DE50487C - Einrichtung zum zeitweisen Ablassen von (Desinfektions-) Flüssigkeit (in Spülwasser) - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 85: Wasserleitung.

In manchen Fällen ist erforderlich, zu einer Flüssigkeit von Zeit zu Zeit eine bestimmte Menge einer anderen Flüssigkeit hinzuzufügen. So z. B. ist es zweckmäfsig, zu dem Spülwasser von Wasserciosets vor jeder Spülung eine gewisse Menge einer desinficirenden Flüssigkeit hinzuzufügen, und zwar geschieht dies zweckmäfsigerweise selbsttätig. Derartige desinficirende Flüssigkeiten sind meist ätzend und von einer zähen, klebrigen Beschaffenheit, so dafs es bisher nicht gelungen ist, passende Apparate zu construiren, um von dieser desinficirenden Flüssigkeit abgemessene Mengen selbstthätig in das Spülwasser abzugeben.

Durch die vorliegende Erfindung ist diesem Uebelstande abgeholfen, indem der das Wesen der Erfindung bildende Apparat selbstthätig eine genau abgemessene. Menge einer Flüssigkeit in das Spülwasser abgiebt, sobald eine in einem besonderen Gefäfs angeordnete Wassermenge eine bestimmte Höhe überschreitet.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein derartiger Apparat in zwei verschiedenen Ausführungen dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 die eine, Fig. 3 und 4 die andere Ausführung.

In dem Gefäfs A ist die desinficirende Flüssigkeit enthalten, welche in abgemessenen Quantitäten dem in dem Gefäfs T enthaltenen Spülwasser zugesetzt werden soll. Um die desihficirende Flüssigkeit in das Gefäfs A einbringen zu können, ist dasselbe mit einer hermetisch verschliefsbaren Oeffhung a} versehen. Unten an dem Gefäfs A ist ein Trog a angebracht, welcher durch eine Oeffnung mit dem Innern des Gefäfses in Verbindung steht. Der Trog α ist an seinem oberen Rande scharf abgeschrägt und ist so abgemessen, dafs sein Inhalt etwas gröfser ist als die jedesmal in das Spülwasser zu gebende Flüssigkeitsmenge. In den Trog wird nun auf irgend eine geeignete Weise ein·Verdränger B eingetaucht, dessen Volumen genau der jedesmal in das Spülwasser zu gebenden Flüssigkeitsmenge entspricht.

Durch das Eintauchen des Verdrängers in den Trog wird die in demselben befindliche desinficirende Flüssigkeit aus demselben verdrängt und fliefst über den scharfen Rand des Troges in das darunter befindliche Spülwasser. Hebt sich der Verdränger und tritt aus dem Trog heraus, so tritt durch die Oeffnung, welche aus dem Gefäfs A in den Trog a führt, Luft in das Gefäfs A, und von ,der in demselben enthaltenen Flüssigkeit wird eine entsprechende Menge in den Trog α treten.

Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Anordnung ist der Verdränger B an dem einen Ende . eines um b drehbaren Hebels befestigt, an dessen anderem Ende eine hohle Schwimmerkugel F angeordnet ist. Die Kugel F schwimmt auf dem im Gefäfs T enthaltenen Spülwasser, welches einen constanten Wasserzuflufs. hat und von Zeit zu Zeit entweder selbstthätig, z. B. mittelst einer Heberanordnung, oder von Hand durch Oeffnen eines Ventils auf einmal abgelassen wird. Ist das Spülwasser abgelassen,

so nehmen die Schwimmerkugel F und der Verdränger B .die in punktirten Linien dargestellte Lage ein. Steigt dann durch den constanten Wasserzuflufs das Niveau des Spülwassers, so wird die Schwimmerkugel gehoben und der Verdränger ß dementsprechend in den Trog α eingetaucht, wodurch bei der höchsten Stellung des Spülwassers der Verdränger B in der in Fig. ι in vollen Linien gezeichneten Stellung ganz in den Trog eingetaucht ist und die .ihm entsprechende Flüssigkeitsmenge aus dem Trog in das Spülwasser geflossen ist. Das Gefäfs A ist mit . einer Klemme D versehen, so dafs es an irgend einem beliebigen Punkte des Randes des Behälters T angebracht werden kann.

In den Fig. 3 und 4 ist eine Modification des Apparates dargestellt, welche nicht so viel Raum einnimmt wie die erste. Der Verdränger B ist in diesem Falle an einer in den Lagern s drehbar gelagerten Welle S angebracht , an deren einem Ende ein Hebel / angeordnet ist. Dieser Hebel / greift an eine in den Führungen g vertical verschiebbare Stange L an, an deren unterem Ende die hohle Schwimmerkugel F befestigt ist. Bei dem tiefsten Stande des Spülwassers nehmen die Kugel F und der Verdränger JB die in punktirten Linien dargestellte Stellung ein, während bei dem höchsten Stande des Spülwassers der Verdränger B ganz in den Trog a eingetaucht ist, wie dies in Fig. 3 in vollen Linien dargestellt ist.

In manchen Fällen kann man auch die aus dem Gefäfs A in den Trog α führende Oeffnung / mittelst eines Schiebers nach Wunsch ■vergröfsern oder verkleinern. In Fig. 3 ist zu diesem Zwecke der Schieber V angebracht, welcher mittelst einer Schraubenspindel auf- und abbewegt werden "kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum zeitweisen Ablässen einer bestimmten Flüssigkeitsmenge , gekennzeichnet durch ein hermetisch verschliefsbares Gefäfs (A), welches durch. eine Oeffnung mit einem Trog (a) in Verbindung steht, in welchen ein Theil der in dem Gefäfs (A) enthaltenen Flüssigkeit eintritt und dann aus demselben durch einen Verdränger (B) aus dem Troge herausgedrückt wird.

2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung die zeitweise Hebung und Senkung des Verdrängers (B) durch eine Schwimmerkugel (F), welche auf einer zeitweise steigenden und sinkenden Flüssigkeitsmenge schwimmt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.