die Cellulosederivate können einzeln oder mehrere.in
Mischung miteinander oder auch in Mischung mit 'anderen in den gleichen Lösungsmitteln
löslichen Stoffen, welche z. B. die Viskosität der Lösung oder ihre Aufstreichfähigkeit
oder Ausgiebigkeit günstig beeinflussen, zur Verwendung gelangen. Solche Mittel
sind natürliche Harze, wie Kautschuk, Gummi o. dgl., künstliche Harze, wie Kondensationsprodukte
aus- Aldehyden und Phenolen, gewisse Öle, wie beispielsweise Terpentin-, Lavendel-
oder Nelkenöl, u. dgl.
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Lösungsmittel im Sinne der Erfindung sind ein Gemisch von Alkohol
und Äther, Aceton, Äthylacetat, Amylacetat, Cyclohexanon u. dgl. oder Mischungen
verschiedener Stoffe, die geeignet sind, die zur Verwendung gelangenden Cellulosederivate
zu lösen, z. B. auch solche mit geeigneten, vorzugsweise ätherischen Ölen.
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Der Zusatz der zur Erzeugung der Edelmetallüberzüge erforderlichen
Edelmetalle kann in Form ihrer Salze oder Verbindungen geschehen, welche in den
benutzten Lösungsmitteln löslich sind. So kann z. B. Gold in Gestalt von Goldchlorid,
Goldterpensulfid, Anilingoldchlorid o. dgl., Silber, z. B. als Silbernitrat o. dgl.,
Platin, z. B. als Platinchlorid, Ammonplatincyanid u. dgl., zur Anwendung gelangen.
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Die Edelmetalle können ferner in disperser oder hochdisperser Form
entweder als Metall selbst oder in Gestalt ihrer Verbindungen verwendet werden.
Vorteilhaft erzeugt man diese dispersen Formen in Gegenwart der Cellulosederivate
in entsprechenden Lösungsmitteln. Die Überführung in das disperse Präparat kann
in an sich bekannter Weise bewerkstelligt werden, z. B. durch Zusatz von geeigneten
Reduktionsmitteln, wie Hydrazin, Hydroxylamin, Formaldehyd o. dgl., oder geeigneten
Fällungsmitteln, wie schweflige Säure, Schwefelwasserstoff, Anilin o.dgl., oder
durch kathodische Zerstäubungen. Auch kann man derart hergestellte disperse Metalle
oder Metallverbindungen enthaltende Präparate durch Entfernung des Lösungsmittels
durch Verdampfen derselben, gegebenenfalls unter Anwendung von Vakuum oder Temperaturerhöhung
oder gleichzeitiger Anwendung beider Maßnahmen, oder durch Auswaschen des Lösungsmittels
mit solchen Flüssigkeiten, die sich mit dem Lösungsmittel
mischen,
die Cellulosederivate Jedoch ganz öder weitgehend ungelöst lassen, und nachträgliches
Trocknen in ein Trockenpräparat überführen und dies durch Aufnahme in die Cellülosederivate
lösende Lösungsmittel in die gewünschte flüssige Form überführen. Durch Zugabe von
weiteren Mengen der Cellulosederivate, von Harzen oder Asphalt o. dgl. oder durch
weitergehende Verdünnung mit einem Lösungsmittel kann auf eine für das Aufstreichen
gewünschte, das Auslaufen des Aufstrichs verh ndernde Viskosität eingestellt werden.
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Zur Erhöhung der Haftfestigkeit des Metallüberzugs auf dem Scherben
nach erfolgtem Einbrennen werden den Präparaten zweckmäßig noch Flußmittel o. dgl.
zugegeben. Als-solche kommen die gebräuchlichen Fluß- und Lötmittel, wie Wismut
oder Chrom oder Mischungen beider, die vorteilhaft in Gestalt ihrer Resinate oder
sonstiger in den verwendeten Lösungsmitteln löslicher Verbindungen zur Anwendung
gelangen, in Betracht. Des weiteren kann man, um eine möglichst große Feuerbeständigkeit
des Edelmetallüberzugs zu erzielen, in an sich bekannter Weise Rhodiüm o. dgl. z..
B. in Gestalt des Resinates zusetzen.
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Die Präparate nach der Erfindung zeichnen sich durch ihre Haltbarkeit
und Ausgiebigkeit aus: Sie haben weiter den Vorzug, daß sie sich durch einen sehr
einfachen Arbeitsvorgang herstellen lassen.
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Es -ist bekannt, keramische Gefäße, insbesondere Kochkessel,
dadurch leitend zumachen, daß die Gefäße mit einer Mischung, bestehend aus einer
alkoholischen Lösung von Celluloid, Teer, ungesättigten Kohlenwasserstoffen einerseits
und von Goldgraphit andererseits, behandelt und einem Brennprozeß unterworfen werden.
Unter Goldgraphit ist dabei ein Präparat verstanden, welches dadurch erhalten wird,
daß 2 g metallischen Goldes in Goldchlorid übergeführt werden, wonach 500 ,g- Wasser
und io g Cy ankalium zugegeben werden: Diese Lösung wird hierauf mit -i kg Graphit
gemischt und das Ganze in einem Muffelofen bei 60o ° C gebrannt.
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Vorliegende Erfindung bezieht sich dagegen auf Farbkörper für keramische
Zwecke, d. h. auf Präparate zur Verzierung keramischer Gegenstände, um dieselben
beispielsweise mit spiegelnden oder mattfarbigen uberzügen zu versehen. Beispiele:
i. ao g einer 3o°/oigen alkoholischen Goldchloridlösung werden langsam unter Rühren
in eine Lösung von 1,5 g Nitrocellulose in 15 g Äthylglykol und 3,5 g Cyclohexanon
eingetragen. Diese Lösung wird mit den üblichen Zusätzen, wie Wismutverbindungen
o. dgl., versehen und ist dann sofort streichfertig. 2. In einer Lösung von 18 g
Nitrocellulose in 30 g Aceton und 15 g Cy clohexanon werden 37 g Goldterpensulfid
gelöst. Hierzu kommen die üblichen Zusätze.
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3. 93 g einer 4°/Oigen Collodiumlösüng werden mit 8i g einer 2o°/oigen
alkoholischen Goldchloridlösung gemischt. In die Mischung läßt man langsam unter
Kühlung 50 g einer 2o°/oigen alkoholischen Hydrazinhydratlösung einfließen.
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Man kann die -hochdisperse Lösung aber auch in ein Trockenpräparat
überführen. Zu diesem Zweck wird die Lösung in etwa 4.o° warmes Wasser eingegossen;
der entstehende Niederschlag durch Dekantieren bis zur neutralen Reaktion gewaschen
und darauf getrocknet. Das trockene hochdisperse Präparat wird vor dem Gebrauch
durch Vermischen mit Cy clohexanon in Lösung gebracht.
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q.. 6 g Platinchlorid werden in 15 g einer 5 °/oigen Collodiumlösung
gelöst. Hierauf gibt man zu dieser Lösung eine Mischung von 3 g Ammoniak (25 °/o)
und io g Alkohol tropfenweise unter lebhaftem Umrühren hinzu.
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5. 12 g Silbernitrat werden in 6o g 8o °/oigem Alkohol gelöst. Hierzu
werden 5o g Acetylcelluloselösung gegeben, die durch Auflösen von 5 g Acetylcellulose
in 45 g Aceton und 50 g Alkohol gewonnen werden. Um etwa ausgeschiedene Acetylcellulose
wieder in Lösung zu bringen, weiden nach Bedarf weitere Mengen Alkohol zugesetzt.
Hierauf wird mit 35 g einer 20 °/oigen alkoholischen Hy drazinhydratlösung reduziert.
Durch Verdunsten der Lösungsmittel unter Verwendung von Vakuum wird ein Trockenpräparat
gewonnen, das Silber in hochdisperser Form enthält. Dies wird später durch Mischen
mit Butylacetat in Lösung gebracht. Durch Zusatz von Kautschuk o. dgl. kann die
Viskosität erhöht werden.