-
Haarweller aus längsgeteilten Wicklerhälften Bei der Herstellung von
Dauerwellen auf kaltem Wege werden die 1laare auf einen Haarweher aufgewickelt und
dann in aufgewickeltem Zustand der Einwirkung eines chemischen Erweichungsbades
ausgesetzt. Die erweichten Haare nehmen dabei die gewundene Form an, welche sie
im Wickel haben und behalten diese auch nach ihrer anschließenden Behandlung in
einem Erhärtungsbade, durch welches sie ihre ursprüngliche Elastizität und Festigkeit
wiedergewinnen.
-
Es wurde nun gefunden, daß die Haare bei dieser chemischen Behandlung
sich etwas zusammenziehen und daher im aufgewickelten Zustand stark gespannt werden,
was zu unerwünschten Deformierungen und häufig auch zu einem Reißen der Haare führen
kann. Die Erfindung betrifft daher Haarweller mit zwei längs geteilten Wicklerhälften,
die im Abstand voneinander gehalten werden. Erfindungsgemäß sind die Haarweher in
der Weise ausgestaltet, daß die während des Wickelns eingeschalteten Abstandshalter
ausschaltbar sind, so daß die anschließende Behandlung der Haare bei entspanntem
Haarwickel erfolgt. Es sind zwar bereits längs geteilte Haarwickler bekannt, bei
denen die einzelnen längs geteilten Wicklerhälften durch Federn auseinandergespreizt
werden, um das Haarwickel unter Spannung zu halten und dadurch eine besonders gute
Haarkrause zu erzielen. Bei diesen bekannten Haarwellern sind die aus Federn bestehenden
Abstandshalter aber so ausgebildet, daß sie ständig das aufgewickelte Haar zu spannen
suchen. Es ist bei ihnen nicht möglich, die Federn außer Einwirkung zu bringen,
so daß sich die Wicklerhälften unter vollständiger Entspannung des Haarwickels aufeinanderlegen.
Erst dadurch kann bei einem längs geteilten Haarweller aber eine schonende Behandlang
auch
empfindlicher Haare bei der Einwirkung von Erweichungs- und Erhärtungsbädern gesichert
werden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in der Mitte
der zwei an beiden Enden durch Gummibänder zusammengehaltenen Wicklerhälften ein
durchgehender Längsschlitz und ein in diese Schlitze einschiebbarer, spitz zulaufender
Abstandshalter vorgesehen, dessen Breite größer ist als die Tiefe der beiden Längsschlitze.
Der vorn vorzugsweise spitz zulaufende Distanzstab kann dann zum Auseinanderbewegen
der beiden Wicklerhälften in die von den Längsschlitzen gebildete Nut eingeschoben
und z. B. nach dem Aufwickeln der Haare, zum gleichmäßigen Entspannen des Wickels
wieder entfernt werden. Dieser neue Haarweller läßt sich infolge seiner einfachen
Form ganz aus Holz oder Kunststoff herstellen, so daß die Verwendung von in den
chemischen Bädern leicht korrodierenden Metallteilen vermieden wird.
-
Ein anderer Haarweller aus längs geteilten, an beiden Enden durch
Gummibänder zusammengehaltenen Wicklerhälften nach der Erfindung ist in der Weise
ausgebildet, daß die eine der beiden Wicklerhälften in der Mitte mit zwei Druckknöpfen
und die andere Wicklerhälfte mit diesen Druckknöpfen zugeordneten Klemmen versehen
ist, wobei die auf der einen Wicklerhälfte angeordneten Druckknöpfe zunächst unter
Freilassung eines Abstandes zwischen den Wicklerhälften von z. B. i bis 2 mm auf
der Klemme der anderen Wicklerhälfte liegen und dann unter Zusammenlegung der beiden
Wicklerhälften in die Klemme eingedrückt werden. Auch auf diese Weise kann die gewünschte
selbsttätige Entspannung des fertigen Wickels zur Vermeidung von Haardeformationen
erreicht werden.
-
Die gleiche Wirkung läßt sich auch dadurch erzielen, daß die beiden
geteilten Wicklerhälften durch schwenkbare Bügel miteinander verbunden sind, die
die Wicklerhälften bei senkrechter Anordnung der Bügel zur Wicklerachse in einem
Abstand von i bis 2 mm auseinanderhalten, während sie die Wicklerhälften bei Schrägstellung
zur Wicklerachse unter gegenseitiger seitlicher Verschiebung zusammenlegen.
-
Zur Festlegung des aufgewickelten Haares auf den Wicklerhälften sind
diese an ihren Enden vorzugsweise jeweils mit Einschnitten versehen, in die ein
zum Festlegen des aufgewickelten Haares dienendes Gummiband eingelegt werden kann.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1, 2 und 3 eine Ausführungsform, bei der die durch
seitliche Gummibänder zusaminengehalte= nen Wicklerhälften durch einen seitlich
eingeführten Abstandshalter auseinandergehalten werden können, Fig. 4 und 5 eine
weitere Ausführungsform, bei der die durch seitliche Gummibänder zusammengehaltenen
Wicklerhälften durch zwei Druckknöpfe auseinandergehalten oder zusammengehalten
werden, und Fig.6 und 7 eine Ausgestaltung, bei der die Wicklerhälften durch schwenkbare
Bügel miteinander in Verbindung stehen.
-
Die in Fig. i bis 3 dargestellten Haarweller bestehen aus längs geteilten
Wicklerhälften 1, 2. In der Mitte der Berührungsfläche der beiden Wicklerhälften
sind Längsschlitze 3 angebracht, in die ein Abstandshalter 4 mit Spitze 5 eingeführt
werden kann. Die Breite des Abstandshalters ist so gewählt, daß sie um i bis 2 mm
größer ist als die Tiefe der beiden Längsschlitze. Die Wicklerhälften sind durch
Gummibänder 6 zusammengehalten, die in Nuten nächst den Enden der beiden Teile liegen.
An den Enden der Wicklerhälften sind Einschnitte 7 vorgesehen, in die ein weiteres
Gummiband eingelegt werden kann, welches die aufgewickelten Haare nach Fertigstellung
des Wickels festhält.
-
Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform sind die längs
geteilten Wicklerhälften 1, 2 mit in der Zeichnung nur schematisch angedeuteten
Druckknöpfen 8 versehen, wobei die auf der einen Wicklerhälfte angeordneten Knöpfe
in die zugeordneten auf der anderen Wicklerhälfte befindlichen Versenkungen verschieden
tief eingreifen können. Die Wicklerhälften sind wiederum durch Gummibänder 6 zusammengehalten
und haben am Ende Einschnitte 7 zum Festlegen der aufgewickelten Haare vermittels
eines weiteren Gummibandes.
-
In Fig. 6 und 7 sind die beiden Wicklerhälften 1, 2 schließlich durch
schwenkbare Bügel 9 miteinander verbunden, die bei der in Fig. 6 dargestellten,
senkrecht zur Wicklerachse verlaufenden Anordnung, die Wicklerhälften in dem gewünschten
Abstand von i bis 2 mm auseinanderhalten, während sie bei Schrägstellung zur Wicklerachse,
wie in Fig.7 dargestellt, die Wicklerhälften unter seitlicher Verschiebung zusammenlegen.
Auch bei dieser Ausgestaltung können an den Enden der Wicklerhälften Einschnitte
7 zum Festlegen eines Gummibandes vorgesehen sein.