-
Verfahren zum Trocknen fein verteilten Gutes Die Erfindung bezieht
sich auf ein Tr okkenverfahren, bei welchem das zu trocknende Gut in feiner Verteilung
und in einen Gasstrom, beispielsweise einen Luftstrom, ein;" getragen und mit diesem
zusammen durch Trockenvorrichtungen geführt wird, deren Trockenräume mittelbar durch
die Wandungen von außen her beheizt sind. Hierbei wird in bekannter Weise .aus den
Trockengasen dadurch Abwärme wiedergewonnen und nutzbar gemacht, daß der aus dem
Trockner kommende Gasstrom in unmittelbarem Austausch Wärme an eine Kieselflüssigkeit,
z. B. Wasser, abgibt und daß das so erwärmte Kieselwasser als Heizmittel Verwendung
findet.
-
Nach der Erfindung soll das Verfahren so ausgestaltet werden, daß
die aufgewendete Wärme durch eine Gruppe oder Reihe von Trocknern praktisch restlos
ausgenutzt wird. Zu diesem Zweck führt man die Trokkengase aus dem ersten Trockner
nach deren Berieselung im ersten Wärmeaustauscher wieder in die Trockenräume des
ersten Trockners zurück. Dieses Gas oder diese Luft strömt ,also durch den Trockner
und den Austauscher im Kreislauf. Nach der Erfindung wird hierdurch eine verhältnismäßig
hohe Erhitzung des ersten Kieselwassers erreicht, welches entsprechend große Wärmemengen
im zweiten Trockner abzugeben vermag, in dessen Heizraum es eingeleitet wird. Die
Abgase des zweiten Trockners geben in einem zweiten Austauscher einen Teil ihrer
Wärme .an ein zweites Rieselwasser ab, welches einen dritten Trockner beheizt. Die
Abwärme wird also mit Hilfe des Kieselwassers stufenweise ausgenutzt. Dabei strömt
das Kieselwasser jedes Wärmeaustauschers durch ihn und den Heizraum des nachfolgenden
Trockners im Kreislauf.
-
Sowohl bei dem Kreislauf der Trockengase im ersten Gefäßpaar, wie
auch beim Kreislauf der nachfolgenden verschiedenen Kieselwässer gelangt stets die
Restwärme in den Arbeitsgang zurück, so daß dieser keine Wärmeverluste außer denen
durch Abkühlung nach außen und der Abwärme aus dem letzten Austauscher aufweist.
Erst im letzten Austauscher werden die Abgase des Trockners nach der Berieselung
ins Freie entlassen.
-
Die Stufenfolge von Trocknern könnte im Sinne der Erfindung beliebig
ausgedehnt werden, indem man auch bei nachfolgenden Trocknern und Austauschern die
Trockengase im Kreislauf strömen läßt. Die Stufenfolge wird lediglich durch das
Wärmegefälle zwischen dem für den ersten Trockner verfügbaren Heizmittel und dem
im letzten Trockner zu behandelnden Gut begrenzt. Das Kieselwasser des letzten Wärmeaustauschers
beheizt
gemäß Erfindung einen Vortrockner für den vorletzten Trockner,
um keine zurückgewonnene Abwärme unausgenutzt zu lassen.
-
Die Trockengase jedes Trockners, mit Ausnahme des letzten, werden
vor ihrem Eintritt in den Wärmeaustauscher vom Trockengut befreit und erst dann
der Berieselung unterworfen. Hierdurch erreicht man, daß nur geringe Mengen feinen
Staubes in das Rieselwasser gelangen, welche den Kreislauf nicht zu stören vermögen.
-
Sämtliche Trockner mit Ausnahme des letzten können gemäß -der Erfindung
selbständige Teile dasselben Gutes oder je ein besonderes Gut behandeln. Nur der
vorletzte und letzte Trockner, welche mit ein und demselben Gasstrom arbeiten, sind
in dieser Beziehung voneinander abhängig. Andererseits bietet die Erfindung aber
auch die Möglichkeit, das Trockenerzeugnis von einer Stufe in die nächsthöhere überzuführen,
so daß alle übrigen Trockner als Vortrockner arbeiten und die Fertigbehandlung im
ersten, dampfbeheizten Trockner erfolgt.
-
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung, mittels welcher das neue
Verfahren ausgeübt werden kann, ist in der Zeichnung dargestellt: Auf einen ersten
Trockner a folgen ein Berieselungswärmeaustauscher b, ein zweiter Trockner c, ein
zweiter Austauscher d und ein dritter Trockner e. Die Trockner besitzen hier Rohre
a1, cl, ei, welche den das Gut tragenden Luftstrom in viele kleine Einzelströme
zerlegen, denen die Wärme durch eine im Verhältnis zum Querschnitt sehr große Heizfläche
zugeführt wird.
-
Das Gut für den ersten Trockner wird in den Trichter a2 gegeben und
gelangt mittels des darunter sitzenden Verteilers 4n das Druckrohr a3 eines Gebläses
h. Es wird in den linken Rohrreihen aufwärts geführt, wendet in den Rohrbogen a4,
um in der Mitte nach unten zu strömen, und wird mittels der großen Sammelbogen a7
in die rechten Rohrreihen gehoben. In gleicher Weise bewegt sich das Gut über e3,
cl, c? durch den zweiten Trockner und gegebenenfalls weitere Zwischentrockner. Der
letzte Trocknere empfängt das Gut durch den Trichter i2 mit Verteiler und das Druckrohr
il des Gebläses i. Es steigt durch die rechten Rohrreihen e1 auf und wird durch
die Umführunge2 unter die linken Rohrreihen e1 gebracht, in denen es wiederum aufsteigt,
um dann durch die Leitung e3 zum vorletzten Trockner c zu gelangen.
-
Der das Gut tragende Luftstrom wird beim Austritt aus den Trocknern
a und c zunächst in einem Zentrifugalabscheider f bzw. g vom Gut,
welches bei f i bzw. g1 entnommen wird, befreit. Erst dann tritt die Abluft durch
ein Rohr bi bzw. dl in den betreffenden Wärmeaustauscher über. Die Rohre b1, dl
sind tief nach unten geführt. Die ihnen entweichenden Abgase steigen innerhalb des
Austauschers ,auf und kommen dabei mit dem aus Verteilern b° bzw. d2 herabrieselndem
Wasser in unmittelbare Berührung, um an dieses einen Teil ihrer Wärme abzugeben.
-
Die berieselte Abluft des ersten Austauschers b wird an dessen oberem,
im übrigen geschlossenen Ende durch ein weites Rohr zum Gebläse lt und von dort
wieder in die Trockenräume des Trockners a geführt, strömt also durch
a und b in dauerndem Kreislauf. Die Abluft, welche im zweiten Austauscher
d berieselt wurde, zieht, weil dieser hier zugleich der letzte Austauscher ist,
durch dessen offenes oberes Ende ins Freie ab.
-
Das erwärmte Rieselwasser sammelt sich in den Austauschern b und d
am Boden bei & und d4 an. Je eine Schleuderpumpe i und h treibt das Rieselwasser
durch. die Rohre il und k1 in den Heizraum der Trockner c und e oben ein und hebt
es durch die Rohre b3 und d3 zu den Verteilern b2 und d2. Nachdem das Rieselwasser
die Trockner beheizt hat, dient es erneut zur Berieselung, strömt also durch
b und c bzw. durch d
und e in dauerndem Kreislauf.
-
Der erste Trockner soll beispielsweise mittels Dampfes, und zwar gegebenenfalls
auch mittels Abdampfes beheizt werden, welcher bei a5 eintritt und dessen Niederschlagwasser
bei aß .abfließt. Natürlich kann auch Frischdampf oder heißes öl o. dgl. zur Heizung
benutzt werden, auch wird man die Abwärme des Heizmittels für den ersten Trockner
ebenfalls möglichst weitgehend in einer bekannten Weise oder durch die von der Erfindung
gebotenen Hilfsmittel ausnutzen.
-
Im ersten Trockner a kann man einen Teil des Gutes und in den nachfolgenden
Troclnzern c, e einen anderen Teil desselben Gutes trocknen. Man kann z. B. auch
alle Trockner dadurch hintereinanderschalten, daß man das aus dem zweiten Trockner
c bei g1 abgelieferte Gut in den Trichtera2 hineingibt, um es dem ersten Trockner
a zuzuführen. Gegebenenfalls kann man auch umgekehrt vorgehen. Ferner kann im Trockner
a eine Art von Gut und in den Trocknern c, e eine andere Art von Gut behandelt werden.
-
Etwa folgender Temperaturverlauf würde einem praktischen Fall entsprechen.
Das Gebläse i saugt Luft von 2o° C an, und der letzte Trocknere liefert diese Luft
mit dem Gut bei 5o° C an den zweiten Trockner c ab. Hier steigt die Temperatur auf
75° C und die
Berieselung im zweiten Austauscher d setzt die Temperatur
der Abluft um 2o° C herab, so daß sie mit 55° C entweicht. Dabei läßt man zweckmäßig
die Abluft des ersten Trockners a mit 97° C in den ersten Wärmeaustauscher b eintreten
und entzieht ihr nur 2° C, so daß sie mit 95° C vom Gebläse lt angesaugt wird. Der
bei a5 eintretende Dampf habe i3o° C. Im ersten Austauscher b läuft das Rieselwasser
mit 9o° C ein, und es verläßt ihn unten mit 95' C. Im zweiten Austauscher
d tritt das Rieselwasser oben mit 5o° C ein und verläßt ihn unten mit etwa 73° C,
um in den letzten Trockner einzutreten.
-
Das neue Verfahren kann für die Behandlung einer großen Anzahl von
Stoffen, z. B. Kohlenstaub, Torf, Braunkohle, Malz usw, und beispielsweise auch
für Papier, Webstoffe o. dgl. Verwendung finden. Bei der Trocknung von Gras, Torf,
Braunkohle usw., bei welcher im Verhältnis zur Oberfläche der Gutteile eine große
Menge Wasser abzuführen ist, empfiehlt es sich, das Gut mehrere Male durch niedrige
Temperaturstufen hindurchzuführen.
-
Die Erfindung ermöglicht eine besonders günstige Wärmeausnutzung mit
Hilfe einer verhältnismäßig einfachen und nicht kostspieligen Einrichtung.