DE509969C - Vorrichtung zur Umwandlung mechanischer Schwingungen fester Koerper in elektrische und umgekehrt, insbesondere zur Aufnahme von Herztoenen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Umwandlung mechanischer Schwingungen fester Körper in elektrische und umgekehrt, insbesondere zur Aufnahme von Herztönen Gegenstand des Patentes ist eine Vorrichtung zur Umwandlung von mechanischen Schwingungen fester Medien in elektrische und umgekehrt.
• Bei der Übertragung von Schwingungen aus festen Medien auf einen Empfänger und umgekehrt ergibt die gewöhnlich benutzte akustische Kopplung über einen Luftraum auf die Empfängermembran sehr geringe Empfindlichkeiten wegen der ungünstigen Ankopplungsbedingungen. Außerdem macht sich die Fähigkeit der Empfängermembran, Eigenschwingungen ausführen zu können, störend bemerkbar, und zwar einmal durch Verzerrung der Schwingungsform infolge Resonanz und dann auch besonders- durch Auftreten starker Geräusche beim Verschieben des Apparats infolge von Eigenschwingungen der Membran, die durch die Erschütterungen angestoßen werden. Diese Störungen machen sich beispielsweise stark bemerkbar beim Abhören von Herztönen mit elektrischen Empfängern in Verbindung mit Verstärkern.
• Erfindungsgemäß wird eine feste Kopplung zwischen Medium und Empfänger oder Geber benutzt, bei der das Kopplungsorgan durch einen starren, keiner Eigenschwingungen fähigen Körper gebildet wird, .der vorzugsweise auf der ganzen Fläche dem schwingenden Medium anliegt. Zwischen diesem Kopplungsorgan und dem Empfänger oder Gebersystem befindet sich ein elastisches Zwischenglied, das aus einem oder mehreren Stücken Weichgummi, Schwammgummi o. dgl. besteht oder auch durch eine oder mehrere federnde Scheiben gebildet wird.
• Das mechanisch-elektrische Umwandlungsprinzip kann beliebiger Art sein; so können Induktionswirkungen oder Kapazitätswirkungen benutzt werden oder auch mittelbare Verfahren, bei denen ein Ruhestrom gesteuert wird, also z. B. Kohlenmikrophone zur Anwendung gelangen.
• Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Abb. i und 2 zeigen einen Induktionsempfänger oder Geber, vorzugsweise geeignet zur Aufnahme von Herztönen. t ist ein Stabmagnet, der aus einem flachen rechteckigen Stab von geeignetem Dimensionsverhältnis besteht. Dieser Stab besitzt einen Weicheisenpolschuh 2, .der auf seiner ganzen Länge mit einer Wicklung 3 von vielen Windungen versehen ist. q. ist ein aufschraubbares Kopfstück, das mit einer Bohrung für die Magnetpole versehen ist. Auf der ringförmigen Fläche des Kopfstückes befinden sich drei kleine Weichgummipolster 8, @ auf die die Eisenscheibe 5 aufgesetzt wird. Die Eisenscheibe ist mehrere Millimeter dick und besitzt einen Durchmesser von etwa 2o mm. Sie kann, wenn sie auf den Körper an geeigneter Stelle aufgesetzt wird und mit diesem auf ihrer ganzen Fläche in Berührung steht, nur erzwungene Schwingungen ausführen. Das Kopfstück q. ist mit Innengewinde versehen, in welches ein Hohlkörper 6 geschraubt werden kann, der mit einem Stellring 7 fixiert wird. Dieser Hohlkörper dient zur Abstützung des Empfängers am Körper, damit der Apparat unbeeinflußt groben Bewegungen folgen kann.
• Ab. 3 zeigt eine besondere Ausführung dieses Empfängers zur Aufnahme von Bodenschall. Das System .ist sehr schwer ausgeführt, und zwar ist zweckmäßig das Gewicht .hauptsächlich Nutzgewicht, indem der Magnet i entsprechend kräftig ausgebildet ist. Dieses schwere, mit Polschuhen und Wicklung 3 versehene System ist in eine Buchse eingesetzt, in deren Bodenplatte g die Pole eingesetzt sind, so daß sie in der Ebene der Platte liegen. An dieser Platte ist eine Eisenplatte 5 zentral beweglich befestigt unter Zwischenlage einer federnden Scheibe io mit radialen Durchbiegungen. Der Empfänger wird mit seiner Eisenplatte unmittelbar auf den Boden gesetzt. Die Schwingungen des Bodens werden auf die Platte übertragen, während das Empfängersystem infolge seiner Trägheit relativ zum Boden in Ruhe bleibt. Die induzierten Ströme können durch einen Verstärker verstärkt einem Telephon zugeführt werden.

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Umwandlung mechanischer Schwingungen fester Körper in elektrische Schwingungen und umgekehrt, insbesondere zur Aufnahme von Herztönen, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schwingungen erregende oder steuernde Teil des Empfängers oder der erregte Teil des Senders ein starrer, keine Eigenschwingungen ausführender Körper ist, der vorzugsweise auf seiner ganzen Fläche mit dem schwingenden oder zu erregenden festen Körper in Berührung steht und von dem beeinflußten oder beeinflussenden wirksamen Empfängerteil durch ein elastisches Zwischenglied in wirksamem Abstand gehalten wird.
2. 2. Vorrichtixng nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das den wirksamen Abstand einhaltende Zw ischenglied aperiodisch gedämpft ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Abstand einhaltende Zwischenglied aus Weichgummi oder Schwammgummi besteht, der die ganze wirksame Fläche des die Schwingungen erregenden oder steuernden Empfängerteiles bedeckt.
4. 4.. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Abstand einhaltende Zwischenglied aus Weichgummi oder Schwammgummi besteht, der an einzelnen voneinander getrennten Stellen des die ganze wirksame Fläche des die Schwingungen erregenden oder steuernden Empfängerteiles angeordnet ist.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenglied aus einer oder mehreren übereinandergeschichteten federnden Scheiben, beispielsweise aus Blech, besteht, die infolge Wellung, Durchbiegungen o. dgl. senkrecht zu ihrer Hauptebene nachgiebig sind.
6. 6. Vorrichtung nach Anspruch i bis q., vorzugsweise zur Aufnahme von Bodenschall, gekennzeichnet durch ein großes Systemgewicht, derart, daß infolge Trägheit die starre, unmittelbar auf .dem Boden liegende Platte bei Erregung Relativschwingungen gegen das wirksame System ausführen kann.
7. 7. Vorrichtung nach Anspruch i bis 6, gekennzeichnet durch einen Magneten mit Polschuhen und auf ihnen befindlicher Wicklung in Verbindung mit einer durch ein elastisches Zwischenglied von .ihm getrennten starren Platte aus Eisen oder sonstigem magnetischem Stoff.