DE193493C

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Publication number: DE193493C
Application number: DENDAT193493D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätig wirkende Aüfgußvorrichtung für Essigbildner, mittels welcher das Abhebern des Gutes aus Standgefäßen mit Hilfe Woulffscher Flaschen dadurch bewirkt wird, daß die Saugwirkung des fließenden Gutes zur Ingangsetzung der Heber Verwendung findet. Das Neue der Erfindung besteht den bekannten Aufguß vorrichtungen dieser Art gegenüber, bei welchen ebenfalls das Abhebern des Essiggutes mit Hilfe W ο ul ff'scher Flaschen bewirkt wird, im wesentlichen darin, daß man zwei an sich bekannte Hebervorrichtungen mit übereinander angeordneten Hebergefäßen so durch Rohre miteinander verbindet, daß die Saugwirkung des fließenden Gutes des Hebers am unteren Hebergefäße der einen Vorrichtung den Heber des oberen Hebergefäßes der anderen Vorrichtung in Tätigkeit setzt, während der in der Woulffschen Flasche der einen Vorrichtung entstehende Überdruck vor den oberen Heber der anderen Vorrichtung geleitet wird, um diesen Heber abzusperren.

Die Einrichtung hat den Zweck, unter Vermeidung jeglicher Ventile oder Reguliervorrichtungen eine zwangläufige wechselweise Zufuhr von Maische und Rückgußessig zu bewirken, während man bisher für jede Flüssigkeit eine besondere Anlage besaß.

Durch Einschaltung einer oder mehrerer weiterer Rückgußvorrichtungen und durch deren entsprechende Verbindung untereinander kann man die wechselweisen Aufgüsse auch in verschiedener Folge erzielen. Setzt man beispielsweise an das Maischegefäß außer der eigentlichen noch eine zweite Gußvorrichtung und verbindet den oberen Heber derselben mit der unteren Heberleitung der ersten und die untere Heberleitung der zweiten mit dem oberen Heber an dem Standgefäße für Rückgußessig, so kann man die Aufgüsse in einer Folge: Rückgußessig, Maische, Maische erhalten.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in schematischer Darstellung in zwei Ausführungsformen veranschaulicht.

α und b sind zwei N'ivelliergefäße, die mit zwei Vorratsbehältern, wovon der eine Maische und der andere Rückgußessig enthält, so verbunden sind, daß das eine Gefäß mit Maische, das andere mit Rückgußessig gespeist wird. Vorrichtungen bekannter Art zur Erhaltung eines gleichmäßig hohen Flüssigkeitsstandes sind in den Nivelliergefäßen a, b vorgesehen. Den Ausfluß aus diesen bildet je ein Heber c bzw. d mit Wassersack und darunter befindlichem Regelungshahn. Die Abflüsse münden in tiefer gelegene Bottiche e, /, von welchen jeder die für eine bestimmte Anzahl von Essigbildnern nötige Aufgußmenge zu fassen vermag. Die Bottiche besitzen ebenfalls Abflußheber g, h. Diese sind so eingesetzt, daß ihre Heberbiegungen gerade für die aufzugießende Flüssigkeitsmenge eingestellt sind. Die freien Heberschenkel münden luftdicht in je eine W ο ul ff'sehe Flasche i bzw. k mit Abflüssen / und m, und zwar dicht über den

Böden der Flaschen. Dicht durch einen weiteren Tubus der Flasche hindurchgeführte Rohre n, n) dienen als Regulatoren. Mittels enger Rohre o, o¹ sind die Flaschen unmittelbar mit den wagerechten Schenkeln der Heber c und d verbunden. Außerdem steht der Heber c oberhalb seines Wassersacks durch ein Rohr j? mit dem Abflußschenkel des Hebers h und der Heber d durch Rohr ρ ^l mit

ίο dem Abflußschenkel des Hebers g in Verbindung. Die Auslaufröhren /, m an den Flaschen i, k haben einen etwas kleineren lichten Querschnitt als die Heber g und h. Sie führen die Flüssigkeit zu den Bildnern bzw. zu den Aufgußgefäßen ab.

Wird der Heber c angesaugt, so füllt sich das darunter befindliche Gefäß e. Mittels des eingeschalteten Hahnes ist die Füllzeit und somit der Zeitabschnitt zwischen den einzelnen Aufgüssen regelbar. Sobald die Flüssigkeit im Gefäß e den Scheitel des Hebers g erreicht, leitet dieser Heber sie in die Flasche i. In der Leitung p¹ entsteht hierbei durch die Saugwirkung des im Rohr g fließenden Gutes ein Unterdruck, welcher den Heber d der anderen Vorrichtung in Tätigkeit bringt. Die Flüssigkeit aus Behälter b beginnt alsdann selbsttätig nach Gefäß / zu fließen.

Da aus der Woulff'schen Flasche i die Flüssigkeit nicht in der gleichen Menge des Zuflusses infolge des engeren Abflusses / entweichen kann, so entsteht ein Überdruck in dem Rohre o¹, der sich auf den Heber c in der Weise äußert, daß dessen Saugwirkung stillgelegt wird, während der Inhalt der Flasche i sich durch das Rohr / entleert.

Währenddessen füllt sich das Gefäß f in einem durch den eingeschalteten Hahn regelbaren Zeiträume. Hierdurch bestimmt sich der Zeitzwischenraum zwischen dem nächsten Aufgusse. Auf der linken Seite der Apparatur spielt sich nunmehr der gleiche, oben beschriebene Arbeitsvorgang ab.

Vermittels der Rohre η, η^λ kann man durch höhere oder tiefere Einstellung den Überdruck in den Flaschen i und k regeln.

Die Ausführung der Anlage nach Fig. 2 ist für einen Betrieb bestimmt, bei dem zwei oder mehrere Rückgüsse mit einem Maischeguß oder umgekehrt abwechseln sollen.

Angenommen, es sollte auf dem Gefäße a (Fig. 2) erst zweimal und dann einmal aus Gefäß b ein Ablauf erfolgen.

Für diesen Fall besitzt Gefäß¹ α noch einen zweiten Heber c¹. Darunter befindet sich ein drittes Sammelgefäß e¹ mit Heber g¹; dessen Abflußschenkel in eine dritte Wo ul ff'sehe Flasche i¹ führt. Ein Druckrohr ο² dieser Flasche geht nach dem Heber c^l, während das Saugrohr p^l in den Heber d mündet. Der Heber g steht durch ein Saugrohr ρ¹ mit dem Heber c¹ in Verbindung.

Ist der Heber c^l angesaugt, so füllt sich Gefäß e¹, bis der Heber g^l die Flüssigkeit nach der Flasche i¹ leiten kann. Sobald dies geschieht, tritt durch die Saugwirkung in g^x vermittels des Rohres p¹ ■ der Heber d der ersten Vorrichtung in Tätigkeit. Gleichzeitig wird durch den Überdruck in Flasche z'¹ der Heber c¹ in seiner saugenden Wirkung stillgelegt. Die Saugwirkung im Rohre h setzt alsdann durch das Rohr ρ den Heber c in Tätigkeit, der dann wieder vom Rohre g aus durch Rohr ρ'² den Heber c¹ in Betrieb setzt. Aus dem Gefäße α wird also im Laufe eines Arbeitsganges zweimal und aus b einmal aufgegossen.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum selbsttätigen und abwechselnden Beschicken von Essigbildnern mit Maische und Rückgußessig in beliebiger Reihenfolge unter Verwendung Woulf f'scher Flaschen und übereinander angeordneter Hebergefäße, deren Heber durch die Saugwirkung des fließenden Gutes in Tätigkeit gesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man zwei oder mehrere solcher Hebervorrichtungen durch Rohre derart miteinander verbindet, daß die Saugwirkung des fließenden Gutes des Hebers am unteren Hebergefäße der einen Vorrichtung auf den Heber des oberen Hebergefäßes der anderen Vorrichtung' übertragen und der in der Woulf f 'sehen Flasche der einen Vorrichtung infolge geringeren Abflusses entstehende Überdruck vor den oberen Heber der anderen Vorrichtung geleitet wird, um diesen abzusperren. '

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.