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Apparat zurn Trocknen und Destillieren organischer Stoffe Die Erfindung
bezieht sich auf einen Apparat zum Trocknen sowie auch zum Destillieren organischer
Stoffe, wobei die Übertragung der Wärme auf das Gut sowohl durch direkte äußere
Beheizung als auch durch eine Zirkulation von erhitzten Gasen (Luft oder erhitzter
Wasserdampf) erfolgen kann.
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Gemäß der Darstellung in Abb. r besteht der Apparat im wesentlichen
zunächst in einem Ofen oder einer von außen beheizten Retorte a mit einem unten
und ringsum geschlossenen, nur nach oben offenen Innenbehälter b, aus dessen Innern
ein zweckmäßig tief hineinragendes, unten offenes Rohr oder ein Kanal c nach oben
und durch die Wand des Außenbehälters a hindurch in ein Abzugsrohr e' mündet.
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Der Behälter b ist im Innern zweckmäßig mit einem oder mehreren Siebböden,
Horden e o. dgl. ausgestattet, so daß sich für die Gase oder Dämpfe des Gutes Kammern
d bilden, aus welchen sie einen erleichterten Abzug durch das Rohr c finden können.
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An der Übergangsstelle des Rohres c nach dem Rohre c' kann eine Anordnung
getroffen sein, die es ermöglicht; den Innenbehälter b aus dem Ofen oder der Retorte
a ausziehbar zu gestalten. Diese Anordnung besteht zweckmäßig in der Einschaltung
eines herausnehmbaren Zwischenrohrstückes o, welches durch einen Teer-, Konus-,
Sand- oder Kataraktverschluß die Verbindung der Leitun-&en c und cl herstellt.
Bei Abb. 2 führt von der Abzugsleitung deine Zweigleitung f, f 1 mit zwischengeschalteter
Pumpe /a und gegebenenfalls noch eines überhitzers h nach dem Boden des Behälters
a
zurück, so daß aus dem Abzugsrohr c" Gase oder Dämpfe abgesaugt und aufs
neue wieder nach der Retorte zurückgeführt werden können. Dieselben dringen dann
in dem Zwischenraum zwischen dem Innenbehälter b und der Retorte a nach oben, dann
in den Behälter b ein und gelangen durch den Kanal c mit den abziehenden Gasen und
Dämpfen wieder in das Abzugsrohr cl.
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Gemäß Abb. g ist an die Abzugsleitung c' eine Kondensvorrichtung h
nebst Wäscher L
angeschlossen. Vom Gasabzugsrohr m des letzteren führt eine
Abzugsleitung f2 nach der Pumpe.h zurück, so daß auch hier, je nach der Umstellung
der Hähne i, il, i2 und i3 eine Rückleitung entweder durch den Überhitzer
hindurch oder direkt in die Retorte a geschaffen ist.
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Der vorbeschriebene und in den Abbildungen schematisch dargestellte
Apparat kann in beliebigen geeigneten Ausführungen zu dem neuartigen Trocknungs-
und Destillationsvorgang organischer Stoffe wie folgt benutzt werden: Ist beispielsweise
der Innenbehälter b mit der trockenen Destillation zu unterwerfendem Holz angefüllt
und wird die Retorte daraufhin von außen durch direktes Feuer beheizt, so bilden
sich beim Trocknen des Holzes im
Innenraum b Zirkulationsströmungen,
bei welchen, wie durch Pfeile angedeutet ist, die gebildeten Dämpfe oder Gase an
den äußeren heißen Stellen nach oben und im Kern der Holzmasse wieder nach unten
gehen. Befindet sich nun in dem nur oben offenen Innenraum b ein Rohr c derart angeordnet,
daß die Gase oder Dämpfe möglichst unten, nicht weit vom Boden des Innenbehälters
nach außen abziehen können, so wird nicht nur der Strömungsprozeß beschleunigt,
sondern auch verhütet, daß die abströmenden Gase oder Dämpfe mit den heißesten Retortenwänden
noch einmal in direkte Berührung kommen und dort überhitzt werden.
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Mit der in Abb.2 beschriebenen Apparatur kann zu Beginn des Anheizens
der mit Holz beschickten Retorte, solange in dem Innenbehälter noch Temperaturen
bis zu i5o° C einzuhalten sind, auch so verfahren werden, daß man einen Teil der
durch das Rohr cl entweichenden Wasserdämpfe mittels der Pumpe lt durch das Rohr
f und den Überhitzer st hindurch nach der Retorte a und den Innenbehälter
b zurückleitet. Man ist somit in der Lage, den aus dem Rohr cl entnommenen gesättigten
Wasserdampf vor Beginn der Destillationsperiode in überhitztem Zustande als Schleppmittel
für die aus dein Innenbehälter b zu entfernende Nässe oder Feuchtigkeit zu benutzen.
In dem Innenbehälter gibt der überhitzte Wasserdampf einen Teil seiner Wärme an
das feuchte Gut ab, bringt Wasser zur Verdampfung und verlädt den Behälter durch
das Rohr cl in mehr oder weniger gesättigtem Zustande, um aufs neue in den Kreislauf
zu treten.
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Bei der Apparatur nach Abb.3 kann in ganz ähnlicher Weise auch mit
den aus dem Wäscher i entweichenden Endgasen der Destillation verfahren werden,
indem auch hier ein Teil der Endgase durch das Rohr f' mittels der Pumpe
lt entweder direkt durch das Rohr f1 oder auch durch den überhitzer ia nach
dem Innenbehälter b zurückgeführt wird. Durch den Kreislauf dieser Endgase oder
Endgasteilmengen lädt sich die besagte Strömungsbewegung in dem Innenbehälter b
erheblich beschleunigen und die Reaktion rasch zu Ende führen.
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Von besonderem Vorteil ist es sowohl für den Trocken- als auch den
Destillationsvorgang, daß das Gut und die Destillate in dem nur oben offenen Innenbehälter
b nicht von der Hitze der Außenbeheizung der Retorte direkt getroffen werden, sondern
nur die in den Zwischenraum eingeführten überhitzten Dämpfe oder Gase, so daß letztere
sich im Kern des Trocken- oder Destillationsgutes tun so wirksamer erweisen. In
dem beschriebenen Apparat und in der beschriebenen Weise können die verschiedenartigsten
organischen Stoffe, wie z. B. Holz, Holzabfälle, Sägemehl, ferner Torf, Braunkohle,
sowie auch organische Salze, wie z. B. Calciumacetat, der Trocknung und Destillation
unterworfen werden.
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An der beschriebenen Apparatur können auch noch Vorkehrungen getroffen
sein, um in die Kreislaufleitungen auch direkt Wasserdampf oder Gase einführen zu
können. In dein Überhitzer it können die Heizgase der direkten Retortenbeheizung
initverwendet werden.