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Gegensprechverstärkerschaltung mit sprachbetätigten Sperrvorrichtungen
Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung von Zweidraht- bzw. Vierdrahtverstärkern
in Fernmeldeanlagen, vorwiegend in Telephonleitungen. Die Schaltung ist zunächst
mit an sich bekannten Anordnungen versehen, welche bei der Übertragung von Sprechströmen
in der einen Richtung die Übertragung in der anderen Richtung verhindern. Die bisher
üblichen Systeme, insbesondere die Vierdrahtverstärker, zeigen den Nachteil, daß
zu gewissen Zeitpunkten, z. B. im Anfang einer Sprachübertragung in dem einen Leitungszweig,
eine unerwünschte Unterbrechung dieses Zweiges durch die Schaltmittel des anderen
Leitungszweiges infolge dort kreisender, vom ersten Leitungszweig noch nicht unwirksam
gemachter Ströme erfolgt. - Diese störenden Ströme können Sprechströme der anderen
Richtung oder Echoströme infolge nicht genauer Abgleichungen und *Nachbildungen
an den Gabelungsstellen oder auch durch fremde Einflüsse induzierte Ströme sein;
Bedingung für ihre störende Wirkung ist nur, daß sie die Unterbrechungsstelle in
ihrem Leitungszweig bereits passiert haben, bevor diese durch die zu übertragenden
Ströme des anderen Leitungszweiges in Wirkung gesetzt worden ist. Die Folge dieser
unerwünschten, doppelseitigen Wirkung der Sperrer ist gewöhnlich ein Klappern, das
einen einwandfreien Sprechverlcrhr unmöglich macht.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Es sind bei Zweidraht- und
auch Vierdrahtverstärkern Mittel vorgesehen, die ein unerwünschtes Inkrafttreten
der Stromunterbrechungsmittel beim Sprechen in dem einen Leitungszweig durch Ströme
des anderen Zweiges verhindern. Dies wird erzielt durch verschiedene Schaltungen,
von denen einige Ausführungsbeispiele in den Abb. i bis 5 dargestellt sind.
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In Abb. i sind die Doppelleitungen 5 und 6, die Zeile einer Zweidrahtübermittlun.gseinrichtung
bilden, z. B. einer Fernsprechanlage, durch einen Zweidrahtverstärker miteinander
verbunden, der aus den Verstärkern 7 und 8 zur Übermittlung in den durch Pfeile
angedeuteten Richtungen, den gebräuchlichen Ausgleichsübertragern 9 und 1o und den
Leitungsnachbildungen i i .und 12 -besteht. Die Verstärker 7 und 8 können von jeder
geeigneten Art sein, gehören aber vorzugsweise der Gattung der Elektronenröhren
an.
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Ein Relais 13, vorzugsweise polarisiert, hat vier Wicklungen, die
durch die Richtverstärker 21, 22, 23 bzw. 2q. gespeist werden, während die Richtverstärker
21 und 22 von dem Ausgleichsübertrager 9 aus und die Richtverstärker 23 und 24 von
dem Ausgleichsübertragerio aus, wie angedeutet, gespeist werden, so daß für die
Übermittlung von Leitung 5 nach Leitung 6 die. Richtverstärker 21 und 24 wegen der
bekannten Wirkung der Ausgleichsschaltung ,Strom erhalten, während die Richtverstärker
22 und 23 wenig oder gar keinen Strom bekommen. Für die Lbermittlung von 6 nach
5 empfangen
die Richtverstärker 23 und 22 Strom, aber 24 und 21
empfangen wenig oder keinen Strom. Die Richtverstärker sind alle nur als Block dargestellt
und enthalten vorzugsweise eine Elektronenentladeverstärkerröhre oder mehrere derartige
Röhren in Hintereinanderschaltung, an die eine Gleichrichterröhre angeschlossen
ist.
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Der Anker des Relais 13 nimmt in der Ruhelage eine neutrale Stellung
zwischen zwei Kontakten 23 und 26 ein, und die Relaiswicklungen haben das Bestreben,
den Anker um seinen Drehpunkt in den durch Pfeile auf den betreffenden Wicklungen
angedeuteten Richtungen zu bewegen. Wenn ein Gespräch von 5 nach 6 stattfindet,
sind die relativen Größen der Betriebsstromstöße derart, daß die Relaiszunge (in
der Ruhelage außer Kontakt) auf Kontakt 26 umgelegt wird, und der Verstärker 8 wird
dann mit seinem Eingangskreis über einen Übertrager 27 kurzgeschlossen. Wenn ein
Gespräch von 6 nach 5 verläuft, legt sich die Relaiszunge an Kontakt 25, und der
Eingangskreis des Verstärkers ; wird dann über einen Übertrager 28 kurzgeschlossen.
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Die Rechtecke N=2 und N" bedeuten Schaltungen zum Ausgleichen der
Impedanzen der Richtverstärker 22 bzw: 2d. -im Hinblick auf die Ausgleiahsübertragerschaltung.
Es entspricht dann, z. B. am Ausgleichsübertrager 9, die Impedanz von N.2 der Impedanz
des Richtverstärkers 22, während :die Impedanz der Leitung 5 der Impedanz ihrer
Nachbildung f i entspricht. Auf diese Weise bleibt das *Impedanzgleichgewicht an
diesem Ausgleichsübertrager gewahrt. Entsprechende Verhältnisse herrschen am Ausgleichübertrager
fo.
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Wenn von 5 nach 6 gesprochen wird, schließt Relais 13, wie
oben gesagt, seinen Kontakt 26, und irgendwelche Echoströme oder andere Ströme;
die aus der Leitung 6 in den Verstärker 8 oder Richtverstärker 23, beispielsweise
wegen Impedanzungleichheit auf Verstärkerstationen in -der Leitung 6 oder Reflexion
von Endapparate. aus o. dgl., zu fließen trachten, werden infolgedessen über Überträger
27 kurzgeschlossen. Ebenso wird jeder Strom, der wegen Impedanzungleichheit zwischen
der Leitung und der Nachbildung bei io in den Eingangskreis von 8 oder 23 vom Ausgang
von 7 her einzudringen versucht, über 27 kurzgeschlossen.
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Die Arbeitsweise der Anlage bei Übermittlung von 6 nach 5 ähnelt der
eben beschriebenen und wird wohl ohne weitere Beschreibung klar sein.
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Die Leitungen 5 und 6 können indessen auch andere als die zu ihrer
Verbindung darbestellten Verstärker enthalten, und jeder beliebige derartige andere
Verstärker kann mit Echo unterdrückenden Schaltmitteln von der oben beschriebenen
Art versehen werden. Obgleich die Anzahl möglicher Echowege dort groß ist, wo die
Anzahl der Verstärker hintereinander groß ist, so können ein oder zwei Unterbrechungssiellen
oder Kurzschlußkreise in die Anlage eingeführt werden, um die Zahl solcher Echowege
wesentlich zu verkleinern, und überlies diejenigen Wege auszuscheiden, die die größte
Zeitverzögerung enthalten.
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Das Relais 13 muß, um wirksam zu sein, schneller ansprechen,
als es bei durch die Sprache betätigten Relais bei Vierdrahtechosperrern notwendig
ist, weil die Laufzeiten in einem Zweidrahtverstärker kurz sind. Dagegen muß die
2-\achwirkezeit hinreichend groß sein. Die Verzögerung bis zum Abfall richtet sich
nach der Art des Stromkreises und nach der Entfernung zur Endstation., Sie muß hinreichend
groß sein, so daß wenigstens der erstmalig reflektierte Echostrom von dieser Station
am Durchlaufen des Relais 13
verhindert wird. Wenn die Ailslösezeit zu lang
ist, wird das Relais in unzuträglicher Weise ein sofortiges Antworten in einer Richtung,
nachdem in der Gegenrichtung unmittelibar vorher noch gesprochen wurde, verhindern.
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Als Sonderfälle der Schaltung nach Abb. r können die Richtverstärker
2i und 23 und die von ihnen gespeisten Relaiswicklungen oder gegebenenfalls die
Richtverstärker 22 und 2.I und die von ihnen gespeisten 'Relaiswicl;lungen weggelassen
werden.
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In Abb. 2 entsprechen die Bestandteile 5' bis 12' den betreffenden
Bestandteilen 5 bis 12 der Abb. i. Verzögerungsstromkreise 30 und 31 sind
vorzugsweise in die übertragungswege, die die Verstärker 7' und 8' enthalten, eingeschaltet.
Diese: Verzögerungsstromkreise sind vorzugsweise in die Ausgangskreise der Sprachverstärker
eingeschaltete Siebketten, können jedoch auch Stromkreise anderer Art sein.
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Sie können z. B. aus einer Reihe von Z'Vheatstoneschen Brücken bestehen,
die in zwei gegenüberliegenden Zweigen Induktiv itäten und in den beiden anderen
"Zweigen Kapazitäten enthalten, wobei zwei diagonal liegende Eckpunkte der Brücke
als Eingangsklemmen und die beiden andren Eckpunkte als Ausgangsklemmen dienen.
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Ein Richtverstärker 32 von der Art wie der obenerwähnte ist mit seinem
Eingang z. B. zwischen den Ausgang des Verstärkers ;' und den Eingang des Verzögerungsstromkreises
30 geschaltet und speist die linke Wicklung eines Relais 33, die linke Wicklung
eines Relais 34 und die Wicklung eines Relais
45, während die anderen
Wicklungen der Relais 33 und 3:1. und die Wicklung des Relais 4.6 von einem ähnlichen
Richtverstärker 3 5 gespeist werden, der an: den Übermittlungsweg, der den Verstärker
8' und den Verzögerungsstroinhteis 31 enthält, ebenso angeschlossen ist wie der
Richtverstärker 32 an den entgegengesetzt gerichteten Übertragerweg. Das Relais
33 ist in der Ruhelage auf seinen linken Kontakt und das Relais 34 in der Ruhelage
auf seinen rechten Kontakt eingestellt. Die Wicklungen dieser Relais haben das Bestreben,
die Relaisanker in den durch Pfeile auf den betreffenden Wicklungen angedeuteten
Richtungen zu bewegen.
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Der Übertragungsweg zwischen dein Ausgleichsübertrager 9' und dein
Eingang des Verstärkers;' verläuft über den Anker und linken Kontakt des Relais
33 und den, Ruhekontakt des Relais 36 in Reihe, und wenn Relais 33 seinen Anker
auf seinen rechten Kontakt umlegt, wird ein örtlicher Stromkreis über die Wicklung
des Relais 36 geschlossen., um Relais 36 zum öffnen seines Kontaktes zu veranlassen.
Wenn Relais 33 danach wieder seinen linken Kontakt schließt, bleibt der Übertragungsweg
zwischen cg' und dein Eingang des Verstärkers 7' noch offen, bis Relais 36 seinen
Anker losläßt. Relais 33 wird vorzugsweise so bemessen, daß es seinen rechten Kontakt
schnell schließt, und Relais 36 wird aus Gründen, die noch erläutert werden, vorzugsweise
so bemessen, daß es seinen Anker mit Verzögerung losläßt.
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Das Relais 34 überwacht im Zusammenarbeiten mit einem dem Relais 36
entsprechenden Relais 38 den Übertragungsweg von f> nach 5' in der Weise; daß, wie
eben beschrieben, das Relais 33 zusammen. mit dem Relais 36 den Übertragungsweg
von 5' nach 6' überwacht. Es ist nicht von Bedeutung, daß die Überwachung dieser
Wege auf -den Eingangsseiten der Verstärker in der betreffenden Wegen liegt. Z.
B. kann die öffnung dieser Wege zwischen den Ausgängen der Verstärker 7' und 8'
und den Eingängen der Richtverstärker 32 bzw. 35 vorgenommen werden. Die Aufgaben
der Relais 45 und 46 werden «-eiter unten erläutert.
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Eine einseitig übertragene Vorrichtung 4o, wie z. B. ein Dreielektrodenröhrenverstärker,
kann zwischen dem Eingang des Richtverstärkers 32 und dem Ausgleichsübertrager io'
eingefügt werden, um zii verhindern, daß Übermittlung, -die über Leitung 6' an den
Übertrager herantritt, Erregung der Relaiswicklungen verursacht, die d urcli diesen
Richtverstärker gespeist werden. Eine ähnliche einseitige Vorrichtung 41 ist in
gleicher Weise in den übertragungsweg von 6' nach 5' eingeschaltet. Wie später erläutert
«-erden soll, wirken die Vorrichtungen 4o und 4i einerseits und die. linke Wicklung
des Relais 33 und rechte Wicklung des Relais 34 andererseits, beide daraufhin, die
gleiche Fehlwirkung der Anlage zu verhindern. Deshalb werden für gewöhnlich die
Vorrichtungen 40 und 41 weggelassen, wenn diese Wicklungen vorgesehen sind, und
die Wicklungen werden gewöhnlich fortgelassen, wenn die Vorrichtungen 4o und 41.
benutzt «-erden.
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Das Relais 45 öffnet bei seiner Erregung einen -_N-ebenschluß, der
einen beispielsweise über den Eingang des Verstärkers 4o geschalteten Wider stand
47 enthält, um dadurch den Mertrag:ungsgrad des Übertragungsweges von 5' nach 6'
zu erhöhen. In ähnlicher Weise arbeitet das Relais 46. Die Werte der dämpfenden
Widerstände 47 und 48 sind derart. daß, wenn die Einrichtung nicht benutzt wird,
die Dämpfung in beiden Leitungszweigen größer ist als die dort herrschende Verstärkung,
so claß ein Schwingen der Zwei-\vegeverstärker durch Rückkopplungsströme nicht eintreten
kann. Das Relais 45 soll so eingestellt sein, d.aß e s seinen Kontakt zur selben
Zeit wie der rechte Kontakt des Relais 34 öffnet oder nur wenig später, so daß der
Kontakt von 45 offen ist, wenn die ersten Sprechströme von 7' aus über 3o an die
Kontaktstelle gelangen, daß aber andererseits auch die Gegenrichtung von 6' nach
5' bereits gesperrt ist (durch öffnen des rechten Kontaktes von 34), wenn Echoströme
über 40 und i ' in den von 6' nach 5' gehenden Leitungso t'
zweig zu gelangen droben. Das Relais 45 sollte derart bemessen sein, daß seine Abfallzeit,
also seine Schließzeit, wenig größer ist als die Verzögerungszeit der Übermittlung
durch den Verzögerungsstromkreis 30, um zu verhindern, daß- der letzte Teil einer
Nachricht, bevor er vollständig durch die Verzögerungsschaltung 30 hindurchgegangen
ist, durch zu frühes Einschalten. des Widerstandes 47 eine unerwünschte Dämpfung
erfährt. Das Entsprechende gilt für das Relais .16.
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Beim öffnen des Relais 45 wird das C'bertragungsmaß des von der Leitung
5' zu der Leitung 6' führenden Zweiges erhöht um einen gewünschten Betrag. Hierdurch
wird. kein Pfeifen des Verstärkers herbeigeführt, weil der Verlust in dem entgegengesetzt
führenden Verstärkerzweige um einen größeren Betrag erhöht ist, da das Relais 34
seinen Kontakt geöffnet hat. Diese Einrichtung ist von großem Nutzen in Fällen,
wo, eine gute Na.chbildtnzg der Leitungen 5' und 6' nur mit außerordentlich großen
Mitteln erreicht werden könnte, was z. B. eintritt, wenn Scheinwiderstandsunregelmäßigkeiten
bei den Leitungen vorhanden sind. Es hat in diesem Falle Vorteile, nicht eine vollständige
Unterbrechurig
.des betreffenden Stromzweiges vorzunehmen, sondern
nur eine Herabsetzung des übertragungsmaßes, die hinreicht, um das Pfeifen zu verhindern.
Auf diese Weise wird der Verstärker nicht vollkommen gesperrt, so daß die Wahrscheinlichkeit,
daß die Anfangslaute oder -silben beim Gegensprechverkehr verlorengehen, herabgesetzt
wird. Wenn sie auch schwächer ankommen als die folgenden Laute, so tragen sie doch
zur Erhöhung der Verständlichkeit bei. Außerdem erweckt die vollkommene Unterbrechung
der Verbindung beim Teilnehmer leicht den Eindruck, als wenn eine Störung vorläge,
da hierdurch auch die ganz leisen Geräusche, die gewöhnlich in einer Fern@sprechlzitung
vorhanden sind, ohne die Verständigung zu stören unterbunden werden.
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Für Betriebsbedingungen, bei denen die enthaltenen Zeitfaktoren nicht
für sehr hohe Schaltgeschwindigkeit sprechen, wie weiter unten ausführlicher besprochen
werden wird, können an Stelle der Richtverstärker 32 und 35 und der Relais 33 und
34 vibrierende Wechselstromrelais zum Öffnen der Ü'bertragerwege benutzt werden.
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D;ie Wirkungsweise der ,Anlage soll nun für Übermittlung von 5' nach
6' beschrieben werden; die ähnliche Arbeitsweise für eine Übermittlung 6' nach 5'
wird dann ohne weitere Beschreibung klar werden.
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Ein Teil der aus der Leitung 5' kommenden Energie wird über den Ausgleichübertrager
g' und die Anker der Relais 33 ,und 36 übermittelt und durch den Verstärker 7' in
üblicher Weise verstärkt. Ein Teil der Ausgangsleistung, von 7' wird edur ch den
Richtverstärker 32 aufgenommen und den Relais 33, 34 und 4.5 zugeführt, um den Anker
des Relais 33 fester auf seinem linken Kontakt zu halten und den Anker des Relais
34 von seinem rechten auf seinen linken Kontakt umzulegen, wodurch der Eingang des
Verstärkers 8' geöffnet wird und Ströme in der Richtung 6' nach 5', insbesondere
Echoströme, gesperrt werden.
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Beim Aufhören des Sprechens soll das Schließen des Eingangs zum Verstärker
8' um eine Zeit verzögert werden, die gleich ist der Zeit des längsten Echostromes.
Dies wird durch das Relais 38 durchgeführt.
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Die Verzägeru.ngsschaltmittel 30 bzw. 31 können auch statt
.mit den Ausgangskreisen mit den Eingangskreisen der zugehörigen Verstärker 7' bzw.
8' verbunden sein.
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Vorzugsweise wird die in den Übertragungsweg von 5' :nach 6' durch
Relais 33 eingeführte Unterbrechung an einer Stelle vor (in der Stromrichtung) dem
Eingang zum Richtverstärker 32 angebracht, so daß, wenn der Richtverstärker 35 das
Relais 33 zum Öffnen des Übertragungsweges von 5' nach 6' v eranlaßt hat, jeder
Strom, der von g' aus nach 6' fließen will ( wie z. B. der aus der Ungleichheit
zwischen Leitung 5' und der Nachbildung ii' herrührende Strom), daran verhindert
wird, in den Eingang des Richtverstärkers 32 einzutreten und eine Fehlwirkung des
Relais 34 zu verursachen. Entsprechend muß die Lage des Relaiskontaktes 34 gewählt
sein.
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In Abb. 3 entsprechen die Bestandteile 105
bis 112, den Teilen
5' bis 12! der Abb. 2, und die Glieder 130, 131, 132, 135, 136 :und 138 entsprechen
den Gliedern 30, 34 32, 35, 36 und 38 der Abb.2. Ebenso entspricht das Relais 133
der Abb. 3 dem Relais 33 der Abb. 2, mit Ausnahme, daß das Relais 133 keine der
linken Wicklung des Relais 33 entsprechende Wicklung hat. Weiter entspricht Relais
134 der Abb. 3 dem Relais 34 der Abb.2 mit weggelassener rechter Wicklung. Die jeweils
nur in einer Richtung durchlässigen Übertragungsvorrichtungen 40 und 41 der Abb.
2 sind in -4'bb. 3 nicht notwendig, da der Eingang des Richtverstärkers 13.2 in
Reihe mit -dem -Relaisanker 133 in dem Übertragungsweg von 105 nach io6 und der
Eingang des Richtverstärkers 135 in Reihe mit dem Anker des Relais 134 in den Übertragungsweg
von i o6 nach. i o5 geschaltet ist.
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Die Wirkungsweise der Abb.3 wird aus der oben für die Wirkungsweise
der Abb.2 gegebenen Beschreibung ersichtlich. Bei der Übermittlung von
105 nach 107 fließt ein Teil der aus der Leitung io5 kommenden Ströme über
den Au ,sgleichsübertrager iog und den Verstärker io7 und wird über die Anker der
Relais 133 und 137, über die Primarwicklung des Eingangsübertragers für den Richtverstärker
132 und über den Verzögerungsstro:nlcreis 130 auf den Ausgleichsübertrager iio übertragen,
wo er sich zwischen Leitung io6 und der Nachbildung 112 wie gewöhnlich verteilt.
Der Richtverstärker 132 wird dabei in Tätigkeit gesetzt, das Relais 134 öffnet infolgedessen
den Übertragungsweg von io6 nach io5, in lern die Primärwicklung des Eingangsübertragers
für den Richtverstärker 135 in Reihenschaltung enthalten ist, und schließt den Stromkreis
des Auslöseverzägerungsr elais 138, das .dadurch eine zweite Unterbrechung in dem
von io6 nach 105 gerichteten Übertragungsweg herstellt und das Fließen von Strömen,
insbesondere von Echoströmen, in diesem Wege verhindert.
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Am Schluß der Übertragung von 105 bis io6 verzögert das Relais
138 die Schließung des Übertragungsweges von io6 nach los und die des Eingangs des
Richtverstärkers
135, da das Relais I3'8, wie Relais 38 der
Abb. 2, mit Verzögerung auslöst.
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Bei der Übertragung von Leitung io6 nach Leitung Ios ist die Wirkungsweise
der Anlage der eben für Übertragung von Leitung Ios zu Leitung io6 beschriebenen
ähnlich, so daß sich eine weitere Beschreibung erübrigt.
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In Abb. .4 entsprechen die Teile 2o5 bis 238 den betreffenden Teilen
105 bis 138 der Abb. 3, aber anstatt daß die Eingangskreise der Richtverstärker
232 und 237 in Reihe in die einzelnen Übertragungswege geschaltet sind, wird um
Fehlwirkung der Relais 234 und 233 durch Ströme aus den Reihenwicklungen der _'@usgleichsübertrager
2Io und :2o0 zu vermeiden, dieser Zweck durch Anordnung der Verstärker
207 und 2o8 in den Übertragungswegen an Stellen erreicht, die, iin der Gegensprechrichtung
betrachtet, nicht hinter, sondern vor den Punkten liegen, an denen die Eingangskreise
der Richtverstärker den Übertragungswegen zugeordnet sind. Die Anordnung der Verstärker
207 und 2o8 in Abb.4 ähnelt der Unterbringung der einseitigen Vorrichtungen 40 und
41 in Abb. 2, so daß die Verstärker 207 und 2o8 -der Abb. 4 nicht nur als
Verstärker dienen, sondern auch die Aufgabe, wie die Vorrichtungen 40 und 41 in
Abb. 2, erfüllen.
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So hindert beim Betrieb dieser Einrichtung für Übertragung von Leitung
2o5 nach Leitung 2o6 der Sprechverstärker 2o8 die Ströme aus der Reihenwicklung
des Übertragers 2o9 daran, in den Richtverstärker 235 einzudringen und .ein unerwünschtes
Ansprechen des Relais 233 zu, verursachen. In ähnlicher Weise wirkt bei der Übertragung
von Leitung 2o6 nach Leitung 2o5 der Verstärker 207. Mit dieser Erläuterung wird
die Wirkungsweise der Einrichtung nach Abb.4 nach obigen Beschreibungen der Wirkungsweise
der Anordnungen nach -,!£bb:2 und 3 verstä,udlich.
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In trb. 5 entsprechen die Glieder 305' bis 31-2' den Gliedern
5 bis 12 der Abb. 1. Verzögerungsvorrichtungen 330 und 331 sind vorzugsweise in
die Übertragungswege, die die Verstärker 307' bzw. 308' enthalten,
eingeschaltet. -Diese Verzögerungsvorrichtungen sind vorzuusweise in die Eingangsstromkreise
der Verstärker eingeschaltete Siebketten, die «,lederkehrende Abschnitte mit
je
einem Zweig unveränderlicher Induktanz und einem Zweig unveränderlicher
Kapazität als Nebenschluß enthalten.
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Dir Wirkungsweise nach Abb.5 äst wie folgt: Fin Teil der aus der Leitung
305' kommenden Energie wird über den Ausgleichsübertrager 309' und idäe Anker
der Relais 350 und 36o weitergegeben und durch den Verstärker 307' in üblicher
Weise verstärkt. Ein anderer Teil wird über den Ausgleichsübertrager 309'
übermittelt
und wirkt über dien Richtverstärker 341 darauf hin, das Relais 35o an seinem oberen
Kontakt zu halten. Ein Teil der Ausgangsleistung von 307' wird durch den Richtverstärker
344, der ja ,infolge seiner unsymmetrischen Anschaltung an den Ausgleichsübertrager
310' von dem oberen Leitungszweige kommende Ströme aufnehmen kann, aufgenommen und
dem Relais 3,51 zugeführt, so daß es seinen Anker von seinem unteren auf
seinen oberen Kontakt umlegt und dadurch den Eingang des Verstärkers 308'
öffnet. Die Sprechströme, die an den Verstärker 307' von 305' her herantreten,
gehen zum größeren Teil zum Richtverstärker 344 als unmittelbar in den Richtverstärker
342 sowohl wegen der Verstärkung in dem von 305' nach 3o6' gerichteten Übertragungswege
als auch wegen dies hohen Übermittlungsverlustes bei Übertragung aus der Leitung
3o5' zur Schaltung 311'. Während nämlich der durch einen Strom in Ader Leitung 3o5'
hervorgerufene Spannungsabfall zwischen den Symmetriepunkten der Ausgleichsschaltung
einen Strom durch die Sch.einwiderstandsnachbiildung 3I I' und den Vorübertrager
von 342 zu treiben versucht, wird in den rechten Wicklungen des Ausgleichsübertragers,
die ebenfalls in .diesem Stromkreis liegen, eine elektr,)motorische Kraft induziert,
die in entgegengesetzter Richtung wirkt. Auf diese Weise wird der Strom in der rechten
Hälfte dieser Ausgleichsschaltung stark geschwächt oder unterdrückt. Um eine genügende
Unterdrückung dieser Ströme zu erreichen, ist allerdings Voraussetzung, daß die
Scheinwiderstände in den beiden Zweigen der Ausgleichsschaltung, die zur Verzögerungsleitung
33o, dem Verstärker 307' usw. und zum Verstärker 308' führen, in einem bestimmten
Verhältnis zueinander stehen. Der Ausgangswiderstand des Verstärkers 308' kann sich
nun ändern, wenn eine Ersatzröhre eingesetzt werden m,uß, und, um diesen Einfluß
abzuschwächen, kann eine künstliche Leitung 370 - wenn nötig - zwischen .den
Ausgang des Verstärkers 308' und die Ausgleichsschaltung Sog' eingeschaltet werden.
Der dadurch eingeführte Verlust kann durch Erhöhung der Verstärkung des Verstärkers
3o8' aufgehoben werden.
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Gleichfalls kann in den anderen Zweig, der von den Symmetriepunkten
der Brücke ausgeht, eine Dämpfungsleitung 372 eingeschaltet werden, an die die Verzögerungsleitung
330 sich anschließt, um dien notwendigen Ausgleich zwischen dem Ausgangswiderstand
des
Verstärkers 308' und dem Eingangswiderstand der Verzögerungsleitung
330 herzustellen. Auch dieser Verlust kann durch Erhöhung der Verstärkung
ausgeglichen werden. Die symmetrisch liegenden Dämpfungsleitungen 371 und 373 dienen
dem gleichen Zweck wie die.beschriebene.
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Sobald das Relais 351 seinen Kontakt öffnet, werden alle von 3o6'
nach Sog' fließenden Ströme, insbesondere Echoströme, aufgehalten. Beim Aufhören
des Sprechens soll die Schließung' des Eingangs zum Verstärker 308' um eine Zeit
hinausgezögert werden, die gleich der Zeit des längsten Echos ist. Dies wird durch
Relais 361 durchgeführt.
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Obgleich die Erfindung mit besonderer Bezugnahme auf ihre Verwendung
zum übertragen von Sprachfrequenzströmen beschrieben worden ist, ist sie natürlich
ebenso ,zur Übermittlung anderer Frequenzen, entweder höherer oder niedrigerer,
verwendbar wie z. B. für Ströme von Frequenzen, wie sie allgemein für Radio- und
Trägerströme bemitzt werden.