<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Ziehen von Hohlkörpern ohne Angel
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ziehen von Hohlkörpern ohne Angel, insbesondere für Ziehwagen an Rohrziehbänken, von der der zu ziehende Hohlkörper aufgenommen und nach dem Ziehprozess ausgestossen wird.
Es sind Einspannvorrichtungen zum Ziehen von Rohren ohne Angel bekannt, welche mit ihren Spannbacken teils von aussen das zu ziehende Rohr einspannen, teils aber auch von innen mit Spannbacken das Rohr aufnehmen. Diese Vorrichtungen haben das gleiche gemeinsam, dass sie das einmal eingespannte Rohr starr in der Ziehachse festhalten.
Es sind auch Vorrichtungen zum Greifen der Rohre bekannt, welche das zu ziehende Rohr auf einen Dornstummel klemmen, der an seinem freien Ende für eine Halterung an Zugketten zu einer Öse ausgebildet ist und sich der jeweiligen Zugrichtung anpasst. Auch sind Abstreifvorrichtungen an Ziehvorrichtungen bekannt, welche das über einen Dorn gezogene Rohr ziehend und stauchend von dem Ziehdorn abstreifen.
Alle diese Vorrichtungen haben gewisse Nachteile : Bei den starr gehaltenen Ziehvorrichtungen, bei denen die Spannelemente fest in der Ziehachse verbleiben, besteht der Nachteil, dass das vom Ziehwagen mehrfach bis zu einer Länge von 15 m durch die Matrize gezogene Rohr, nachdem das Rohrende die Matrize verlassen hat und die Backen geöffnet sind, auf die Stützböcke fällt und dabei eine Schräglage einnimmt. Es kommt bei kleineren und dünnwandigen Rohren noch ein Durchhängen hinzu, welches die Schräglage zur Mittenachse der Ziehvorrichtung noch vergrössert. Dadurch entsteht an der Einspannstelle nach Öffnung der Spannbacken des Ziehwagens eine Kant- bzw. Knickstelle am Rohrende, welche Verlust, Qualitätsminderung oder Störung im Arbeitsablauf bedeutet.
Ein weiterer beachtlicher Nachteil entsteht bei mitlaufenden Stützböcken bei Rohreinspannvorrichtungen ohne Ausstosseinrichtung dadurch, dass sich das gezogene Rohr nach Verlassen der Matrize beim Auflegen auf die Stützböcke nicht selbst von der Vorrichtung des Ziehwagens nach Öffnung der Spannbacken abstreift, da keine der Laufrichtung des Ziehwagens entgegengesetzte Reibung an den Auflageböcken entsteht.
Die durch Ketten oder Seile an Zugösen aufgehängten Zieheinrichtungen richten sich zwar in Zugrichtung während des Ziehens aus, sind aber beim Einspannen des Rohrendes sehr unhandlich und geben Anlass zu Knickungen, da ein genaues Ausrichten wegen der durchhängenden Ketten oder Seile nicht möglich ist. Die bekannten Abstreifvorrichtungen hingegen beziehen sich auf das Lösen der Rohre von ihrem Dorn, mit dem sie durch die Ziehmatrize gestossen oder gezogen wurden und haben eine kompliziertere Ausbildung notwendig, als sie für das Lösen des Rohres von der Spannzange gebraucht wird.
Die Erfindung hat die Aufgabe, die vorerwähnten Nachteile zu beseitigen und eine Einrichtung zu schaffen, welche die Schräglage des Hohlkörpers berücksichtigt und ein Auswerfen des Hohlkörpers nach dem Ziehprozess vornimmt.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Vorrichtung am Ziehwagen entwickelt ist, bei der ein Dornstummel an einem in einer senkrechten Ebene schwenkbar aufgehängten Dornhalter angebracht ist, der eine axial beaufschlag-sowie zeitweise verriegelbare Abstreifhülse zum Abschieben des gezogenen Werkstückes trägt, wobei die Abstreifhülse mit hydraulischer, pneumatischer, elektrischer Kraft oder mit Federkraft beaufschlagbar ist und für deren Verriegelung ein in eine Nut der Hülse einrastender Riegel vorgesehen ist, der entweder automatisch oder von Hand am Ende des Ziehvorganges auslösbar ist.
An einem Ausführungsbeispiel soll die Funktion der Vorrichtung an Hand der Zeichnung erläutert werden.
Es zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung teilweise im Schnitt ; Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung teilweise im Schnitt ; Fig. 3 die erfindungsgemässe Vorrichtung in Arbeitsstellung und teilweise im Schnitt.
Zwischen den Backen 1 der Zange eines Ziehwagens ist durch Drehzapfen 2 ein Dornhalter 3 schwenkbar gelagert. Auf dem Dornhalter 3 und über dem Dorn 6 gleitet eine mit Längsschlitzen-für die Enden der Drehzapfen 2 - versehene Hülse 4. Diese besitzt an ihrem vordernen Ende Gewinde zur Aufnahme der auf dem Dorn 6 gleitenden Abstreifhülse 5.
<Desc/Clms Page number 2>
Der Dorn 6 ist im Dornhalter 3 befestigt. Die auf dem Dornhalter 3 angeordnete Feder 7 drückt die Hülse 4 in Richtung des Dornes 6. Die beiden Verstellmutter 8 und 9 gestatten ein Verändern der Federkraft.
Der Spann- und Abstossvorgang geht wie folgt vonstatten : Das Rohrende 10 wird bei geöffneter Zange mittels einer Einstossvorrichtung durch die Matrize gestossen und auf den Dorn 6 geschoben. Das Rohrende 10 drückt die Abstreifhülse 5 soweit zurück, dass beim Schliessen der Backen 1 diese nur am Rohr anliegen, und spannt gleichzeitig über die Hülse 4 die Feder 7. Durch das Schliessen der Backen 1 wird das Rohrende 10 auf den Dorn 6 gedrückt, und der Ziehvorgang beginnt. Nach beendetem Ziehvorgang springen die Backen 1 der Zange auf und die Feder 7 drückt über die Hülse 4 und die Abstreifhülse 5 das Rohr 11 vom Dorn 6 herunter. Zum Festhalten der zurückgedrückten Hülse 4 ist eine Verriegelung 13 vorgesehen, die nach Abschluss des Ziehvorganges automatisch oder bei Bedarf auch von Hand entriegelt werden kann.
Wie in Fig. 3 ersichtlich, kann das gezogene Rohr 11 aus der Matrize auf die Auflageböcke 12 herabfallen und eine seitliche Schräglage einnehmen, oder lediglich infolge der Durchbiegung mit seinen Enden eine Schräglage zur Mittenachse der Matrize und des Ziehwagens aufweisen ; der schwenkbare Dornhalter 3 wird sich immer der Schräglage des Rohres anpassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ziehen von Hohlkörpern ohne Angel, insbesondere für Ziehwagen an Rohrziehbänken mit einem mit einer Zange zusammenwirkenden Dornstummel zur Zentrierung des durch die Matrize hindurch in die geöffnete Zange eingestossenen Werkstückes, dadurch gekennzeichnet, dass der Dornstummel (6) an einem in einer senkrechten Ebene schwenkbar aufgehängten (2) Dornhalter (3) angebracht ist und eine axial beaufschlag-sowie zeitweise verriegelbare (13) Abstreifhülse (4, 5) zum Abschieben des gezogenen Werkstückes trägt.