DE50944C - Verfahren zum Reinigen und Entwässern von Fetten und Oelen - Google Patents
Verfahren zum Reinigen und Entwässern von Fetten und OelenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 23: Fettindüstrie.
Das Verfahren bezweckt das Reinigen und Entwässern von Fetten und Oelen und besteht
im Wesentlichen in drei Operationen; in der ersten wird das Fett oder OeI von seinen
Fettsäuren, membranösen, eiweifsartigen und schleimigen Bestand theilen befreit, irl der zweiten
wird ihm der anhaftende Geruch benommen und in der dritten wird es entwässert. Das
so behandelte Fett oder OeI besitzt einen hohen Grad von Reinheit un.d Haltbarkeit.
Die erste Operation besteht in der Behandlung des Fettes oder Oeles mit einer hochconcentrirten
Lösung von kohlensaurem Alkali. ·
Bekanntlich hatte die bisherige Behandlung von Oelen oder Fetten den Nachtheil, dafs
bedeutende Verluste von reinem OeI oder Fett entstanden. Diese Verluste rühren nach den
vom Erfinder gemachten Beobachtungen davon her, dafs die OeIe oder Fette mit der alkalischen
Lauge Emulsionen eingehen, aus welchen sich das Fett oder OeI nur sehr schwer
abscheiden läfst. Wendet man dagegen die alkalische Lauge, welche zur Abscheidung bezw.
Verseifung der dem Fett oder OeI beigemengten Fettsäuren dient, in sehr concentrirtem Zustande
an, so entsteht keine Emulsion mit dem reinen OeI oder Fett, und jene OeI- bezw.
Fettverluste treten nicht auf, es findet vielmehr alsdann später eine vollständige Abscheidung
von OeI bezw. Fett und Lauge statt.
Das Fett oder OeI bringt man in einen mit Rührvorrichtung ,versehenen Behälter, erwärmt
es auf ca. 800C, feuchtet Krystallsoda mäfsig
an, setzt sie in Stücken zu und rührt die Mischung kräftig um. Die Soda schmilzt in
ihrem Krystallwasser und ä'ufsert in diesem hochconcentrirten Zustande eine mehrfache
eigenartige Wirkung auf das Fett.
Zunächst werden die freien Fettsäuren zu Seife gebunden, dann aber werden auch Eiweifskörper,
Gewebe und schleimige Körper sehr vollständig entfernt, wenn man die Soda in grofsem Ueberschufs über die zur Bindung
der Fettsäuren höthige Menge hinaus anwendet und intensiv und lange anhaltend mischt.
Es bilden sich danach rasch drei scharf von einander gesonderte Schichten. Die oberste
Schicht besteht aus dem OeI, die mittlere enthält die Seife und die unterste die Lauge,
während eine Emulsionsschicht nicht auftritt.
Man kann auch statt der Krystallsoda selbst eine concentrirte wässerige Lösung von ihr anwenden,
doch dürfen niemals mehr als 120 Theile Wasser auf 100 Theile Krystallsoda
kommen.
Ferner kann man statt Soda auch kohlensaures Kali anwenden,' der Concentrationsgrad,
unterhalb dessen nicht gearbeitet werden darf, ist alsdann 280 Theile Wasser auf 100 Theile
kohlensaures Kali.
Da der Gehalt an freien Fettsäuren bei den verschiedenen Oelen und Fetten differirt, so
wechselt auch die Menge der während der Operation gebildeten Seife, und da die zur
Seifenbildung nöthige Feuchtigkeit der alkalischen Lauge entnommen werden mufs, so
ändert sich, während die Verseifung vor sich geht, die Concentration der Lauge etwas. Den
solchergestalt herbeigeführten Verlust an Wasser ersetzt man zweckmäfsig während der Operation.
Das von der Seife und Lauge abgezogene Fett oder OeI wird mit Wasser gründlich gewaschen
und hierauf behufs Entfernung von flüchtigen und riechenden Körpern einem Verfahren
unterworfen, welches dieselben aus den Fetten entfernt und auf einen anderen Träger
überführt.
Zu diesem Zwecke wird das Fett oder OeI in einen geschlossenen Cylinder gebracht, welcher
mit dem OeI etwa zur Hälfte gefüllt ist, und darin auf ca. 8o° C. gehalten.
In einem zweiten ebenfalls geschlossenen Cylinder befindet sich Thierkohle von passender
Körnung.
Diese Cylinder werden derart in einen Circulationsapparat eingeschaltet, dafs ein im Verbindungskanal
enthaltenes Gas beide Cylinder der Reihe nach continuirlich zu passiren im Stande ist. Der Verbindungskanal und die
leeren Räume der beiden Cylinder werden mit Kohlensäure, Stickstoff oder Wasserstoff gefüllt
und das Gas wird durch einen Ventilator oder durch sonst eine mechanische Vorrichtung in
einem beständigen Kreislauf gehalten. Bei diesem Kreislauf tritt das Gas am Boden des
Oelgefäfses durch eine passende Vertheilungsvorrichtung ein, passirt das OeI, beladet sich
mit den im OeI enthaltenen flüchtigen oder riechenden Stoffen und verläfst den Cylinder
an dessen Decke,; um zu dem Thierkohlebehälter zu gelangen, es passirt die Thierkohle,
entledigt sich dort der mitgenommenen flüchtigen Stoffe und kehrt wieder zum Oelbehälter
zurück, um aus diesem eine neue Menge flüchtiger Stoffe der Thierkohle zuzuführen. Dies
wird fortgesetzt, bis das OeI genügend rein ist. Das so gereinigte OeI kann man noch in
der Weise entwässern, dafs man den Thierkohlecylinder ausschaltet und an Stelle desselben
einen Cylinder einschaltet, welcher Glycerin enthält. Letzteres entwässert das circulirende Gas
und durch dieses das OeL
Anstatt der oben genannten Gase kann man als Ueberträger mit Vortheil Alkoholdämpfe
in dem Apparate circuliren lassen, doch mufs alsdann der Apparat einschliefslich des Thierkohlebehälters
auf einer Temperatur von über 80° C. gehalten werden, damit die Alkohol-·
dämpfe sich nicht condensiren können.
Statt Thierkohle können natürlich andere, die flüchtigen Stoffe fixirenden Körper verwendet
werden, ebenso läfst sich das Glycerin durch andere hygroskopische Körper ersetzen.
Als Ueberträger empfehlen ' sich, wie erwähnt , besonders Kohlensäure, Stickstoff,
Wasserstoff oder Alkoholdämpfe wegen ihres völlig indifferenten Verhaltens und ihrer leichten
Beschaffung, es sind jedoch auch andere Gase oder Dämpfe oder Mischungen von mehreren
Gasen nicht ausgeschlossen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Zum Zweck einer sehr vollständigen Reinigung und Entwässerung von Oelen oder Fetten ohne wesentliche Mengenverluste die Behandlung derselben mit einer hochconcentrirten Lösung von kohlensaurem Alkali (bei Krystallsoda im Verhältnifs von 100 Theilen auf höchstens 120 Theile Wasser, bei Potasche von 100 Theilen auf höchstens 280 Theile Wasser) und darauf folgendes Einschalten des von Seife und Lauge abgezogenen Fettes oder Oeles in einen continuirlich circulirenden Strom von Kohlensäure, Stickstoff, Wasserstoff oder Alkoholdämpfen, welcher auf seinem Kreislaufe auch einen von dem OeI oder Fett räumlich getrennten, mit Thierkohle gefüllten Behälter passirt.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE50944C true DE50944C (de) |
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| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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