DE507403C - Verfahren zum Reinigen von Malz - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Malz

Info

Publication number
DE507403C
DE507403C DEJ31796D DEJ0031796D DE507403C DE 507403 C DE507403 C DE 507403C DE J31796 D DEJ31796 D DE J31796D DE J0031796 D DEJ0031796 D DE J0031796D DE 507403 C DE507403 C DE 507403C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
malt
water
temperature
washing
during
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEJ31796D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEJ31796D priority Critical patent/DE507403C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE507403C publication Critical patent/DE507403C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C1/00Preparation of malt
    • C12C1/16After-treatment of malt, e.g. malt cleaning, detachment of the germ

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Malz Es ist bekannt, daß feine, helle Biere nur aus Qualitätsmalzen, insbesondere aus böhmischen, ungarischen oder ähnlichen Gersten, hergestellt werden können. Solche Gersten haben schon äußerlich eine hellere Hülsenfarbe, und es kann nachgewiesen werden, daß sich aus deren Hülse weniger nachfärbende Stoffe als bei rauheren einheimischen Gersten auslaugen lassen. Die rötliche unerwünschte Färbung heller Biere ist zum Teil von gewissen Spelzenstoffen verursacht, welche auch den Geschmack beeinträchtigen.
  • Es ist gelungen, die Gerste vor dem Keimprozeß beim Weichen unter Zusatz von schwachen Alkalien und warmem Wasser so zu waschen, daß ein Teil dieser Farbstoffe aus der Hülse entlaugt wird. Die Temperatur des Weichwassers setzt aber eine Grenze, weil sonst die Keimfähigkeit zu leiden beginnt. 3o° C dürfen kaum überschritten werden.
  • Die färbenden Stoffe sind aber verhältnismäßig schwer löslich, so daß bei den niederen Temperaturen des Weichprozesses auch bei Anwendung des Warmwassern nur der leicht lösliche Teil in das Weichwasser übergeht. Beim Brauprozeß wirken aber auf die Hülsen viel höhere Temperaturen (zwischen 75 und roo° C) ein, also von der Verzuckerungstemperatur bis zur Kochtemperatur. Wäre es möglich, schon so hohe Temperaturen vor Beginn des Brauprozesses einwirken zulassen, so könnten schädliche färbende Stoffe vorher ausgezogen werden. Das ist aber auf keinen Fall durch Einwirkung auf die Gerste vor dem Keimprozeß möglich. Die schädlichen färbenden Stoffe gehen nicht nur während des Maischprozesses gleichmäßig in Lösung, sondern sie sind so schwer löslich, daß sie selbst durch die Nachgüsse beim Abläutern noch nachgelöst werden. Entnimmt man bei einem hellen Sud eine Probe des letzten Nachgusses, wenn, derselbe etwa nur noch o,5 % Extrakt enthält, und verdünnt man eine zurückgehaltene Probe der Vorderwürze des gleichen Sudes ebenfalls auf o,5 %, so erscheint die Farbe des letzten Nachgusses doppelt bis dreifach so dunkel. Es werden also im Nachguß noch nachfärbende Stoffe entlaugt, welche beim Maischprozeß noch nicht gelöst waren. Diese Stoffe brauchen längere Zeit und eine größere einwirkende Menge an Auslaugwasser, wodurch deren schwere Löslichkeit bewiesen ist.
  • Man glaubte, durch mechanisches Aussieben der Spelzen beim Schroten diese schädlichen Stoffe mechanisch beseitigen zu können. Dabei haben sich aber die Nachteile ergeben, daß gleichzeitig sehr viel nützliche und wertvolle, ja sogar höchst notwendige Stoffe mit entfernt wurden und ein sehr hoher Ausbeuteverlust entstand. Den Spelzen haftet beim Schrot an der Innenoberfläche noch meist die Frucht- und Samenhaut an und andere Schichten, welche die Träger wertvoller Ernährungsstoffe für die Hefe sind. Es wäre falsch, auf Kosten der schädlichen Stoffe der Außenhülse auf die wertvollen Anteile der Innenhülse zu verzichten.
  • Die unedlen Stoffe am Äußeren des Malzkornes sind sehr verschiedener Art. Zunächst rührt ein sehr großer Anteil von den Eigenschaften der Gerste selbst her, welche durch Klima, Ausreifung, Beregnung usw. gebildet wurden; dann aber bilden sich solche Stoffe beim Mälzungsprozeß, insbesondere bei dem mehrtägigen Keimprozeß auf der Tenne, wobei sich die außenspelzige Vegetation sehr vermehrt und unter gewissen Umständen, so bei wärmerer Temperatur, häufiger Verletzung von Körnern, sich starker Schimmelbefall zeigt, welchersichbeimAusdarrendurch starkes Stauben zu erkennen gibt. Der als Schweiß bezeichnete Feuchtigkeitsniederschlag ist von schleimiger Beschaffenheit, und daran halten sich Organismen fest. Am deutlichsten Qerkennt man das am Boden der Malztenne, dessen gründliche, jedesmalige Desinfizierung absolut notwendig ist.
  • Das Äußere des Kornes ist bei der Lagerung gleichfalls noch häufigen und unvermeidlichen Verunreinigungen ausgesetzt, so durch Staubablagerungen, Verunreinigung durch Mäuse, Katzen evtl. Vögel.
  • Die Ursachen der außenspelzigen Verunreinigungen sind also sehr verschieden. Wäscht man eine Malzprobe mit warmem Wasser und prüft man dieses Waschwasser mikroskopisch, so findet man eine Unzahl von Organismen. Läßt man eine solche durch Filtration vollkommen geklärte Waschwasserprobe nur einen Tag stehen, so zeigt sich eine deutliche Trübung mit Bodensatzbildung. Die mikroskopische Untersuchung ergibt, daß sich in dieser Waschflüssigkeit die bekannten bierschädlichen Organismen, das sind Stäbchenarten und Sarcina, außerordentlich leicht entwickeln. Dieser günstige Nährboden ist nicht nur auf die ursprünglichen, der Gerstenoberfläche anhaftenden Stoffe, sondern auch auf die beim Mälzungsprozeß nachträglich an der Oberfläche sich festsetzenden Verunreinigungen zurückzuführen. Sie treten auch bei sehr sorgfältig beim Weichprozeß gewaschener Gerste auf.
  • Die Gesamtheit der Verunreinigungen sind die Ursache vieler Nachteile bezüglich der Nachfärbestörungen, schlechter Haltbarkeit und geschmacklicher Benachteiligung. Werden die Waschwasser gekocht, so bilden sie nach der Abkühlung einen sehr günstigen Nährboden für bierschädliche Organismen. Es steht somit außer allem Zweifel, daß durch die außenspelzigen Verunreinigungen Qualität und Haltbarkeit nachteilig beeinflußt werden.
  • Das vorliegende Verfahren soll sowohl die nachfärbenden, vorgebildeten Stoffe der Außenhülse als auch die hinzutretende außenspelzige Verunreinigung entfernen. Das geschieht durch ein regelrechtes Waschen des Malzes bei hoher Temperatur.
  • Das wesentlich Neue des Verfahrens ist, daß zum Waschen des Malzes sehr heißes Wasser mit Temperaturen über 75- C, also auf alle Fälle über Pasteurisiertemperatur, angewandt wird, in der Regel aber sogar mit Temperaturen, welche nahe dem Siedepunkt des Wassers liegen. Je höher die Temperatur ist, desto mehr Stoffe werden aus den Spelzen ausgelaugt. Sind sie ausgelaugt, also aufgeweicht, so kann durch Wasser von beliebiger Temperatur das Abtrennen und Abwaschen erfolgen.
  • Bekanntlich ist für die Diastase die Temperatur über 75"C sehr gefährlich und um so gefährlicher, je höher der Wassergehalt ist. Bei sehr niedrigen Wassergehalten kann die Diastase ioo" C und noch mehr vertragen. Als Beweis dafür kann gelten, daß beim Abdarren ein vollkommen ausreichender Teil Diastase erhalten bleibt.
  • Wird bei dem neuen Verfahren die Wassermenge und die =Malzmenge bei diesem Heißwaschprozeß in ein richtiges Verhältnis gebracht, so steigt während des ganzen Waschprozesses das Innere des Malzkornes überhaupt nicht über die Verzuckerungstemperatur von 75° C, nur die Hülse wird entsprechend abgebrüht.
  • Versuche unter Anwendung 5o g hellen Malzes und 50 g kochenden Wassers haben ergeben:
    Tabelle
    50 g helles Malz und 5o g kochendes Wasser.
    Wassertemperatur Malztemperatur Temperatur nach
    Grad C Grad C Brühen und Rühren
    Grad C
    a. Mit kochendem Wasser gebrüht und
    io Sekunden gerührt ....... ... ioo 15 71
    b. Mit kochendem Wasser gebrüht und
    30 Sekunden gerührt........... ioo 15
    70
    c. Mit kochendem Wasser gebrüht und
    6o Sekunden gerührt ........... ioo 15 69
    d. Mit kochendem Wasser gebrüht und
    2 Minuten gerührt . . . . . . . . . . . ioo 15 68
    Daraus erkennt man, daß die Wassermenge bei Anwendung von kochendem Wasser sogar noch größer als die Malzmenge sein dürfte. In Wirklichkeit sinkt mit der Dauer des Rührens die Temperatur des gesamten Waschgutes. Die Dauer des Rührens hat also keinen Einfluß mehr; denn die Temperaturen würden immer weiser sinken.
  • Nach 12 Stunden Trocknen an der Luft hat das Malz schon wieder sehr viel von dem anhaftenden Wasser verloren, das Korn fühlt sich äußerlich vollkommen trocken an und läßt sich auf den Mühlen sehr leicht verschroten. Das nasse, nicht nachgetrocknete Malz hat nasse Hülsen und ist verhältnismäßig schwieriger zu verarbeiten, aber auf keinen Fall schwieriger wie das gewöhnliche trockene Malz. Dagegen verarbeitet sich das an der Luft i,-> Stunden nachgetrocknete Malz wesentlich leichter als das normal trockene Malz. Der Kraftverbrauch ist viel geringer. Die Hülsen sind besser geschont, und das erzeugte Schrot ist voluminöser und erleichtert die Äbläuterarbeit. Die Ausbeute leidet, wie alle Versuche zeigen, durch die Wäsche nicht.
  • Die Waschwasser zeigen eine Farbenzunahme mit der Dauer der Wäsche und die Farbe der Würze eine Abnahme.
  • Die Farbe der Würze hellt sich gegen das Normalmalz von o,25 auf o,ig auf, das ist um o,o6 @ 2q. o,`o weniger Farbe.
  • Die Verzuckerungszeit ist bei allen Proben gleichgeblieben, woraus sich ergibt, (laß die diastatische Kraft des Malzes nicht im geringsten Schaden gelitten hat.
  • Theoretisch entspricht also bei einem gleichen Mischungsverhältnis von Wasser von i oo' C und Malz von 15' C genau eine Mischungstemperatur von 75' C, da das Malz kalt und die spezifische Wärme des Malzes 0,4.2 ist. In der Praxis ist die Temperatur infolge Strahlung der Gef:i!3e niedriger, etwa 68 bis 7 i'' C.
  • Ein ziffernmäßiger Versuch mit Zublasen von Dampf auf schwach eingenetztes Malz hat nach i'/, Minuten die Temperatur von 75" C im Malz ergeben, wobei der Dampfstrahl verhältnismäßig kräftig aufgetroffen hat. Von der auftreffenden Wärme des Dampfes geht ja auch ein großer Teil an die Umgebung verloren und entweicht, weil er flüchtig ist, und nur ein Teil pflanzt sich in das Korninnere zur Erwärmung fort. Bei der @'ermaischung des Malzes hat sich die gleiche Verzuckerungszeit wie bei dem mit kochendem Wasser gebrühten Malze ergeben.
  • Zur Nachprüfung der Erhaltung der diastatischen Kraft wurde folgender Versuch angestellt Es wurde die diastatische Kraft eines normalen hellen Malzes bestimmt. Dieselbe ergab sich bei einem Wassergehalt des Malzes von 6,5% zu 254, bezogen auf i oo g Trockensubstanz.
  • Dasselbe Malz wurde dann in der bekannten Art kalt gewaschen. Dabei fand eine ziemliche Wasseraufnahme statt. Das anhaftende Wasser wurde aber an der Luft abgetrocknet, und nach 24 Stunden war der Wassergehalt noch 12,9 0'o ohne künstliche Trocknung. Die diastatische Kraft war 236 auf Trockensubstanz bezogen.
  • Das gleiche Malz wurde dann in einem solchen Verhältnis mit kochendem Wasser überbrüht, daß die Temperatur der Malzwassermischung sofort nach dem Aufbrühen nicht über 75' C stieg. Nach einer Behandlung von 5 Minuten durch Rühren fiel die Temperatur auf 7 i -' C, dann wurde das Malz nachgespült und dann in gleicher Weise an der Luft 2.1 Stunden getrocknet. Der Wassergehalt war 12,5, die diastatische Kraft 236.
  • Die Versuche ergeben, daß die diastatische Kraft des heißgewaschenen Malzes die gleiche ist wie die mit kaltem Wasser gewaschenen Malzes. Beide gewaschenen Malze haben eine etwas niedrigere diastatische Kraft wie (las Urmalz. Das ist dadurch zu erklären, daß bei einer Wasseraufnahme die Diastase sofort in Wirksamkeit tritt und aus der im Korn vorhandenen Stärke Zucker bildet. Dazu wird etwas Diastase verbraucht, und finit der Dauer des Waschprozesses sinkt deshalb die diastatische Kraft etwas. Selbst wenn aber auch ein geringer Anteil Diastase vernichtet würde, was aber nicht der Fall ist, wäre das ohne Bedeutung; denn man vernichtet ja beim Brauprozeß und beim Darrprozel) sehr große Mengen Diastase, z. B. auf der Darre bei der Bereitung von dunklem Malz und noch mehr im Sudhaus durch das Kochen der Maschine, mehr als die Hälfte. So ist es sogar möglich, daß für eine bestimmte Biersorte die Vernichtung eines Diastaseanteiles zur Erzielung niedriger gärender Biere sehr wertvoll wird.
  • Versuche zeigen aber, daß man mit dem Verfahren ohne die geringste Schädigung der Diastase arbeiten kann.
  • Das Verfahren läßt sich in verschiedener Weise anwenden. Bei Heißwasser oder kochendem Wasser können Rührwerke zum Mischen dienen, zweckmäßiger aber wird die Wäsche und das Mischen in einer Art Transportschnecke vorgenommen, in welche kontinuierlich das heiße Brühwasser und das trockene Malz zuläuft. Die Fördermenge des Malzes und die Wassermenge kann genau durch die Tourenzahl entsprechend reguliert werden, und es kann im geeigneten Zeitpunkt mit Wasser von niedriger Temperatur die vorgelöste Verunreinigung durch Überbrausen abgewaschen werden. Dann kann eine direkte Verarbeitung stattfinden. Eine kurze sanfte Nachtrocknung mit sehr mäßig warmer Luft im Anschluß an die Wäsche kann gleichfalls erfolgen. Das gewaschene Malz wird dann bis zum nächsten Tage der Verarbeitung aufbewahrt, damit sich die Zellen durch Wasseraufnahme noch vorläsen, d. h. durch gleichmäßigere Verteilung der geringen aufgenommenen Wassermengen.
  • Das Verfahren läßt sich aber auch bei Anwendung von Dampf direkt anwenden, indem der Dampfstrahl injektorähnlich wirkt und gleichzeitig das Malz fördert. Die Malzmenge kann durch entsprechende Neigung des Zuführungsrohres für das Malz leicht verringert und vergrößert werden. Das Verfahren kann z. B. auch Anwendung finden, bevor das Grünmalz auf die Darre kommt. Es kann dort schon einer Heißwäsche durch Wasser oder Dampf unterworfen werden.
  • Die bisherigen Verfahren zum Waschen des Malzes vor dem Schroten bedienten sich nur kalter oder warmer Wasser, deren Temperaturen wesentlich unter der Abläutertemperatur lagen. Die Auslaugung der Spelzen geschieht nun gerade beim Nachguß des Abläuterprozesses bei den Temperaturen von 75°C und sogar darüber bis 8o° C. Bei diesen hohen Temperaturen werden nun selbstverständlich sehr viele Spelzenstoffe nachgelöst. Eine gewöhnliche Wäsche mit kaltem oder warmem Wasser kann also nur leicht anhaftende Verunreinigung entfernen, niemals aber die bei der Nachgußtemperatur zur Entlaugung kommenden Spelzenstoffe. Das neue Verfahren überschreitet deshalb diese Temperaturen bei der Wäsche wesentlich, entlaugt, wie die Versuche zeigen, beträchtliche Mengen an solchen Farbstoffen und auch Stoffen anderer schädlicher Art und führt dadurch ein absolut hygienisches und reineres Malz dem Brauprozeß zu.
  • Nach solcher Behandlung kommt nun ein praktisch steriles und auch hygienisch reines Malz zum Verbrauen. Die Waschwasser sind tief schmutzig gefärbt und haben keinen höheren Extraktgehalt als etwa das letzte, beim Abläuterprozeß weggelaufene Glattwasser. Feinere, rein gelagerte Malze bedürfen keiner so scharfen Behandlung wie schlecht gelagerte, teilweise verunreinigte Malze, aus minderwertigerer Gerste hergestellt. Bei letzteren kann die Wirkung durch Zugeben von schwachen Alkalien u. dgl. beim Lösungsprozeß noch wesentlich verstärkt werden. Der folgende Nachwaschprozeß entfernt irgendwelche Zutaten zu den Waschwässern.
  • Die Entlaugungstemperatur liegt in Höhe der Anschwänztemperatur bei den Nachgüssen der Treberauslaugung. Temperaturen in Höhe der Pasteurisierungstemperatur, welche etwas niedriger sind, si2hern schon, daß ein keimfreies, praktisch steriles Malz zum Verbrauen kommt. Während der Zusatz von schwachen Alkalien bei der Wäsche von Gerste, welche mit Warmwasser bei niedrigeren Temperaturenvorgenommenwird, bekannt ist, ist die Anwendung von Chemikalien, wieAlkalien oder Säuren, zur Malzwäsche gleichfalls neu. Es hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen, nach dem Auswaschen des Alkalis mit einem Wasser saurer Reaktion nachzuspülen, was beim Malz leichter wie bei der Gerste möglich ist. Bleibt Alkali zurück, so kann bei der späteren 'Verarbeitung dadurch eine Nachfärbung entstehen.
  • Die Entfernung des aufgenommenen Wassers kann durch anschließende Trocknung in bekannten Vorrichtungen auf einfache Weise wieder geschehen, um das Malz der Schrotmühle zuzuführen. Erforderlich wäre dieses Wegtrocknen aus brautechnischen Gründen nicht. Im Gegenteil, es ließe sich ein für den Läuterprozeß viel geeigneteres Schrot herstellen, weil durch die Benetzung die Hülse viel zäher wurde und die Brüchigkeit verliert. Eine Trocknung vor der Verschrotung ist aber so lange erforderlich, als das Brausteuergesetz das Mahlen im Anschluß an die Verwiegung des trockenen Malzes verlangt und eine Verschrotung im gedachten Sinne des nassen Malzes unmöglich macht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zum Reinigen des Malzes, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Malzes im ganzen Korn durch Heißwasser von Anschwänztemperatur oder noch höherer Temperatur oder mit Dampfstrahl behandelt wird, um neben den gesamten äußeren Verunreinigungen auch die erst bei höherer Temperatur lösenden Spelzenstoffe abzutrennen und durch Nachwäsche zu beseitigen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem einwirkenden Heißwasser Alkali, Säure o. dgl. Lösungsmittel zugesetzt werden, deren Entfernung durch N chwäsche geschehen kann.
DEJ31796D 1927-07-29 1927-07-29 Verfahren zum Reinigen von Malz Expired DE507403C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ31796D DE507403C (de) 1927-07-29 1927-07-29 Verfahren zum Reinigen von Malz

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ31796D DE507403C (de) 1927-07-29 1927-07-29 Verfahren zum Reinigen von Malz

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE507403C true DE507403C (de) 1930-09-18

Family

ID=7204279

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEJ31796D Expired DE507403C (de) 1927-07-29 1927-07-29 Verfahren zum Reinigen von Malz

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE507403C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE507403C (de) Verfahren zum Reinigen von Malz
DE621576C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Trennung der Bierwuerzen von Treber, Hopfen, Eiweissstoffen, Trub und Schmutz
DE660070C (de) Verfahren und Einrichtung zum fortlaufenden Gewinnen von Bierwuerze
DE2353323A1 (de) Verfahren zur herstellung von erdnussmehl
DE10156829A1 (de) Verfahren zur optimierten Herstellung von Bierwürze
EP3138902B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum behandeln oder herstellen einer würze bei der bier- oder getränkeherstellung und entsprechende verwendung
DE638934C (de) Verfahren zum Behandeln aussortierter Malzspelzen
DE563545C (de) Verfahren zur Herstellung eines Faerbemittels fuer Wuerze oder Bier
DE545488C (de) Verfahren zum Maelzen von Getreide
DE77585C (de) Brauverfahren
DE836982C (de) Verfahren zum Entfetten von Knochen
DE648247C (de) Verfahren zum Herstellen von geschaeltem Malz
DE637680C (de) Verfahren zum Entfernen des geloesten Luftsauerstoffs aus Maische und bzw. oder gelaeuterter Wuerze
AT135337B (de) Verfahren zur Löslichmachung von pflanzlichen Gerbstoffrückständen.
DE415903C (de) Verfahren zur Herstellung von Bier
DE3530468C1 (en) Process for debittering brewer's yeast
DE677534C (de) Verfahren zur Gewinnung und Behandlung von Bierwuerze
DE555162C (de) Verfahren zur Herstellung eines Bierfaerbemittels
DE690801C (de) Verfahren zum Gewinnen von Malzenzymen waehrend des Brauprozesses
DE138091C (de)
DE109615C (de)
DE10945C (de) Neuerungen in der Weinbereitung und in der Verwendung der beim Keltern gewonnenen Traubenrückstände
DE144760C (de)
AT62958B (de) Verfahren zur Vorbereitung der Kleien, um sie für die Bereitung von Brot aus der Gesamtheit der Kornbestandteile geeignet zu machen.
DE687847C (de) Verfahren zur Erhoehung der Sudhausausbeute in Brauereien