DE510390C - Verfahren zur Behandlung von Saiten, Schnueren oder aehnlichen Langkoerpern - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Saiten, Schnueren oder aehnlichen LangkoerpernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung von Saiten, Schnur oder
Fäden, die im besonderen bei der Bearbeitung von Darmsaiten oder anderen Schnüren, etwa
für Tennisschläger, Verwendung findet.
Der Erfindung entsprechend dient die Vorrichtung in der Hauptsache dazu, daß die Schnüre
o. dgl. Hitze unterworfen werden, wie sie allgemein beim Vulkanisieren angewendet wird,
wobei die Hitze durch den für eine andere Vorrichtung bestimmten Dampf erzeugt wird, der
hierbei vorteilhaft dazu verwendet wird, Vorrichtungen zu betätigen, die einen dauernden
Zug in der Längsrichtung der Fäden ausüben.
Die auf diese Weise durch die Vorrichtung erhaltene Spannung bildet einen wesentlichen Teil
der Erfindung.
Saiten, die zu irgendwelchen Zwecken, etwa wie bei Tennisschlägern, gespannt aufgezogen
werden, muß man mit einer Vorspannung bearbeitet haben, ehe sie an Ort und Stelle angebracht
werden, da sie sich sonst bald längen und daher locker und unbrauchbar werden.
In der Erkenntnis des Zusammenhanges zwisehen Spannung und atmosphärischen Einflüssen
ist die neue Vorrichtung bestrebt, diese Einflüsse auszuschalten, indem die Spannung"] von
dem herrschenden Druck abhängig gemacht wird. Dies geschieht mit der Vorrichtung gemaß
der Erfindung.
Des weiteren bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung, in der die Fäden 0. dgl. dauernd
unter Spannung gehalten werden, ganz unabhängig von dem Maß, um welches sie während
der Behandlung in der Längsrichtung nachgeben.
Weiter ist wichtig, daß diese Vorrichtung so eingerichtet ist, daß die auf die Fäden o. dgl.
wirkende Spannung der Hitze angepaßt ist, der sie unterworfen sind.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
Abb. ι zeigt einen Längsschnitt der Vorrichtung.
Abb. 2 ist eine Draufsicht der Abb. 1.
Abb. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 1.
Abb. 4 ist ein Teilschnitt in vergrößertem Maßstab, der den nachgiebigen Hakenteil zeigt.
Abb. 5 ist eine vergrößerte Einzelansicht im Schnitt und zeigt die Verbindung zwischen dem
Rohr und der Öffnung des Behälters.
In einer Ausführungsform der Vorrichtung ist der Erfindung gemäß in der Hauptsache eine
Heizkammer 1 mit einer Tür oder Verschluß 2 am einen Ende versehen, so daß ein gasdichter
Abschluß erreicht wird.
In diese Heizkammer kann ein Fahrgestell 3 eingefahren werden, auf dem die Saiten oder die
Fäden 4 längsgespannt sind, um der Behandlung unterworfen zu werden.
Das Fahrgestell kann rechtwinklige Form
haben und besteht aus zwei Endteilen 5 und 6, die den kurzen Seiten, und aus zwei Seitenteilen,
die den langen Seiten eines Rechtecks entsprechen. Es kann jede brauchbare Rahmen-S
art verwendet werden; am besten besteht sie zum Teil aus Winkeleisen, das entsprechend versteift
oder verbunden ist, um dauerhaft und fest zu sein.
Das Fahrgestell liegt auf Rädern 7, die auf Schienen 8 laufen, die ihrerseits in der Heizkammer
angeordnet sind, um die leichte Handhabung des Gestells zu ermöglichen, wenn es in oder aus der Heizkammer verschoben wird.
Auf den Endteilen des Fahrgestells 3 und parts alle! zueinander sind Haken oder andere Haltevorrichtungen
9 und 10 angebracht, um die Enden der Saiten oder der Fäden 4 aufzunehmen.
Die Haken oder andere Vorrichtungen 9 am einen Ende des Fahrgestells sind fest und
ao unnachgiebig, während die Haken 10 am anderen
Ende von besonderer Bauart sind und einen wesentlichen Teil der Erfindung bilden.
Jeder dieser Haken 10 besteht im wesentlichen
aus einem Stab 11, an dessen anderem Ende s5 ein Kolben 12 geeigneter Größe angeordnet ist.
Dieser Kolben wirkt in einem langen Zylinder 13, der in geeigneter Weise an einer Kammer
oder an einem hohlen Körper 14 am Ende 6 des Rahmens befestigt ist. Auf einem Teile
dieser Stange ist eine Reihe Sperrzähne 15 vorgesehen, und im Eingriff mit diesen steht unter
der Wirkung ihres Gewichtes eine Sperrklinke oder ein Sperrzahn 16, der um einen im Verhältnis
zu dem Zylinder festen Zapfen 17 schwingt.
Um den Zylinder 13 an seinem verlängerten
Ende 18 zu stützen, an dem die Sperrklinke
16 befestigt ist, liegt er in einer Öffnung einer Stützwand 19, die am Gestell 3 befestigt ist.
Um weiterhin ein leichtes Bewegen der Stange im Zylinder zu ermöglichen, ist sie auf
einer Rolle o. dgl. 20 angebracht, die bei 21 in dem offenen Ende der Verlängerung 17 liegt.
Die Arbeitsweise dieser zusammengesetzten Haken-Kolbenanordnung ist folgende:
Der Kolben wird in dem Zylinder in die Richtung nach dem Ende des Fahrgestells gedrückt,
an welchem er befestigt ist, und zwar unter dem auf ihn wirkenden Dampfdrucke,
wobei er die Stange und den Haken bei seiner Verschiebung mitnimmt, und er vergrößert so
den Abstand zwischen den beiden Haken.
Ein anderer Punkt von Wichtigkeit in der
Bauart dieser Vorrichtung bezieht sich der Erfindung entsprechend auf die Zylinderteile.
Um die Kolben entlang den Zylindern gleiten zu lassen, ist es notwendig, irgendwelchen Druck
von ihrer nicht wirksamen Seite her fernzuhalten oder ihn davon zu isolieren. Zu diesem Zwecke
stehen die Zylinder 13 mit einer hohlen Kammer 14 am Ende 6 des Fahrgestells in Verbindung.
Mit dieser hohlen Iiammer 14 ist ein verlängerter
Rohrteil 22 verbunden, der durch eine Öffnung 23 in der Wandung der Heizkammer hindurchtritt
und hiermit die hohle Kammer in Verbindung mit der Außenluft bringt. Die
Verbindung zwischen dem verlängerten Rohr und der Öffnung in der Heizkammer ist dampf oder
gasdicht ausgebaut und besteht aus einer etwas konischen Fläche 24 am Ende des verlängerten
Rohres 22, die mit einer entsprechenden konischen Sitzfläche 25 zusammenliegt, die
rund um die Öffnung der Heizkammer angebracht ist. Die Sitzfläche 25 hat einen Ring
26, der radial verschoben werden kann, so daß er sich in die richtige Lage zu dem Rohrende
einstellt. Der Ring ist weiterhin mit einer Dichtung 27 versehen, die in der Fläche eines
Gehäusekörpers liegt. Das verlängerte Rohr 22 wird durch die Öffnung in die Heizkammer
eingeführt, bis die verschiedenen Flächen und Sitze aufeinanderliegend Der in der Kammer
herrschende Druck hält sie aufeinander; aber zum besseren und festeren Aufsitzen verwendet
man einen mutterähnlichen Teil 28 auf einem Schraubengewinde 29, das auf dem von dem
Rohre 22 abliegenden Ende 30 angebracht ist. Man kann nach Belieben einen Puffer oder
einen dehnbaren Teil 31 vorsehen, auf den eine Feder 32 wirkt, die am Ende 5 des Gestells 3
angeordnet ist.
Zur Behandlung werden die Schnüre oder Fäden zuerst an den Haken oder Haltern 9
und 10 befestigt. Das Fahrgestell wird dann in die Heizkammer eingefahren und danach die
Tür 2 dicht geschlossen und der Mutterteil 28 auf dem äußeren Rohrende festgeschraubt.
Man läßt nun Hitze und Druck in die Heizkammer, indem Dampf o. dgl. durch eine öffnung
33 (Abb. 1) oder auch auf jede andere Weise eingeführt wird. Die durch Dampf oder
irgendein anderes Heizmittel entwickelte Hitze wirkt auf die Schnüre ganz allgemein nach Art
des Vulkanisierens, wodurch die charakteristischen Eigenschaften der Schnüre sich etwas
ändern, während der Druck auf die Spannvorrichtungen wirkt. Es ist zu beachten, daß der
Unterschied zwischen Druck und Hitze verschiedene Ergebnisse hat.
Die Bezeichnung Vulkanisieren bezieht sich im allgemeinen auf die Behandlung, die man
irgendeiner Art Schnüre zuteil werden läßt, deren Eigenschaften sich ändern, wenn sie Hitze
unterworfen werden. Sie bezieht sich daher nicht allein auf Schnüre aus Gummi, wie man
wohl aus dem Ausdruck entnehmen könnte. Ist der gewünschte Druck und die Hitze in
der Heizkammer erreicht, so kann man feststellen, daß die Kolben in den Zylindern verschoben
worden sind und gegen Rücklauf durch iao die Sperrklinke 16 festgehalten werden, die in
die Sperrzähne 15 auf der mit dem Kolben 12
und Haken ίο verbundenen Stange ii eingreift.
In der Abb. 2 ist der Haken 10 in der Lage dargestellt, die er beim Beginne der Behandlung
einnimmt, während der andere Haken 10 in der Endstellung liegt, in der der Druck
wirkte und eine Spannung auf die Schnüre am Ende der Behandlung ausgeübt hat. Nach Beendigung
der Behandlung werden die Schnüre oder Fäden aus der Vorrichtung entfernt, indem
die Sperrklinke aus dem Eingriffe mit den Sperrzähnen gelöst wird.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist zu ersehen, daß die Saiten, Schnüre o. dgl. nur in
einer Länge behandelt worden sind, wobei jedes Ende an einer Haltevorrichtung befestigt ist.
Man kann aber auch die Fäden in jeder anderen Weise behandeln, indem man sie, beispielsweise
wie in Abb. 2, in doppelter Länge verwendet. Hier werden zwei Haken 9 an einem Ende verwendet,
wobei nur ein Kolben und Haken am anderen Ende angeordnet sind. Die Schnüre werden gefaltet und laufen in einer Schlinge
über den Kolbenhaken.
Der Erfindung entsprechend hat es sich als wünschenswert herausgestellt, daß die Spannung
der Schnüre 0. dgl. proportional der auftretenden Hitze gemacht wird, so daß, je nachdem
die Hitze sich mehr oder weniger ändert, sich entsprechend der Druck in der Kammer
ändern muß. Diese Beziehung wird einerseits durch die charakteristischen Eigenschaften des
Heizmittels, wie etwa Dampf, erreicht, andeierseits bei Verwendung von anderen Heizmitteln,
wie etwa heißer Luft, kann ein thermisches Ventil o. dgl. verwendet werden, um den Einlaß
des Heizmittels entsprechend seiner Hitze zu regeln, um hierdurch den Druck in der
Kammer entsprechend zu steuern.
Man kann das Fahrgestell so konstruieren, daß jede Zahl von Schnüren, wie in Abb. 3,
aufgenommen werden kann, wo eine Anzahl öffnungen 34 zu sehen ist, in denen die Haken 9
Aufnahme finden. Der vorhergehenden Beschreibung entsprechend sind diese Haken 9
fest und unnachgiebig; aber diese Festigkeit wird nur in der Längsrichtung gefordert, so daß
die schlüsseiförmigen öffnungen 34 die Haken
sich seitlich verschieben lassen, um sie leicht an dem Rahmen ein- und aushängen zu können,
wobei der verbreiterte Teil 35 der Haken sich hinter dem schmalen Teile der öffnungen 34
hält.
Zum Schluß ist zu bemerken, daß die konstruktivenEinzelheiten geändert werden können,
ohne von dem Erfindungsgedanken abzuweichen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Behandlung von Saiten, Schnüren oder ähnlichen Langkörpern, dadurch
gekennzeichnet, daß die in eine Spannvorrichtung eingespannten Schnüre 0. dgl. unter Druck in einem luftdicht geschlossenen
Behälter einer Erhitzung ausgesetzt werden, wobei der Druck gleichzeitig auf Spannvorrichtungen
wirkt, die die Schnüre in Abhängigkeit von der Temperatur und der Druckhöhe spannen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnüre unabhängig
von ihrer Dehnung dauernd gleichmäßig gespannt werden, wobei die Größe der Spannung
proportional der angewandten Hitze ist.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung für die Schnüre (4) 0. dgl. auf einem Fahrgestell
(3) angeordnet ist, das in die luftdicht abgeschlossene Kammer (1) eingefahren
werden kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Fahrgestell (3)
auf der einen Seite feststehende Halter (9) und auf der anderen Seite unter der Wirkung
des Kammerdruckes verschiebbare Halter (10) für die zu streckenden Längen
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der verschiebbare
Saitenhalterteil der Spannvorrichtung aus einer mit Haken (10) 0. dgl. versehenen
Stange (11) besteht, die an einem in einem Zylinder (13) gleitenden Kolben (12) angeordnet
ist, der sich unter dem Einfluß des in der Kammer herrschenden Druckes verschiebt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannstange (11)
als Zahnstange (15) mit Sperrklinke (16) ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (13) auf
der Rückseite des Kolbens (12) durch die Wand (23) der Kammer (1) mit der Außenluft
in Verbindung steht, wobei verstellbare Dichtungs- und Befestigungsteile (26, 28)
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Halter (9)
an der einen Seite (5) des Fahrgestells abnehmbar angeordnet sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
«ERÜN. OEbttÜCKf ItJ buk
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB510390X | 1927-08-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE510390C true DE510390C (de) | 1930-10-20 |
Family
ID=10458396
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED56106D Expired DE510390C (de) | 1927-08-04 | 1928-07-12 | Verfahren zur Behandlung von Saiten, Schnueren oder aehnlichen Langkoerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE510390C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993020903A1 (de) * | 1992-04-09 | 1993-10-28 | Isosport Verbundbauteile Gesellschaft M.B.H. | Verfahren zum herstellen einer bespannungssaite in lieferform für ballschläger, insbesondere tennisschläger |
-
1928
- 1928-07-12 DE DED56106D patent/DE510390C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993020903A1 (de) * | 1992-04-09 | 1993-10-28 | Isosport Verbundbauteile Gesellschaft M.B.H. | Verfahren zum herstellen einer bespannungssaite in lieferform für ballschläger, insbesondere tennisschläger |
US5454525A (en) * | 1992-04-09 | 1995-10-03 | Isosport Verbundbauteile Gesellschaft M.B.H. | Process for producing a ready-to-use racquet string, especially for tennis racquets |
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