DE500688C

DE500688C - Rollschuh mit gelenkiger Beinschiene

Info

Publication number: DE500688C
Application number: DEM94309D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-04-25
Filing date: 1926-04-25
Publication date: 1930-06-26

Description

Rollschuhe mit gelenkiger Beinschiene und mit gegeneinander einstellbarem Zehen- und Fersenteil sowie mit Befestigung des Rollschuhes an der Schuhsohle und durch Riemen über Zehen und Spann des Fußes sind bekannt. Sie weisen jedoch den übelstand auf, daß sie besonders auf unebener Laufbahn nicht sicher genug gegen Verstellung und Verdrehung sind. Gemäß der vorliegenden ίο Erfindung ist Fersen- und Zehenteil des Rollschuhes in der Länge gegeneinander ein- und feststellbar gemacht einerseits unter Verwendung eines teleskopartigen ausziehbaren Rohres mit Klemmsicherung und anderseits durch Verwendung wenigstens einer seitlichen ein- und feststellbaren Verbindung zwischen dem Zehenteil und dem am Feijsenteil angebrachten Beinhalter, so daß eine doppelte Sicherung in der Längsrichtung und ao auch gegen Verdrehung von Fersen- und Zehenteil gegeneinander gegeben ist.

In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform gemäß vorliegender Erfindung dargestellt, und zwar gibt
Bild ι eine Seitenansicht eines Rollschuhes mit dem linken Fuß,

Bild 2 eine Draufsicht davon ohne Fuß wieder.

Bild 3 ist eine Rückansicht der linken Hälfte des Rollschuhes mit Fuß.

Bild 4 bringt eine Vorderansicht der linken Rollschuhhälfte ohne Fuß.

Die Platte für das Aufsetzen des Fußes auf den Rollschuh ist bei der Ausführungsform nach der Erfindung unterteilt in eine vordere und eine hintere Fußplatte 1 bzw. 2, die auf der Unterseite gegabelte Böckchen 3 bzw. 4 für die Aufnahme der in der Längsachse des Rollschuhes gelegenen zwei Laufräder tragen. Diese bestehen aus je zwei entsprechend gepreßten Blechscheiben 5, die miteinander verschraubt sind. Die Laufflächen der Räder bilden in die Randrillen zwischen den Scheiben 5 geklemmte Gummiringe 6. Die Räder laufen auf ihren Achsen 7 auf Kugellagern, die in entsprechenden mittleren Ausbuchtungen der Blechscheiben 5 eingesetzt sind. Zur Längsverstellung der beiden Plattenteile 1 und 2 dienen zwei in Bohrungen an den Böckchen 3 und 4 sitzende, teleskopartig ineinandersteckende Rohre 8 und 9. Von ihnen ist Rohr 9 geschlitzt und wird durch Klemmring 10 mittels Schraube und Mutter gegen Rohr 8 gepreßt, so daß eine sichere Feststellbarkeit nach Einstellung der richtigen Länge gewährleistet ist.

An dem Anlagebacken 11 für den Absatz an der hinteren Fußplatte 2 sitzt beiderseits je eine Öse 12, durch die ein Riemen 13 zum Halten des Schuhes über dem Spann gezogen und mittels Knebel 14 o. dgl. festgehalten ist. An den Klemmbacken 15 der vorderen Fußplatte ι ist auf der Innenseite mittels einer Schraube 20 ein Riemen 16 zur Befestigung des vorderen Teiles des Schuhes angebracht. Die Schraube 20 am Klemmbacken 15 mit Mutter führt ferner auf der Backenaußenseite mit Hilfe eines Schlitzes 19 den einen Sehen-

kel eines winkelförmig gebogenen Schienenteiles 1-8. Dieser Teil i8 ist mit seinem anderen Schenkel durch Nieten an je einem Anlagebacken τγ der hinteren Fußplatte 2 befestigt. Damit ist eine weitere Verbindung zwischen vorderer und hinterer Fußplatte geschaffen. Die Winkelspitze am Schienenteil 18 trägt ungefähr in der Gegend des Fußknöchels einen Gelenkzapfen 21, an dem ein zweiter gerader Schienenteil 22 schwenkbar angebracht ist. An diesem ist am oberen Ende etwa in Wadenhöhe ein Befestigungsriemen 23 angebracht.
An der Rückseite des Anlagebackens 11 der hinteren Fußplatte 2 ist ein Halter 24 für eine Bremseinrichtung vorgesehen. Diese besteht aus zwei Winkelhebeln 26, die beiderseits durch einen Bolzen 25 am Halter 24 gelagert sind. An dem oberen Hebelarme sitzt ein Verbindungsstück 28 zwischen den beiden Hebeln, gegen das sich von oben her eine an der Fußplatte 2 befestigte Blattfeder 29 legt, während außerdem an diesem Verbindungsstück eine Schnur 30 für die Bedienung der Bremse von Hand angeschlossen ist. Die unteren Hebelarme tragen auf ihren dem Laufrade zugekehrten Seiten je einen Bremsbelag 27 aus Gummi o. dgl., der sich in der gezeichneten Ruhelage in der Rille zwischen

3d Lager und Felge befindet.

Die Anpassung des verstellbaren Rollschuhes an den Schuh erfolgt derart, daß die vordere Fußplatte 1 nach Lösen des Klemmringes 10 über den teleskopartigen Rohren 8 und 9 und der Muttern am Bolzen 20 an den Backen 15 so weit in der Längsrichtung verschoben wird, bis sich der Schuh in der passenden Stellung befindet, in der sich die Backen 15 an der Sohle festklemmen, worauf die gelösten Teile wieder festgespannt werden.

Zur Verbilligung der Herstellung und zur

Verringerung der auf Lager zu haltenden Modelle kann man, was auf der Zeichnung nicht angegeben ist, zweckmäßigerweise die Schienenteile 18 und 22 derart ausbilden, daß die Entfernung zwischen der Fußplatte und der Befestigung am Unterschenkel mittels Riemen 23 veränderlich bzw. ein- und feststellbar ist, sei es durch eine teleskopartige Ausbildung etwa des oberen Schienenteils 22, sei es, daß man einen Längsschlitz in 18 oder 22 vorsieht, in dem der Gelenkzapfen 21 gleitbar zwecks Längsverstellung angeordnet und gegebenenfalls feststellbar ist. Dadurch läßt sich eine gute Anpassung der Beinschiene an jedem Fuß erzielen. Gegebenenfalls wird auch der Wadenriemen 23 zweiteilig mit Schnalle vorn und hinten ausgerüstet ausgeführt, so daß die Schiene 22 immer bei beliebig starken Beinen in der Seitenmitte festgehalten werden kann.

Gegebenenfalls ist statt der in der Zeichnung wiedergegebenen Befestigung mit Zehenriemen und einem Riemen über den Spann des Fußes auch eine andere etwa mit Fersenriemen oder Blattfederung nach Art der verschiedenen bekannten Schneeschuhbindungen möglich. Für diesen Fall ist die Ausführung der Beinschienen für veränderliche Länge ohne Feststellung erforderlich, damit die Ferse entsprechend von der Fußplatte abgehoben werden kann, um ein Übermüden des Fußes und Fußgelenkes zu verhüten.

Ferner kann gegebenenfalls nur eine Beinschiene auf einer Seite des Rollschuhes, vorzugsweise auf der äußeren Seite, angeordnet werden.

Claims

Patentanspruch:

Rollschuh mit gelenkiger Beinschiene und mit aus einem Zehen- und einem Fersenteil bestehendem, in der Länge einstellbarem Halter für den Schuh, dadurch gekennzeichnet, daß für die Befestigung von Zehen- (1) und Fersenteil (2) untereinander einerseits an sich bekannte teleskopartig ineinandergeführte Rohre (8, 9) mit Klemmringsicherung (10) und ander- go seits eine ein- und feststellbare Verbindung (Schienenteil 18 mit Schlitz 19, Schraube 20 am Klemmbacken 15) zwischen dem Zehenteil (1) und dem am Fersenteil (2) befestigten Beinschienenhalter (18) vorgesehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen