DE1180289B - Sicherheitsskibindung - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: A 63 c
Deutsche Kl-: 77 b-9/08
Nummer: 1180 289
Aktenzeichen: V 6673 Ic / 77 b
Anmeldetag: 24. Dezember 1953
Auslegetag: 22. Oktober 1964
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsskibindung mit einer vorderen Zehenabstützung in
Form eines teils fest am Ski, teils an der Vorderkante des Skischuhes angeordneten Rastgelenkes und
mit einer hinteren Abstützung, wobei federnd ein den Absatz des Skischuhes umschließendes Fersenzuorgan
den Fuß derart in die vordere Zehenabstützung drückt, daß der Fuß bei starken seitlichen
Kräften von dieser gegen die Wirkung der Federung freigegeben wird, und wobei er durch die hintere, in
Querrichtung unnachgiebige Abstützung in senkrechter Richtung vom Ski abhebbar geführt wird,
nach Patent 1120 333. Der Schuhabsatz wird dadurch seitlich fest am Ski gehalten, so daß sich der Fuß
beim Ausrasten aus der Zehenabstützung um einen hinteren Punkt dreht, wobei vorzugsweise die den
Schuh nach vorn drückende Federung durch das mit dem Absatz vom Ski abhebbare, den Schuh
nach vorn drückende Fersenzugorgan bewirkt wird.
Es sind Sicherheitsskibindungen der eingangs gekennzeichneten Art bekannt, bei denen die den
Schuh in Seitenrichtung haltende, um ein vorderes Gelenk anhebbare Sohlenplatte gegen die Skioberfläche
durch Schraubenfedern gedrückt wird, die einen oberhalb der Skioberfläche in Querrichtung
gelagerten Gelenkbolzen für die Sohlenpatte konzentrisch umschließen. Eine solche Anordnung hat
jedoch den Nachteil einer verhältnismäßig sperrigen Konstruktion, welche die Skioberfläche in Höhenrichtung
stark überragt. Abgesehen von dem unschönen Aussehen einer solchen Gelenkvorrichtung
können sich leicht Eis, Schmutz oder sonstige Fremdkörper in den überstehenden Teilen festsetzen
und zu Beschädigungen Anlaß geben. Auch ist die Anordnung für eine vordere Abstützung wie sie bei
Sicherheitsskibindungen benötigt wird, praktisch unbrauchbar, da sie den von dieser Abstützvorrichtung
benötigten Platz vor dem Schuh in Anspruch nehmen.
Bei anderen Konstraktionen mit vorn angelenkter Sohlenplatte ist eine federnde Abstützung derselben
nicht vorgesehen, wodurch sich jedoch der Nachteil ergibt, daß der Fuß nicht fest genug auf dem Ski
aufsitzt und die Sohlenplatte beim Hochnehmen des Skis sich von der Skioberfläche frei abheben kann.
Es sind des weiteren schon zweiteilige Sohlenplatten bekannt, deren hinterer federnder Teil unter
der Mitte des Fußes am Ski fest eingespannt ist. Eine
solche Bauart ergibt jedoch bei starker Beanspruchung keine genügende Nachgiebigkeit und
ist konstruktiv nicht genügend zuverlässig.
Die Erfindung bezweckt vor allem eine Beseiti-Sicherheitsskibi&diuiig
·
Zusatz zum Patent: 1120 333
Zusatz zum Patent: 1120 333
Anmelder:
Vereinigte Baubeschlag-Fabriken Gretsch&Co.
G. m. b. H.,
Leonberg (Württ), Siemensstr. 21-29
gung der bei den bekannten Bindungen auftretenden Nachteile und besteht im wesentlichen darin, daß die
Vorrichtung zur hinteren abhebbaren Abstützung bei Verwendung eines vorzugsweise aus Stahlblech
bestehenden, um eine Querachse schwenkbaren Lenkers am hinteren Ende einer an sich bekannten,
um eine vordere Quergelenkachse vom Ski entgegen einer Federung abhebbar gelagerten Sohlenplatte angeschlossen
ist, wobei die vordere Quergelenkachse an der Stelle am Ski befestigt ist, an der sich bei eingespanntem
Zehenteil die Ferse beim Abheben vom Ski dreht.
Eine solche Vorrichtung ermöglicht eine sehr niedrige Bauart. Das Federelement nimmt keinen
über die Sohlenplatte nach oben vorstehenden Raum ein, so daß es ohne Behinderung des Skiläufers bzw.
der vorderen Abstützung einef Sicherheitsskibindung unterhalb des Schuhes untergebracht werden kann.
Gleichzeitig wird bei vorteilhafter Nachgiebigkeit und hoher Zuverlässigkeit eine nur geringen baulichen
Aufwand erfordernde einfache und billige Konstruktion ermöglicht.
Dadurch, daß die Gelenkachse der Sohlenplatte sich unterhalb des vorderen Schühteiles befindet,
wird dem Fuß beim Abheben vom Ski zugleich eine zuverlässige, der natürlichen Bewegung des Fußes
angepaßte Führung, in senkrechter Richtung gegeben, ohne daß besonders auffällige und zum Ansatz
von Schnee und Eis neigende zusätzliche Verbindungsteile erforderlich sind, welche den Fersenteil
des Schuhes mit der Skioberfläche verbinden.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Federung an der Sohlenplatte' aus einem mit seinem
vorderen Ende vorzugsweise am Ski eingespannten
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Blattfederelement, das, sich über die vordere Quer- kann auch z. B. ein um den Gelenkbolzen 13 herum-
gelenkachse erstreckend, im wesentlichen flach auf gewickelter Draht od. dgl. als Feder verwendet
dem Ski aufliegt, insbesondere dadurch, daß das an werden.
einem vorderen Lagerblech für die Quergelenkachse Am hinteren Ende der Sohlenplatte ist ein weiterer
der Sohlenplatte befestigte Blattfederelement sich 5 Beschlagteil 19 angeschraubt oder angenietet, welgegen
einen unmittelbar hinter der Achse und par- eher ein hinteres Gelenkauge 20 bildet, an das mittels
allel zu dieser liegenden Steg abstützt, der innerhalb eines Zapfens 21 ein Lenker 22 angeschlossen ist.
einer Aussparung zum Durchtritt des freien Endes Der Oberteil 23 desselben ist mittels einer Schraube
des Blattfederelementes an einem die Sohlenplatte 23', die z. B. in einen Schlitz des aus Blech betragenden
Beschlagteil vorgesehen ist. Eine Über- io stehenden Lenkerteiles 22 eingreift, in Längsbeanspruchung
ist dadurch vermieden. richtung des Lenkers verstellbar. Der Lenkerteil 23 Die Sohlenplatte ist vorteilhaft als selbstfedernde bildet an seinem oberen Ende eine Schlaufe 24,
Stahlplatte ausgebildet. Sie kann ferner mit einem durch welche das in der Zeichnung nicht dargestellte
Belag aus Gummi oder einem ähnlichen Stoff ver- Fersenzugorgan hindurchgeführt wird, sowie eine
sehen sein, wodurch eine angenehme Standfläche des 15 öse 25, die zum Durchziehen eines am Schuh beFußes
erzielt wird, die zugleich einen Schnee- und festigten Fangriemens dient und die Aufgabe hat,
Eisansatz an der Platte verhindert. Vorzugsweise ist die Verbindung des Skis mit dem Schuh des Läufers
ferner auch die Unterseite der Sohlenplatte bzw. die beim Lösen der Bindung hilfsweise aufrecht-Skioberfläche
mit Gummi belegt. Auch kann der zuerhalten.
Gummibelag oder ein entsprechend anderer Belag 20 Die Sohlenplatte 14 mit dem Beschlagteil 15 und
außerhalb des Umrißes der Sohlenplatte, insbeson- 19 ist beiderseits mit einem z. B. aufvulkanisieiten
dere vor dieser, vorgesehen sein, derart, daß die Gummibelag 26 bzw. 27 versehen. Desgleichen ist
Oberfläche des Belages mit dem Belag der Sohlen- der vordere Beschlagteil 11 mit einem Gummiplatte bündig liegt. Überzug 28 od. dgl. versehen, welcher über den Be-Vorzugsweise
ist die um eine vordere Quergelenk- 25 schlagteil 11 hinaus bis zur Schuhspitze verlängert ist,
achse abhebbare Sohlenplatte an ihrem hinteren so daß eine glatte Gummioberfläche über die ganze
Ende mit der Ferse bzw. dem Fersenzugorgan ge- Standfläche erzeugt wird.
kuppelt. Zur Verbindung des hinteren Abstützteiles Die vordere Abstützung des Schuhes kann in beder
Sohlenplatte mit dem Schuh bzw. dem Fersen- liebiger geeigneter Weise, z. B. in der im Hauptzugorgan
dient vorzugsweise ein am hinteren Ende 30 patent beschriebenen Art, vorgesehen sein. In F i g. 1
der Sohlenplatte angelenkter Lenker. Schlaufen und ist beispielsweise ein vorderes Abstützglied 29 anÖsen
am Abstützteil bzw. an dem den Schuh am gedeutet, welches auf dem Ski befestigt ist und eine
Abstützteil haltenden Lenker sind zweckmäßig vor- Kugelpfanne 30 aufweist, in die ein Kugelzapfen 31
gesehen, um das durch eine solche Schlaufe hin- am Schuh unter der Wirkung des nach vorn federndurchgezogene
Fersenzugorgan bzw. einen durch die 35 den Fersenzugorgans eingreift. Öse gezogenen, am Schuh befestigten Fangriemen, mit Bei unbenutztem Ski wird die Sohlenplatte 14
dem Abstützteil der Sohlenplatte zu verbinden. durch die Blattfeder 17 fest gegen die Skioberfläche
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der gedrückt. Hebt sich der Schuh vom Ski ab, so wird
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt die Sohlenplatte 14 zusammen mit dem Schuh durch
F i g. 1 eine Längsansicht des Skis mit dem Ab- 40 den Lenker 22, 23 mitgenommen, wobei die zweckstützteil
im Schnitt nach Linie 1-1 der Fi g. 2, mäßig selbst als Blattfeder ausgebildete Sohlenplatte
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung nach sich der Krümmung der Schuhsohle anpaßt (F i g. S).
F i g. 1, Bei stärkerem Anheben kann das Ende der Blatt-F
i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der F i g. 2, feder 17 in die Öffnung 15" eintreten bzw. durch
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie 4-4 der F ig. 2, 45 diese hindurchtreten. Wird die Sohlenplatte nach
Fig. 5 und 6 Einzelteile des Beschlages zur vor- vorn umgeklappt, was z. B. bei Stürzen der Fall sein
deren Anlenkung des Abstützteiles, kann, so wird die Feder nur so lange vorgespanöt,
F i g. 7 eine Rückansicht des hinteren Ver- bis die Sohlenplatte die lotrechte Stellung überbindungslenkers
und schritten und die Totpunktstellung erreicht hat. Bei F i g. 8 eine der F i g. 1 entsprechende Ansicht, je- 50 weiterem Umklappen wird die Feder wieder entdoch
bei vom Ski abgehobener Ferse und in etwas spannt und sucht die Sohlenplatte ganz nach vorn
größerem Maßstabe. umzukippen. Hierdurch wird eine Überbeanspru-
Auf dem Ski 10 ist ein Beschlagteil 11 auf- chung der Feder verhindert.
geschraubt, welcher zwei seitliche Lappen 12 auf- Gegebenenfalls kann auch zwischen der Sohlenweist,
durch die ein Stift 13 hindurchgesteckt ist. 55 platte 14 und dem hinteren Lenker 22,23 eine
Dieser bildet den vorderen Quergelenkzapfen für Federung zwischengeschaltet sein, welche den Lenden
Abstützteil oder die Sohlenplatte 14, welche als ker nach vorn oder vorzugsweise nach hinten gegen
federnde Stahlplatte ausgebildet ist und mit einem den Schuh zu klappen sucht.
mittels zweier vorderer Augen 16 auf dem Gelenk- Des weiteren kann an Stelle einer besonderen
zapfen 13 gelagerten Beschlagteil 15 verschraubt, 60 Blattfeder 17 auch die Sohlenplatte 14 selbst derart
vernietet oder in sonstiger geeigneter Weise ver- als Feder ausgebildet sein, daß sie an ihrem vorderen
bunden ist. Ende auf dem Ski fest aufgespannt ist und beim Ab-
Am Beschlagteil 11 ist — z. B. zwischen Ver- heben der Ferse federnd nach oben durchgebogen
Stärkungsrippen 18 — ein Blattfederelement 17 be- wird.
festigt, z. B. aufgeschweißt, aufgenietet od. dgl., 65 Bei einem Auftreten starker Querkräfte kann der
welches sich gegen den Beschlagteil 15, und zwar Fuß, indem er gegen die Wirkung des Fersenzug-
gegen einen Steg 15' abstützt, welcher sich vor einer organs nach hinten gedrückt wird, aus der vorderen
Öffnung 15" im Beschlagteil 15 befindet. Statt dessen Abstützung am Gelenkzapfen 31 oder einer ent-
sprechenden Vorrichtung zum Ausrasten gebracht und damit freigegeben werden.
Claims (8)
1. Sicherheitsskibindung mit einer vorderen S Zehenabstützung in Form eines teils fest am
Ski, teils an der Vorderkante des Skischuhes angeordneten Rastgelenkes und mit einer hinteren
Abstützung, wobei federnd ein den Absatz des Skischuhes umschließendes Fersenzugorgan den
Fuß derart in die vordere Zehenabstützung drückt, daß der Fuß bei starken seitlichen
Kräften von dieser gegen die Wirkung der Federung freigegeben wird, und wobei er durch die
hintere, in Querrichtung unnachgiebige Ab-Stützung in senkrechter Richtung vom Ski abhebbar
geführt wird, nach Patent 1120333, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur hinteren abhebbaren Abstützung bei Verwendung eines vorzugsweise aus Stahlblech
bestehenden, um eine Querachse (21) schwenkbaren Lenkers (22, 23) am hinteren Ende einer
an sich bekannten, um eine vordere Quergelenkachse (13) vom Ski entgegen einer Federung abhebbar
gelagerten Sohlenplatte (14) angeschlossen ist, wobei die vordere Quergelenkachse (13)
an der Stelle am Ski befestigt ist, an der sich bei eingespanntem Zehenteil die Ferse beim Abheben
vom Ski dreht.
2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federung an
der Sohlenplatte (14) aus einem mit seinem vorderen Ende vorzugsweise am Ski eingespannten
Blattfederelement (17) besteht, das, sich über die vordere Quergelenkachse (13) erstreckend, im
wesentlichen flach auf dem Ski aufliegt.
3. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das an einem vorderen Lagerblech
(11) für die Quergelenkachse (13) der Sohlenplatte (14) befestigte Blattfederelement
(17) sich gegen einen unmittelbar hinter der Achse (13) und parallel zu dieser liegenden Steg
(15') abstützt, der innerhalb einer Aussparung (15) zum Durchtritt des freien Endes des Blattfederelementes
an einem die Sohlenplatte tragenden Beschlagteil (15) vorgesehen ist.
4. Skibindung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des zur hinteren
Abstützung dienenden Lenkers (22, 23) mit einer z. B. angebogenen und vorzugsweise in
Höhenrichtung verstellbaren Schlaufe (24) zum Durchziehen des Fersenzugorgans versehen ist.
5. Skibindung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des zur hinteren
Abstützung dienenden Lenkers (22, 23) mit einer öse (25) zum Durchziehen eines am Schuh
befestigten Fangriemens versehen ist.
6. Skibindung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatte (14) oben
mit einem Belag (26) aus Gummi od. dgl. versehen ist.
7. Skibindung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatte auch auf
ihrer Unterseite mit einem Gummibelag (27) od. dgl. versehen ist bzw. daß sie sich gegen
einen solchen Belag auf der Skioberfläche legt.
8. Skibindung nach Anspruch?, dadurch gekennzeichnet, daß auch außerhalb des Umrisses
der Sohlenplatte (14), insbesondere vor dieser, auf der Skioberfläche ein Gummibelag (28) oder
ein entsprechender Belag vorgesehen ist, der eine solche Stärke aufweist, daß seine Oberfläche mit
dem Belag (26) der Sohlenplatte (14) bündig liegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 263 113, 624 674,
109;
Deutsche Patentschriften Nr. 263 113, 624 674,
109;
österreichische Patentschrift Nr. 92 569;
schweizerische Patentschrift Nr. 126 223.
schweizerische Patentschrift Nr. 126 223.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 708/24 10.64 ® Bundesdruckerei Berlin
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DEV6673A DE1180289B (de) | 1953-12-24 | 1953-12-24 | Sicherheitsskibindung |
DEV6992A DE1063945B (de) | 1953-12-24 | 1954-03-13 | Skibindung, insbesondere Sicherheitsskibindung, mit einer Haltevorrichtung zur Abstuetzung des Schuhabsatzes |
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