-
Vorrichtung zum selbsttätigen Feststellen und Ausscheiden fehlerhafter
Werkstücke Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung für das selbsttätige Feststellen
und Ausscheiden fehlerhafter Werkstücke bei Zeitungseinsteck-, Zusammentrab- und
ähnlichen Maschinen. Die dabei in Frage kominendvn Werkstücke sinrl aus mehreren
einzelnen Teilen zusammengesetzt; und unter fehlerhaften Stücken sind solche zu
verstehen, in denen entweder einzelne Teile fehlen oder die zuviel Teile enthalten,
Für das selbsttätige Feststellen und Ausscheiden solcher fehlerhaften Werkstücke
sind Einrichtungen bekannt geworden, welche die Werkstücke auf ihre richtige Dicke
und auf ihr Vorhandensein überhaupt prüfen in der Weise, daß ein Taster, der das
Werkstück erfaßt, für den Fall, daß dessen Dicke von der Regel abweicht, gleichgültig,
ob diese zu gering oder zu groß ist, eine Vorrichtung steuert, die ihrerseits eine
besondere Fördereinrichtung für die Ausschußstücke zur Wirkung bringt, so :daß alle
fehlerhaften Werkstücke von :den Gutstücken getrennt «erden.
-
Diese bekannt gewordenen Einrichtungen bedingen einen besonderen Arbeitsgang
für das Ausscheiden der Ausschußstücke, derart, daß die ungeprüften Werkstücke,
gute und felilerliafte :durchein.anrler, von Hand in .die Vorrichtung eingestapelt
werden müssen, die dann die Stücke einzeln vom Stapel wieder entnimmt, prüft und
je nach Entfall den Ablegestapel für die guten oder für die Ausschußstücke zuleitet.
Diese besondere Einstapelung in der Prüfvorrichtung bedeutet einen erheblichen Aufwand
an Zeit und an Arbeitskräften und ist deshalb bei Werkstücken, .die in großen Mengen
hergestellt werden, wie Tageszeitungen u. dgl., nicht anwendbar.
-
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung entfällt .das besondere Einstapeln
von Hand, rla diese Vorrichtung so an die das Gesamtwerkstück zusammenstellende
Maschine, eine Zusammentrab-, Einsteck- oder ähnliche Maschine, angeschlossen werden
kann, daß sie jedes aus dieser Maschine kommende einzelne fertige Werkstück unmittelbar
übernimmt und, währernddem sie es den zu .den Gut- und Ausschußstapeln führenden
Fördermitteln zuleitet, gleichzeitig auf seine richtige Dicke prüft. Die Vbernahme
des Werkstückes geschieht von einer umlaufenden Scheibe, mit der Greifer zusammenarbeiten,
.die gleichzeitig als Prüfwerkzeuge für die richtige Dicke dienen. Wird diese über-
oder unterschritten, so trifft der jeweils arbeitende Greifer oder eine an ihm angebrachte
einstellbare Fühlschraube auf einen Beeinflusser, der seinerseits durch elektrische
oder mechanische t'bertragung das zur Ablegestelle der Ausschußstücke führende Fördermittel
zur Wirkung bringt. Das Zusammenfügen der einzelnen Werkstückteile zum Gesamtwerkstück,
das Prüfen der fertigen Werkstücke auf ihre richtige Dicke und das Trennen in Gut-
und Ausschußstücke erfolgt demnach bei der Vorrichtung
gemäß der
Erfindung in einem Arbeitsgang, so ,daß sich gegenüber den bekannten Einrichtungen
eine wesentliche Ersparnis an "Zeit und Arbeitskräften ergibt.
-
In .beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer der
Erfindung entsprechenden Vorrichtung dargestellt. Es ist Abb. i eine Draufsicht
auf die ganze Vorrichtung, Abb.2 eine Seitenansicht und teilweiser Schnitt der eigentlichen
Prüfvorrichtung, Abb. 3 ein Schnitt nach der Linie a-b der Abb. i, nach links gesehen,
Abb. 4 eine Seitenansicht der Umschaltvorrichtung für die beiden die geprüften Werkstücke
abführenden Bahnen.
-
In der A.bb. i zeigen die oberen, mit Strich und zwei Punkten gezeichneten
Linien die Lage .des fertig zusammengefügten Werkstiickes A, die es, von der Einsteck-
oder sonstigen Maschine kommend, einnimmt. Es ruht dabei teilweise auf der tellerförmigen
Scheibe r, die um eine feststeherilcte Achse 2 in der angegebenen Pfeilrichtung
umläuft. In dem Hohlraum der Tellerscheibe i sind, diametral einander gegenüberliegend,
die Tasthebel 3 und 3' gelagert, welche mit ihrem unteren, die Rollen d. und d.'
tragenden Ende unter der Wirkung der Feder 5 gegen eine Kurvenscheibe 6 gezogen
werden. Die Tasthebel 3 und 3' laufen also mit der Scheibe i in der angegebenen
Pfeilrichtung um und entfernen sich dabei .mit ihrem vorderen, eigentlichen Tastende
7 von der Scheibe i oder nähern sich dieser entsprechendderAusbildung der Kurvenscheibe
6. Sind sie bei ihrem Umlauf in derjenigen Stellung angelangt, wo sich ihre gemeinsame
Achse _x-x mit der Achse y-y der gesamten Vorrichtung deckt, so legt sich der Tasthebel
3' mit seinem vorderen Ende 7 fest auf das WerkstückA auf, so daß dieses bei der
weiteren Drehung über die Stellung A' nach der Stellung A" mitgenommen wird, in
der sich die beiden genannten Achsen wieder decken. In .dieser Stellung öffnet sich
der Tasthebel wieder und gibt das Werkstück frei, das nunmehr mit dem größten Teil
seiner Fläche auf den in entgegengesetzter Richtung entsprechend den Pfeilen laufenden
Förderbändern 8 und 8' und unter den heb- und senkbaren Rollen 9 und 9' ruht. Je
nachdem sich die einen oder "lie andern der letzteren auf das Werkstück niedersenken,
erfolgt demnach dessen Weiterbeförderung nach der einen oder andern Seite.
-
Infolge der doppelten Anordnung der Tasthebel 3 und 3' ist deren Wirkung
eine wechselweise; wenn der eine das zugeführte Werkstück erfaßt, gibt der andere
das vorherige, um i8o° herumgeschwenkte frei. Die Zahl der Tasthebel kann im Rahmen
der konstruktiven Möglichkeit beliebig gewählt werden, sofern deren Umdrehungszahl
dem Takte der gesamten Maschine angepaßt wird.
-
Während in vorstehendem lediglich die durch die Tasthebel 3, 3' bewirkte
Förderung des Werkstückes von der Zubringebahn nach dem Ausgangspunkt der Förderbahnen
9 und 9' beschrieben ist, geschieht während .dieser Förderung die Prüfung des Werkstückes
auf seine richtige Dicke in folgender Weise: An der feststehenden Achse 2 ist ein
Arm io verschraubt, an .dessen unterem Ende ein "Zahnsegment i i drehbar gelagert
ist, welches einen mit waagerechter Gleitfläche 12' versehenen kurzen Anrn 12 besitzt
und mittels einer Feder 13 gegen einen Anschlagstift 14 gezogen wird. Dieses Zahnsegment
i r wirkt über eine doppelte Räderübersetzung 15, 16 auf ein kleines Zahnrad 17,
an dem ein Hebel 18 befestigt ist. Ein kleiner Ausschlag des Armes 12 und damit
des Zahnsegmentes r i bewirkt auf diese Weise einen großen Ausschlag .des Hebels
18. In dessen Ausschlagsbereich liegt ein an dein Arm io befestigter elektrischer
Kontakt i9, der bei entsprechend großem Ausschlag -des Hebels 18 von diesem geschlossen
wird.
-
Die umlaufenden Tasthebel 3 und 3' tragen j e eine Stellschraube 2o,
die so eingestellt wird, daß sie bei richtiger Zusammenstellung und daher auch richtiger
Dicke des Werkstückes .beim Vorbeigang über dem Arm 12 des Zahnsegmentes i i diesen
entweder gar nicht oder bei geringen Dickenunterschieden doch nur so wenig bewegt,
,daß der Hebel 18 den Kontakt i9 nicht schließt. Unterschreitet die Dicke des Werkstückes
dagegen ihr normales Maß um einen solchen Betrag, wie er durch .das Fehlen eines
einzelnen Teilstückes, z. B. eines gefalteten Bogens, bedingt ist, so trifft die
Stellschraube 2o mit ihrer unteren abgerundeten Fläche gegen die schiefe Ebene der
Gleitfläche 12' des Armes 12 und bewegt diesen um einen solchen Betrag, daß der
dadurch hervorgerufene Ausschlag des Hebels 18 zur Schließung des Kontaktes i9 und
des Stromkreises s führt. Dieses Schließen des Kontaktes z9 geschieht aber nur im
Augenblick des Vorübergehens der Stellschraube 20 über dem Arme i2, es genügt aber,
um den in den Stromkreis s eingeschalteten Elektromagneten 21 (Abb. 4), zur Wirkung
zu bringen, der dabei .den Eisenkern 22 einzieht. Letzterer trifft dadurch mit seinem
oberen Ende gegen :die Feder eines über dem Magneten angeordneten zweiten Kontaktes
23, so daß ein zweiter Stromkreis s' geschlossen wird, der zum ersten parallel geschaltet
ist und ebenfalls auf den Elektromagneten 21 wirkt. Das vorübergehende Schließen
des ersten Stromkreises s hat demnach das zunächst
dauernde Schließen
des zweiten Stromkreises s' zur Folge, und der Eisenkern 22 des Magneten bleibt
daher in seiner eingezogenen Stellung. Das Einziehen des Eisenkernes 22 bewirkt
durch Vermittlung eines Hebels 24. das Umlegen eines Sperrhebels 25 in die in der
Zeichnung punktierte Lage. Geschieht das Umlegen des Sperrhebels 25 während des
durch die Kurvenscheibe 26 herbeigeführten höchsten Standes der beiden Schubstangen
27 und 27', so wird die Schubstange 27' an ihrem Zurückgehen in die Tieflage durch
den Hebel 25 gehindert, während umgekehrt die Schubstange 27 freigegeben wird und
zurückgehen kann. Da weiterhin :die Schubstangen 27 und 27' durch --die Hebel
28 und 28' an den Achsen 29 und 29' angreifen, an denen auch die Hebel
30 und 30' mit den daran drehbar befestigten Rollen 9 und g' verschraubt
sind, so gehen die Rollen 9 mit der Schubstange 27 und die Rollen g' mit -der Schubstange
27' um einen bestimmten Betrag auf und nieder und legen sich beim Niedergang auf
.das von den Tastliebeln 3 und 3' unter sie beförderte Werkstück, das dadurch unter
der Wirkung der dauernd in entgegengesetzter Richtung beweten Förderbänder 8 und
8' nach der Seite, der aufgelegten Rollen 9 oder g' hin wandert.
-
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Solange ordnungsmäßig
zusammengestellte Werkstücke mit richtiger Dicke in der Stellung bei A ankommen
und von clen Tastliebeln 3 bzw. 3' erfaßt werden. bleibt der elektrische Kontakt
i9 und daher auch der Elektromagnet 21 unbeeinflußt. Der Eisenkern des letzteren
verharrt somit in seiner Tiefstellung, so daß der Sperrliebel25 nach links, wie
in der Zeichnung Abb. d. ausgegezogen dargestellt, umgelegt bleibt. Die linke Schubstange
27 kann dadurch von der Kurvenscheibe 26 nur um einen. ganz geringen Betrag
angehoben werden, während sie und damit auch die Rollen 9 für die Abführung der
Ausschußstücke am Niedergehen gehindert sind. Die Schubstange 27' dagegen mit den
Rollen g' kann sich ungehindert auf und ab bewegen. Alle unter den Rollen 9 und
9' ankommenden Werkstücke werden infolgedessen als Gutstücke nach rechts abgeführt.
-
.Gelangt :dagegen ein zu dünnes Werkstück, in welchem ein oder mehrere
Teile fehlen, unter einen der Tasthebel 3 oder 3', so wird in der oben beschriebenen
Weise, währenddem sich beide Schubstangen 27 und 27' in ihrer höchsten Stellung
befinden, der Kontakt i 9 und dadurch auch :.der Kontakt 23 geschlossen, so daß
sich durch das Einziehen des Eisenkernes 22 der Sperrhebel 25 nach rechts in die
punktierte Stellung umlegt und die Schubstange 27' mit den Rollen g' am Niedergehen
behindert ist, während sich die Schubstange 27 mit den Rollen 9 ungehindert senken
kann. Das unter die Rollen 9 und g' gelangende fehlerhafte Werkstück wird infolgedessen
nach links abgeführt.
-
Nachdem die Schubstange 27' bereits gesperrt ist, trifft die vollends
ganz niedergehende Schubstange 27 mit ihrem Anschlagstift 31 gegen die Kontaktfeder
23 und öffnet dadurch den zweiten Stromkreis s', so daß im Augenblick des vollständigen
Wiederhochgeliens beider Schubstangen 27 uni,] 27' der Eisenkern22 von der Magnetspule
freigegeben wird und nach unten fällt, wodurch sich der Sperrhebel 25 wieder nach
links umlegt. Die Schubstange 27 bleibt dadurch so lange gesperrt, bis das nächste
Ausschußstück unter den Rollen 9 und cg' anlangt.
-
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung dargestellt, die lediglich zu
dünne Werkstücke ausscheidet; sie kann aber ohne weiteres auch so ausgebildet werden,
daß die Stellschraube 2o oder eine besonders dafür vorgesehene zweite Stellschraube
nach oben auf eine zweite Gleitfläche wirkt, die .mit dem Hebel 18 in Verbindung
steht, so daß der Kontakt ig auch bei zu dicken Werkstücken geschlossen wird. Ebenso
kann zur Erzielung eines großen Ausschlages bei geringen Dickenunterschieden-an
Stelle der Übersetzung mittels Zahnräder eine solche durch Hebel erzielt werden.
Schließlich läßt sich die Vorrichtung auch für glas Sortieren fester Gegenstände,
wie- Pappen o. dgl., verwenden.