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Anordnung zur Fernübertragung von gleichartigen veränderlichen meßgrößen
Durch die deutschen Patentschriften 301 623 und 301 780 sind Einrichtungen
bekannt geworden, bei denen auf verschiedenen Meßstellen angeordnete Geber an einen
gemeinsamen Empfänger derart angeschlossen sind, daß dieser den Mittehvert der Einstellungen
der angeschlossenen Geber anzeigt. Wenn nun eine derartige Anordnung beispielsweise
zur Übertragung von intermittierend gefundenen Meßergebnissen benutzt wird, z. B.
zur Übertragung der von verschiedenen Stellen aus gemessenen Entfernung eines Zieles,
so kann der Übelstand auftreten, daß in dem gemeinsamen Empfänger zeitlich verschiedene
Entfernungswerte zur Ermittlung gebracht werden. Dieser Übelstand macht sich insbesondere
dann störend bemerkbar, wenn es sich um schnell bewegliche Ziele handelt. Infolgedessen
wird in solchen Fällen auch der mit einer solchen Einrichtung gefundene Mittelwert
der Entfernungen mehr oder weniger von dem richtigen Entfernungswert abweichen.
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Zur Vermeidung dieses Nachteiles werden bei Anordnungen dieser Art
gemäß der Erfindung für jeden Geber eine Zeitkorrektur bewirkende Mittel derart
angeordnet, daß an dem gemeinsamen Empfänger das Mittel aus den entsprechend der
seit jeder Messung verflossenen Zeit beeinflußten, durch die Einstellung der angeschlossenen
Geber übermittelten Meßgrößen zur Anzeige gelangt. Zweckmäßig wird die Anordnung
derart getroffen, ddaß mit den Verbindungsleitungen zwischen jedem Geber und dem
gemeinsamen Empfänger eine Regelvorrichtung, z. B. ein Schaltwerk, welches in den
Verbindungsleitungen liegende Regelwiderstände verändert, derart in Verbindung gebracht
wird, daß die Einwirkung des zugehörigen Gebers auf den gemeinsamen Empfänger proportional
zu dem nach dem Zeitpunkt der Gebereinstellung eingetretenen Änderungen der Meßgröße
verändert wird.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt ein Schaltbild einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
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Abb.2 zeigt in perspektivischer Ansicht die Ausbildung der in Abb.
i vorgesehenen Kontakteinrichtungen zur Regelung von Widerständen.
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Abb. 3 veranschaulicht das Schaltbild einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung. Abb. q. ist eine perspektivische Ansicht eines der in Abb. 3 vorgesehenen
Schrittzeitwerkes nebst zugehöriger Schaltung.
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In Abb. i sind vier Meßstellen I, 1I, III und IV vorgesehen, bei denen
sich z. B. Langbasisentfernungsmesser befinden. Die auf diesen Meßstellen gefundenen
Entfernungswerte sollen fortlaufend nach einer Befehlsstelle V fernübertragen werden.
Zu diesem Zweck sind auf jeder der Meßstel:len I bis IV Grobgeber Ggl, Gg2, Gg,
und Gg., und Feingeber Gf, Gf2, Gf., und Gf, vorgesehen. Auf .der Befehlsstelle
V befinden sich vier Empfänger Egg, Eg- Eg, und Ego sowie
ein sogenannter
Mittlungsempfänger M,-.",. Jeder der Grobgeber Ggl, Gg2, Gg, und äg4 ist mit einem
der Grobempfänger Egl, Egg, Ego und Eg,, mittels Leitungen 0" O_, 03 und 04 verbunden,
während die vier Feingeber Gf, bis Gf4 mittels der Leitungen E, bis E., sämtlich
Tiber eine noch zu beschreibende Anordnung an die Leitungen L angeschlossen sind
und die zudem gemeinsamen Mittlungsempfänger M, 2 s 4 führen. Außerdem sind in den
Verbindungsleitungen E, bis E4 Trennschalter S1, S2, S3 und S4 vorgesehen, mittels
welcher eine Meßstelle, welche offenbar unrichtige Ergebnisse liefert oder während
eines Gefechtes zerstört ist, abgeschaltet werden kann. Die Schalter S, bis S¢ befinden
sich in der Praxis auf der Befehlsstelle V. Auf dieser Befehlsstelle kann man durch
Vergleich der Anzeigen der Grobempfänger Eg, bis Ego ohne weiteres erkennen, wenn
der angegebene Fall eintritt. .
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Die bisher beschriebene Einrichtung entspricht im wesentlichen der
Anordnung nach den deutschen Patentschriften 301 623 und 301 780. Um nun den obenerwähnten
Mangel einer richtigen Anordnung zu vermeiden, ist gemäß der Erfindung die im folgenden
beschriebene Einrichtung vorgesehen: Jede der Verbindungsleitungen E, bis E4 zwischen
den Feingebern Gf,_ bis Gf, und denn Mittlungsempfänger M, 2 3 4 ist über
je eine Schaltvorrichtung A" B" C, bis A4, B4, C4 geführt. Jede dieser Schalteinrichtungen
enthält als wesentlichen Teil einen Kontaktarm und eine halbkreisförmige Kontaktanordnung.
Die drei zusammengehörigen Kontaktarme der Einrichtungen A,, B" C" A2, B" C@, A4,
B4, C4 und A." B4, C.F sind auf je einer gemeinsamen Achse X" X2,
X4 und X4 befestigt. Die von ihnen überstrichenen Kontaktstücke sind gegeneinander
isoliert und mittels Leitungen L" L@ und L4 mit dein zugehörigen Kontaktstücke der
anderen Kontakteinrichtungen verbunden. Dabei verbinden die Leitungen I_, die Kontaktstücke
der Schalteinrichtungen A, bis A.,, die Leitungen L., die Kontaktstücke B,
bis B., und die Leitungen L3 die Kontaktstücke C, bis C4. Es sind stets die zugehörigen
Kontaktstücke miteinander verbunden, also das erste Kontaktstück der ersten Einrichtung
A, mit den ersten Kontaktstücken der Einrichtungen A2, A3, A, usw. Zwischen
je zwei der Verbindungsleitungen I_" L2 und I_, ist je eine Stufe eines Widerstandes
R,, R. und R; geschaltet. Der Anfang jedes der- Widerstände R1, R2 und R3 ist mit
einer der drei Leitungen L verbunden, die zu dem gemeinsamen Mittlungsempfänger
i/1, 2 3 4 führen.
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Für den Antrieb der Wellen X, bis X., ist ein ständig laufender Motor
P vorgesehen. Der Antrieb des Motors P erfolgt über eine Regeleinrichtung
0, H, eine gemeinsame Welle Z, Übersetzungsgetriebe h, bis h4 und elektromagnetische
Kupplungen K, bis K4. Außerdem stehen die Wellen X, bis X4 unter dem Einfluß von
Federn F, bis F4. Schließlich sind noch an den Kontaktbahnen der Schaltwerke K,
bis K4 Anschläge U, bis Ll4 vorgesehen, welche die Größe der Verstellung der Achsen
X, bis X4 begrenzen. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Länge der Kontaktbahn
bzw. der größtmöglichste Winkelweg, den der zugehörige Kontaktarm zurücklegen kann,
gleich dem größtmöglichsten Zeitabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Übertragungen
der Meßergebnisse von einer der Meßstellen I bis IV ist. Schließlich befindet sich
auf jeder dieser Meßstellen noch eine Taste T" T2, T3 und T4, die zur Betätigung
.eines Elektromagneten 31, i11, 2,1, und M4 dient.
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In Abb. 2 ist eine besonders zweckmäßige Anordnung der einzelnen Kontaktbahnen
und Kontaktarme dargestellt, die eine sehr gedrängte Bauart der neuen Einrichtung
ge-
währleistet.
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Die Wirkungsweise der Anordnung nach den Abb. z und 2 ist wie folgt:
Es sei angenommen, daß der Motor P eingeschaltet sei, daß aber noch "keine Einstellung
der Geber auf den Meßstellen I bis IV stattgefunden habe. In diesem Falle werden
die Kontaktarme A" B" C, usw. von dein Motor P über die oben ang;gebene Verbindung
so lange gedreht, bis sich die Kontaktarme der Schaltbahn A, bis A4 gegen die Anschläge
U, bis U., anlegen. In dieser Stellung bleiben sie bis auf weiteres stehen, während
der Motor P weiterläuft. Die elektromagnetischen Kupplungen K, bis K4 wirken in
diesem Falle als Rutschkupplungen. Wird nun auf einer der Meßstellen I bis IV die
dort befindliche Geberanordnung auf einen Meßwert eingestellt, z. B. die Geberanordnung
G92 und G f 2, so wird gleichzeitig die zugehörige Taste in dem Beispiel
T= gedrückt. Durch das Drücken der Taste T, wird der Elektromagnet M, erregt und
dadurch die Kupplung K, aufgehoben. Infolgedessen wird die Welle X, durch
die Feder F, in die Ausgangsstellung zurückgeführt, in welcher die Kontaktarme der
Einrichtungen A2, B2, C2 auf das erste Kontaktstück ihrer Kontaktbahnen gelangen.
Infolgedessen wird bei der gleichzeitig erfolgenden Einstellung der zu der Taste
gehörigen Geber, in dem Beispiel der Geber Gg.. und Gf2, der gemessene Entfernungswert
vollwertig auf den Mittlungsempfänger M, 2 3 4 übertragen, weil bei der angegebenen
Stellung der Kontaktarme der
Einrichtungen Az, B_, C2 in den Verbindungsleitungen
E_, L keinerlei Widerstand eingeschaltet ist. Von diesem Augenblick an aber
werden die Arme .1=, B_, C2 von dein Motor P
gedreht und dadurch mehr und
mehr Stufen der Widerstände R,, R, und R, zwischen die Leitungen E, und L
eingeschaltet. Hierdurch wird, eine richtige Wahl der Stufen der Widerstände R,
bis R3 vorausgesetzt, die zeitliche Änderung der übertragenen Meßgröße in dem Mittlungsempfänger
berücksichtigt. Wird nun auf der Meßstelle II ein neuer Entfernungswert gefunden,
so wird wiederum gleichzeitig die Taste Z', gedrückt und die zugehörige Geberanordnung
eingestellt. Die Kontaktarme der Einrichtungen A_. B_, C, gelangen wiederum in ihre
N'ullstellungen zurück, und der neue Entfernungswert wird wiederum vollwertig auf
den Mittlungseinpfänger M, = 3 4 übertragen.
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In genau entsprechender Weise, wie vorstellend für die Meßstelle II
beschrieben, wird auf den übrigen Meßstellen I, III und IV gearbeitet. -Um n nun
die vorerwähnte zeitliche Abhängigkeit des auf jeder der Meßstellen übertragenen
Wertes in dem Mittlungsempfänger zu berücksichtigen, erfolgt der Antrieb der ständig
laufenden Motoren P über ein Reibradgetriebe 0 (Abb. i). Die Reibrolle dieses Getriebes
D wird mittels eines Handrades H so eingestellt, daß der Zeiger einer Anzeigevorrichtung
D auf dieser die gemessene Änderungsgeschwindigkeit der Entfernung anzeigt. Hierdurch
wird erreicht, daß in jedem Augenblick der Ablesung der Anzeige des Mittlungsempfängers
111l, _ , , alle angeschlosssenen Geber, soweit sie nicht mittels der Schalter
S, bis S3 abgeschaltet sind, in Abhängigkeit von dem Zeitpunkt der mit ihnen übertragenen
Meßergebnisse zur Einwirkung gelangen.
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Bei der in den Abb. 3 und 4. veranschaulichten Ausführungsform der
Erfindung sind wiederum vier Meßstellen I bis IV angenommen sowie ein gemeinsamer
Mittlungsempfänger 1I1, _ 3 ,. Es sind in Abb. 3 lediglich die Feinempfänger
Gf, bis Gf, dargestellt. Die Anordnung nach diesen Abbildungen unterscheidet sich
von der Anordnung nach den Abb. i und 2 hauptsächlich dadurch, daß die Regelung
der Widerstände Ri, bis Rl" Rll, bis Rll, und Rlll, bis Rill,, mittels Schrittsehaltwerk
J" N" J_, N_, J3, 14T3 und J", N, erfolgt. Auf von diesen Schrittschaltwerken
angetriebenen Achsen X, bis X., sind wiederum die Schaltarme der Einrichtungen A"
B" C, bis A." B4, C., angeordnet. Außerdem ist bei dieser Anordnung noch
eine vierte Schalteinrichtung auf jeder der Wellen X, bis X4 vorgesehen. Diese Schalteinrichtungen
sind mit D, bis D4 bezeichnet. Die Ausbildung der Schrittschaltwerkeist aus
Abb. 4. im einzelnen ersichtlich. Die Wirkungsweise der -dargestellten Anordnung
ist wie folgt: Es sei wiederum angenommen, daß alle Teile der dargestellten Anordnung
sich in ihren Nullstellungen befinden. Wird dann der Motor P eingeschaltet, ohne
daß zunächst von den Meßstellen I bis IV ein Wert übertragen wird, so dreht der
Motor P über ein Reibradgetriebe 0, dessen Reibrollen mittels der Handkurbel H und
einer Anzeigevorrichtung, genau wie oben beschrieben, eingestellt wird, eine Kontaktscheibe,
auf welcher zwei Bürs,ten Z, und Z. schleifen. Die l#-,o@ntal:tscheibe besteht aus
einem von der Bürste Z, bestrichenen Teil P, aus Metall und einem Teil P_, der einzelne,
gegeneinander isolierte Kontaktstücke in regelmäßigem Abstand aufweist. Die Kontakteinrichtung
P, und P_ wirkt in der Weise, daß der Stromkreis einer Batterie E abwechselnd geschlossen
und unterbrochen wird.
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Der Stromkreis der Batterie E verläuft über die Kontaktbürste Z_ und
Kontaktstück, Kontaktscheibe P" Bürste Z" über jeden der ElektromagneteJ, bis J4,
über die Kontaktbahn der Schaltwerke D, bis D4, über die zugehörigen Kontaktarme
zurück zur Batterie E (s. Abb. 3). Infolgedessen werden die Elektromagnete J, bis
J4 erregt und schalten mittels der Transportklinken, von denen lediglich die Transportklinke
H, auf der Zeichnung dargestellt ist, die Klinkenräder N, nur jedesmal um einen.
Schrittt «-eiter. Dementsprechend "werden auch die auf den Wellen X, bis X, befestigten
Kontaktarme der Einrichtungen A" B,, C" D, usw. bis A," B4, C" D., verstellt.
Diese Verstellung setzt sich so lange fort, bis die Kontaktarme der Einrichtungen
D, bis D, in ihre letzte Stellung gelangen. Diese Stellung besteht aus einem Isolierstück,
so .daß trotz Weiterlaufens des Motors und der Kontakteinrichtung K, Z" Z, kein
Stromschluß mehr in den Stromkreisen der Elektromagnete J, bis J4 zustande kommt.
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Soll von einer der Meßstellen aus, z. B. von der Meßstelle I (Abb.
4.), ein Ergebnis übertragen werden, so wird wiederum gleichzeitig die dort befindliche
Taste T, gedrückt und außerdem der zugehörige Geber Gf, eingestellt. Durch das Drücken
der Taste T, wird ein Hilfsmagnet @Il, erregt, der sowohl die Transportklinke H,
als auch eine Sperrklinke Y, aus der Verzahnung des Klinkenrades N, heraushebt.
Die Welle X, ist dadurch freigegeben und wird unter dem Einfluß der Feder F, in
die Nullstellung zurückbewegt, so daß der mittels der Gebereinrichtung Gf, übertragene
Meßwert mit diesem vollen Wert auf den Mittlungsempfänger 111, @ 3 4 zur
Einwirkung kommt. Genau so verlaufen die
Übertragungen der Meßergebnisse
von den drei übrigen Stellen II, III und IV. Durch die Kontaktarme der Einrichtungen
Al, B1, C, bis A4, B4, C4 wird wiederum so viel Widerstand aus den zu ihnen gehörigen
Widerstandsstufen zwischen die Verbindungsleitungen E, bis E4 und die Verbindungsleitungen
L geschaltet, daß die Anzeige des Mittlungsempfängers I, II, III und IV nicht nur
den richtigen, an jeder der einzelnen Geberanordnungen eingestellten Wert der Entfernung,
sondern auch die während der Zwischenzeit erfolgte Änderung dieses Wertes berücksichtigt.
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Außer den Regelwiderständen R,. bis R3 (Abb. i) können -noch in allen
Fällen feste Widerstände in den Verbindungsleitungen E,, E,, E" E4 und
L eingeschaltet werden. Zur verschiedenen Bewertung der einzelnen Geber bei
dem in Abb. i dargestellten Ausführungsbeispiele sind solche festen Widerstände
W, und W4 z. B. in den Verbindungsleitungen E, und E4 eingeschaltet, um zum Ausdruck
zu bringen, daß die auf den Meßstellen III und IV verwendeten Langbasismesser eine
kürzere Basislänge haben als diejenigen auf den Meßstellen I und II.
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Es versteht sich von selbst, daß der zur Erleichterung des Verständnisses
oben angenommene Fall, daß die Kontaktarme sämtlicher Einrichtungen Al, B,, Cl usw.
zunächst in ihre Endstellungen gelangen, in der Praxis im allgemeinen nicht eintreten
wird, vielmehr wird hier die Sache so sein, daß die einzelnen Schaltarme sich beim
Drücken der Tasten T1 bis T4 in irgendeiner Zwischenstellung befinden. Auch in diesem
Falle gelangen sie bei Betätigung der zugehörigen Taste sogleich in die Nullstellung
zurück.